Ein möglicher Anfang
D
Ein möglicher Anfang
Hi Klara,
da ich mir gerade nur eine kurze "Mittagspausenlektüre" gestatte, nur schnell ein eben ins Auge gesprungener Tippfehler:(Absatz 2, Zeile 2)
Da ist das Leerzeichen verrutscht.
Gerne gelesen und es reizt mich, einen ausführlicheren Kommentar zu schreiben, aber aufgrund der Tatsache, daß ich noch im Büro sitze, verkneife ich mir den jetzt erstmal. Ich schiebe das auf heute abend.
Aber, soweit zunächst: Ich kann die Gedanken gut nachvollziehen, Du sprichst mit diesem Text einiges aus, was mir ebenfalls im Kopf rumschwirrt. Ich hoffe, "ab jetzt" ist ein Versprechen...
Später mehr,
Nicole
da ich mir gerade nur eine kurze "Mittagspausenlektüre" gestatte, nur schnell ein eben ins Auge gesprungener Tippfehler:(Absatz 2, Zeile 2)
Literatur (weder vo nunten noch von oben)
Da ist das Leerzeichen verrutscht.
Gerne gelesen und es reizt mich, einen ausführlicheren Kommentar zu schreiben, aber aufgrund der Tatsache, daß ich noch im Büro sitze, verkneife ich mir den jetzt erstmal. Ich schiebe das auf heute abend.
Aber, soweit zunächst: Ich kann die Gedanken gut nachvollziehen, Du sprichst mit diesem Text einiges aus, was mir ebenfalls im Kopf rumschwirrt. Ich hoffe, "ab jetzt" ist ein Versprechen...
Später mehr,
Nicole
Hi Klara,
oft musste ich nicken, als ich deinen Text las und dachte: Ja, genauso ist es!
Ich würde den 2. Absatz als ersten schreiben und dann weiter mit: Der erste Satz ist leicht ... und dann weiter mit ... Aber was für einen Grund braucht man ...
Erscheint mir - vom Aufbau her - logischer. Was meinst du?
Dieses "Ab jetzt." zum Schluss gefällt mir,-)
Saludos
Mucki
oft musste ich nicken, als ich deinen Text las und dachte: Ja, genauso ist es!
Ich würde den 2. Absatz als ersten schreiben und dann weiter mit: Der erste Satz ist leicht ... und dann weiter mit ... Aber was für einen Grund braucht man ...
Erscheint mir - vom Aufbau her - logischer. Was meinst du?
Dieses "Ab jetzt." zum Schluss gefällt mir,-)
Saludos
Mucki
Liebe Klara,
das gefällt mir!
Der Rest ist schön zu lesen und dabei zu nicken!
Lieben Gruß
ELsa
das gefällt mir!
Genau so! Das ist gemein! Im Bett kriegt man die genialsten Sätze, die besten Ploteinfälle und Prämissen zusammen und dann? Mist!Der erste Satz ist leicht. Man liegt im Bett und hat ihn, hat sogar mehrere, und gleich einen ganzen Ab-Satz. Sobald man aufsteht, ist er natürlich weg, sind alle Sätze weg, bis neue kommen, andere, nie genau die, die man gerade eben noch als absolut richtig gewusst hat, damals, morgens oder mittags oder abends, im Bett. Was im Kopf ist, was im Bett bleibt, zählt nicht.
Ich würde nicht "raus" reden zum Leser.Das hier wird keine Problemgeschichte, erwartet euch bitte nichts Großartiges, nichts Bahnbrechendes, keine Sozialstudie und keine Erneuerung der Literatur (weder von unten noch von oben).
würde ich streichen.Es wird vermutlich eher eine weitere all der nichtnotwendigen Geschichten jener Nach-Nachkriegsgeneration, der auch die Schreiberin angehört – eine Geschichte also, die eigentlich keine rechte Berechtigung
das finde ich nicht so gelungen, Klara, denn dass man es gut hatte, ist kein Grund nicht zu schreiben. Und Schreiben hat mit hohem Ross nix zu tun, finde ich.ja, sie hat rundheraus gesagt überhaupt keinen Grund, sich zu beklagen oder gar aufs hohe Ross zu schwingen und tut es auch nicht.
Der Rest ist schön zu lesen und dabei zu nicken!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo, danke für eure Beiträge!
Den Tippfehler korrigiere ich gleich, Nicole - merci.
Mucki, ich möchte lieber mit dem Nicht-Anfang beginnen (der obige Text soll eigentlich noch weiter gehen, und zwar mit mehreren verschiedenen Anfängen).
Elsa, ich bin mir noch nicht sicher, ob "ich" die Leser ansprechen will. Was spräche dagegen, rauszuspringen? Die Fiktion der Nicht-Fiktion reizt mich... - auch wenn sie natürlich nicht neu ist (wie ja schon oben erwähnt ,-))
Das ist ja nciht direkt aufs Schreiben bezogen, sondern der kurzer Anriss einer ganz normalen Person, eine Art äußerliche Beschreibung, verkürzt, ein Langweiligmachen der Erzählerin. Ein Trick. Funktioniert nicht?
Lieber Gruß
Klara
Den Tippfehler korrigiere ich gleich, Nicole - merci.
Mucki, ich möchte lieber mit dem Nicht-Anfang beginnen (der obige Text soll eigentlich noch weiter gehen, und zwar mit mehreren verschiedenen Anfängen).
Elsa, ich bin mir noch nicht sicher, ob "ich" die Leser ansprechen will. Was spräche dagegen, rauszuspringen? Die Fiktion der Nicht-Fiktion reizt mich... - auch wenn sie natürlich nicht neu ist (wie ja schon oben erwähnt ,-))
Zitat:ja, sie hat rundheraus gesagt überhaupt keinen Grund, sich zu beklagen oder gar aufs hohe Ross zu schwingen und tut es auch nicht.
das finde ich nicht so gelungen, Klara, denn dass man es gut hatte, ist kein Grund nicht zu schreiben. Und Schreiben hat mit hohem Ross nix zu tun, finde ich.
Das ist ja nciht direkt aufs Schreiben bezogen, sondern der kurzer Anriss einer ganz normalen Person, eine Art äußerliche Beschreibung, verkürzt, ein Langweiligmachen der Erzählerin. Ein Trick. Funktioniert nicht?
Lieber Gruß
Klara
Liebe Klara,
in solche Texte von dir verlieb ich mich immer sofort - ich weiß gar nicht, ob dies so ist, weil du (das. lyr. Ich) mir in bestimmten Beobachtungen einfach sehr ähnlich bist oder ob es "echte" literarische Suggestion ist (vielleicht kommt die aber eh nur immer über Ähnlichkeit zustande, dann wär's dasselbe), aber egal, was von beiden der Grund ist, ist mir wurscht! Denn jedes Mal les ich und denke "Ja!" und les weiter und vergnüg mich, obwohl es gar nicht um Vergnügliches geht und dann ist es eben doch vergnüglich, auch wenn es auch schwer bleibt. In diesem Sinne sind deine Texte solcher Art für mich immer perfekt.
Guck ich dann nochmal anders drauf, find ich manchmal nichts und manchmal schon was. Hier erscheint mir Text als einer von denen, der reizvoll ist, aber auch Fragment und das nicht unbedingt oder notwendig, weil er es müsste - du könntest 20 solcher Art in der schublade liegen haben oder einen ganz fertig machen, viel fehlt dazu nicht. (was andererseits übrigens eine große Stärke von dir ist, dass du dich nicht ums große, fertige scherst, wie ein Kind). Darum gefällt mir wogl auch das Ende ("Ab jetzt") nicht - das bekommt für mich Hobby-Aquarellmalereicharakter. Nämest du dem letzten Satz davor das Fragzeichen, indem du einen Punkt aus ihm machtest, wäre das für mich vielleicht nicht das notwendige Ende des Textes (denn für mich könnte er noch ganz anders weitergehen), aber ein mögliches und gelungenes.
Diesen Satz würde ich kürzen:
in:
denn mit dem "und tut es auch nicht" tut sie es doch irgendwie, so mutet mir an.
Und diese Passage ist wahr:
aber meines Erachtens noch nicht versiert, klar genug (bezüglich der Gedanken, sprachlich) ausgearbeitet, es list sich noch etwas unausgegoren insgesamt (nur a bissl).
Ansonsten bitte meinen ersten Absatz beachten - erfassen tut mich das sofort und nachhaltig. ich mag übrigens diese essay~Tendenz im Stil. (Na ja, warum wohl .-))
Liebe Grüße,
Lisa
in solche Texte von dir verlieb ich mich immer sofort - ich weiß gar nicht, ob dies so ist, weil du (das. lyr. Ich) mir in bestimmten Beobachtungen einfach sehr ähnlich bist oder ob es "echte" literarische Suggestion ist (vielleicht kommt die aber eh nur immer über Ähnlichkeit zustande, dann wär's dasselbe), aber egal, was von beiden der Grund ist, ist mir wurscht! Denn jedes Mal les ich und denke "Ja!" und les weiter und vergnüg mich, obwohl es gar nicht um Vergnügliches geht und dann ist es eben doch vergnüglich, auch wenn es auch schwer bleibt. In diesem Sinne sind deine Texte solcher Art für mich immer perfekt.
Guck ich dann nochmal anders drauf, find ich manchmal nichts und manchmal schon was. Hier erscheint mir Text als einer von denen, der reizvoll ist, aber auch Fragment und das nicht unbedingt oder notwendig, weil er es müsste - du könntest 20 solcher Art in der schublade liegen haben oder einen ganz fertig machen, viel fehlt dazu nicht. (was andererseits übrigens eine große Stärke von dir ist, dass du dich nicht ums große, fertige scherst, wie ein Kind). Darum gefällt mir wogl auch das Ende ("Ab jetzt") nicht - das bekommt für mich Hobby-Aquarellmalereicharakter. Nämest du dem letzten Satz davor das Fragzeichen, indem du einen Punkt aus ihm machtest, wäre das für mich vielleicht nicht das notwendige Ende des Textes (denn für mich könnte er noch ganz anders weitergehen), aber ein mögliches und gelungenes.
Diesen Satz würde ich kürzen:
überhaupt keinen Grund, sich zu beklagen oder gar aufs hohe Ross zu schwingen und tut es auch nicht.
in:
überhaupt keinen Grund, sich zu beklagen odergar aufs hohe Ross zu schwingen und tut es auch nicht.
denn mit dem "und tut es auch nicht" tut sie es doch irgendwie, so mutet mir an.
Und diese Passage ist wahr:
Aber was für einen Grund braucht man, um zu erzählen? Reicht als Grund aus, dass man über eine Charaktereigenschaft berichten möchte (wir könnten auch schreiben „genetischer Defekt“, „Grundeinstellung“, „Schicksal“, „biologische Konstante“ etc., und all das und noch mehr werden wir sicherlich auch in Kürze behaupten, sobald wir zur Sache kommen), eine Eigenschaft, die nach gängiger Moralvorstellung nicht ganz einwandfrei ist, und die einige unterhaltsame Begebenheiten und gesellschaftsphilosophisch relevante Fragen nach sich zieht (mal abgesehen von Zweifeln, Zaudern und Zagen)?
aber meines Erachtens noch nicht versiert, klar genug (bezüglich der Gedanken, sprachlich) ausgearbeitet, es list sich noch etwas unausgegoren insgesamt (nur a bissl).
Ansonsten bitte meinen ersten Absatz beachten - erfassen tut mich das sofort und nachhaltig. ich mag übrigens diese essay~Tendenz im Stil. (Na ja, warum wohl .-))
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hi Klara,
tja, mit meinem geplanten Kommentar gestern abend ist es zwar nichts mehr geworden, aber da mir der Text heute noch genauso gut gefällt wie gestern...
Ich mag die nickende Reaktion, die Du erzeugt. Ich hab zwar irgendwie die "guten" Sätze meistens abends, kurz vor dem Einschlafen im Kopf (oder beim Autofahren), aber das spielt ja keine Rolle, ich "verbrüdere" mich gerne mit einem Autor...
Oft ertappe ich mich dabei, das ich Alltagsgeschehnisse im Kopf "aufschreibe" und "formuliere". Setze ich mich aber dann hin und schreibe es wirklich auf, verwerfe ich es meist weil "zu banal", "ohne Pointe", "ohne tiefen Inhalt". Ich denke, vielleicht sollte man tatsächlich mehr Alltag schreiben...
gerade diese Passage mag ich...keine Ahnung, aber ich habe das Gefühl, ich weiß 100%tig, was Du meinst und nicke hier noch heftiger als bei den Absätzen davor...
Nicole
tja, mit meinem geplanten Kommentar gestern abend ist es zwar nichts mehr geworden, aber da mir der Text heute noch genauso gut gefällt wie gestern...

Ich mag die nickende Reaktion, die Du erzeugt. Ich hab zwar irgendwie die "guten" Sätze meistens abends, kurz vor dem Einschlafen im Kopf (oder beim Autofahren), aber das spielt ja keine Rolle, ich "verbrüdere" mich gerne mit einem Autor...
Oft ertappe ich mich dabei, das ich Alltagsgeschehnisse im Kopf "aufschreibe" und "formuliere". Setze ich mich aber dann hin und schreibe es wirklich auf, verwerfe ich es meist weil "zu banal", "ohne Pointe", "ohne tiefen Inhalt". Ich denke, vielleicht sollte man tatsächlich mehr Alltag schreiben...
Aber was für einen Grund braucht man, um zu erzählen? Reicht als Grund aus, dass man über eine Charaktereigenschaft berichten möchte (wir könnten auch schreiben „genetischer Defekt“, „Grundeinstellung“, „Schicksal“, „biologische Konstante“ etc., und all das und noch mehr werden wir sicherlich auch in Kürze behaupten, sobald wir zur Sache kommen), eine Eigenschaft, die nach gängiger Moralvorstellung nicht ganz einwandfrei ist, und die einige unterhaltsame Begebenheiten und gesellschaftsphilosophisch relevante Fragen nach sich zieht (mal abgesehen von Zweifeln, Zaudern und Zagen)?
gerade diese Passage mag ich...keine Ahnung, aber ich habe das Gefühl, ich weiß 100%tig, was Du meinst und nicke hier noch heftiger als bei den Absätzen davor...
Nicole
Hi Lisa,
du hast wahrscheinlich recht. Den von dir kritisierten Absatz kriege ich zurzeit noch nicht besser hin. Dafür habe ich versuchsweise den hohes-Ross-Satz erweitert, mit einer weiteren Klammer versehen.
Das Essayhafte kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dass ich im Moment dazu neige, das Schnellschreiben zugunsten eines zumindest angestrebten verlangsamten Schreibens aufzugeben. Ein Absatz dauert dadurch eine ganze Weile, steht noch länger zur Disposition. Lyrik kriege ich so gar nicht hin, weil ich Verse hinschreibe und danach feile. Beim Schreiben zu feilen liegt meiner ungeduldigen Natur nun eigentlich gar nicht, aber weil ichnicht begabt genug fürs Überfliegertum bin, geht es offenbar nicht anders: Mir scheint, man muss immer zwei Personen sein, wenn man schreibt, die Schreiberin und die Kritikerin, die im Zweifel alles kaputt hauen kann, was die Schreiberin gebaut hat, und wenn es zu schnell geht, leidet entweder die Schreiberin (weil sie schlampig baut) oder die Kritikerin (weil ihr zu viel durchflutscht), und am Ende also der Text. Ich mag sozusagen nicht mehr so viel Zeit verschwenden durch scheinbares, hastiges Zeitsparen. Rede ich chinesisch oder Klartext?
Danke für dein Mögen!
Nicole, freut mich sehr, dass der Text dich anspricht! Ich werde zwar sofort misstrauisch, wenn ich "nickende" Reaktionen erzeuge, aber ich versuch jetzt trotzdem mal, das als Kompliment zu nehmen ,-)
Liebe Grüße
Klara
du hast wahrscheinlich recht. Den von dir kritisierten Absatz kriege ich zurzeit noch nicht besser hin. Dafür habe ich versuchsweise den hohes-Ross-Satz erweitert, mit einer weiteren Klammer versehen.
Das Essayhafte kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dass ich im Moment dazu neige, das Schnellschreiben zugunsten eines zumindest angestrebten verlangsamten Schreibens aufzugeben. Ein Absatz dauert dadurch eine ganze Weile, steht noch länger zur Disposition. Lyrik kriege ich so gar nicht hin, weil ich Verse hinschreibe und danach feile. Beim Schreiben zu feilen liegt meiner ungeduldigen Natur nun eigentlich gar nicht, aber weil ichnicht begabt genug fürs Überfliegertum bin, geht es offenbar nicht anders: Mir scheint, man muss immer zwei Personen sein, wenn man schreibt, die Schreiberin und die Kritikerin, die im Zweifel alles kaputt hauen kann, was die Schreiberin gebaut hat, und wenn es zu schnell geht, leidet entweder die Schreiberin (weil sie schlampig baut) oder die Kritikerin (weil ihr zu viel durchflutscht), und am Ende also der Text. Ich mag sozusagen nicht mehr so viel Zeit verschwenden durch scheinbares, hastiges Zeitsparen. Rede ich chinesisch oder Klartext?
Danke für dein Mögen!
Nicole, freut mich sehr, dass der Text dich anspricht! Ich werde zwar sofort misstrauisch, wenn ich "nickende" Reaktionen erzeuge, aber ich versuch jetzt trotzdem mal, das als Kompliment zu nehmen ,-)
Liebe Grüße
Klara
Hallo Klara,
ich kann mich den positiven Kritiken hier nicht ganz anschließen. (Vielleicht liegt das daran, dass er bei mir ein Kopfschütteln erzeugt.
)
Absatz 1 finde ich klasse, in sich rund, schlüssig, als wäre er im Bett entstanden.
Bei Absatz zwei wird mir dann eine Geschichte versprochen, die nicht kommt. Dem Leser wird eine Erwartungshaltung an Texte unterstellt, die ich nicht teile. Und unterschwellig entsteht das Gefühl, dass die Erzählerin sehr wohl auf einem hohen Ross sitzt.
Dann ist von einer Charaktereigenschaft die Rede, die in Kürze, wenn die Erzählerin dann (endlich) zur Sache kommt, beleuchtet werden wird. Wird sie aber nicht.
Und dann kommt Elvis und die Verbrecher. Mmmmh. Aber weißt du, ich hätte eigentlich lieber die Geschichte gelesen.
Von mir aus durfte die Erzählerin schon immer den Mund aufmachen. Vielleicht braucht es hier tatsächlich einer Identifikation oder derselben ominösen Charaktereigenschaft, um nicken zu können.
Alleinstehend als Prosatext funktioniert es für mich nicht. Als Anfang einer Prosareihe, in deren Verlauf die Geschichten tatsächlich noch erzählt werden, hätte ich dann wohl sehr hohe Erwartungen an die folgenden Episoden.
liebe Grüße smile
ich kann mich den positiven Kritiken hier nicht ganz anschließen. (Vielleicht liegt das daran, dass er bei mir ein Kopfschütteln erzeugt.
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Absatz 1 finde ich klasse, in sich rund, schlüssig, als wäre er im Bett entstanden.
Bei Absatz zwei wird mir dann eine Geschichte versprochen, die nicht kommt. Dem Leser wird eine Erwartungshaltung an Texte unterstellt, die ich nicht teile. Und unterschwellig entsteht das Gefühl, dass die Erzählerin sehr wohl auf einem hohen Ross sitzt.
Dann ist von einer Charaktereigenschaft die Rede, die in Kürze, wenn die Erzählerin dann (endlich) zur Sache kommt, beleuchtet werden wird. Wird sie aber nicht.
Und dann kommt Elvis und die Verbrecher. Mmmmh. Aber weißt du, ich hätte eigentlich lieber die Geschichte gelesen.
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Von mir aus durfte die Erzählerin schon immer den Mund aufmachen. Vielleicht braucht es hier tatsächlich einer Identifikation oder derselben ominösen Charaktereigenschaft, um nicken zu können.
Alleinstehend als Prosatext funktioniert es für mich nicht. Als Anfang einer Prosareihe, in deren Verlauf die Geschichten tatsächlich noch erzählt werden, hätte ich dann wohl sehr hohe Erwartungen an die folgenden Episoden.
liebe Grüße smile
Hi Smile,
danke für dein Statement bzw. deine Statements.
Du hast natürlich Recht. Es ist nur ein Anfang. Ein möglicher Anfang für eine Geschichte, die die Erzählerin erzählen wird, wenn ich es schaffe, sie zu schreiben. Deine Erwartungshaltung an einen Text, der sich unter "Kurzprosa" gestellt hat, ist enttäuscht worden - also kritisierst du ihn völlig richtig.
Warum sitzt die Erzählerin auf einem hohen Ross? Und wenn ja: Was wäre schlecht daran? Vielleicht soll sie gar nicht "sympathisch" rüberkommen. (Ich bin mir selbst noch nicht sicher.)
Dank dir.
Klara
danke für dein Statement bzw. deine Statements.
Du hast natürlich Recht. Es ist nur ein Anfang. Ein möglicher Anfang für eine Geschichte, die die Erzählerin erzählen wird, wenn ich es schaffe, sie zu schreiben. Deine Erwartungshaltung an einen Text, der sich unter "Kurzprosa" gestellt hat, ist enttäuscht worden - also kritisierst du ihn völlig richtig.
Warum sitzt die Erzählerin auf einem hohen Ross? Und wenn ja: Was wäre schlecht daran? Vielleicht soll sie gar nicht "sympathisch" rüberkommen. (Ich bin mir selbst noch nicht sicher.)
Dank dir.
Klara
Hallo Klara,
Ich denke dieser Eindruck entsteht vor allem durch das auch von Elsa schon angemerkte hinaussprechen zum Leser und wird durch die Stellung und den bissigen Unterton des "bitte" noch verstärkt.
Es ist ein Unterschied, ob es heißt:
bitte erwartet euch
oder
erwartet euch bitte
Also weiß man schon an dieser Stelle, dass es nicht um die tatsächliche Überzeugung der Autorin geht, dass sie ihre Geschichte entschuldigen müsste, sondern um die unterstellte engsichtige Erwartungshaltung des Lesers.
Was auch noch dazu beiträgt, ist das in der dritten Person von sich selbst sprechen. Warum nicht "ich" statt "der Schreiberin, der Erzählerin"?
Ob deine Prot. "sympathisch" sein sollte (wobei das ja auch Leserabhängig ist, wie das empfunden wird), hängt meines erachtens davon ab, was du erreichen möchtest. Soll sich der Leser mit der Prot. identifizieren, sich zumindest offen auf ihr Erzähltes einlassen können, oder soll er auf Distanz gehen und eine kritische Gegenposition beziehen?
Geht es darum, dass du Verständnis (Verstehen) ermöglichen möchtest oder Ablehnung verstärken?
Vielleicht kannst du damit ja was anfangen, ich würde nämlich gerne weiterlesen. ,-)
liebe Grüße smile
Warum sitzt die Erzählerin auf einem hohen Ross? Und wenn ja: Was wäre schlecht daran? Vielleicht soll sie gar nicht "sympathisch" rüberkommen. (Ich bin mir selbst noch nicht sicher.)
Ich denke dieser Eindruck entsteht vor allem durch das auch von Elsa schon angemerkte hinaussprechen zum Leser und wird durch die Stellung und den bissigen Unterton des "bitte" noch verstärkt.
Es ist ein Unterschied, ob es heißt:
bitte erwartet euch
oder
erwartet euch bitte
Also weiß man schon an dieser Stelle, dass es nicht um die tatsächliche Überzeugung der Autorin geht, dass sie ihre Geschichte entschuldigen müsste, sondern um die unterstellte engsichtige Erwartungshaltung des Lesers.
Was auch noch dazu beiträgt, ist das in der dritten Person von sich selbst sprechen. Warum nicht "ich" statt "der Schreiberin, der Erzählerin"?
Ob deine Prot. "sympathisch" sein sollte (wobei das ja auch Leserabhängig ist, wie das empfunden wird), hängt meines erachtens davon ab, was du erreichen möchtest. Soll sich der Leser mit der Prot. identifizieren, sich zumindest offen auf ihr Erzähltes einlassen können, oder soll er auf Distanz gehen und eine kritische Gegenposition beziehen?
Geht es darum, dass du Verständnis (Verstehen) ermöglichen möchtest oder Ablehnung verstärken?
Vielleicht kannst du damit ja was anfangen, ich würde nämlich gerne weiterlesen. ,-)
liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Hi Smile,
Ja. Das gefällt mir.
Es geht um all das zusammen: So, wie man manchmal selbst mit sich ins Gericht geht, soll auch der Leser/die Leserin mit der Protagonistin quasi ins Gericht gehen. Dazu gehört das Wechselnde, das Verständnis haben, dann wieder die Ablehnung: ein Prozess des Kennenlernens. Ich hab grad einen Satz gelesen, ein kleines Spiel, in dem eine Frau einen räudigen Kater zum Tierarzt fährt, bzw. sich dabei helfen lässt, und zu dem unbekannten Fahrer des Wagens sagt: "Und ich kann das Katzenvieh nicht mal leiden." Sie bringt es trotzdem zum Tierarzt. "Ich kann das Katzenvieh nicht mal leiden. Sagst du so." Ob es stimmt? Ob das Nicht-leiden-Können vielleicht manchmal ein stärkeres, interessantere-Taten/Gänge/Abläufe-auslösendes Gefühl ist, als das "Identifiizieren"? Mein Herzenswunsch wäre, dass es der Leserin ähnlich mit dieser Protagonistin geht: Man fühlt mit ihr, nach und nach, teilweise widerwillig, und redet sich dabei ein, dass man sie dabei nicht einmal leiden kann." Ich weiß, da nehme ich mir viel vor. Wahrscheinlich kann ich das nicht erbringen.
Dank dir für deinen Kommentar! Ich kann damit viel anfangen...
Lieber Gruß
Klara
Also weiß man schon an dieser Stelle, dass es nicht um die tatsächliche Überzeugung der Autorin geht, dass sie ihre Geschichte entschuldigen müsste, sondern um die unterstellte engsichtige Erwartungshaltung des Lesers.
Ja. Das gefällt mir.
Soll sich der Leser mit der Prot. identifizieren, sich zumindest offen auf ihr Erzähltes einlassen können, oder soll er auf Distanz gehen und eine kritische Gegenposition beziehen?
Geht es darum, dass du Verständnis (Verstehen) ermöglichen möchtest oder Ablehnung verstärken?
Es geht um all das zusammen: So, wie man manchmal selbst mit sich ins Gericht geht, soll auch der Leser/die Leserin mit der Protagonistin quasi ins Gericht gehen. Dazu gehört das Wechselnde, das Verständnis haben, dann wieder die Ablehnung: ein Prozess des Kennenlernens. Ich hab grad einen Satz gelesen, ein kleines Spiel, in dem eine Frau einen räudigen Kater zum Tierarzt fährt, bzw. sich dabei helfen lässt, und zu dem unbekannten Fahrer des Wagens sagt: "Und ich kann das Katzenvieh nicht mal leiden." Sie bringt es trotzdem zum Tierarzt. "Ich kann das Katzenvieh nicht mal leiden. Sagst du so." Ob es stimmt? Ob das Nicht-leiden-Können vielleicht manchmal ein stärkeres, interessantere-Taten/Gänge/Abläufe-auslösendes Gefühl ist, als das "Identifiizieren"? Mein Herzenswunsch wäre, dass es der Leserin ähnlich mit dieser Protagonistin geht: Man fühlt mit ihr, nach und nach, teilweise widerwillig, und redet sich dabei ein, dass man sie dabei nicht einmal leiden kann." Ich weiß, da nehme ich mir viel vor. Wahrscheinlich kann ich das nicht erbringen.
Dank dir für deinen Kommentar! Ich kann damit viel anfangen...
Lieber Gruß
Klara
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