Im Hafer
glühend meine Leine
zwischen deine Beine
durch dein stilles Gemüt
gebrochen
---------------------------------
Am Ende der zweiten Zeile 'gemischt' und am Ende der dritten Zeile 'geschnitten' gestrichen.
Im Hafer
Lieber Sam!
Du denkst hier in meinen Augen zu prosaisch.
Wozu ist denn eine Leine da? Doch wohl um jemanden den Willen zu nehmen. Eine Peitsche wird bei einem 'stillen Gemüt' wohl nicht erforderlich sein.
Und von einer glühenden Leine sprach ich hier nicht.
Wie man auf ein 'Einverständnis' kommt von der weiblichen Seite ist mir nicht erklärlich, da hier jemand gebrochen wird.
So long
Moshe
Du denkst hier in meinen Augen zu prosaisch.
Wozu ist denn eine Leine da? Doch wohl um jemanden den Willen zu nehmen. Eine Peitsche wird bei einem 'stillen Gemüt' wohl nicht erforderlich sein.
Und von einer glühenden Leine sprach ich hier nicht.
Wie man auf ein 'Einverständnis' kommt von der weiblichen Seite ist mir nicht erklärlich, da hier jemand gebrochen wird.
So long
Moshe
lieber moshe,
dieses wort "gebrochen" sagt überhaupt nichts aus, es wird bloß in den raum gestellt.
der text schildert hier nicht, er behauptet, und auch das sehr unscharf, denn der bezug ist nicht eindeutig - meines erachtens lässt sich nicht sagen, dass er von einer vergewaltigung (einem akt gegen das einverständnis des "stillen gemüts") handelt - es gibt zwar hinweise, mehr aber auch nicht.
du magst das sagen wollen, und der text bewirkt auch, daran zu denken - er sagt es aber nicht: schon deshalb nicht, weil dann der ausdruck "stilles gemüt" ziemlich 'daneben' läge - wie sam schon anmerkte, eine folge der doppelten perspektive, die so nicht aufgehen kann.
dieses wort "gebrochen" sagt überhaupt nichts aus, es wird bloß in den raum gestellt.
der text schildert hier nicht, er behauptet, und auch das sehr unscharf, denn der bezug ist nicht eindeutig - meines erachtens lässt sich nicht sagen, dass er von einer vergewaltigung (einem akt gegen das einverständnis des "stillen gemüts") handelt - es gibt zwar hinweise, mehr aber auch nicht.
du magst das sagen wollen, und der text bewirkt auch, daran zu denken - er sagt es aber nicht: schon deshalb nicht, weil dann der ausdruck "stilles gemüt" ziemlich 'daneben' läge - wie sam schon anmerkte, eine folge der doppelten perspektive, die so nicht aufgehen kann.
Zuletzt geändert von aram am 12.02.2008, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
Hi Moshe,
mmh, die Leine finde ich in diesem Zusammenhang auch schwierig.
Sorry, ich male mir ganz prosaisch auch ein Bild und für das, was er ihr zwischen die Beine schiebt, habe ich andere Assoziationen als "Leine". Ich könnte mir dort ein Wort vorstellen, das mehr Gewalt repräsentiert und, sorry, ich kann es nicht weniger deutlich sagen, mehr Volumen und mehr Härte.
Eine Leine kann man verwenden, um jemanden anzubinden, also in Deinem Sinne "den Willen nehmen". O.k., Aber eine Leine an sich ist für mich biegsam und schmal (sonst wäre es ein Tau...)
Uff, ich komme irgendwie um klare Worte nicht herum:
Sein Schwanz ist sicher nicht weich, sonst könnte er nicht vergewaltigen, spricht für mich gegen Leine. Der Frau wird er sicher nicht schmal vorkommen, mag er auch zierlich gebaut sein. Vergewaltigung => ohne Lust und Erregung => das Ding wird sich eher nach etwas anfühlen, was sich monströs und riesig gewaltsamen Einlass verschafft, spricht für mich gegen das Bild einer Leine.
Das, was sie am aufstehen hindert, was sie quasi am Boden fesselt, ist dann doch auch eher sein Körpergewicht, seine Hände, die sie halten, vielleicht, aber nicht sein Geschlecht.
Versetze ich mich (sofern ich das überhaupt kann) in die Lage der Frau, wäre ein Bild von einem Presslufthammer oder einer scharfen, voluminösen Waffe, denke ich, passender.
Und aus seiner Situation raus (hey, er ist in Ekstase, fühlt sich machtvoll, stark und männlich) würde sicher auch nicht an eine Leine denken, denkt und fühlt er gerade zwischen seinen Beinen.
Ich lese in Deinem Text, das er nicht nur ihrem Körper Gewalt antut, sondern auch ihrem Geist. Uneingeschränktes "Ja".
Allerdings assoziiere ich bei einem "stillen Gemüt" ganz allgemein einen stillen Menschen, in sich gekehrt oder vielleicht auch ein wenig einfältig. Ist das gewollt? Irgendwie machst Du damit die Frau "klein". Oder ist sie still, weil sie es ohne Wort erduldet? Wenn ich wiederum versuche, mich in die Situation zu versetzen, da wäre still das letzte, was mir einfallen würde. (Sprechen wir von Vergewaltigung und nicht von freiwillig erduldetem Sex)
Das sie am Schluß gebrochen ist - uneingeschränktes "ja".
Nicole
mmh, die Leine finde ich in diesem Zusammenhang auch schwierig.
Sorry, ich male mir ganz prosaisch auch ein Bild und für das, was er ihr zwischen die Beine schiebt, habe ich andere Assoziationen als "Leine". Ich könnte mir dort ein Wort vorstellen, das mehr Gewalt repräsentiert und, sorry, ich kann es nicht weniger deutlich sagen, mehr Volumen und mehr Härte.
Eine Leine kann man verwenden, um jemanden anzubinden, also in Deinem Sinne "den Willen nehmen". O.k., Aber eine Leine an sich ist für mich biegsam und schmal (sonst wäre es ein Tau...)
Uff, ich komme irgendwie um klare Worte nicht herum:
Sein Schwanz ist sicher nicht weich, sonst könnte er nicht vergewaltigen, spricht für mich gegen Leine. Der Frau wird er sicher nicht schmal vorkommen, mag er auch zierlich gebaut sein. Vergewaltigung => ohne Lust und Erregung => das Ding wird sich eher nach etwas anfühlen, was sich monströs und riesig gewaltsamen Einlass verschafft, spricht für mich gegen das Bild einer Leine.
Das, was sie am aufstehen hindert, was sie quasi am Boden fesselt, ist dann doch auch eher sein Körpergewicht, seine Hände, die sie halten, vielleicht, aber nicht sein Geschlecht.
Versetze ich mich (sofern ich das überhaupt kann) in die Lage der Frau, wäre ein Bild von einem Presslufthammer oder einer scharfen, voluminösen Waffe, denke ich, passender.
Und aus seiner Situation raus (hey, er ist in Ekstase, fühlt sich machtvoll, stark und männlich) würde sicher auch nicht an eine Leine denken, denkt und fühlt er gerade zwischen seinen Beinen.
Ich lese in Deinem Text, das er nicht nur ihrem Körper Gewalt antut, sondern auch ihrem Geist. Uneingeschränktes "Ja".
Allerdings assoziiere ich bei einem "stillen Gemüt" ganz allgemein einen stillen Menschen, in sich gekehrt oder vielleicht auch ein wenig einfältig. Ist das gewollt? Irgendwie machst Du damit die Frau "klein". Oder ist sie still, weil sie es ohne Wort erduldet? Wenn ich wiederum versuche, mich in die Situation zu versetzen, da wäre still das letzte, was mir einfallen würde. (Sprechen wir von Vergewaltigung und nicht von freiwillig erduldetem Sex)
Das sie am Schluß gebrochen ist - uneingeschränktes "ja".
Nicole
Hallo Moshe.
Das verstehe ich jetzt nicht. Den Willen nehmen kann man doch sowohl mit der Leine (Freiheitsentzug) als auch mit der Peitsche (Strafandrohung). Zweitens, wenn das Gefügigmachen eines "stillen Gemüts" keiner Strafandrohung bedarf, so dann doch auch keines Freiheitsentzugs?
Verstehe ich auch nicht. Du sprachst von "glühend meine Leine". Wenn also nicht die Leine glüht, was glüht dann? Oder meintest den Unterschied zwischen "einer glühenden" und "meiner glühenden"?
Salud
Pjotr
moshe.c hat geschrieben:Wozu ist denn eine Leine da? Doch wohl um jemanden den Willen zu nehmen. Eine Peitsche wird bei einem 'stillen Gemüt' wohl nicht erforderlich sein.
Das verstehe ich jetzt nicht. Den Willen nehmen kann man doch sowohl mit der Leine (Freiheitsentzug) als auch mit der Peitsche (Strafandrohung). Zweitens, wenn das Gefügigmachen eines "stillen Gemüts" keiner Strafandrohung bedarf, so dann doch auch keines Freiheitsentzugs?
moshe.c hat geschrieben:Und von einer glühenden Leine sprach ich hier nicht.
Verstehe ich auch nicht. Du sprachst von "glühend meine Leine". Wenn also nicht die Leine glüht, was glüht dann? Oder meintest den Unterschied zwischen "einer glühenden" und "meiner glühenden"?
Salud
Pjotr
Lieber moshe,
die Örtlichkeit Feld, auch im Spiel mit der (meiner) Assoziation "ihn sticht der Hafer" halte ich als Anlage für deine Intention zwar für etwas lyrisch kondensiert, aber durchaus tauglich! Die Durchführung allerdings hat auch bei mir nicht das suggerriert, was du wolltest. Der Text spielt für mich zwar durchaus mit der sexuellen Energie die das Dominanzgefälle zwischen Männlein und Weiblein freisetzen kann und spiegelt diese auch, aber dies kann nun auf zwei Arten geschehen. Entweder nehme ich den "Schatten" einer Vergewaltigung und lege ihn über das (letztlich bzw. von der gesellschaft als einvernehmlich betrachteten/gekennzeichneten Geschlechtsverkehr), um Suggestion zu erzeugen oder um dies zu kritisieren oder einfach nur zu zeigen (denn das ist ja das, was Poesie Sinn gibt, dass sie etwas ist, was nur sie zeigen kann...) oder ich will damit direkt eine Vergewaltigung "erzählen", dann aber muss diese Assoziation erstens beim leser stattfinden und zweitens muss gesichert sein, dass die Thematik auch kritisch genug rezipiert wird. Bei mir ist beides nicht der Fall un vor allem letzteres ist zu kritisieren, weil mir dadurch genau das umgekehrte passieren zu scheint: der Schatten eines einvernehmlich statfindenden Geschlechtsaktes legt sich über die Vergewaltigung, womit der Spiegel wegfällt.
Vielleicht wolltest du den Gedanken ausdrücken, der mir neulich durch den Kopf kam: dass die stärkste/schlimmste /pervertierteste wie auch immer Form der Vergewaltigung eigentlich die ist, wo das Opfer (auch) Täter ist (wobei das in dem Moment des Einfalls wahr ist, ich danach aber dachte, dass das auch nicht als Behauptung Gültigkeit hat, denn wie will man vergewaltiungarten vergleichen - gar nicht), wie auch immer, für mich geht das hier im text nicht auf.
Auch wenn es keinen Sinn macht, sich in ein "XYs Variante deines Textes finde ich super" einzureihen, weil der Autor so sicherlich nicht überzeugt werden kann (würde mir wohl auch schwer fallen), so finde ich arams Version insofern gelugnen, als sie für mich die einzige unproblematische Fassung des textes ist, weil sie, genau wie Sam sagt, den Anspruch auf "Vergewaltung" in dem Sinne, wie du sie erzählen wilslt, nicht in sich trägt. Ich halte den text in arams Fassung im Übrigen für lyrisch sehr hochwertig, deine Worte haben so eine sehr starke Wirkung.
Liebe Grüße,
Lisa
die Örtlichkeit Feld, auch im Spiel mit der (meiner) Assoziation "ihn sticht der Hafer" halte ich als Anlage für deine Intention zwar für etwas lyrisch kondensiert, aber durchaus tauglich! Die Durchführung allerdings hat auch bei mir nicht das suggerriert, was du wolltest. Der Text spielt für mich zwar durchaus mit der sexuellen Energie die das Dominanzgefälle zwischen Männlein und Weiblein freisetzen kann und spiegelt diese auch, aber dies kann nun auf zwei Arten geschehen. Entweder nehme ich den "Schatten" einer Vergewaltigung und lege ihn über das (letztlich bzw. von der gesellschaft als einvernehmlich betrachteten/gekennzeichneten Geschlechtsverkehr), um Suggestion zu erzeugen oder um dies zu kritisieren oder einfach nur zu zeigen (denn das ist ja das, was Poesie Sinn gibt, dass sie etwas ist, was nur sie zeigen kann...) oder ich will damit direkt eine Vergewaltigung "erzählen", dann aber muss diese Assoziation erstens beim leser stattfinden und zweitens muss gesichert sein, dass die Thematik auch kritisch genug rezipiert wird. Bei mir ist beides nicht der Fall un vor allem letzteres ist zu kritisieren, weil mir dadurch genau das umgekehrte passieren zu scheint: der Schatten eines einvernehmlich statfindenden Geschlechtsaktes legt sich über die Vergewaltigung, womit der Spiegel wegfällt.
Vielleicht wolltest du den Gedanken ausdrücken, der mir neulich durch den Kopf kam: dass die stärkste/schlimmste /pervertierteste wie auch immer Form der Vergewaltigung eigentlich die ist, wo das Opfer (auch) Täter ist (wobei das in dem Moment des Einfalls wahr ist, ich danach aber dachte, dass das auch nicht als Behauptung Gültigkeit hat, denn wie will man vergewaltiungarten vergleichen - gar nicht), wie auch immer, für mich geht das hier im text nicht auf.
Auch wenn es keinen Sinn macht, sich in ein "XYs Variante deines Textes finde ich super" einzureihen, weil der Autor so sicherlich nicht überzeugt werden kann (würde mir wohl auch schwer fallen), so finde ich arams Version insofern gelugnen, als sie für mich die einzige unproblematische Fassung des textes ist, weil sie, genau wie Sam sagt, den Anspruch auf "Vergewaltung" in dem Sinne, wie du sie erzählen wilslt, nicht in sich trägt. Ich halte den text in arams Fassung im Übrigen für lyrisch sehr hochwertig, deine Worte haben so eine sehr starke Wirkung.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo moshe,
Und dies hier?:
Sich, du kannst das glühend auch auf die ganze Person beziehen (das LI ist glühend und seine Leine zwischen ihren Beinen - aber wenn das LI glühend ist, dann glüht seine Leine auch mit)
Diese Aussage bezog sich auf arams Version, nicht auf deine.
Mein Hauptkritikpunkt ist derjenige, der zweifachen Perspektive, wie ich schon schrieb:
Gut möglich, dass ich zu prosaisch denke. Ich würde aber behaupten, ich denke einfach konsequenter. Was natürlich nicht heißt besser, sondern einfach nur anders.
Liebe Grüße
Sam
von einer glühenden Leine sprach ich hier nicht.
Und dies hier?:
glühend meine Leine
Sich, du kannst das glühend auch auf die ganze Person beziehen (das LI ist glühend und seine Leine zwischen ihren Beinen - aber wenn das LI glühend ist, dann glüht seine Leine auch mit)
Wie man auf ein 'Einverständnis' kommt von der weiblichen Seite ist mir nicht erklärlich, da hier jemand gebrochen wird.
Diese Aussage bezog sich auf arams Version, nicht auf deine.
Mein Hauptkritikpunkt ist derjenige, der zweifachen Perspektive, wie ich schon schrieb:
Offensichtlich willst du in dem Gedicht eine prekäre, äusserst fragwürdige Position einnehmen, aber gleichzeitig ein Urteil darüber fällen. Das funktioniert nicht.
Gut möglich, dass ich zu prosaisch denke. Ich würde aber behaupten, ich denke einfach konsequenter. Was natürlich nicht heißt besser, sondern einfach nur anders.
Liebe Grüße
Sam
Huhu!
Ich habe bevor ich eure Kommentare gelesen habe, bedingt durch mein "unschuldiges Wesen"
... gar nicht gewusst, was mit "Leine" gemeint sein soll.
Zuerst habe ich gedacht: Ach, vielleicht meint er "Leinen" - FLACHS
? Also stellte ich mir einen Bauern vor seinem Flachsfeld vor, der ihm genüsslich beim Gedeihen zusieht - Aber das hat wiederum gar nicht zum Rest gepasst
.
Dann dachte ich an "Hundeleine" - und überlegte, ob das ein Hundebsitzer ist, der zu seinem Terrier spricht
...
Was ich damit sagen will: "Leine" ist ein schöner Reim auf "Beine", aber ein ganz schlechter Vergleich für das errigierte Geschlecht des Herrn - Auch wenn der verniedlichende Begriff "Schwanz" vielleicht diese Assoziationen in der Wortfamilie "Hund" hervorrufen sollte
...
"Leine" würde ich ersetzen. Die anderen haben das ja schon sehr anschaulich erklärt (@Nicole
) -
"Peitsche" finde ich aber auch unpassend. Der Herr "peitscht" doch nicht, er "stößt", soweit ich gelesen habe
...
Wenn es um Vergewaltigung geht, wäre ein "Dolch" vielleicht angebracht !?
Aber dann ist der Reim futsch, doch es gibt Schlimmeres-
Arams Gedicht-Version ist der Knaller, Moshe! Ich würde das auf jedenfall übernehmen an Deiner Stelle! Es ist dicht und um einiges gewalttätiger und vergewaltigender, als deine!
Deine hat etwas gutmütig bäuerliches. Da sehe ich ein Feld in der Abendsonne und Terrier! - Was ja nicht schlecht an sich ist, aber unpassend.
Joa. Das wäre eigentlich alles
.
"Leine"
... hihi ... Weißt Du wie lang und dünn eine Hundeleine ist? Die Damen und Herren hier haben schon Recht gesprochen - Das würde kein Mann behaupten
! Die vergleichen sich doch eher mitt Gurken und so... haha... ich schweige jetzt.
Guten Tag.
lounaco
Ich habe bevor ich eure Kommentare gelesen habe, bedingt durch mein "unschuldiges Wesen"

Zuerst habe ich gedacht: Ach, vielleicht meint er "Leinen" - FLACHS


Dann dachte ich an "Hundeleine" - und überlegte, ob das ein Hundebsitzer ist, der zu seinem Terrier spricht

Was ich damit sagen will: "Leine" ist ein schöner Reim auf "Beine", aber ein ganz schlechter Vergleich für das errigierte Geschlecht des Herrn - Auch wenn der verniedlichende Begriff "Schwanz" vielleicht diese Assoziationen in der Wortfamilie "Hund" hervorrufen sollte

"Leine" würde ich ersetzen. Die anderen haben das ja schon sehr anschaulich erklärt (@Nicole

"Peitsche" finde ich aber auch unpassend. Der Herr "peitscht" doch nicht, er "stößt", soweit ich gelesen habe

Wenn es um Vergewaltigung geht, wäre ein "Dolch" vielleicht angebracht !?
Aber dann ist der Reim futsch, doch es gibt Schlimmeres-
Arams Gedicht-Version ist der Knaller, Moshe! Ich würde das auf jedenfall übernehmen an Deiner Stelle! Es ist dicht und um einiges gewalttätiger und vergewaltigender, als deine!
Deine hat etwas gutmütig bäuerliches. Da sehe ich ein Feld in der Abendsonne und Terrier! - Was ja nicht schlecht an sich ist, aber unpassend.
Joa. Das wäre eigentlich alles

"Leine"


Guten Tag.
lounaco
ist der Knaller
danke für die blumen, lou, aber wie geht das zusammen: diese version enthält ja auch die "leine".
ich finde diesen eigenwilligen ausdruck gut (aus der perspektive des lyr.ich wohlgemerkt).
ansonsten empfinde ich es wie du:
dicht und um einiges gewalttätiger und vergewaltigender
zugleich ist es auch offener - der konflikt (zwischen der perspektive des lyr.ich und dem, was das bedeuten mag) wird dem leser zugemutet.
so etwas spricht mich mehr an als ein 'zeigefinger'.
moshe, wenn es für dich dennoch ein abschließendes partizip sein soll, passte für mich von den ursprünglichen drei nur "geschnitten".
weil es als einziges die perspektive des lyr.ich aufrechterhält, die doppelperspektive vermeidet. und ebenso satztechnisch: dass eine leine schneidet, ist stimmiger, als dass sie (transitiv) bricht. dass dabei durch ein gemüt geschnitten wird, ebenso - "meine leine durch dein stilles gemüt gebrochen" ergibt dagegen wenig sinn.
(mit ethisch-moralischen einwänden, dass dieser ausdruck zu schwach wäre, hat das nichts zu tun - es geht um die einheitlichkeit der perspekive und die zumutung des geschehens an die imagination des lesers. wenn man die vom lyr.ich abweichende perspektive (vergewaltigt, gebrochen, ...) nämlich 'reinschreibt', erspart man dem leser in wirklichkeit die unmittelbare konfrontation mit der - ob schwelenden oder tatsächlichen - gewalt.)
Hihi....schön, dass Dir Deine Version auch besser gefällt
!
Ja, bei Dir kann ich die "Leine" eher verkraften... Obwohl das wahrscheinlich der einzige Punkt wäre, der nicht ganz so laut "knallt"
-
"Gemüt" ist übrigens ein tolles Wort!
- Ähem - Gibt es eigentlich auch Männer, die vergewaltigt wurden?
(Nicht das ich sowas vorhätte -)
Bonsoir.
l

Ja, bei Dir kann ich die "Leine" eher verkraften... Obwohl das wahrscheinlich der einzige Punkt wäre, der nicht ganz so laut "knallt"

"Gemüt" ist übrigens ein tolles Wort!
- Ähem - Gibt es eigentlich auch Männer, die vergewaltigt wurden?
(Nicht das ich sowas vorhätte -)
Bonsoir.
l
Hallo!
Langsam brummt mir der Kopf bei den vielen Kommentaren zu so wenigen Zeilen, dabei wollte ich doch nur......
Einerseits wird mir zugerufen: DRASTISCHER, MOSHE!!!!,
wobei ich mich frage, ob das jetzt ein Hinweis auf die Auswirkungen der deutschen Medienlandschaft ist.
Andererseits scheint mir das 'An die Leine nehmen', also eben die Unterwerfung einer Person, hier einer weiblichen durch eine männliche, nicht richtig gesehen zu werden.
(Ich glaube es war in einem italienischen Film, wo nackte Frauen an der Leine vorkommen (Fellini?). Eine Szene, die mich nie verlassen hat.)
Im Hafer glühend meine Leine
Im Hafer meine glühend Leine
Im Hafer meine Leine glühend
Hm?
Ist es schwer zu verstehen, daß rohe Menschen immer wieder die Feinfühligkeit, also vielleicht auch eine unausgesprochene höhere Kultur, versucht haben zu vergewaltigen, sowohl im persönlichen Bereich, als auch im geschichtlich-kulturellem, weil da eine Anziehung vorliegt?
Ich habe hier noch andere Bilder aus Filmen im Kopf, so zum Beispiel die Filme von Tarkowski, speziel Andrej Rubljow, oder die Filme von Wadja oder Chereau.
Selbst den Proust wage ich hier anzuführen. (Ich fand es erstaunlich wie wenige deutsche Leser ihn eigentlich bis zum Ende von 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit' gelesen haben.)
(Natürlich will ich mich mit keiner der hier angeführten Personen vergleichen, oder mich mit ihnen auf eine Stufe stellen, aber doch auf eine Gedanken-Verwandschaft verweisen.)
Auch denke ich, daß die Metaphorik hier nicht richtig gesehen wird, weil der Text zu klar zu ein scheint: Hafer, Beine, Gemüt, aber auch die gestrichenen Begriffe.
In einer niederen Umgebung wird eine feinfühlige Person gebrochen, gezwungen sich dem Groben unterzuordnen.
Auf jeden Fall wohl ein interessantes Thema, zu dem meine Gedanken, natürlich durch die Kommetare, nicht abgeschlossen sind.
MlG
Moshe
P.S.: Liebe Louisa:
Es gibt tatsächlich Vergewaltigungen von Söhnen durch ihre Mütter, bzw. von männlichen Kindern durch Frauen.
Das ist ein sehr großes Tabu.
Langsam brummt mir der Kopf bei den vielen Kommentaren zu so wenigen Zeilen, dabei wollte ich doch nur......

Einerseits wird mir zugerufen: DRASTISCHER, MOSHE!!!!,
wobei ich mich frage, ob das jetzt ein Hinweis auf die Auswirkungen der deutschen Medienlandschaft ist.

Andererseits scheint mir das 'An die Leine nehmen', also eben die Unterwerfung einer Person, hier einer weiblichen durch eine männliche, nicht richtig gesehen zu werden.
(Ich glaube es war in einem italienischen Film, wo nackte Frauen an der Leine vorkommen (Fellini?). Eine Szene, die mich nie verlassen hat.)
Im Hafer glühend meine Leine
Im Hafer meine glühend Leine
Im Hafer meine Leine glühend
Hm?

Ist es schwer zu verstehen, daß rohe Menschen immer wieder die Feinfühligkeit, also vielleicht auch eine unausgesprochene höhere Kultur, versucht haben zu vergewaltigen, sowohl im persönlichen Bereich, als auch im geschichtlich-kulturellem, weil da eine Anziehung vorliegt?
Ich habe hier noch andere Bilder aus Filmen im Kopf, so zum Beispiel die Filme von Tarkowski, speziel Andrej Rubljow, oder die Filme von Wadja oder Chereau.
Selbst den Proust wage ich hier anzuführen. (Ich fand es erstaunlich wie wenige deutsche Leser ihn eigentlich bis zum Ende von 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit' gelesen haben.)
(Natürlich will ich mich mit keiner der hier angeführten Personen vergleichen, oder mich mit ihnen auf eine Stufe stellen, aber doch auf eine Gedanken-Verwandschaft verweisen.)
Auch denke ich, daß die Metaphorik hier nicht richtig gesehen wird, weil der Text zu klar zu ein scheint: Hafer, Beine, Gemüt, aber auch die gestrichenen Begriffe.
In einer niederen Umgebung wird eine feinfühlige Person gebrochen, gezwungen sich dem Groben unterzuordnen.
Auf jeden Fall wohl ein interessantes Thema, zu dem meine Gedanken, natürlich durch die Kommetare, nicht abgeschlossen sind.
MlG
Moshe
P.S.: Liebe Louisa:
Es gibt tatsächlich Vergewaltigungen von Söhnen durch ihre Mütter, bzw. von männlichen Kindern durch Frauen.
Das ist ein sehr großes Tabu.
hallo moshe c.
ich glaube, da tust du unrecht, oder besser gesagt, du verwecselst da etwas, meiner meinung nach. es geht nicht darum, etwas schillernd auszumalen, sondern darum, konturen erstmal mit farbe zu füllen. denn ein gedicht nutzt zumindest der geneigten leserschaft, nix, wenn es in die irre führt, respektive die thematik nicht in dieser tragweite erkannt werden kann. daran hapert es, wie ich meine.
"isch hab da ma wat vorbereitet..." - so ist es nicht medienwirksamgeil, sondern etwas direkter. was meinst du?
lieben gruß: Niko
Im Korn
brennt mein Riemen
zwischen deine Beine
durch dein (stilles) Gemüt
gebrochen
DRASTISCHER, MOSHE!!!!,
...ob das jetzt ein Hinweis auf die Auswirkungen der deutschen Medienlandschaft ist.
ich glaube, da tust du unrecht, oder besser gesagt, du verwecselst da etwas, meiner meinung nach. es geht nicht darum, etwas schillernd auszumalen, sondern darum, konturen erstmal mit farbe zu füllen. denn ein gedicht nutzt zumindest der geneigten leserschaft, nix, wenn es in die irre führt, respektive die thematik nicht in dieser tragweite erkannt werden kann. daran hapert es, wie ich meine.
"isch hab da ma wat vorbereitet..." - so ist es nicht medienwirksamgeil, sondern etwas direkter. was meinst du?
lieben gruß: Niko
Im Korn
brennt mein Riemen
zwischen deine Beine
durch dein (stilles) Gemüt
gebrochen
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