Du bist dir also ganz sicher, ja? Hast jeden Punkt, jedes Komma überprüft? Hast alles Kitschverdächtige eliminiert? Ehrlich?
Wie? Überarbeitet? Was? Die Rosen und das Herz hast du einfach drin gelassen? Nee, nee ... mein Lieber,
e-l-i-m-i-n-i-e-r-e-n, verstehst du. Wie soll ich das denn verteidigen, wenn man über mich herfallen wird? Mich auseinandernimmt, zerrupft wie ein Hühnchen?
Jede einzelne Silbe werden mir die Verreißer, die Klartextredner, umdrehen, wieder und wieder, nur um alle denkbaren Lesarten aufzuspüren und du bürdest mir allen Ernstes diese hoch gefährlichen, zum Mord geradezu einladenden Worte auf? Ich darf das dann wieder ausbaden, ja? Du bist so ein Sturschädel.
Wie? Das fiele dann auf dich zurück, meinst du? Auf deine mittelmäßige Begabung? Ich glaub, ich hör nicht richtig. Hast du schon vergessen, dass ich dir nicht mehr gehöre, wenn der letzte Punkt gesetzt ist? Bist mich los. Und aus dem Schneider.
Dann muss ich selbst – ständig sein ... mich demütigen lassen, nur weil du für Rosen und Herzen schwärmst!
Die Messer sind gewetzt, das wird ein richtiges Festmahl.
Ach, du wirst mitleiden? Verzweifeln? Mag ja sein, aber gefressen werde nur ich, merk dir das.
Eine klitzekleine Überlebenschance gibt es allerdings schon, wenn ich mir das so recht überlege: so romantisch verklärt und manchmal kryptisch, wie du schreibst, wird es vielleicht eh keinen interessieren und jene, die sich dennoch heranwagen, nur um zu verreißen, bleibt hoffentlich jeder Buchstabe im Halse stecken...
© Monika Kafka, 2008
Die Angst des Textes vor vergleichenden Literaturrezensionen
Ahoi Lady Kafka,
heute war ein guter Tag zum Schreiben einer solchen spontanen Satire über die mysteriösen Textwesen, die Beine bekommen und frei umher laufen. Bravo. Die Zeit war wirklich reif.
Wenn ich jetzt beim Literarischen Quartett säße, würde ich sagen: Ein guter Text. Ein wichtiger Text!
Cheers
Pjotr
heute war ein guter Tag zum Schreiben einer solchen spontanen Satire über die mysteriösen Textwesen, die Beine bekommen und frei umher laufen. Bravo. Die Zeit war wirklich reif.
Wenn ich jetzt beim Literarischen Quartett säße, würde ich sagen: Ein guter Text. Ein wichtiger Text!
Cheers
Pjotr
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Irgendwie ein Klagetext, der mir rein an die Salon-Mitglieder gerichtet geschrieben zu sein scheint, insofern eher in die laufende Diskussion im Cafe gehört. Oder verwenden wir jetzt die Rubrik 'Kritisches', um intern unser Missbehagen über interne Rezensions-Unstimmigkeiten auszudrücken?
Kann ich als 'literarischen' Text nicht bewerten.
Tom.
Kann ich als 'literarischen' Text nicht bewerten.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Prinz Pjotr
liebe Mucki,
ja, gestern war ein guter Tag zum Schreiben.
Merci für eure Antworten!
"Kann ich als 'literarischen' Text nicht bewerten".
Das, Tom, juckt mich nun überhaupt nicht.
Es ist ja nur deine Meinung und sie gehört dir.
Und nein, ich will den Text nicht ins Cafe verschoben haben.
Einen schönen Tag euch allen,
Monika
.gif)
liebe Mucki,
ja, gestern war ein guter Tag zum Schreiben.
Merci für eure Antworten!
"Kann ich als 'literarischen' Text nicht bewerten".
Das, Tom, juckt mich nun überhaupt nicht.

Und nein, ich will den Text nicht ins Cafe verschoben haben.
Einen schönen Tag euch allen,
Monika
Liebe Monika,
ich find's herrlich! Klar bist du inspiriert worden von der laufenden Diskussion. Ein Wunder?.gif)
Das mysteriöse Textwesen (geklaut von Pjotr), das vor sich hin klagt und zittert, vom Autor in Klischeefallen gefangen zu werden, hast du gut geschildert.
Mir gefällt's!
Lieben Gruß
ELsa
edit: Ich finde es nicht "rein an die Saloner" geschrieben, sowas kann in jedem Forum stehen!
ich find's herrlich! Klar bist du inspiriert worden von der laufenden Diskussion. Ein Wunder?
.gif)
Das mysteriöse Textwesen (geklaut von Pjotr), das vor sich hin klagt und zittert, vom Autor in Klischeefallen gefangen zu werden, hast du gut geschildert.
Mir gefällt's!
Lieben Gruß
ELsa
edit: Ich finde es nicht "rein an die Saloner" geschrieben, sowas kann in jedem Forum stehen!
Schreiben ist atmen
Hallo Monika,
die Frage, ob dein Text nun durch die aktuelle Diskussion entstanden ist oder nicht, ist für mich im Hinblick auf seine Qualität weder interessant noch relevant. Wäre dem so (was ich nicht weiß), so würde es ihn ebenso wenig abwerten wie das Gegenteil ihn aufwerten würde.
Was ich lese, ist ein Text mit allen Merkmalen einer Satire, und als solcher gefällt er mir gut und als solcher lässt er sich nach meinem Empfinden auch nicht auf eine eng begrenzte Adressatengruppe einengen.
Lieben Gruß
Herby
die Frage, ob dein Text nun durch die aktuelle Diskussion entstanden ist oder nicht, ist für mich im Hinblick auf seine Qualität weder interessant noch relevant. Wäre dem so (was ich nicht weiß), so würde es ihn ebenso wenig abwerten wie das Gegenteil ihn aufwerten würde.
Was ich lese, ist ein Text mit allen Merkmalen einer Satire, und als solcher gefällt er mir gut und als solcher lässt er sich nach meinem Empfinden auch nicht auf eine eng begrenzte Adressatengruppe einengen.
Lieben Gruß
Herby
Hallo Scarlett,
die Idee gefällt mir super. Gerade deshalb würde mich mir eine etwas sorgfältigere Ausarbeitung wünschen; der Blick auf die Kritik aus der Perspektive des Textes muß doch mehr hergeben als die Sorge, mit Herz und Rose nicht passend angezogen zu sein. Vielleicht könnte man den Auftritt im Forum ja auch noch mit einer Situation in Verbindung bringen, in der Menschen ähnlich denken/fühlen könnten (Model vor einer Modeschau, Kandidat vor einem Talentcasting, Bewerber vor einem Auswahlgespräch...) und die Metaphorik daran orientieren? Mich fasziniert spontan auch die Idee, einen Text über die Kritik nachdenken zu lassen, die er selbst zu erwarten hätte.
Viele Grüße
Merlin
die Idee gefällt mir super. Gerade deshalb würde mich mir eine etwas sorgfältigere Ausarbeitung wünschen; der Blick auf die Kritik aus der Perspektive des Textes muß doch mehr hergeben als die Sorge, mit Herz und Rose nicht passend angezogen zu sein. Vielleicht könnte man den Auftritt im Forum ja auch noch mit einer Situation in Verbindung bringen, in der Menschen ähnlich denken/fühlen könnten (Model vor einer Modeschau, Kandidat vor einem Talentcasting, Bewerber vor einem Auswahlgespräch...) und die Metaphorik daran orientieren? Mich fasziniert spontan auch die Idee, einen Text über die Kritik nachdenken zu lassen, die er selbst zu erwarten hätte.
Viele Grüße
Merlin
Liebe scarlett,
ich finde auch nicht, dass man einen Text nun mit der generellen Feststellung, dass er aus einem bestimmten Anlass heraus geschrieben wurde, beurteilen (ob nun positiv oder negativ) kann. Und ich denke auch nicht, dass der Text ins Cafe gehört. Wohl finde ich aber auch (und das hat dann doch ein wenig mit dem Anlass zu tun und an der Stelle vermischen sich dann wohl zwei verschiedene Beobachtungen zu einer Kritik @Stichwort Distanz), dass der Text die Problematik noch tiefer und ausgestalteter beobachten könnte. Sowohl vom Aufbau her (Text/Autorgespräch klarer strukturieren/Spannungsbogen etc.) als auch von den angesprochenen Punkten (zum beipsiel ist mir das Kommentierverhalten der Kritiker zu eindimensional...man will es ja auch...zu diesem willen sollte der autor sich auch bekennen bzw. sollte der Text dem Autor da schon gehörig die meinung sagen). Vielleicht käme aber auch durch eine Sammlung von verschiedenen Autor-Text-Dialogen eine nette Vielperspektivität zusammen. Allerdings glaube ich, dass mich meine Texte in grund und Boden reden würden, ich gebe alle meine Macht hinein .-)).
ich würde mich für eine nicht unbedingt weniger subjektive, aber ausgearbeitetere Version des Textes freuen!
Liebe Grüße,
Lisa
---
Lass mich unabhängig von dieser Textkritik aber noch sagen, dass ich es klasse finde, was du in deinem ehemals-Abschiedsthread aram (und irgednwie auch allen) geschrieben hast, dass du so offen warst, und 2. dass du mit diesem Text auch das befolgst, was du versuchen wolltest. Damit bringst du dich ganz anders ein und - ist er natürlich auch subjektiv und stimme ich auch nicht in allen Punkten mit deinen Beobachtungen überein - aus dieser Perspektive ist der Text für mich eine Augenweide -weil das was verändert, ohne eine entweder-oder-Wahl zu treffen.
ich finde auch nicht, dass man einen Text nun mit der generellen Feststellung, dass er aus einem bestimmten Anlass heraus geschrieben wurde, beurteilen (ob nun positiv oder negativ) kann. Und ich denke auch nicht, dass der Text ins Cafe gehört. Wohl finde ich aber auch (und das hat dann doch ein wenig mit dem Anlass zu tun und an der Stelle vermischen sich dann wohl zwei verschiedene Beobachtungen zu einer Kritik @Stichwort Distanz), dass der Text die Problematik noch tiefer und ausgestalteter beobachten könnte. Sowohl vom Aufbau her (Text/Autorgespräch klarer strukturieren/Spannungsbogen etc.) als auch von den angesprochenen Punkten (zum beipsiel ist mir das Kommentierverhalten der Kritiker zu eindimensional...man will es ja auch...zu diesem willen sollte der autor sich auch bekennen bzw. sollte der Text dem Autor da schon gehörig die meinung sagen). Vielleicht käme aber auch durch eine Sammlung von verschiedenen Autor-Text-Dialogen eine nette Vielperspektivität zusammen. Allerdings glaube ich, dass mich meine Texte in grund und Boden reden würden, ich gebe alle meine Macht hinein .-)).
ich würde mich für eine nicht unbedingt weniger subjektive, aber ausgearbeitetere Version des Textes freuen!
Liebe Grüße,
Lisa
---
Lass mich unabhängig von dieser Textkritik aber noch sagen, dass ich es klasse finde, was du in deinem ehemals-Abschiedsthread aram (und irgednwie auch allen) geschrieben hast, dass du so offen warst, und 2. dass du mit diesem Text auch das befolgst, was du versuchen wolltest. Damit bringst du dich ganz anders ein und - ist er natürlich auch subjektiv und stimme ich auch nicht in allen Punkten mit deinen Beobachtungen überein - aus dieser Perspektive ist der Text für mich eine Augenweide -weil das was verändert, ohne eine entweder-oder-Wahl zu treffen.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Herby, liebe Maija
lieben Dank für euren Zuspruch. Freut mich, dass euch dieser kleine Text, der mir schon lang unter den Nägeln brannte, gefallen hat.
Hallo Merlin, liebe Lisa
ihr habt mit euren Überlegungen zu diesem Text nicht unrecht, da könnte man sicher noch mehr daraus machen, ABER: so wollte ich das Ganze gar nicht haben.
Rose und Herz sollten hier nur stellvertretend für diesen einen Aspekt herhalten.
Die Idee allerdings, in diese Richtung weiterzumachen, ist durchaus reizvoll ... *bg*
Liebe Grüße,
Monika
lieben Dank für euren Zuspruch. Freut mich, dass euch dieser kleine Text, der mir schon lang unter den Nägeln brannte, gefallen hat.
Hallo Merlin, liebe Lisa
ihr habt mit euren Überlegungen zu diesem Text nicht unrecht, da könnte man sicher noch mehr daraus machen, ABER: so wollte ich das Ganze gar nicht haben.
Rose und Herz sollten hier nur stellvertretend für diesen einen Aspekt herhalten.
Die Idee allerdings, in diese Richtung weiterzumachen, ist durchaus reizvoll ... *bg*
Liebe Grüße,
Monika
Hallo Scarlett,
eine witzige Satire hast du da geschrieben, mit netten Seitenhieben. Nur leider verspricht der Titel etwas, was dann im Text nicht eingehalten wird. Der arme kleine Text hat ja keine Angst vor einer vergleichenden Literaturrezension, sondern vor mordlustigen Verreissern, vor Klischeevorwürfen, vor gewetzten Messern.
Nun denn, wäre ich so ein kleiner armer Text, hätte ich keine Angst vor einer vergleichenden Literaturrezension. Das hieße nämlich, dass mich jemand liest; und nicht nur liest, sondern aufmerksam liest, sich mit mir beschäftigt, mich ernst nimmt, mich aufhebt in seiner Hand dreht und wendet, mir seine ganze Aufmerksamkeit schenkt und mich aufnimmt und einreiht in den Kreis des Bishergeschriebenen, um mir einen Platz zuzuwiesen (O.K., welchen weiß ich nicht, aber es gibt so viele, dass man schon einiges dafür tun muss, um auf die ganz Vorderen zu gelangen).
Also keine Angst vor einer vergleichen Literaturrezension. Aber vor mordlustigen Verreissern und gewetzten Messern dagegen schon. Allerdings hätte ich noch mehr Angst vor meinem eigenen Autor, wenn der den Unterschied nicht erkennen würde.
Liebe Grüße
Sam
eine witzige Satire hast du da geschrieben, mit netten Seitenhieben. Nur leider verspricht der Titel etwas, was dann im Text nicht eingehalten wird. Der arme kleine Text hat ja keine Angst vor einer vergleichenden Literaturrezension, sondern vor mordlustigen Verreissern, vor Klischeevorwürfen, vor gewetzten Messern.
Nun denn, wäre ich so ein kleiner armer Text, hätte ich keine Angst vor einer vergleichenden Literaturrezension. Das hieße nämlich, dass mich jemand liest; und nicht nur liest, sondern aufmerksam liest, sich mit mir beschäftigt, mich ernst nimmt, mich aufhebt in seiner Hand dreht und wendet, mir seine ganze Aufmerksamkeit schenkt und mich aufnimmt und einreiht in den Kreis des Bishergeschriebenen, um mir einen Platz zuzuwiesen (O.K., welchen weiß ich nicht, aber es gibt so viele, dass man schon einiges dafür tun muss, um auf die ganz Vorderen zu gelangen).
Also keine Angst vor einer vergleichen Literaturrezension. Aber vor mordlustigen Verreissern und gewetzten Messern dagegen schon. Allerdings hätte ich noch mehr Angst vor meinem eigenen Autor, wenn der den Unterschied nicht erkennen würde.
Liebe Grüße
Sam
Allerdings hätte ich noch mehr Angst vor meinem eigenen Autor, wenn der den Unterschied nicht erkennen würde.
was mich zu der Idee bringt, dass es ganz witzig wäre, einen Text zu schreiben, in dem der Text sich beim Autor selbst beschwert (also ohne andere mögliche Leserkritiken einzubeziehen), sich an jede Silbe, jeden Buchstaben klammert und darum kämpft, dass der Autor bloß keinen Buchstaben streicht und behauptet, "die Buchstaben gehören mir! Ich habe das Copyright" Sowas in der Richtung. Man könnte es auch bildlich darstellen, wie das Blatt sich windet, auf die Hinterbeine stellt und die oberen Ecken wie Hörner einsetzt, vom Autor immer wieder entzieht, damit er nicht auf dem Blatt herumkritzeln kann, etc. ,-)
Saludos
Mucki
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