Weh-Wehchen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
wonigo

Beitragvon wonigo » 17.02.2008, 22:42

Weh – Wehchen Eine Buschiade

Es hat ein jeder sein Weh-Weh
Mal am Kopfe mal am Zeh
Und hat mal einer leider keins
Bewundert er dem andern seins.
.
Neulich treff’ ich Hans-Jörg Breiter,
Na, wie geht’s? so fragt er heiter.
Doch er will es gar nicht wissen,
dass mir Knie und Kreuz verschlissen.
Lächelnd breitet sich sein Mund:
Das ist schön, bleib nur gesund,
spricht zu mir der Hans-Jörg Breiter
geht beschwingten Fußes weiter.

Eine andre Variante
passierte meiner Patentante:
Voller Schmerz sind ihre Tage
sie berichtet von der Plage
der Frau Müller vis-à-vis.
Das ist gar nichts, so sagt die
meine Schmerzen, wo auch immer,
sind bestimmt noch zehnmal schlimmer.

Die Moral von der Geschicht’:
Red’ über deine Krankheit nicht!
Es kann dir keiner helfen – und
am besten ist, du bleibst gesund!

Benutzeravatar
ferdi
Beiträge: 3260
Registriert: 01.04.2007
Geschlecht:

Beitragvon ferdi » 17.02.2008, 23:42

Hallo Wonigo!

Hm, ich weiß nicht... Bei diesem Gedicht fehlt mir das interessante Moment - die Stelle, wo die Aufmerksamkeit geweckt ist und man sich vorbeugt, um besser zuhören oder lesen zu können. Die Paarreime laufen so durch, der Inhalt auch, und dann ist der Text zu Ende und man fragt sich: "Ja und nun?" Na ja, zumindest ich frage es mich - anderen mag der Text mehr sagen :-)

(ich glaube, eine Handvoll Satzzeichen fehlt noch?!)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Niko

Beitragvon Niko » 18.02.2008, 05:44

hallo wonigo!
ein bekanntes szenario: man fragt konversationshalber:"wie geht´s?", doch eine antwort, ich meine eine ehrliche, eine, die sich tatsächlich auf die frage bezieht, will niemand hören. es wird nicht drauf eingegangen.
ein weiteres phänomen ist, das leute, denen man sich mit seinem wohlbefinden anvertraut, immer noch einen draufsetzen. sie haben das alles auch schon gehabt. und natürlich viel schlimmer...
im grunde sind es zwei dinge, die du hier einbaust und mit einander verwebst. kann man machen, ist mir aber zu undifferenziert ausgearbeitet.
und mir geht es ähnlich wie ferdi, dass mir am ende so eine richtig witzige schlusspointe fehlt. das ganze fließt dahin, reimmäßig super gemacht, soweit ich das beurteilen kann, doch unvermittelt hört der fluss auf. ohne stromschnelle und waserfall. find ich schade.

lieben gruß: Niko

wonigo

Beitragvon wonigo » 18.02.2008, 12:27

Hallo Ferdi, hallo Niko,

ihr habt ja so Recht: Das Ding habe ich aus meinem Zettelkasten gewühlt und dachte, biete es doch mal an. Niko, stimmt genau: das habe ich mal geschrieben, als ein guter Bekannter auf seine Frage, wie es mir gehe, überhaupt nicht wissen wollte, dass es mir an diesem Tag besonders mies ging. Er bewies mir, dass es ihm viel beschissener geht. Meine Schlussfolgerung: Die letzten vier Zeilen.
Es war eigentlich nur eine trotzige Reaktion auf das Erlebnis. Zur Reimerei: In dieser Zeit hatte ich mich viel mit Wilhelm Busch beschäftigt und dachte, probier's doch auch mal.
Später mehr - es gibt Mittagessen.
Dank euch beiden. ich zieh es wegen Unerheblichkeit zurück.

wonigo

Beitragvon wonigo » 18.02.2008, 13:27

So, da bin ich wieder. Auch mit dem Schluss! Kein Wasserfall, nix, nur Resignation. Und die Satzzeichen - verzeih, Ferdi, schütte mal ne Handvoll drüber. Das ganze ist unfertig und ungeschliffen. Aber ehrlich: es tangiert mich wenig (das ist für die weiblichen Leser. Für die männlichen: es geht mir am ... vorbei). Kommt wieder in den Zettelkasten - vielleicht brauche ich die Idee mal.

Gruß und Dank euch Recken!
wonigo

Nicole

Beitragvon Nicole » 18.02.2008, 13:39

Hallo wonigo,

also, ich kann zwar nur für mich sprechen, aber meinetwegen kannst Du gerne erwähnen, daß Dir etwas am Allerwertestens vorbei geht.
Dein Abschuß (?) kommentar irritiert mich allerdings etwas, bzw ich verstehe ihn vielleicht einfach nicht. Sagst Du damit, daß Dein eigenes Gedicht das integrierten Sitzmöbel nur peripher tangiert?

Verwirrte Grüße,

Nicole

wonigo

Beitragvon wonigo » 18.02.2008, 23:30

Hallo, Nicole,

es tut mir leid, wenn ich dich verwirrt habe. Es ist nur einfach so, dass ich einen alten Text, der einmal so einfach hingeschrieben wurde, hervorgeholt habe und ohne kritische Betrachtung einstellte. Meine Bemerkung bezog sich darauf, dass mir selbst dieser Text nichts bedeutet. Es war mal vor Jahren die Reaktion auf ein unangenehmes Erlebnis.

Finally: Lege keine altbackenen Brötchen ins Schaufenster. Das habe ich heute gelernt!

Viele Grüße
wonigo


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste