Bis in den Tod

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 20.01.2008, 17:17

Bis in den Tod


Stille herbstet im Alleenspalier
verhallen Schritte
Weiße Soldaten auf Wiesengrün
halten in Reih und Glied
ewige Wacht

Ein Kanonenschuss
rollt über Feld-Herren-Hügel
salutiert vor den Helden
die fürs Vaterland gaben
was ihren Familien nun fehlt


1. Fassung:

Bis in den Tod

Stille herbstet
im Alleenspalier
verhallen Schritte

Auf Wiesengrün
weiße Soldaten
in Reih und Glied

Ein Kanonenschuss
rollt über
Feldherrenhügel
Zuletzt geändert von Perry am 29.01.2008, 08:10, insgesamt 5-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.01.2008, 20:05

Lieber Perry!

Was ist das?

Wo ist das?: Auf Wiesengrün weiße Soldaten......

Ein Kanonenschuß....?,
über einen Feldherrenhügel?.....(Ein 'd' fehlt.)

Findest du selbst diesen Text gut? und wenn, was soll er sagen?

Bitte, bitte, fühl dich nicht angegriffen, aber ich komme damit nicht klar.

UFF

Moshe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.01.2008, 20:13

Hallo Manfred,

ich hab deinen Text schon so oft gelesen, aber leider geht es mir wie Moshe.
Ich versteh ihn nicht. :12:
Ich hatte auf einen erhellenden Kommentar von einem anderen Leser gehofft.
Saludos
Mucki

Caty

Beitragvon Caty » 27.01.2008, 06:34

Lieber Perry, nun wagst du dich mal weg vom Sex, und schon passiert ein mittleres Unglück: ein Gedicht, themenfremd, dieses. Ich nehme doch sehr an, alles Soldatische ist dir fremd. Soldaten wohnen auch nicht mehr auf Kanonen, vom Cap bis Cutch Behar. Die haben heute ganz andere Spielzeuge. Gut, das war der Kanonenschuss, rollend über den Feldherrnhügel. Ein bisschen befremdet bin ich über die herbstende Stille. Ist ja richtig, die Manöver finden im Herbst und im Frühjahr statt, das ist so üblich. Still ist es auch, ehe es losgeht. Aber dass Stille herbstet, das ist mir doch sehr ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Soldaten marschieren, das hat sich so eingebürgert, von Schritt kann man da wohl nicht reden, eher von Tritt, Marschtritt. Die Soldaten, schon ein zivilistisches Wunder, halten ihr Manöver in weißer Sonntagsnachmittagsausgehuniform ab. Da hast du dich wohl von bunten Bildern aus Kinderbüchern der Kaiserzeit inspirieren lassen. An diesem Gedicht kommt mir einzig das Wiesengrün realistisch vor. Ja, Wiesen sind grün. Mehr fällt mir zu diesem Gedicht nicht ein. Du hast dich redlich bemüht, Perry. Dass ist nicht so recht was geworden ist, mag an der Vorlage liegen. Und für sie kannst du nichts. Caty

Perry

Beitragvon Perry » 27.01.2008, 10:43

Hallo ihr Lieben,
was würdert ihr aus Worten wie
"Stille herbstet
weiße Soldaten auf Wiesengrün
ein Kanonenschuss rollt über Hügel"
herauslesen?
Ja Caty, es hat was mit Krieg zu tun, aber doch nicht mit einer Schlacht oder einer Übung, dazu sind die Bilder wie Feldherrenhügel und Kanonen etwas zu symbolträchtig und schon etwas veraltet. Es geht um die Bestattung eines gefallenen Soldaten hier beispielhaft auf den Soldatenfriedhof von Arlington (wegen der bekannten Bilder), wo weiße Holzpfähle wie Soldaten auf dem Wiesengrün aufgereiht stehen.
Inhaltlich stellt der Text den Begriff "Vaterlandstreue bis in den Tod" kritisch ins Blickfeld der Leser.

Ich würde euch bitten, künftig auf so unterschwellige Bemerkungen zu verzichten, wie

"Fühlst du dich bei diesem Text wohl?
Lieber Moshe,
themenbezogen sicher nicht, formal bin durchaus zufrieden.

"Nun wagst du dich mal weg vom Sex und schon passiert ein mittleres Unglück.
Du hast dich redlich bemüht, Perry. Dass ist nicht so recht was geworden ist, mag an der Vorlage liegen. Und für sie kannst du nichts."

Sag mal Caty ist das dein Ernst,
dann muss ich leider sagen du tuts mir in deiner Selbstüberschätzung nur noch leid. Und glaub mir, deinen Trost brauche ich sicher nicht, da wäre mir ein Vorschlag lieber, aber dazu müsste man erst einmal zugeben, dass man einen Text nicht verstanden hat, dafür aber eigene Fantasien als Maßstab verwendet.

"Ich versteh ihn nicht"
Liebe Mucki,
damit kann ich leben und zumindest versuchen durch Erläuterung und konstruktive Textarbeit weiter daran zu arbeiten:

Ich hoffe, ihr könnt meine Reaktion zumindest verstehen, sie hat nichts mit "keine Kritik zu vertragen" zu tun, sondern mit einem kollegialen Umgang auf Augenhöhe.
LG
Manfred

PS:
Hallo Moshe, danke für den Hinweis auf das fehlende "d", damit konnte ich etwas anfangen.

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 27.01.2008, 11:26

Hallo Perry!

So recht du in Hinblick vor allem auf Moshes Anmerkung hast, so unrecht hast du in der Selbsteinschätzung deines Textes. Denn wenn du schreibst:

Inhaltlich stellt der Text den Begriff "Vaterlandstreue bis in den Tod" kritisch ins Blickfeld der Leser.

stimmt das einfach nicht; richtig ist: Du möchtest, dass der Text dies tut. Und vergisst darüber völlig, dass dein Wollen nicht Bestandteil des Textes ist auf die Wahrnehmung des Textes durch die Leser, sein "Blickfeld", nicht die geringste Auswirkung hat. Ich persönlich habe nach dem Lesen (richtig, wie sich aus deinem Kommentar ergibt) auf "Soldatenfriedhof" getippt - aber das war nur Zufall.

Ich finde wirklich, du solltest deine Texte offener anlegen. Bisher erscheinen sie viel zu häufig wie "Ich verrätsel mal was, sehen wir, ob ihr draufkommt, was es ist". Das lässt sie eindimensional und langweilig wirken, wie eine reine Gedankenübung; um so mehr, wenn ihnen, wie hier, auf der sprachlich-gestalterischen Ebene jeder Schliff fehlt ("Stille herbstet" wirkt formal genauso gewollt wie auf der Bedeutungsebene die Aussageabsicht und schadet mehr als es nutzt).

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Niko

Beitragvon Niko » 27.01.2008, 12:17

hallo perry!
im hinblick auf sachbezogenere Kritik, die du anmahnst, gebe ich dir völlig recht. aber ich verstehe nicht, wie du davon ausgehen kannst, das auch nur irgendwer hier etwas von "arlington" herauslesen soll.
wichtig finde ich immer, dass ein text nicht nur für einen selbst funktioniert, sondern dass man als autor darüber nachdenkt, ob es beim leser funktionieren kann. natürlich soll man sich aus dem fenster lehnen, versuchen, wie weit man diesbezüglich gehen kann. aber anhaltspunkte müssen schon sein.

Bis in den Tod


gut. hier gibst du ein thema vorweg. stellst den leser ein auf etwas, was mit tod, sterben zu tun hat. oder aber - die möglichkeit ist nicht minder abwegig - über eine beziehung. da ist dieses "bis in den tod", bis das der tod euch scheidet sozusagen eheformel. soweit, so gut.

Stille herbstet
im Alleenspalier
verhallen Schritte

noch tappere ich als leser umher und überlege, in welche richtung du jetzt schreibst. es kann sich um eine beziehung handeln. ein einleitendes beschreiben einer stimmung zwischen menschen. die verhallenden schritte (in der natur!) fallen mir beim lesen gleich auf. natur schluckt geräusche. lässt keinen hall zu. zumindest nicht im alleenspalier. stille herbstet ist hingegen eine gute einstimmung für mich. ich weiß nur noch nicht genau, worauf ich eingestimmt werde. dann dies:


Auf Wiesengrün
weiße Soldaten
in Reih und Glied


weiße soldaten......wie meint er das? redet er jetzt wirklich von soldaten? das kann kaum sein, denke ich, weil weiße soldaten gibt´s nicht. (ich komme nicht auf den trichter mit arlington. vielleicht der einzige hinweis in diese richtung, der aber, da unzusammenhängend bis dato erwähnt, nicht dahin zeigt, wie intendiert)) nach einer kurzen einführung in eine evtl. metaphorische naturbeschreibung irritieren mich die soldaten kolossal. und ich weiß jetzt garnicht mehr, wo der hase läuft. auch reih und glied hilft mir da nicht weiter. obschon eindeutig ein indiz für militärisches, glaube ich zu 70% immer noch an eine verrätselte metapher, die sich sicher noch auflösen wird.

Ein Kanonenschuss
rollt über
Feldherrenhügel


kanonenschuss. gut. also doch militär. ob ein kanonenschuss wirklicht rollt, lass ich mal offen. klingt genauso originell wie falsch. donnergroll gibt es. oder donnerhall. oder das heranrollen von gewitterdonner. aber kanonenrollen? ich weiß nicht... dann kommt das unsäglichste für mich: der feldherrnhügel. ein nationalsozialistisch schwer belasteter begriff. ich denke an blut und ehre, an bierselige dumpfe beschwörungen und verschwörungen. an das zelebrieren von macht. und dieses nazi-bild treibt mich weg von jedem denken an metaphern oder sonstigem. weiße soldaten passen da schonmal garnicht. ich weiß, dass du feldherrnhügel sicher anders meinst. aber die assoziation drängt sich mir zumindest sofort auf. zumal da wieder die verhallenden schritte wieder zu passen wollen. somit habe ich natur, weiße soldaten, nationalsozialismus und wiesengrün. - da passt für mich nichts zum anderen. und auf arlington (dachtest du an jfk?) wäre ich nie gekommen. und auf "vaterlandstreue bis in den tod nur auf braunen ab- und umwegen.
das soll dir einfach mal einen eindruck geben, perry, was ich beim lesen gedacht habe. mehr nicht. vielleicht kannst du so erkennen, wie deine bilder nicht funktionieren.
lieben gruß in den sonntag: Niko
Zuletzt geändert von Niko am 27.01.2008, 13:16, insgesamt 3-mal geändert.

Sam

Beitragvon Sam » 27.01.2008, 13:05

Hallo Perry,

da du dir eine gewisse Form von Kritik, die ich als genauso bergründet wie nachvollziehbar erachte (und die, wie Catys Kommentar aus wirklichem Interesse an deiner Lyrik gechrieben zu sein scheinen) verbietest, setze ich jetzt noch einen drauf.

Ich habe das Gefühl, du hast zu Hause eine Lyrikmaschine. Irgendeinen Apparat, in dem man oben ein völlig beliebiges Thema hineinstopft und unten kommt ein Gedicht heraus. Nette Worte, mal mehr, mal weniger gelungene Metaphern und Wortbilder. Mir scheint, diese Maschine war nicht sehr teuer, denn sie hat nur ein Förmchen. Weil Gedichte über Jack the Ripper, den Urlaub in Norwegen, Miami Vice und einen Soldatenfriedhof in Washington kommen in einem Guß heraus. Das ist wie bei einer Briefmarkensammlung: Viele verschiedene Motive, aber nur eine Form. Soetwas begeistert bestimmt sehr viele Leute. Ich finds langweilig.

Und Übrigens:

Du sagt zu Caty:
du tuts mir in deiner Selbstüberschätzung nur noch leid.

Ich kann dazu nur sagen: Selbstüberschätzung ist für einen Kritiker so nützlich, wie für einen Dichter schädlich.

Liebe Grüße

Sam

Caty

Beitragvon Caty » 27.01.2008, 13:30

Perry, Ärmster, jetzt ist es ja dicke gekommen. Aber du hast mich persönlich angesprochen, nun muss ich was sagen. Da habe ich mich also im Sujet geirrt. Vielleicht nicht unbegründet bei diesem höchst unkonkreten Text. Mir aber deshalb Selbstüberschätzung zu unterstellen, nun, Perry, das finde ich schon ein bannig Stück. Also der Text ist nichts geworden, sieh es ein, Arlington wertet ihn auch nicht auf. Kann passieren, kennt jeder von uns, ist doch kein Beinbruch. Ich könnte jetzt natürlich fragen (ja, Perry, sarkastisch): Was treibst du dich eigentlich in Arlington herum, haben wir jetzt nicht endlich unsere eigenen Gefallenen? Aber, und das wird dir gar nicht gefallen, ich schließe mich stattdessen Sams Eindruck an, ich hatte dir ja schon mal Ähnlichgelagertes geschrieben. Und der Feldherrnhügel unseligen Angedenkens, Niko stellt da schon die richtige Verbindung her, lässt mich schon ein bisschen grübeln. Das wars, was ich nachtragen wollte. Caty

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 27.01.2008, 15:12

Hallo Niko,

ich muß einmal ganz dumm nachfragen: Ist Feldherrenhügel ein nationalsozialistischer stark belasteter Begriff? Ich kenne ihn als Bezeichnung für einen Hügel von wo aus zur napoleonischen Zeit der Feldherr den Verlauf der Schlacht verfolgte.

Was das Gedicht betrifft. Mir ging es wie moshe und Mucki und auch mit den Erläuterungen kriege ich diese Interpretation nicht hin.

Schönen Sonntag

Jürgen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.01.2008, 15:37

Hallo Sam,
Sam hat geschrieben:Hallo Perry,
Ich habe das Gefühl, du hast zu Hause eine Lyrikmaschine. Irgendeinen Apparat, in dem man oben ein völlig beliebiges Thema hineinstopft und unten kommt ein Gedicht heraus. Nette Worte, mal mehr, mal weniger gelungene Metaphern und Wortbilder. Mir scheint, diese Maschine war nicht sehr teuer, denn sie hat nur ein Förmchen.
Sam

DAS Sam, empfinde ich nun wiederum als völlig überzogen, persönlich angreifend und auch ziemlich überheblich von deiner Seite. Muss das sein?

Manfred hat seine Intention hinter den Zeilen erklärt, mag sie für den Leser nachvollziehbar sein oder nicht. Das spielt keine Rolle. Aber hier jetzt auf ihn "einzudreschen" und, wie schriebst du, "noch eins draufzusetzen", ist wirklich überflüssig und führt nur zu einem kalten Klima im Salon.
Mucki

Perry

Beitragvon Perry » 27.01.2008, 17:02

Hallo ferdi,
danke für deine Meinung. Ich hätte mich über einen Vorschlag, wie man die von mir gewollte Aussage besser rüberbringen könnte, sicher mehr gefreut, als über eine so "unqualifizierte" Aussage von dir zu der Formulierung "Stille herbstet." So kann ich dir nur zu diesem Eigentor gratulieren.
LG
Manfred

Hallo Niko,
ich kann dir gern Reaktionen auf meinen Text zukommen lassen, in denen das Arlington Bild auf Anhieb erkannt worden ist. Aber da wir -wie hinlänglich bekannt- nicht die gleiche lyrische Sprache sprechen wundert mich das bei dir auch nicht. Verwunderlich finde ich allerdings, wie du auf ein "Nazibild" kommst, aber das wirst vermutlich nur du selbst wissen.
Eine zweite Bezugsebene kann einem Text nie schaden, hier werden ja durch den sinnlosen Tod auch Familienbande zerschnitten.
Ansonsten danke ich dir für die ausführliche Erklärung warum meine Bilder bei dir nicht so angekommen sind, auch wenn mir das persönlich leider nicht weiterhilft.
LG
Manfred

Hallo Sam,
freut mich, dass du dein wahres Gesicht hier so öffentlich zur Schau stellst. Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen. Stecke den Komm mal in die "unterste Schublade.
LG
Manfred

Hallo Caty,
trief, trief, mir kommen gleich die Tränen, ob deiner Fürsorglichkeit. Künftig werde ich meine Themen immer vorher bei dir anmelden, ob sie auch geeignet sind.
Vielleicht als kleine Denkübung für dich. Zerlege mal das Wort "Feldherrenhügel" und du wirst vielleicht in den einzelnen Worten die ganze Tragik des Soldatendaseins erkennen.
LG
Manfred

Hallo Jürgen,
das mit dem Nazibild sehe ich auch so und mit dem Rest kann ich leben.
LG
Manfred

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Sethe
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Beitragvon Sethe » 27.01.2008, 17:29

Die Grabsteine auf dem Friedhof in Arlington sind weiß. Ich glaube in den USA sind auf allen Soldatenfriedhöfen die Grabsteine immer in weiß. Da bin ich mir aber nicht so sicher.
Die Grabsteine sind in Reih und Glied angeordnet, wie eine Allee, dazu noch grünes Gras und oftmals Bäume. Eben weiße Soldaten in Reih und Glied ... Wie beim marschieren, wie eine Kriegsformation, oder wie man das nennt.
Bei jeder Beerdingung eines US Soldaten werden meines Wissens nach Kanonenschüsses abgefeuert. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß es auch Regelung gibt, wann wieviele Schüsse abgefeuert werden.

Tja, sogar im Tod ist ein Soldat in erster Linie Soldat. Oder anders, der Krieg, in dem er getötet worden ist, verfolgt ihn wegen der Art seines Begräbnisses sogar bis in den Tod.
Was ich tu, das tu ich, was ich tat, das wollte ich tun.
(aus: "Ich schließe mich selbst ein" von Joyce Carol Oates)

Niko

Beitragvon Niko » 27.01.2008, 20:08

hallo perry!
ich kann dir gern Reaktionen auf meinen Text zukommen lassen, in denen das Arlington Bild auf Anhieb erkannt worden ist. Aber da wir -wie hinlänglich bekannt- nicht die gleiche lyrische Sprache sprechen wundert mich das bei dir auch nicht.

ich habe dir meine denke zu deinem text nicht geschrieben, damit du eine strichliste machen kannst, wer den text entlarft und wer nicht. ich habe dir den kommentar geschrieben, damit DU erkennst, warum es allgemein hapern KÖNNTE und im speziellen bei mir hapert.
Verwunderlich finde ich allerdings, wie du auf ein "Nazibild" kommst, aber das wirst vermutlich nur du selbst wissen.

zum nazibild siehe weiter unten, manfred. zumindest ist die assoziation feldherrnhügel - hitler für mich weitaus naheliegender, als weiße soldaten mit irgendwelchen weißen pfosten auf dem arlington-friedhof.

Eine zweite Bezugsebene kann einem Text nie schaden, hier werden ja durch den sinnlosen Tod auch Familienbande zerschnitten.

ich wäre über eine erste bezugsebene erstmal froh gewesen. an eine weitere zweite ist für mich kein denken, weil es kunterbunt durcheinander geht in den bildern: wiesengrün, weiße soldaten, herbststille, kanonenböller, feldherrnhügel und verhallende schritte in einem alleenspalier. wobei der begriff aus gärtnerischer sicht zumindest äußerst ungehau ist. wenn nicht faktisch falsch.

Ansonsten danke ich dir für die ausführliche Erklärung warum meine Bilder bei dir nicht so
angekommen sind, auch wenn mir das persönlich leider nicht weiterhilft.

wenn man sich bemüht, dann könnte das nach sackenlassen und unter einbeziehung aller kommentare schon weiterhelfen. aus eigener erfahrung sag ich mal dreist: das kannst du heut noch garnicht abschätzen ;-)

hallo sethe!
dieses spezielle procedere eines im grunde beliebigen friedhofs irgendwo auf dem globus muss dann jeder nachvollziehen können? wer arlington nicht kennt, hat leider hier nix zu suchen? das find ich ziemlich blöde. man kann doch im text kleine hinweise DIE WIRKEN streuen- zb. john f. kennedy. da wissen schon ein ganz teil leute, dass der in arlington liegt.
soldatenfriedhöfe gibt es überall auf der welt.
hi jürgen!
feldherrnhügel und hitler, jürgen, passt schon zusammen. hitler hat sich gerne als grandiosen feldherrn auf einem Feldherrenhügel ablichten lassen. er selbst bezeichnete sich stets als feldherr, zug damit 1933 in den wahlkampf "Der Marschall und sein Feldherr" Hitler als demütiger Untertan des General von Hindenburg. Diese verklärende Strategenromantik zog sich durch Hitlers gesamtes Herrscherdasein. der begriff "feldherrnhügel" stammt natürlich nicht aus der hitlerzeit. das schrieb ich auch nicht. aber durch die nazis hat dieser begriff weiter und weitreichend gelitten.

lieben sonntagsgruß: Niko


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