Durch moshes 'Hafer' an diese Zeilen im Keller meiner Festplatte erinnert worden. Und wer (wie ich in moshes Ordner) motzt, der sollte auch Gelegenheit geben, sich bemotzen zu lassen.
Country Song
Sie wollten ihn kastrieren
(drei Mädchen hieß es
allein im letzten Jahr)
Jemand wie er
muss sie sich ja auf diese Art nehmen
so wie der spricht
so wie der schaut
Sie wollten ihn kastrieren doch dann
gönnten sie ihm eine letzte Erektion
an der Esche am Fluss
Country Song
Lieber Pjotr!
Deinen Kommentar von 10.57 Uhr finde ich ausserordentlich gelungen, wenngleich das ganze Thema vielleicht an anderer Stelle seine Würdigung, bzw. Tiefe in der Diskussion bekommen sollte. Wie wäre es mit einem Monatsthema?
Ich schlage das anhand meines und Sams Text mal vor.
Ansonsten bin ich, wie schon gesagt, auch der Meinung, daß hier wirklich ein Country-Song draus werden könnte.
MlG
Moshe
Deinen Kommentar von 10.57 Uhr finde ich ausserordentlich gelungen, wenngleich das ganze Thema vielleicht an anderer Stelle seine Würdigung, bzw. Tiefe in der Diskussion bekommen sollte. Wie wäre es mit einem Monatsthema?
Ich schlage das anhand meines und Sams Text mal vor.
Ansonsten bin ich, wie schon gesagt, auch der Meinung, daß hier wirklich ein Country-Song draus werden könnte.
MlG
Moshe
Hallo Sam,
super-Text! In der Kurzform wirkt für mich arams Kürzungs-Vorschlag lyrisch etwas stärker, allerdings nähme man ihm dann das Song-Hafte. Allerdings ist der Aspekt, der in der MIttelstrophe zum AUsdruck kommen (das Schlechtreden über einen), auch ein ablenkender, weil ich dann zunächst dachte, es handle sich um Rufmord - es wird nicht klar, ob die Verbrechen nachgewiesen sind.
Ich weiß auch nicht.
Oder man macht tatsächlich einen Song draus (ähnlich grausam, aber eher lieblich vorgetragen - Country halt - , in der Spaltung ähnlich schaurig wie dieses Lied von Degenhardt, kennt ihr das, "Komm sing uns mal ein schönes Lied", über ein Dritte-Welt-Kind, das vergeblich versucht, seinem Schicksal zu entkommen). Dann würden ein paar Strophen dazu kommen
und schon hätte man eine Moritat ,-)
Refr.
Er war ein echter Cowboy
er schoss wohin er kam
mit seinem harten Kolben
mit dem er jede nahm
Strophen:
Er war ein echter Cowboy
Für ihn war es ein Tanz
Er liebte Weib und Leib
am meisten seinen Schwanz
Sprach wie ein großer Macker
bewegte seinen Arsch
im Sommer gern am Acker
von Hoffmanns, an der Marsch
wo früh die Linden blühen
die Treckermelodie
die Bienen summsummsumm
und niemand erfährt es nie
über sich freien Himmel
unter sich frisches Fleisch
sein dicker harter Pimmel
die Haut der Mädchen weich
Doch eines schönen Tages
hat man ihn kalt erwischt
Das Mädchen ließ man laufen
den Cowboy aber nicht
Sein Ende ist kein gutes
da schon der Anfang schlecht
Wer Böses tun will, tut es
auch gegen jedes Recht
Sie wollten ihn kastrieren
doch ließen seinen Schwanz
ein letztes Mal erigieren
an der Esche, beim Todestanz
Es kamen keine Tropfen
beim letzten Atemzug
doch andre echte Cowboys
haben Samen genug
Er war ein echter Cowboy
er schoss wohin er kam
mit seinem harten Kolben
mit dem er jede nahm
Grüße
Klara
super-Text! In der Kurzform wirkt für mich arams Kürzungs-Vorschlag lyrisch etwas stärker, allerdings nähme man ihm dann das Song-Hafte. Allerdings ist der Aspekt, der in der MIttelstrophe zum AUsdruck kommen (das Schlechtreden über einen), auch ein ablenkender, weil ich dann zunächst dachte, es handle sich um Rufmord - es wird nicht klar, ob die Verbrechen nachgewiesen sind.
Ich weiß auch nicht.
Oder man macht tatsächlich einen Song draus (ähnlich grausam, aber eher lieblich vorgetragen - Country halt - , in der Spaltung ähnlich schaurig wie dieses Lied von Degenhardt, kennt ihr das, "Komm sing uns mal ein schönes Lied", über ein Dritte-Welt-Kind, das vergeblich versucht, seinem Schicksal zu entkommen). Dann würden ein paar Strophen dazu kommen
und schon hätte man eine Moritat ,-)
Refr.
Er war ein echter Cowboy
er schoss wohin er kam
mit seinem harten Kolben
mit dem er jede nahm
Strophen:
Er war ein echter Cowboy
Für ihn war es ein Tanz
Er liebte Weib und Leib
am meisten seinen Schwanz
Sprach wie ein großer Macker
bewegte seinen Arsch
im Sommer gern am Acker
von Hoffmanns, an der Marsch
wo früh die Linden blühen
die Treckermelodie
die Bienen summsummsumm
und niemand erfährt es nie
über sich freien Himmel
unter sich frisches Fleisch
sein dicker harter Pimmel
die Haut der Mädchen weich
Doch eines schönen Tages
hat man ihn kalt erwischt
Das Mädchen ließ man laufen
den Cowboy aber nicht
Sein Ende ist kein gutes
da schon der Anfang schlecht
Wer Böses tun will, tut es
auch gegen jedes Recht
Sie wollten ihn kastrieren
doch ließen seinen Schwanz
ein letztes Mal erigieren
an der Esche, beim Todestanz
Es kamen keine Tropfen
beim letzten Atemzug
doch andre echte Cowboys
haben Samen genug
Er war ein echter Cowboy
er schoss wohin er kam
mit seinem harten Kolben
mit dem er jede nahm
Grüße
Klara
und das schüttelst du mal eben so aus dem Ärmel, Klara?
nein, nein, da musste ich schon eine Weile überlegen, und jetzt überlege ich, ob ich noch viel länger überlege und das richtig arbeite, mit vernünftigem Anfang, Ende Schluss, manche Wiederholungen ausfeilen etc., die Szenerie noch besser skizzieren.
Grausliges Thema, aber Sam wirkt offenbar grauslich inspirierend ,-)
Klara
Lieber Sam,
danke für den galant formulierten Hinweis auf meine Kommentarstruktur, ich empfehle dir meine neue Signatur, hihi. Und jetzt kommt's noch: Ich Deppin hab das Ende gar nicht verstanden, ich hab es richtig richtig dumm gelesen (und mich schon insgeheim gefragt, warum da Erektion und nicht Ejakulation steht, aber jetzt hab ich's verstanden ,-(. Womit auch der Großteil meiner Kritikpunkte verpuffen (aber vielleicht ist es eine hübsche Verpuffung), oh je, oh je verzeih!
Manchmal sollte man meine Kommentare wohl doch nicht lesen
Liebe Grüße,
Lisa
danke für den galant formulierten Hinweis auf meine Kommentarstruktur, ich empfehle dir meine neue Signatur, hihi. Und jetzt kommt's noch: Ich Deppin hab das Ende gar nicht verstanden, ich hab es richtig richtig dumm gelesen (und mich schon insgeheim gefragt, warum da Erektion und nicht Ejakulation steht, aber jetzt hab ich's verstanden ,-(. Womit auch der Großteil meiner Kritikpunkte verpuffen (aber vielleicht ist es eine hübsche Verpuffung), oh je, oh je verzeih!
Manchmal sollte man meine Kommentare wohl doch nicht lesen

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo,
pjotr,
ja, an dieses Interview dachte ich auch. Ich persönlich empfinde es als sehr mutig von dem Regisseur eine solche Haltung anzunehmen. Und ich glaube, dass er Recht hat (in dem Sinne, dass jemand immer nur bedingt Recht haben kann. Denn so, wie man noch immer nicht das kleinste Teilchen entdeckt hat, aus dem die Materie besteht, gibt es auch kein kleinstes Teilchen, aus dem eine Ursache gemacht ist.)
Das, was als Ursache für solche Vorkommnisse wie im Irak, oder auch für andere von uns als grausam empfunde Taten - wie Lynchjustiz - ausgemacht wird, sind nicht selten einfach "enthemmende Faktoren". Warum aber überhaupt eine Hemmschwelle? Doch nur deshalb, weil eine Bereitschaft zur Gewalt vorhanden ist, die gehemmt werden muss. Religion und Patriotismus sind wohl die stärksten Faktoren, wenn es darum geht, diese Hemmschwelllen gezielt herabzusetzen.
Selbiges lässt sich natürlich auch auf den privaten Sektor übertragen. Vielleicht ist es übertrieben zu sagen, dass in jedem Mann ein Vergewaltiger steckt. Mit Sicherheit aber steckt in jedem Mann der Wunsch seinen sexuellen Trieb losgelöst von jeglichen moralischen und gesellschaftlichen, sprich auf eine durch und durch egoistische Art und Weise auszuleben oder zu befriedigen. Mit anderen Worten - der Wunsch nach Hemmungslossigkeit. Weil im Grunde die Hemmungen als unnatürlicher empfunden werden, wie die Triebe, die durch sie auf ein für andere unschädliches Niveau abgekühlt werden.
Auf gesellschaftlicher Ebene ist für mich der größte Hemmfaktor Bildung und Kultur. Dagegen steht, wie gesagt, die Religion und Politik. Die Geschichte hat bewiesen, und wird es immer wieder tun, das die ersteren den letzteren unterliegen, da durch Bildung und Kultur immer nur das Individuum angesprochen wird, Politk und vor allem Religion aber gezielt auf die Massen wirkt. Und in der Masse potenziert sich die Enthemmung.
aram,
sorry, an mir bestätigt sich immer wieder die Aussage, dass ein Autor selten Intelligentes zu seinem Text zu sagen weiß. Eigentlich wollte ich nur den Mittelteil verteidigen und meine Intention, in diesem Gedicht bewusst mit dem Vordergründigen und Plakativen zu arbeiten. Deinem sezierenden und auslotenden Blick hält meine Argumentation natürlich nicht stand. Was sehr gut ist. Er bringt mich zwangsweise, aber trotzdem sehr angenehm und anregend zum Nachdenken.
klara,
das ist ein feiner Text, den ich zu gerne gesungen hören würde. Sauber aus der Hüfte geschossen, würde ich sagen.
Unterschied zu meinem Gedicht: Hier geht um einen, der Gleicher unter Gleichen ist. Ein Drecksack wird von Leuten gehängt, die letztendlich genauso sind.
In meinem Gedicht hoffe ich - vor allem durch den Mittelteil - ein Gefälle
ausgedrückt zu haben.
Wie dem auch sei, wenn es dazu reicht, grauselig inspirierend zu sein, ist's mir recht
.
Lisa,
Nein, das wollte ich bestimmt nicht sagen. Ich bin, was meine Kommentare angeht, ja auch ein Freund der lose aneinandergereihten Assoziationsketten. Die sind zwar sehr authentisch was den unmittelbaren Leseeindruck angeht, bergen aber immer die Gefahr des Irrtums. Was aber nicht weiter schlimm ist. Was Literatur betrifft, so ist der beredte Irrtum allemale dem verschwiegenem Verstehen vorzuziehen.
Habt herzlichen Dank!
Viele Grüße
Sam
pjotr,
ja, an dieses Interview dachte ich auch. Ich persönlich empfinde es als sehr mutig von dem Regisseur eine solche Haltung anzunehmen. Und ich glaube, dass er Recht hat (in dem Sinne, dass jemand immer nur bedingt Recht haben kann. Denn so, wie man noch immer nicht das kleinste Teilchen entdeckt hat, aus dem die Materie besteht, gibt es auch kein kleinstes Teilchen, aus dem eine Ursache gemacht ist.)
Das, was als Ursache für solche Vorkommnisse wie im Irak, oder auch für andere von uns als grausam empfunde Taten - wie Lynchjustiz - ausgemacht wird, sind nicht selten einfach "enthemmende Faktoren". Warum aber überhaupt eine Hemmschwelle? Doch nur deshalb, weil eine Bereitschaft zur Gewalt vorhanden ist, die gehemmt werden muss. Religion und Patriotismus sind wohl die stärksten Faktoren, wenn es darum geht, diese Hemmschwelllen gezielt herabzusetzen.
Selbiges lässt sich natürlich auch auf den privaten Sektor übertragen. Vielleicht ist es übertrieben zu sagen, dass in jedem Mann ein Vergewaltiger steckt. Mit Sicherheit aber steckt in jedem Mann der Wunsch seinen sexuellen Trieb losgelöst von jeglichen moralischen und gesellschaftlichen, sprich auf eine durch und durch egoistische Art und Weise auszuleben oder zu befriedigen. Mit anderen Worten - der Wunsch nach Hemmungslossigkeit. Weil im Grunde die Hemmungen als unnatürlicher empfunden werden, wie die Triebe, die durch sie auf ein für andere unschädliches Niveau abgekühlt werden.
Auf gesellschaftlicher Ebene ist für mich der größte Hemmfaktor Bildung und Kultur. Dagegen steht, wie gesagt, die Religion und Politik. Die Geschichte hat bewiesen, und wird es immer wieder tun, das die ersteren den letzteren unterliegen, da durch Bildung und Kultur immer nur das Individuum angesprochen wird, Politk und vor allem Religion aber gezielt auf die Massen wirkt. Und in der Masse potenziert sich die Enthemmung.
aram,
sorry, an mir bestätigt sich immer wieder die Aussage, dass ein Autor selten Intelligentes zu seinem Text zu sagen weiß. Eigentlich wollte ich nur den Mittelteil verteidigen und meine Intention, in diesem Gedicht bewusst mit dem Vordergründigen und Plakativen zu arbeiten. Deinem sezierenden und auslotenden Blick hält meine Argumentation natürlich nicht stand. Was sehr gut ist. Er bringt mich zwangsweise, aber trotzdem sehr angenehm und anregend zum Nachdenken.
klara,
das ist ein feiner Text, den ich zu gerne gesungen hören würde. Sauber aus der Hüfte geschossen, würde ich sagen.
Unterschied zu meinem Gedicht: Hier geht um einen, der Gleicher unter Gleichen ist. Ein Drecksack wird von Leuten gehängt, die letztendlich genauso sind.
In meinem Gedicht hoffe ich - vor allem durch den Mittelteil - ein Gefälle
ausgedrückt zu haben.
Wie dem auch sei, wenn es dazu reicht, grauselig inspirierend zu sein, ist's mir recht
.gif)
Lisa,
Manchmal sollte man meine Kommentare wohl doch nicht lesen
Nein, das wollte ich bestimmt nicht sagen. Ich bin, was meine Kommentare angeht, ja auch ein Freund der lose aneinandergereihten Assoziationsketten. Die sind zwar sehr authentisch was den unmittelbaren Leseeindruck angeht, bergen aber immer die Gefahr des Irrtums. Was aber nicht weiter schlimm ist. Was Literatur betrifft, so ist der beredte Irrtum allemale dem verschwiegenem Verstehen vorzuziehen.
Habt herzlichen Dank!
Viele Grüße
Sam
Hallo Sam.
Mutig finde ich das auch.
Eben. Das sind die Hintergründe, die ich meine. Sie fehlen nicht. Einer davon heißt: Verantwortungsabgabe. (Ich sage: Solange der Mensch ein denkend agierender ist, kann er Verantwortung nicht abgeben, weder an einen Vorgesetzten, noch an einen Gott. Sebst wenn der Vorgesetzte sagte, er übernähme die volle Verantwortung, trüge trotzdem jeder Agierende eine Teilverantwortung. Glücklicherweise ist das im deutschen "Soldatengesetz" berücksichtigt, anders als in den USA. Wenn ein deutscher Soldat einen menschenrechtsverletzenden Befehl nicht verweigerte, würde er sich strafbar machen.)
Ja. Aber ab wann sprechen wir von Potential? Man könnte dann auch sagen, jedes Embryo ist ein potentieller Hitler. Oder: Jeder Tiger ist ein potentieller Vegetarier. Nach dem Motto: Alles ist möglich. – Aber selbst auf diesem vordergründigen Level kann nicht pauschalisiert werden, denn es gibt ebenso Männer, die beim Anblick einer wehrlosen Frau keine Erektion bekommen, geschweige denn Lust.
Sehe ich auch so.
Hallo Klara,
"er schoss wohin er kam" – diese Zeile finde ich sehr gelungen, um nicht zusagen: originell getroffen!
Besonders die erste Hälfte des Liedes empfinde ich wie Sam: da singt der dumpfe Pöbel selbst, während in Sams Text ein intellektueller Außenstehender beobachtet. In Deinem Text erklingt ein irritierender Mix aus Pöbel und Neutralität.
Salute
Pjotr
Ich persönlich empfinde es als sehr mutig von dem Regisseur eine solche Haltung anzunehmen.
Mutig finde ich das auch.
Das, was als Ursache für solche Vorkommnisse wie im Irak, oder auch für andere von uns als grausam empfunde Taten - wie Lynchjustiz - ausgemacht wird, sind nicht selten einfach "enthemmende Faktoren".
Eben. Das sind die Hintergründe, die ich meine. Sie fehlen nicht. Einer davon heißt: Verantwortungsabgabe. (Ich sage: Solange der Mensch ein denkend agierender ist, kann er Verantwortung nicht abgeben, weder an einen Vorgesetzten, noch an einen Gott. Sebst wenn der Vorgesetzte sagte, er übernähme die volle Verantwortung, trüge trotzdem jeder Agierende eine Teilverantwortung. Glücklicherweise ist das im deutschen "Soldatengesetz" berücksichtigt, anders als in den USA. Wenn ein deutscher Soldat einen menschenrechtsverletzenden Befehl nicht verweigerte, würde er sich strafbar machen.)
Mit Sicherheit aber steckt in jedem Mann der Wunsch seinen sexuellen Trieb losgelöst von jeglichen moralischen und gesellschaftlichen, sprich auf eine durch und durch egoistische Art und Weise auszuleben oder zu befriedigen.
Ja. Aber ab wann sprechen wir von Potential? Man könnte dann auch sagen, jedes Embryo ist ein potentieller Hitler. Oder: Jeder Tiger ist ein potentieller Vegetarier. Nach dem Motto: Alles ist möglich. – Aber selbst auf diesem vordergründigen Level kann nicht pauschalisiert werden, denn es gibt ebenso Männer, die beim Anblick einer wehrlosen Frau keine Erektion bekommen, geschweige denn Lust.
Und in der Masse potenziert sich die Enthemmung.
Sehe ich auch so.
Hallo Klara,
"er schoss wohin er kam" – diese Zeile finde ich sehr gelungen, um nicht zusagen: originell getroffen!
Besonders die erste Hälfte des Liedes empfinde ich wie Sam: da singt der dumpfe Pöbel selbst, während in Sams Text ein intellektueller Außenstehender beobachtet. In Deinem Text erklingt ein irritierender Mix aus Pöbel und Neutralität.
Salute
Pjotr
Sam hat geschrieben:klara,
das ist ein feiner Text, den ich zu gerne gesungen hören würde. Sauber aus der Hüfte geschossen, würde ich sagen.
Dem Wunsch schließe ich mich an, Klara. Du befindest dich doch gerade in "Country-Wave-Stimmung".
Na, wie wärs? ,-)
Saludos
Mucki
Hi Pjotr,
sorry, hat mal wieder etwas gedauert.
Ich glaube, Verantwortungsabgabe ist ein spezifisch deutsches Problem. Gerade deswegen haben wir es ja auch mittlerweile im deutschen Soldatengesetz so verankert.
Ich sehe zwischen Enthemmung und Verantwortungsabgabe einen großen Unterschied. Bei ersterem kommt der "Befehl" für die Tat aus demjenigen selber heraus. Verantwortungsabgabe impliziert das von oben Befohlene. Ich kenne die Details über Abu Graib nicht so genau, um zu wissen, ob sich die beschuldigten Soldaten dort, auf Befehle von oben berufen haben, wie es viele der Nazis nach dem Krieg gemacht haben.
Ein Tiger wird, wenn er in seiner natürlichen Umgebung aufwächts, wohl kaum zum Vegetarier werden. Aber jeder Mensch kommt mit dem Potential zur Welt, Entscheidungen zu treffen, die dazu führen, dass er seinen Mitmenschen schadet. Natürlich ist dieses Potential unterschiedlich ausgeprägt. Vorhanden ist es aber auf jeden Fall.
Liebe Grüße
Sam
sorry, hat mal wieder etwas gedauert.
Das sind die Hintergründe, die ich meine. Sie fehlen nicht. Einer davon heißt: Verantwortungsabgabe.
Ich glaube, Verantwortungsabgabe ist ein spezifisch deutsches Problem. Gerade deswegen haben wir es ja auch mittlerweile im deutschen Soldatengesetz so verankert.
Ich sehe zwischen Enthemmung und Verantwortungsabgabe einen großen Unterschied. Bei ersterem kommt der "Befehl" für die Tat aus demjenigen selber heraus. Verantwortungsabgabe impliziert das von oben Befohlene. Ich kenne die Details über Abu Graib nicht so genau, um zu wissen, ob sich die beschuldigten Soldaten dort, auf Befehle von oben berufen haben, wie es viele der Nazis nach dem Krieg gemacht haben.
Aber ab wann sprechen wir von Potential? Man könnte dann auch sagen, jedes Embryo ist ein potentieller Hitler.Oder: Jeder Tiger ist ein potentieller Vegetarier.
Ein Tiger wird, wenn er in seiner natürlichen Umgebung aufwächts, wohl kaum zum Vegetarier werden. Aber jeder Mensch kommt mit dem Potential zur Welt, Entscheidungen zu treffen, die dazu führen, dass er seinen Mitmenschen schadet. Natürlich ist dieses Potential unterschiedlich ausgeprägt. Vorhanden ist es aber auf jeden Fall.
Liebe Grüße
Sam
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste