Von Käfern; von Spinnen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.02.2008, 01:58

Version 1.3.08

Von Käfern; von Spinnen


Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
und irgendwo ist der M-o-o-nd doch zu sehen


Die Nacht; ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verliert
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Red Zac says what so

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind, da – –

L., die Scheibe hat einen Sprung. Einen zu heftigen, zu endgültigen Sprung


Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)




Vielleicht so? Nö! :mrgreen:

Von Käfern; von Spinnen


Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

in der Nacht, vor einem Plakat. So what says Red Zac


Die Nacht; ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verliert
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

So Zac says Red what

’Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda’
Da hab ich geweint, als Kind


L., die Scheibe hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung

Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)




2. Fassung


Von Käfern; von Spinnen


Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
und irgendwo ist der Mond doch zu sehen

Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Zac says what so

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind

(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)

L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung


Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)










alt

Von Käfern; von Spinnen


Und einer stößt einen andern vor die U-Bahn
Und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Und heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
Und irgendwo ist der Mond doch zu sehen

What Zac so says

Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, die ekelt, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Zac says what so?

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda

Da hab ich geweint, als Kind

(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)

L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung


Ich will Steine fressen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)
Zuletzt geändert von Lisa am 01.03.2008, 22:02, insgesamt 8-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.02.2008, 23:11

Lieber aram,

du bist fein (und darum antworte ich zu schnell .-) und klau dir deinen smiley). Gut, ich hab alles verstanden und nun ist es mir gut. Danke für den guten, dennoch nicht anbiedernden Willen! So halbe halbe hab ich das gebraucht (.-)).

Ich verstehe nun auch (eigentlich vorher schon, aber da konnte ich die wahrnehmung noch wegblenden) was dich am fressen stört.Ich setz es (mal) ein, ja.

Das Komma nach heit hab ich beim Herumschieben eliminiert, nun aufiliminiere ich es wieder (so könnte es heißen)

danke dir,
Lisa

Das

(Mühe *lach...schade, Jungscher Versprecher? (du gibst ihm ja den Vorrang)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Louisa

Beitragvon Louisa » 22.02.2008, 09:30

Huhu!

Ich habe bezüglich einiger Vokabeln im Gedicht und in eurer Besprechung hier Wissenslücken vorzuweisen (*stolz* :spin2: ... hihi...) !

Dazu komme ich gleich (spannend?) !

Isch mag diese poèm gerne :smile: !

"Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn"

Diese Stellen gehören meiner Meinung nach in jedes aktuelle Gedicht! Das möchte ich lesen! Diese hinterfragten BILD-Schlagzeilen! Das ist wirklich gut!

"vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist"

Wieso dieses "weiß auch nicht" ? Damit es ganz ...ähem... nonchalant :smile: herüber kommt ?
Die ganze zweite Zeile nimmt mir so ein bisschen die Pointe der ersten weg... Aber vielleicht stehe ich damit allein. Ich würde sie streichen, weil:
Wenn ich dieses absurde, lässige "So what?" nach den U-Bahn-Schubsern :angst_2: lese, denke ich doch selbst (-und das ist immer positiv, wenn ich denke!) : "Oh, was eine anonyme, grausame Welt!"

Ich denke die Zeile braucht es nicht (die 2.) et vous?

Dann kommt:

"Heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
und irgendwo ist der Mond doch zu sehen"

An sich ist es eine schöne Brücke zur U-Bahn, aber ich finde es IM VERGLEICH zum Einstieg ziemlich schwach. Ich persönlich verwende den Mond als Bild immer, wenn ich leicht amourös und unkreativ gelaunt bin :smile: ... (*spricht nur über sich*)

- Vielleicht fällt da noch etwas Originelleres ein. Wem auch immer :smile: ...

"Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden"

Mit der dritten Zeile kann ich das frohgemut lesen :smile: ! Sehr schön am Rand zum Pathos, abr perfekt eingelenkt! (Kommentiere ich hier ein Fußballspiel :smile: ?)

"Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)"

AHA! Mein erstes Vokabelproblem: Wer oder was ist ein "Diarrhoe" ? Hört sich nach Halsentzündung an.

Bei dieser Zeile schwanke ich noch in meinem (hehe) gefräßigen Urteil :smile: ! Aber das liegt daran, dass je ne comprends pas les mots :smile: ...

"Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei"

Da musste ich lachen :smile: ... Das hört sich an wie eine Knusper-Knäuschen-Hexe, die mit Gretel spricht :smile: ... "Knusper-Knusper-Knäuschen, Spinnenbrei, eins, zwei, drei...Hexerei!" :smile: (Pardon-)

Abgesehen davon: Mir persönlich würde es jetzt nicht unbedingt "schwerer fallen" einen Käfer umzubringen, als eine Spinne. - und falls es doch komplizierter ist, liegt das nicht an seinem "Flügelschimmern", sondern an seiner Größe, Geschwindigkeit, meiner Angst.. Das finde ich zum Beispiel sehr spannend... obwohl ich auch keine Angst vor ihm habe... Eher Ekel, bei einer Küchenschabe zum Beispiel... Also, was ja wirklich furchtbar ist, sind diese SCHNAKEN :angst_2: !

Diese Viecher sind für mich der eindeutige BEweis für die Nicht-Existenz Gottes :smile: ! Sowas hätte der nicht geschaffen :smile: .... Aber ich schweife schon wieder ab.

Ich finde die Zeilen spannend, schön - Aber ich persönlich kann diese Motivation nicht nachfühlen. Ist es für dich etwa schwerer einen Käfer zu töten :smile: ? Denk mal an Wanzen! Oder diese kleinen schwarzen Dinger ohne Namen... - egal :smile:

"Zac says what so"

Da ist mir zum ersten Mal diese "bewusste Blödheit" aufgefallen, die mir als Stilmittel sehr gut gefällt :smile: . Weil ich nicht so gut im Englischen bin, verstehe ich, was Du sagen willst - Aber ich glaube damit kommst Du nur bei Deppen wie mir an :smile: !

"Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind"

Dr. Freud?

Überdies: Vokabelproblem Nummer zwei :smile: ! Wer oder was ist "Galaktika" :smile: ? Andere Genration :pfeifen: .... hihi ...

Mm...komischer Weise haben mich, falls das von Interesse ist, irgendwelche Bücher und Serien als Kind nie zum Weinen gebracht... Das ist wirklich komisch, nicht :eek: ? *lach*


Dafür habe ich geweint, wenn ich auf dem Rummelplatz nicht an diese Plüschtier-Baggerautomaten durfte :smile: ... Oder wenn ich nicht in den Zoof durfte... oder wenn ich keinen Hund aus dem Tierheim haben durfte.... Alles, was mit Tieren und nicht dürfen zu tun hatte :smile: ...

Dr. Freud :smile: ?

Egal! Hihi...

"(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)"

*grübel, grübel* - Finde ich ein bisschen "zu bekannt" - Hört sich an wie unser Freund Gott :smile: "Ich bin der, der ich sein werde" ... etc.

Öff, öff..

"L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung"

Hui! Das ist jetzt aber wirklich etwas zu hingerissen für meinen Geschmack :smile: ! Ich meine besonders "endgültig" :smile: ... Was soll dieses "L" :smile: ? Heißt das "Lisa" (hihi) ?

"Ich will Steine essen"

Finde ich als Idee angebracht :mrgreen: !

"Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben"

Guten Appetit! Sind das Sätze, was Du da schreibst :smile: ?
(Wahrscheinlich... Ach, DAS sind "Sätze" :16: .... Ich dachte immer, das findet man unterm Weihnachtsbaum... Entschuldigung, ich spinne wieder... *räusper*)

"Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei"

"Sternenbrei" finde ich super-tutti-frutti ! (Ich rede schon wie Miss Poppins :eek: ...)

Bei diesem Baby-Sternen-Brei-Bild wäre ich geblieben! ("Hipp. Dafür stehe ich mit meinem Namen.") :smile:

Aber bei "Sternenstaub"

muss ich unweigerlich an diesen "krassen neuen Hit" von der uncoolen kommerziellen Band "ICH und ICH" (Schon ihr Name ist narzistisch.) denken... Kennst Du das?

Ich singe es Dir vor: "Uuuuuaaaa.....yeah......yeah.....denn wir alle sind aus Sternenstaub.....uuuuaaaa.....yeah....yeah.... "

:smile:

"(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)"

Wollen wir nicht konkreter sagen: "Windows-Media-Player" :smile: ? ich finde konkrete Bennenungen immer noch etwas frischer.

Aber das Bild finde ich klasse! Es ist wirklich schön! Das gefällt mir -zusammen mit dem U-Bahn-Teil am Besten!

Schöne Ideen!

Ich lese darin eine Art Lebensstudie...... in Kombination mit Dingen, die ich nicht kenne, mich aber an lustige Dinge erinnern!

Insgesamt gefällt es mir! Könnte man sagen, es hat auch etwas mit "Nächstenhass und Nächstenliebe" zu tun :smile: ?

Vokabelproblem Nummer drei steht übrigens in Arams Kommentar:

Was sind: "idiosynkrasien"

???

Ich freue mich über solche durchdachten, zeitgemäßen Texte wie von Dir, Lisa!

:blumen:

l

Louisa

Beitragvon Louisa » 22.02.2008, 09:44

PS: Man könnte an Stelle von "Mond" etwas wie "Tod", "Hölle", "Panzer", "Krieg" ... oder noch fremderes verwenden!

Sowas wie "Krokodil" oder "Schusswunde"... allet Mögliche könnte man nehmen :smile: ! Auch Gummibär und Hitler :smile: ...

Nur Vorschläge :smile: ... Man könnte auch einen Namen wie zum Beispiel "Béat" nehmen :mrgreen:

Hier im Radio läuft Lambada.... Das ist super-tutti-frutti wie die Zeilen mit der U-Bahn

:banane3:

http://www.youtube.com/watch?v=5AfTl5Vg73A

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 22.02.2008, 10:57

Liebe Lisa,

Genau, alles Organische ist aus Sternenstaub (hab einen tollen Artikel gelesen darüber). Auch die, die vor die U-Bahn stoßen, oder gestoßen werden. Oder auch nicht. Gar nicht, da kann der pinkfarbene Red Zac noch so sehr sein blödes Maul aufreißen, und alle leben froh weiter.
Grausamer ist es sicher für den Stoßenden, denn der andere ist ja tot.

Heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
und irgendwo ist der Mond doch zu sehen
Sehr aktuell für die Nacht, nach der der Text im Salon stand. Aber nur deswegen. Abgetrennt von der Mondfinsternis finde ich diese Zeile nicht so interessant, wie alles andere hier.

Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)
ich weiß es natürlich nicht, was du meinst, da kannst du Durchfall-Fragen stellen, so viele du magst :mrgreen: Aber es liest sich einfach schön für mich. Trotzdem.

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei
Das ist wirklich ... eine starke .. weil nämlich wir hatten mal Kakerlaken im Haus durch die Hutfabrik (Filz und so) die knacken beim Zertreten. Spinnen sterben leise.

Zac says what so
das brauche ich hier auch nicht. Wir sind doch nicht mehr bei der U-Bahn und der Plakawand, wir sind schon weit weg davon, in Erinnerungen, oder?

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind
Das war aber auch ein schöner Satz aus "Spencer", mein Sohn liebte es.

(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)
das finde ich sehr berührend, weinst du denn immer noch dabei, L.?

L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung
Hm. Das finde ich schwierig, weil es wiederholt im Grunde den Klammersatz. Ich würde mich allerdings weder von dem einen noch dem anderen trennen wollen. Ich mein ja nur ...

Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)
Außer: :daumen: kann ich dazu nicht mehr sagen.

Lieben Gruß
ELsa
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 22.02.2008, 15:19

Liebe Lou,

ach, du machst es mir aber schön hier mit deinem so langem Kommentar (Kommentare lesen sich ja immer so schnell zu Ende, das ist immer fad dann :-() und du beherrscht die Kunst des Hinauszögerns, danke dafür! Noch dazu hast du ein paar ordentliche Fragen in den Raum geworfen, die ich schon erwartet hatte, schön, dass es sie wirklich gibt! Zu dem Käfer-Spinnen-Kontrast, da muss ich - so unglaubwürdig das schon bezüglich Pauls Fragen zu Hallo Spencer klang - sagen: Ja, genau so hab ich das gemeint! Denn natürlich bringt man einen Käfer genauso problemlos um wie eine Spinne. Diese Ironie/Fragwürdigkeit ist absichtlich gesetzt, denn der Käfer ist ja eine Suggestion. Und die Winzigkeit und der Ekel der Spinne ist ja eine ebensolche Suggestion (auch wenn die sich viel trockener anfühlt). Denn eigentlich sind Käfer und Spinnen sich doch sehr gleich. Aber kennst du das nicht auch? Wenn du aus einem Kino kommst (ich wähle zum zweiten Mal das Kino, weil es mir da und mit Musik am heftigsten so geht) und genau das gleiche wie vorher erscheint in einem ganz anderen "Möglichkeits"-Licht`?Der Käfer ist dann immer noch spinnengleich und die Spinne käfergleich, aber man sieht doch nur eines von beiden..die Kräftigkeit des Käfers oder den Brei der Spinne (ok, das klingt verrückt, aber so meine ich es .-)). Ich finde so ein Käfer kann aussehen wie das Universum, eine Spinne kann das auch, aber meist schlägt man sie doch eher zu Brei (selbst ich habs trotz meiner übertriebenen weil infantilen Moral ein paar Mal früher getan)

Die Mondzeile, da stimme ich dir und Elsa zu, war etwas dem Augenblick geschuldet und da hatte sie für mich(!) Kraft aber so losgelöst von dem Eindruck ist sie wohl eher fad. Problem, wenn ich sie streiche: der fehlende Übergang zur Nacht. Ich habe aber mal gebastelt.

Zum Player: WMA-Player, ich weiß, was du meinst, aber erstens ist dann die (mir natürlich erst im Vergleich aufgefallene .-) Alliteration weg, die ganz gut passt? und zweitens klingt das schon ein bisschen dicke dann, so bewusst gesetzt. Ich glaube Player da wissen die meisten schon, was gemeint ist...und ich will ja auch Microsoft nicht stützen, indem ich es in meinen berühmten, weltbekannten Gedichten nenne .-).

Die Klammerstelle hab ich jetzt in eigener Entscheidung .-) gestrichen, ich glaube, dass ist so ein lyrisches, rudimentäres Organ, dass gar nicht ausgearbeitet ist und dann da noch rumsteht, aber in keinem fall gelesen werden kann, wie ich es meine.

edit: übrigesn ist die anspielung auf das sterbenstaub-kitsch-element extra! (siehe auch sofies welt..etc.).


Lieber Nihil,

der Satz war natürlich extra für dich geschrieben; aber ja, ich meine das in etwa so wie du es schreibst. Nur noch etwas schlimmer. Als ob ein Fisch weiß, dass er nur in Wasser leben kann, er aber auf dem trockenem Strampelt und aber durch dieses Strampeln (solange er dies tut) doch wieder die Wasserwelt erschafft (das ist kein guter Vergleich, ein besserer fällt mir gerade nicht ein).

Liebe Elsa,

L. heißt nicht Lisa (auch wenn es Lisa heißt ,-)), darum hab ich's überhaupt hingeschrieben, weil ich den Effekt nett fand, für mich löst sich das nicht auf (ich mag solche Spiele). Aber trotzdem: Das mit der Galaktika-Stelle ist mir vor ein paar Wochen eingefallen (weiß nicht mehr wo) und ich hab mich dann (You-Tube-Recherche) gefragt, da ich die Serie nicht besonders mochte, aber doch stetig geschaut habe, warum mich die Galaktika-Szene so anrührte. Ich hab das Lied (auf Deutsch und ganz) leider nicht nochmal anhören können und mir ist nur die Melodie der ersten beiden Zeilen im Ohr, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich locker in der Lage wäre, da noch heute drüber zu weinen, so melodie-affin bin .-). Weinen ist ja ebenso wie Selbstmord nicht an höhere Emotions-katalysatoren gebunden, der größte Kitsch kann einem Recht geben, sekbst wenn man das nicht zugeben will. Desweiteren weiß ich nur noch, dass ich mich geärgert habe, dass wenn schon mal eine der Figuren in der Serie Lisa heißt, die dann auch noch 1. so rote Haut haben muss, zweitens so zickig und ängstlich sein muss (waren die Zwillinge nicht die einzigen, die vor Poldi Angst hatten?) ud drittens, dass ich sie nicht von der Schwester unterscheiden konnte .-). Und dass ich den Namen Nepumuk unheimlich fand.

Das alles hat mich zu oben stehender Zwischenfassung geführt, von der ich aber noch nicht weiß, ob ich's nicht doch beim alten belasse, weil solche in einem Stück entstandenen fragmentarischen Texte von mir überhaupt so grundsätzlich zu überarbeiten sind oder ob sie eben nicht dann endgültig auseinanderfallen, weil sie eben keinen anderen Faden als ihre Brüchigkeit haben.

Oh, ich muss mal kurz weg, aber eigentlich bin ich ja auch fertig?!

Fassung siehe oben, würd mich über Geschimpfe und Stimmigkeitsspiegelung freuen...

LIebe Grüße,
Lisa
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Elsa
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Beitragvon Elsa » 22.02.2008, 17:47

Liebe Lisa,

L. heißt nicht Lisa (auch wenn es Lisa heißt
das habe ich verstanden, daher fragte ich L. und nicht Lisa, ob sie immer noch weine ;-)

Fassung 3 mag ich ganz und gar.

Lieben Gruß
Elsa
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 22.02.2008, 18:37

Hallo Lisa,

Grrpmh, jetzt fängst du auch an mit dieser Streicherei, langsam könnte ich aus all den mir lieben gestrichenen Zeilen Anderer ein eigenes Gedicht basteln. ;-) Ich fand die Erstfassung authentisch Gedankenverwirrt, die Zweitfassung bewegte sich noch innerhalb meiner Gedichtvorstellung, beim letzten Versuch sage ich "nö!", weil mir zu viel fehlt. Gerade der Mond in seiner Behauptung, dass er da stehen muss, weil er eben da ist in einem Selbstverständnis, ohne vom Kitschvorwurf angreifbar zu sein, zusammen mit dem Sternebstaub. Und der Klammersatz!!! Und das hier:
"So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist"
Und bei dem neuen Zac Satz wünsche ich mir doch glatt den alten zurück!
Mir geht da ganz viel an innerem Schwung und dieser trotzig-traurig-Leichtigkeit verloren.

schimpfende Grüße smile ,-)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Gast

Beitragvon Gast » 22.02.2008, 20:49

Liebe Lisa,

mir kommt es vor, als ob du Geistesblitze, mal erleuchtet und mal verworren, assoziativ durcheinander geschüttelt hast und dann als Collage dem (uneingeweihten) Leser vor die Nase setztest.
Reicht das aus, Gedicht genannt zu werden, oder Lyrischer Text? :confused:
Ehrlich ich reib mir die Augen und wundere mich.

Ich bin bestimmt nicht denkfaul und ich kann mich sicher auch in Ungewöhnliches einfühlen... Einerseits kommt es mir vor, als ob ich ahnte, um was es gehen könnte, dann wieder als ob ich ausgeschlossen werden sollte.


Liebe Grüße
Gerda



Liebe smile,

ich kann nur hoffen, dass du es nicht in die Tat umsetzt und ein Gedicht aus gestrichenen Zeilen bastelst. ;-)
Basteln ist nämlich der Lyrik noch nie bekommen.


Liebe Grüße
Gerda

Louisa

Beitragvon Louisa » 22.02.2008, 21:18

Hihi.... Entschuldigung, aber darf ich mal etwas Generelles loswerden :smile: ?

Gerda, ich finde diesen skeptischen Simile, den Du da gesetzt hast zwar gefühlsgemäß, aber ungeheuerlich :smile: !!!

Er macht mich richtig aggressiv! Euch nicht :smile: ?

Guckt doch nur, wie verunsichernd er ist:

:confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:

Kein Wort auf der Welt könnte jemals diesen Ausdruck kopieren :smile: !

Das wollte ich immer schon mal sagen!

Diskutiert weiter!

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 22.02.2008, 21:27

Liebe smile,

ja, ich geb dir schon auch Recht ~ ich muss mal sehen. Sehen wir es als Übergangsirgendetwas, aus dem sich hoffentlich schon jahrhunderte später oder Nie etwas Endgültiges entwickelt .-)

Liebe Gerda,

es kommt wohl nur darauf an, ob dir die Worte am Ende etwas sagen oder nicht - dann war die Irritation oder Fragwürdigkeit sinnvoll, sonst leider nicht. Ich glaube, jeder einzelne Leser bestimmt für sich, ob ein Text (dann) für ihn ein lyrischer Text ist oder nicht. Darüber hat weder der Autor noch eine noch so große Leserschaft alleinige Macht. So gesehen muss ich deine Frage an mich an dich zurückgeben. Ich finde allerdings, dass eine Collage nicht das unliterarischste Arrangement ist, welches es gibt. Allerdings ist mir auch klar, dass deine Beobachtung, wie der Text zustande kommt, nicht unbedingt so falsch ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man das so negativ zeichnen muss (das kommt aber auch eben auf den Text an. Für mich selbst sind das eh erstmal Versuche und das Ergebnis ist nicht so wichtig. Was bitte nicht heißen soll, dass ich mir keine Mühe gebe. Ich denke, du hast z.B. auch schon Texte von mir mit deutlich stärkerem Collagencharakter als lit. Texte anerkannt. So kommt es also wirklich eben darauf an, ob das dann im Wirken für dich/den leser aufgeht oder nicht (es geht hier ja für einige nicht auf (Nihil, Paul, etliche, die sich gar nicht erst melden .-))).

Ich glaube übrigens, dass smile das "basteln" eben gerade innerhalb der liebevollen Rüge verwendet hat. ich glaube nicht, dass sie es in einem erntshaften Kontext verwenden würde.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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Louisa

Beitragvon Louisa » 22.02.2008, 22:18

PS: "Das ist nicht lyrisch." zu behaupten, finde ich nicht angebracht. Es ist wirklich, wie Lisa schon meinte, die Sache des Betrachters, was Kunst ist und was nicht.

Meine Freundin Sonja zum Beispiel :smile: ... kann sehr gut malen, aber sie sagt mir oft: "Was hängst Du Dir einen Picasso auf? - Das ist doch keine Kunst, das ist Kinderei, Schwachsinn!"

Ist Picasso keine Kunst? Ist das, was ich hier in Nizza im Museum fotografiert habe keine Kunst? (siehe Anhang)

Die Diskussion ist m. A. n. immer überflüssig, aber ich glaube die Menschen hören nie damit auf :smile: ...

Ich denke übrigens, dass alles lyrisch ist und alles Kunst, wenn man nur länger darüber nachdenkt :smile: .

Das bezieht sich nicht nur auf Lisas Text - der ja als Collage gut zum Thema "Reizüberflutung" heute passt - sondern auch auf ein Blaubeertörtchen. Das ist alles Kunst :smile: !

Mich spricht diese Collage an - So wie mich auch viele zeitgemäße Kunstwerke ansprechen, deren Sinn ich selbst entdecken will und muss.

Was mir nicht gefiel, habe ich ja erwähnt *grummel* :smile: ....

Diskutiert weiter (hihi) !
Dateianhänge
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Rebecca Horn: "Bolero, l´amour peut geler le soleil"
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Gast

Beitragvon Gast » 23.02.2008, 00:07

Tja, liebe Louisa,

wenn man denn Kunst so sieht, wie du sie sehn magst, ist sie halt allzu beliebig.
Mir gefällt übrigens noch längst nicht alles, was Kunst ist ... muss ja auch nicht, nicht wahr.

Im Übrigen habe ich nicht behauptet, dass Lisas Text nicht lyrisch sei, sondern gefragt und diese Frage hat Lisa an mich zurückgegeben, was ja völlig in Ordnung ist.

Auch wenn du gern ein bisschen albern bist, das mochte ich nicht unbeantwortet lassen. ;-)

Liebe Grüße
Gerda


Liebe Lisa,

mir geht es nicht nur darum für mich zu klären, ob ich diesen Text als literarisch anerkennen kann, sondern mich interessiert , ob ein solcher Text Lisa-unabhäng überleben kann, also, wenn du so willst "allein laufen" und fremde Leser erreichen.

Schwierig zu sagen - aber vielleicht entsteht ja nach und nach eine Reihe solcher Texte - ich könnte mir vorstellen, dass es dann für mich als Leser etwas leichter würde, mich damit zu befassen.

Ich glaube nicht dass ich Ansätze habe um über den Text zu diskutieren (wie es Louisa anregt) denn ich könnte ja noch nicht einmal ins Detail gehen, deshalb denke ich, wir lassen es mal so stehen.

Liebe Grüße
Gerda

Sam

Beitragvon Sam » 23.02.2008, 06:19

Hallo Lisa,

ich würde mich gerne mit deinem Gedicht auseinandersetzen. Aber ganz ehrlich: Es steht jetzt gerade mal 48 Stunden im Netz und ich habe schon drei Versionen zur Auswahl. Bei dem Tempo komme ich leider nicht mit.

Somit verzichte ich aufs Kommentieren - aber bestimmt nicht aufs Lesen (und Weiterverfolgen der noch kommenden Modifikationen) ;-)

Liebe Grüße

Sam

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 23.02.2008, 07:51

Ich sehe die finsteren Kräfte Mordors, die immer stärker auf die Ringträgerin einwirken, seit sie die Grenze überschritten hat. Wird sie den Aufstieg zum Berg des Schicksals bewältigen und sich dieser Macht entledigen können? Wird sie je das Auenland wiedersehen?

Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es heißt: "Die Gefährtin allein im Dunkeln."

Tom Bombadil.
Zuletzt geändert von Thomas Milser am 23.02.2008, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)


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