in einer vase wurzelt ein pfirsichzweig
in einer vase wurzelt ein pfirsichzweig
berge . felsen . steine . luft
es wandelt sich ; berührung
im innern sehen wir
durch fenster hinaus
leben ; ein kalligramm
auf glas geschrieben ; nebel
umhüllt sind wort und haus
eine stimme erzählt dich
in den schlaf, der traum
geht über deine hände
du steigst mit dem wind
den berg hinauf, es schneit
pfirsichblüten dir aufs haar
und die luft zieht keine grenzen
zwischen tag und nacht
du erwachst
leicht steht ein gedicht im raum
fällt das licht durch die blätter
an einem kühlen sommermorgen
Hallo moshe,
danke, dein spontaner Kommentar hat mich sehr, sehr gefreut!
("Der beste Text von dir bisher..." es ist immer eine Herausforderung, im Schreiben nicht stehenzubleiben, wenn der Leser das dann auch so empfindet, ist es ein gutes Gefühl. Es ist natürlich auch eine Hürde für den nächsten Text, aber das ist wahrscheinlich gut so.)
liebe Grüße smile
danke, dein spontaner Kommentar hat mich sehr, sehr gefreut!

("Der beste Text von dir bisher..." es ist immer eine Herausforderung, im Schreiben nicht stehenzubleiben, wenn der Leser das dann auch so empfindet, ist es ein gutes Gefühl. Es ist natürlich auch eine Hürde für den nächsten Text, aber das ist wahrscheinlich gut so.)
liebe Grüße smile
Liebe smile,
deine Gedichte sind im Lauf der letzten Monate unverkennbar deine geworden. Schön, der Wiedererkennungswert in der Luftigkeit, die als erstes zu spüren ist. Aber(!) dahinter befindet sich jedes Mal etwas Tiefes, Ungreifbares, du rührst Saiten an in mir, spielst auf ihnen deine Melodie, die (Zauberei?) zu meiner wird.
Das mag ich sehr gern!
Lieben Gruß
ELsa
deine Gedichte sind im Lauf der letzten Monate unverkennbar deine geworden. Schön, der Wiedererkennungswert in der Luftigkeit, die als erstes zu spüren ist. Aber(!) dahinter befindet sich jedes Mal etwas Tiefes, Ungreifbares, du rührst Saiten an in mir, spielst auf ihnen deine Melodie, die (Zauberei?) zu meiner wird.
Das mag ich sehr gern!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
eine stimme erzählt dich
in den schlaf, der traum
geht über deine hände
du steigst mit dem wind
den berg hinauf, es schneit
pfirsichblüten dir aufs haar
und die luft zieht keine grenzen
zwischen tag und nacht
du erwachst
liebe smile,
diese sequenz spricht mich sehr an.
auch wenn die häufung von dich-deine-du-dir mich, beim 'dir' angelangt, etwas irritiert.
gefühlsmäßig nicht zuordnen kann ich das 'wir' dieses textes - vielleicht auch dadurch kann ich das zitierte in sich vollständiger, 'runder' lesen als den gesamttext.
Hallo aram,
Das Wir ist ja letztlich immer eine Behauptung, aufgestellt von einem Ich, das etwas von sich hinausreicht (einen Gedanken, ein Gefühl, eine Absicht, eine Handlung), in der Hoffnung, Annahme, dem Glauben, Wissen, dass ein Du, eine Gruppe oder gar Alle „mitgehen“, sich zugehörig fühlen, ein Teilen und so ein „Gemeinsamsein“ möglich wird. Für den, der sich nicht als Teil dieser „Einheit“ sieht, ist das Wir jedoch immer auch ein ausschließendes Wort. Wenn du es hier gefühlsmäßig nicht eindordnen kannst, besteht vielleicht eine Unsicherheit oder Unentschlossenheit, ob du ein Teil dieses Wir bist, sein willst, oder nicht. Wie auch schon bei „merry go round“ scheint es für dein Lesen schlüssiger zu sein, solange sich der Text ausschließlich auf eine Person (ein Ich) bezieht. Wo aber ein Du ist, ist auch ein Ich. Und das ist manchmal gefährlich ,-) Dein pfirsichbuntes Elfchen gefällt mir übrigens sehr!
liebe Grüße smile
Das Wir ist ja letztlich immer eine Behauptung, aufgestellt von einem Ich, das etwas von sich hinausreicht (einen Gedanken, ein Gefühl, eine Absicht, eine Handlung), in der Hoffnung, Annahme, dem Glauben, Wissen, dass ein Du, eine Gruppe oder gar Alle „mitgehen“, sich zugehörig fühlen, ein Teilen und so ein „Gemeinsamsein“ möglich wird. Für den, der sich nicht als Teil dieser „Einheit“ sieht, ist das Wir jedoch immer auch ein ausschließendes Wort. Wenn du es hier gefühlsmäßig nicht eindordnen kannst, besteht vielleicht eine Unsicherheit oder Unentschlossenheit, ob du ein Teil dieses Wir bist, sein willst, oder nicht. Wie auch schon bei „merry go round“ scheint es für dein Lesen schlüssiger zu sein, solange sich der Text ausschließlich auf eine Person (ein Ich) bezieht. Wo aber ein Du ist, ist auch ein Ich. Und das ist manchmal gefährlich ,-) Dein pfirsichbuntes Elfchen gefällt mir übrigens sehr!
liebe Grüße smile
Hallo Smile,
von mir diesmal ein eher unergiebiges Statement: Dieses Gedicht von dir finde ich rund und schön und heiter. Wie ein Sommerballspiel, ein Traum ohne Notwendigkeit (kein WEGträumen, sondern ein Hineinträumen), ein Beisichsein ohne Ausschluss anderer), es weht mich da etwas warm Menschliches an, eine Zuwendung zum Leben, Mut zum Lieben (oder umgekehrt: Zuwendung zum Lieben, Mut zum Leben), ohne den Fehlschluss, Anderes, weniger Heiteres ausblenden zu müssen, als könne man nur heiter sein ohne das Dunkle. Nein! Dein Gedicht weiß, dass die Heiterkeit nicht umsonst ist. Und all das nicht banal! Nicht Klischee! Sondern ganz natürlich, selbstverständlich, da-seiend. Es erscheint mir sehr lebensklug, ohne jede Verbitterung oder Reue: Da ruht jemand in sich. Ich habe keine Ahnung, woran ich das im einzelnen festmachen könnte, es sind einfach die Assoziationen, die der Text bei mir auslöst. Wenn es Hexen gibt, ist das Gedicht ein verhextes. Und wenn es schwarze und weiße Magie gibt, gehört es zu der weißen.
Grüße
Klara
von mir diesmal ein eher unergiebiges Statement: Dieses Gedicht von dir finde ich rund und schön und heiter. Wie ein Sommerballspiel, ein Traum ohne Notwendigkeit (kein WEGträumen, sondern ein Hineinträumen), ein Beisichsein ohne Ausschluss anderer), es weht mich da etwas warm Menschliches an, eine Zuwendung zum Leben, Mut zum Lieben (oder umgekehrt: Zuwendung zum Lieben, Mut zum Leben), ohne den Fehlschluss, Anderes, weniger Heiteres ausblenden zu müssen, als könne man nur heiter sein ohne das Dunkle. Nein! Dein Gedicht weiß, dass die Heiterkeit nicht umsonst ist. Und all das nicht banal! Nicht Klischee! Sondern ganz natürlich, selbstverständlich, da-seiend. Es erscheint mir sehr lebensklug, ohne jede Verbitterung oder Reue: Da ruht jemand in sich. Ich habe keine Ahnung, woran ich das im einzelnen festmachen könnte, es sind einfach die Assoziationen, die der Text bei mir auslöst. Wenn es Hexen gibt, ist das Gedicht ein verhextes. Und wenn es schwarze und weiße Magie gibt, gehört es zu der weißen.
Grüße
Klara
liebe smile,
während "ich" oder "du" jeweils individuelle perspektive ausdrückt, impliziert "wir", dass jemand eine übereinstimmung zwischen individuen sieht/ postuliert, genau wie du es darlegst.
für mich kommt es nun ganz darauf an, welche art an übereinstimmung damit behauptet wird.
im innern sehen wir
durch fenster hinaus
leben ; ein kalligramm
auf glas geschrieben ;
hier wird in meiner lesart gesagt, dass die wahrnehmungen von mindestens zwei individuen in bezug auf das beschriebene detailliert übereinstimmen.
das mögliche subjekt einer solchen aussage wird ohne weiteres meiner imagination kaum zugänglich.
stünde da: wir saßen im kino oder wir standen an der bushaltestelle, bestünde die "wir"-behauptung auf einer grundsätzlich etwas einfacher zu verifizierenden ebene. ein "wir" erscheint mir in dem maße ununterscheidbarer /vereinahmender /zweifelhafter, als es keine anhaltspunkte mehr zu geben scheint, die feststellbares von gegaukeltem scheiden könnten.
wer sich also ausdrückt wie zitiert, muss über eine perspektive verfügen, die eine von mir erkennbare/ duplizierbare übersteigt, oder er sagt nicht die wahrheit. und wer das sein könnte, kann ich nicht zuordnen.
(daher fehlen mir auch die mittel, um klaras sicht, dass es sich nur um weiße magie handeln könne, bestätigen zu können .-)
während "ich" oder "du" jeweils individuelle perspektive ausdrückt, impliziert "wir", dass jemand eine übereinstimmung zwischen individuen sieht/ postuliert, genau wie du es darlegst.
für mich kommt es nun ganz darauf an, welche art an übereinstimmung damit behauptet wird.
im innern sehen wir
durch fenster hinaus
leben ; ein kalligramm
auf glas geschrieben ;
hier wird in meiner lesart gesagt, dass die wahrnehmungen von mindestens zwei individuen in bezug auf das beschriebene detailliert übereinstimmen.
das mögliche subjekt einer solchen aussage wird ohne weiteres meiner imagination kaum zugänglich.
stünde da: wir saßen im kino oder wir standen an der bushaltestelle, bestünde die "wir"-behauptung auf einer grundsätzlich etwas einfacher zu verifizierenden ebene. ein "wir" erscheint mir in dem maße ununterscheidbarer /vereinahmender /zweifelhafter, als es keine anhaltspunkte mehr zu geben scheint, die feststellbares von gegaukeltem scheiden könnten.
wer sich also ausdrückt wie zitiert, muss über eine perspektive verfügen, die eine von mir erkennbare/ duplizierbare übersteigt, oder er sagt nicht die wahrheit. und wer das sein könnte, kann ich nicht zuordnen.
(daher fehlen mir auch die mittel, um klaras sicht, dass es sich nur um weiße magie handeln könne, bestätigen zu können .-)
Hallo Klara,
dein Statement erzählt selbst und lässt mich teilhaben an deinem Lesen. Das rührt mich, weil es „Berührung“ zulässt. Lieben Dank dafür.
Hexengrüße smile
Hallo aram,
es ist interessant für mich, an welcher Stelle du das Zitat beendet hast.
Auf der Wirklichkeits/Realitäts/Bildebene würde ich sagen:
„Sie“ sind in einem Haus und schauen durch Fenster hinaus.
Auf das Fensterglas geschrieben das „leben-nebel“ Kalligramm.
Draußen ist es neblig.
Ob das „Wir“ auch noch in der übertragenen Bedeutung, dem Metapherngrund stimmig, oder zumindest möglich ist, ist natürlich die größere Behauptung.
„im innern sehen wir“
„durch fenster hinaus“
scheinen mir aber durchaus Aussagen zu sein, die ein „Wir“ tragen können, ohne von einer Vereinnahmung zu sprechen. Hier würde ich es eher einer allgemeinen Feststellung gleichstellen wie:
„im Schlaf träumen wir“
Wobei die Individualität des Gesehenen, Geträumten ja nicht eingeschränkt wird.
Vielleicht konnte ich dir nun einen kleinen Einblick in meine Perspektive geben. Ich denke das Gedicht erzählt von seiner eigenen „Wahrheit“, oder versucht es zumindest. ,-)
liebe Grüße smile
dein Statement erzählt selbst und lässt mich teilhaben an deinem Lesen. Das rührt mich, weil es „Berührung“ zulässt. Lieben Dank dafür.
Hexengrüße smile
Hallo aram,
im innern sehen wir
durch fenster hinaus
leben ; ein kalligramm
auf glas geschrieben ;
es ist interessant für mich, an welcher Stelle du das Zitat beendet hast.
Auf der Wirklichkeits/Realitäts/Bildebene würde ich sagen:
„Sie“ sind in einem Haus und schauen durch Fenster hinaus.
Auf das Fensterglas geschrieben das „leben-nebel“ Kalligramm.
Draußen ist es neblig.
Ob das „Wir“ auch noch in der übertragenen Bedeutung, dem Metapherngrund stimmig, oder zumindest möglich ist, ist natürlich die größere Behauptung.
„im innern sehen wir“
„durch fenster hinaus“
scheinen mir aber durchaus Aussagen zu sein, die ein „Wir“ tragen können, ohne von einer Vereinnahmung zu sprechen. Hier würde ich es eher einer allgemeinen Feststellung gleichstellen wie:
„im Schlaf träumen wir“
Wobei die Individualität des Gesehenen, Geträumten ja nicht eingeschränkt wird.
wer sich also ausdrückt wie zitiert, muss über eine perspektive verfügen, die eine von mir erkennbare/ duplizierbare übersteigt, oder er sagt nicht die wahrheit. und wer das sein könnte, kann ich nicht zuordnen.
Vielleicht konnte ich dir nun einen kleinen Einblick in meine Perspektive geben. Ich denke das Gedicht erzählt von seiner eigenen „Wahrheit“, oder versucht es zumindest. ,-)
liebe Grüße smile
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste