Von Käfern; von Spinnen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.02.2008, 01:58

Version 1.3.08

Von Käfern; von Spinnen


Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
und irgendwo ist der M-o-o-nd doch zu sehen


Die Nacht; ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verliert
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Red Zac says what so

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind, da – –

L., die Scheibe hat einen Sprung. Einen zu heftigen, zu endgültigen Sprung


Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)




Vielleicht so? Nö! :mrgreen:

Von Käfern; von Spinnen


Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

in der Nacht, vor einem Plakat. So what says Red Zac


Die Nacht; ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verliert
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

So Zac says Red what

’Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda’
Da hab ich geweint, als Kind


L., die Scheibe hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung

Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)




2. Fassung


Von Käfern; von Spinnen


Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
und irgendwo ist der Mond doch zu sehen

Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Zac says what so

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind

(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)

L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung


Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)










alt

Von Käfern; von Spinnen


Und einer stößt einen andern vor die U-Bahn
Und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Und heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
Und irgendwo ist der Mond doch zu sehen

What Zac so says

Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, die ekelt, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Zac says what so?

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda

Da hab ich geweint, als Kind

(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)

L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung


Ich will Steine fressen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)
Zuletzt geändert von Lisa am 01.03.2008, 22:02, insgesamt 8-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 21.02.2008, 03:03

liebe lisa,

werbesprache wirkt ziemlich stark, und meines erachtens dominiert 'zac' diesen text zu sehr.

schon beim ersten mal tut er richtig weh, und das soll auch so sein.

danach würde ich es bei einer wiederholung belassen - der jetzt zweiten, ich schriebe (incl. 2er weiterer, kleiner modifikations-anregungen - auch die uneunheitliche groß/kleinschreibung der versanfänge wirkt noch etwas unbefriedigend auf mich, habe aber momentan keine guten vorschläge dazu)



Von Käfern; von Spinnen


Und einer stößt einen andern vor die U-Bahn
Und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Und heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
Und irgendwo ist der Mond doch zu sehen

Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, die ekelt, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Zac says what?

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind

(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)

L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung


Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)




hm, heute müsste wieder rotdunkelgehüllter vollmond sein (in berlin aber bewölkt. - mein erdschattengedicht war an dich gerichtet, hab ich dir das überhaupt gesagt?)

schlaflose grüße, schlafgrüße.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.02.2008, 11:57

Lieber aram,

zu einem Schlaflostext ein Schlafloskommentar, das passt doch! Ja, ich kann verstehen, dass 3x Zac ein bisschen viel und auch die Statik des Einstiegs problematisch ist (bzw. primär machen das die "Unds", wenn die fort sind, ginge es einigermaßen insgesamt?). Allerdings wollte ich nicht das "so" streichen beim Verwürfeln der Zac-Stelle. Wie wäre es denn so?


Von Käfern; von Spinnen


Einer stößt einen andern vor die U-Bahn
und einer stößt einen andern nicht vor die U-Bahn

vor einem Plakat. So what says Red Zac
So ganz Unrecht hat der nicht; weiß auch nicht, was grausamer ist

Heut nacht ist der Mond nicht zu sehen
und irgendwo ist der Mond doch zu sehen

Die Nacht, ein kräftiger Käfer, Unheimlichkeit: Schimmern, das mich warten macht
auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird
Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden

Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)

Aber wie man eine Spinne zu Brei schlägt, das weißt du,
mit einer Spinne hat man's leicht, die ekelt, der schimmert’s nicht unterm Flügel,
die wird ganz leicht zu Brei, Spinnenbrei

Zac says what so?

Ich rufe dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda
Da hab ich geweint, als Kind

(war also doch nicht anders, als ich jetzt bin
bin also doch nicht anders, als ich war)

L., die Platte hat einen Sprung. Einen viel zu heftigen, endgültigen Sprung


Ich will Steine essen
Wie ich Musik fresse, um diese Sätze zu schreiben

Sind ja auch aus Sternenstaub. Sternenbrei

(Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich
sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied)



? (~)


Das erdschattengedicht hatte ich immer auch in diese Richtung gelesen (deine Texte sind ja autark)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Nihil

Beitragvon Nihil » 21.02.2008, 13:07

Liebe Lisa,

leider finde ich bei deinen Texten zumeist nicht den Einstieg, ich bin mir sicher, dass bei deiner Feingeistigkeit viel zu entdecken wäre, nur mein grobschlächtiger Geist scheint anders zu funktionieren als der deinige und so fallen deine Zeilen bei mir durchs neuronale Raster und ich finde nicht den Schlüssel, der sie mir als ein zusammenhängendes Ganzes offenbart .. so du mir dabei helfen könntest, wäre ich dir dankbar ..

LG

Nihil

Nihil

Beitragvon Nihil » 21.02.2008, 13:10

Geht es in deinem Text in irgendeiner Weise womöglich um Narzißmus und um geistige Vaterschaft?

Im Dunkeln tappend

Nihil

aram
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Beitragvon aram » 21.02.2008, 13:25

hallo lisa,

klasse, deine neue fassung gefällt mir noch besser.

'zac says what so?' begreife ich aber nicht, das ist dermaßen schief gewickelt, dass ich beim 'so' mit leichten magenkrämpfen aussteige .-)

'die ekelt,' könnte noch raus; würde noch stärker, was meinst du? (und 'unheimlich' vielleicht ohne 'keit'?)

die neue kursivsetzung gefällt mir persönlich nicht so, ich habe es lieber, wenn texte sich etwas ruhiger 'aufführen' und mir als leser zumuten, manche ebenen selbständig auseinanderhalten zu können.

(mir gefiele es vermutlich auch besser, wenn der abschließende zweizeiler von den klammern befreit wäre)

freut mich, dass du das 'essen' übernommen hast.

verzeih, wenn ich jetzt gar nicht anfange, die passagen zu zitieren, die ich sehr gut finde - nur weil die dicht gesät sind, mäkle ich an kleinigkeiten rum.

schöner text. (wenn man aushält, dass er beschreibt, was er beschreibt) [@nihil: erklären könnte ich das aber kaum]

deine Texte sind ja autark

tja, die texte schon. galgenhumorzwinkersmiley,~}

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.02.2008, 13:54

Hallo Lisa,

deine Gedichte sind ja meist so etwas wie ein Zauberkasten, bei dem auf einmal Dinge herausspringen, die man gar nicht erwartet und man sich fragt, wie sie da drin überhaupt Platz finden konnten. Deshalb freue ich mich immer wenn sie mir irgendwie so quer in den Tag sprechen.
Bezüglich des
"Zac says what so", muss ich aram zustimmen, das ist unsinnig seltsam, oder ich verstehe es schlicht nicht. Warum nicht:
"So Zac says what"

Die zweite Fassung mit dem neuen Einstieg ist noch ein wenig runder als die erste, wobei ich gar nicht weiß, ob das Gedicht runder sein muss.

Einzig der Titel :pfeifen: da könnte ich mir noch etwas anderes vorstellen, etwas, das den Fokus des Lesers offener lässt.

liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Perry

Beitragvon Perry » 21.02.2008, 17:04

Hallo Lisa,
ein Text der mich anpricht weil er viele (zu viele?) Bilder aufgreift, die mich ansprechen. U-Bahnsteig-Realität, Nachtstimmung mit allerlei Kriechgetier, galaktische Träumereien und zum Schluss ein "Plattenhänger."
Insgesamt spüre ich ein Fragen, Zweifeln und die Erkenntnis alles ist Brei.
Gern gelesen!
LG
Manfred
PS: Genau genommen sind es die Pegelanzeigen des Verstärkers, die Ausschlagen. Beim Schallplattenspieler (Player) selbst tut sich nichts, außer vielleicht einem Stroboskopflimmern zur Geschwindigkeitsregelung :smile:

Nihil

Beitragvon Nihil » 21.02.2008, 17:13

.. lieber Perry, ich denke Lisa meint die Pegel-Anzeige eines Players wie z.B. Winamp .. vielleicht täusche ich mich aber auch ..

LG

Nihil

Nihil

Beitragvon Nihil » 21.02.2008, 17:19

.. hmm - ich rätsele ja immer noch worum es sich wohl handeln mag .. ;-) Es erinnert mich ob der Surrealität ein wenig an "Naked Lunch" .. auch die Krabbeltiere deuten womöglich auf die unheimliche Ebene des Unbewussten, in der die Zeit zu einem Punkt zusammenschrumpft und alles gegenwärtig ist, Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges, im Text mit Bewusstseinseinspielungen verwoben .. Red Zac verwurstelt das Englisch, weil er das Unbewusste ist und es dort keine grammatikalischen Strukturen gibt .. gleiches gilt für das Jenseits, welches das Geborenwordensein ins Unbewusste ist .. man denke nur an die Sprachstrukuren von Geisterstimmen .. hört sich doch gut an, ist aber bestimmt ebenso töricht! :mrgreen:

Lisa - ich verlange eine Erklärung!

LG

Nihil

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 21.02.2008, 21:01

Liebe Lisa,

sie sind schon merkwürdig, Deine Texte, müssen sie doch häufig dem inneren Kind in Dir gerecht werden.

Hier also die Frage, ob man sich selbst nicht doch ein wenig treu bleibt über all die Jahre hinweg.

Aber warum die Gleichgültigkeit, gegenüber dem Leiden anderer? Ist das wirklich egal?

Interessant auch, in Deinem Gedicht auf "Hallo Spencer" stoßen zu müssen. Mir gehen bestimmte, wiederkehrende Muster dieser Sendung ab und zu immer noch durch den Kopf, ohne dass ich begreifen kann, welchem Zweck diese Puppenshow überhaupt gedient haben mag. Andromeda war mir immer suspekt. Sie wurde ja auch für den letzten Unsinn gerufen. Allerdings war die Melodie vielleicht das, was einen traurig stimmte...

Mich stimmt Dein Gedicht zumindest ratlos.

Grüße

Paul Ost

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.02.2008, 21:40

Hallo,

erst einmal allgemein: Dies ist nicht als Entschuldigung gemeint, aber der text entstand aus der Bewegung heraus, einfach mal dem, was rauskommt, zu gehorchen, da alles andere an Text derzeit leider nichts wird. Bei sowas kommen immer so bruchstückhafte Dinge wie hier heraus, die in großen Teilen wohl nur ich selber verstehe (habe ich auch manchmal die Hoffnung, dass Teile trotzdem wirken, Inhalt im Ton) So kann ich leider keine Erklärung im Sinne einer Aufklärung liefern. Vielleicht ist Paul Osts Frage ein guter Ausgangspunkt:


Aber warum die Gleichgültigkeit, gegenüber dem Leiden anderer?

Ja, warum? Das Warum wollte ich erzählen zwischen Käfer und Spinne, die Spanne, wie der Mensch so gucken kann, von Tag zu Stunde. Mal scheint alles aufgeladen wie nach einem Kinobesuch (groß, magisch, unheimlich, käfernachtig), mal alles eng, müde, drückend (spinnenbreifördernd) - die beiden Empfindungen entspringen aber für mich beide aus derselben Position, die der Mensch da zwischen den Straßen hat.Es hat etwas wunderbares, es hat etwas Krankes, aber beides lässt sich nicht behaupten, sobald man etwas behauptet, löst es sich für mich in einem "so what" auf.

Der erste Blick des lyr. Ichs (und ebenso der letzte, oder der letzte ist der erste) scheint sich selbst zu gelten in dieser Armut, dem Treiben. ich denke, weil es sich selbst in diesem Gedicht als eine von vielen ohne "transzendenten" Unterschied empfindet (und nur das kann meiner Meinung nach es den kranken Menschen unserer Zeit möglich machen, sich eine Seele zu beschaffen). Und weil es es für sich selbst nicht kann, kann es auch nichts anderes aufbringen als das, was Red Zac aufbringt.

Und genau das spiegelt sich auch in dem Hallo Spencer wieder, denn haargenau wie Paul Ost es beschreibt, ging auch mir der Sinn dieser Serie nie auf, ich schaute es in großen Teilen sogar mjit großer Abneigung und es war genau auf den Aspekt abgezielt, dass Galaktika, eine wirkliche, magiegeladene Figur, fast immer wegen Nichtigkeiten gerufen wurde und die Kraft der Melodie.

Die Anrufung des Menschen ist Nonsens, lächerlich, erbärmlich, wie ein faulender um Hilfe schreiender Mund (erscheint so dem lyr. ich in diesem Text) und zugleich (nicht aber) macht die Melodie weinen (und die Melodie, die ist ja nicht das Wort...). Nihil, vielleicht in etwa so: Ein (theoretisch / allgemein) empathisch veranlagter Mensch, kann die Welt trotz dieser Veranlagung nicht anders als in einer Art Spinoza-Pantheismus-Soziologie wahrnehmen. (was ja kein Pantheismus ist, sich aber so darstellen muss).

Aram, deine Freude am text wirkt (so wie ich dich kenne) etwas (wenn man genau hinhorcht) distanziert (vielleicht bin ich aber auch nur Mühe) -wenn etwas grundsätzlich nicht stimmt, würd ich das gerne hören, ich lern gern etwas! Ich freu mich jedenfalls über die bisherigen Vorschläge, wenn ich auch das "essen" nur aus Versehen (weil ich deine Fassung kopiert habe) übernommen habe, da muss fressen bleiben, entschuldige die unbegründete Freude. Dafür nehme ich aber das ekeln raus (selbst schon überlegt) - bei der "heit" schwanke ich noch (hatte ich auch schon).


Lieber Perry, du bringst es stilistisch bei mir immer schön zu einem Überblick, das gefällt mir beim Lesen. Zuviel: da werd ich dir in ein paar Jahren sicher zustimmen.-) .Perry, ich meine übrigens den Player wie Nihil beschreibt.allerdings hat mich dein hinweis darauf aufmerksam gemacht, dass die "platte" vorher da irritierend ist.

Weiß jemand ein Wort wie "Scheibe", dass auch eine CD oder so bezeichnet und die auch einen Sprung haben kann?
Oder sollte ich von Kratzer sprechen?

smile: der Titel, hihi, ja. Ich hatte keinen anderen und dann dachte ich, dass er vielleicht die Leseraugen auf den Kontrast von Spinne und Käfer lenkt 8sonst zu schwierig) und er merkt, dass an der Spanne dazwischen etwas erzählt hat.

Mit dem Red Zac bastel ich mal.Es darf meiner Meinung nach total widersinnig und scheiße klingen, ich meinte das so:

Zac says: what so? (ist natürlich total gegen die engl. grammatik, speitl eher aufs Deutsche: "Und nu(n)?" an. Ich setz es mal ohne Fragzeichen. Mal sehen, ob mir da noch ein besseres Kombinatiönchen einfällt.

So, bis zur neuen Version oben,

vielen Dank...

Lisa



Ich stelle oben mal eine Zwischenfassung ein (in ca 5 min.)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Nihil

Beitragvon Nihil » 21.02.2008, 22:30

"Ein (theoretisch / allgemein) empathisch veranlagter Mensch, kann die Welt trotz dieser Veranlagung nicht anders als in einer Art Spinoza-Pantheismus-Soziologie wahrnehmen. (was ja kein Pantheismus ist, sich aber so darstellen muss). "


Hui - da muss ich aber erstmal drüber nachdenken .. die Pantheismus-Soziologie eines theoretisch empathisch veranlagten Menschen .. meinst du damit, dass sein Aufgehobensein in der "göttlichen Ordnung" gebrochen ist, d.h. nicht als Gefühl, sondern nur als Konstrukt in ihm existent ist und er sich bei seinem Mitgefühl gleichsam zuschauen kann, er die Metaebene eines der kosmischen Ordnung Entrückten, Entfremdeten einnimmt?

??

LG

Nihil

aram
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Beitragvon aram » 21.02.2008, 22:50

(vielleicht bin ich aber auch nur Mühe)

liebe lisa, nein, ich verstehe dich so nicht besser...

Aram, deine Freude am text wirkt (so wie ich dich kenne) etwas (wenn man genau hinhorcht) distanziert

ich behaupte nicht, selbst keine distanz zu haben; der text behandelt distanz...

wenn etwas grundsätzlich nicht stimmt, würd ich das gerne hören, ich lern gern etwas!

aber was meinst du? dass ich dir schmeicheln will?

da muss fressen bleiben, entschuldige die unbegründete Freude.

schade, finde ich nicht so gut. 'essen wie ich fresse' finde ich stärker als 'fressen wie ich fresse' und weniger aufdringlich-autoaggressiv, mit hinweispfeil.

bei der "heit" schwanke ich noch (hatte ich auch schon)

in der zwischenfassung ohne doppelpunkt finde ich's künstlich kryptisiert - oder fehlt da ein komma?

der Titel, hihi, ja. Ich hatte keinen anderen und dann dachte ich, dass er vielleicht die Leseraugen auf den Kontrast von Spinne und Käfer lenkt 8sonst zu schwierig) und er merkt, dass an der Spanne dazwischen etwas erzählt hat.

genau so hab ich ihn gelesen, und mir gefällt er überhaupt sehr gut.

für mich erzeugt diese titel-textkombination einen deiner klarsten texte, ohne dass dabei anbiederung an den leser geschieht. na gut, vielleicht liegt es auch daran, dass ich deine welt inzwischen ein wenig kenne; aber ich glaube, es ist alles am text festzumachen, er lebt nicht von -zumindest scheinbaren- idiosynkrasien, wie meinem eindruck nach einzelne deiner früheren texte, und er spannt einen klaren bogen auf und bezeichnet ihn, nimmt redundant auf sich bezug, bestätigt sich.

sternenstaub-sternenbrei, darum gehts, und das finde ich ausnehmend gut beschrieben/ bebildert.

mit einer Spinne hat man's leicht, der schimmert’s nicht unterm Flügel
ist noch so eine schöne stelle, und
Schimmern, das mich warten macht / auf diesen einen Tag, der seine Sonne nicht verlieren wird / Dabei kann ich die nicht mal sonderlich leiden mit dem folgenden
Weißt du, was ich meine? Nö. (Fragen-Diarrhoe)
ich finde da bei aller 'echten dramatik'/unentscheidbarkeit/ausweglosigkeit (siehe 'zac') einen humor, den ich in früheren texten nicht finde, er ist ebenso schwarz wie 'leicht', fast vergnügt. bei 'ich will fressen wie ich fresse' geht er mir dann wieder ab.

Es darf meiner Meinung nach total widersinnig und scheiße klingen, ich meinte das so:
Zac says: what so? (ist natürlich total gegen die engl. grammatik, speitl eher aufs Deutsche: "Und nu(n)?" an

das ist mir auch zu humorlos, es speit aufs englische genau so wie aufs deutsche .-) - den bezug zu "und nun?" kann ich nicht nachvollziehen.

na?
tut mir leid, wenn dir an meinem kommentar etwas fehlt @distanziert, aber ich werde mich nicht anbiedern.
ich schätze aber, dass du sagst, wie's bei dir ankommt. vielleicht ist da noch etwas, das ich nicht sehe, und worauf du dich beziehst?


p.s. und da ist dann noch der abschließende vergleich, den ich auch wunderbar (traurig) finde:
Die Pegel des Players sehen aus wie Menschen, jeder wirft unaufhörlich / sein kleines Etwas in die Höhe und dann ist es aus, das Lied


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