Heute
Ein Haus
Ein Baum
Ein Rasen
Ein Hund
Eine Plastiktüte
Der Mensch
Und ich
Heute
Hallo Moshe,
ich weiß nicht, ob ich da richtig liege. Ich sehe hier eine Dreiteilung: die Sachen, der Mensch (noch von außen betrachtet) als Summe der Einzelteile und zuletzt das LI als das, was mehr ist oder sein soll als die Summe der Einzelteile.
Oder hock ich auf der falschen Tenne?
Liebe Grüße
Marlene
ich weiß nicht, ob ich da richtig liege. Ich sehe hier eine Dreiteilung: die Sachen, der Mensch (noch von außen betrachtet) als Summe der Einzelteile und zuletzt das LI als das, was mehr ist oder sein soll als die Summe der Einzelteile.
Oder hock ich auf der falschen Tenne?
Liebe Grüße
Marlene
hallo moshe!
man (ich) fragt sich unweigerlich bei der aufzählung von "heute": was war gestern? was wird morgen sein? du verlangst deinen lesern immer ne menge ab, finde ich. denn die texte sind von solch entwaffnender schlichtheit, dass man (ich) gar nicht weiß, was das nun soll. -> aber ergo wieder ein guter ansatz, denn es zwingt zum wiederholten lesen, zum "sich gedanken machen" zu dem, was wohl dahinter ist. und dann ist da immer der zwiespalt, das lesen zu wollen, was intention des autors war und zeitgleich die eigene eigentlich wichtige(re) intention nicht aus dem blickfeld zu verlieren.
das allein ist schonmal verdienst dieses gedichtes. somit kann ich sagen: ein baum, eine wohnung, einen pc ein gedicht - und ich.
dennoch bleibt mir das füllen zu beliebig. da ist keine wirbelsäule in dem ganzen. etwas, was mir eine richtung zeigt. klar - soll ich mir selbst suchen. aber....- ist das generell in dieser - ich nenn es mal so - "gallert- form" (bezüglich inhalte) nicht schon zu viel verlangt?
irgendwie schon, finde ich.
lieben gruß: Niko
man (ich) fragt sich unweigerlich bei der aufzählung von "heute": was war gestern? was wird morgen sein? du verlangst deinen lesern immer ne menge ab, finde ich. denn die texte sind von solch entwaffnender schlichtheit, dass man (ich) gar nicht weiß, was das nun soll. -> aber ergo wieder ein guter ansatz, denn es zwingt zum wiederholten lesen, zum "sich gedanken machen" zu dem, was wohl dahinter ist. und dann ist da immer der zwiespalt, das lesen zu wollen, was intention des autors war und zeitgleich die eigene eigentlich wichtige(re) intention nicht aus dem blickfeld zu verlieren.
das allein ist schonmal verdienst dieses gedichtes. somit kann ich sagen: ein baum, eine wohnung, einen pc ein gedicht - und ich.
dennoch bleibt mir das füllen zu beliebig. da ist keine wirbelsäule in dem ganzen. etwas, was mir eine richtung zeigt. klar - soll ich mir selbst suchen. aber....- ist das generell in dieser - ich nenn es mal so - "gallert- form" (bezüglich inhalte) nicht schon zu viel verlangt?
irgendwie schon, finde ich.
lieben gruß: Niko
Hallo moshe,
als Hundefan und Mann einer Hundetrainerin ergibt sich mir folgendes Bild:
Heute (authentisch, du hast das heute - am Tage des Niederschreibens- beobachtet)
Du (das LYri natürlich
) bist in deinem Haus. Du beobachtest einen Spaziergänger mit Hund. Das Tier läuft auf dein Grundstück, schnüffelt an dem Baum, der rechts von der Einfahrt steht und pinkelt dagegen. Das macht dich schon ein bisschen ärgerlich. Du denkst: Wenn dieser Scheißköter jetzt auf meinen Rasen kackt, dann....
Und tatsächlich, die blöde Töle reckt den Steiß und lässt es auf dein Grün plumpsen. Du bist schon kurz davor, die Doppelläufige aus dem Haus zu holen, da siehst du wie der Hundebesitzer eine Plastiktüte aus der Jackentasche zieht, den Scheißhaufen brav eintütet und von dannen schreitet. Und du denkst: Ein Mensch!! Und vielleicht schämst du dich für den Bruchtteil einer Sekunde, weil du diesen Menschen schlechter eingeschätzt hast, als er eigentlich ist.
Natürlich ist diese Lesart aus der Luft gegriffen. Sie beruht ja auch weniger auf deinem Gedicht, als auf meinen eigene Erfahrungen.
Liebe Grüße
Sam
als Hundefan und Mann einer Hundetrainerin ergibt sich mir folgendes Bild:
Heute (authentisch, du hast das heute - am Tage des Niederschreibens- beobachtet)
Du (das LYri natürlich
.gif)
Und tatsächlich, die blöde Töle reckt den Steiß und lässt es auf dein Grün plumpsen. Du bist schon kurz davor, die Doppelläufige aus dem Haus zu holen, da siehst du wie der Hundebesitzer eine Plastiktüte aus der Jackentasche zieht, den Scheißhaufen brav eintütet und von dannen schreitet. Und du denkst: Ein Mensch!! Und vielleicht schämst du dich für den Bruchtteil einer Sekunde, weil du diesen Menschen schlechter eingeschätzt hast, als er eigentlich ist.
Natürlich ist diese Lesart aus der Luft gegriffen. Sie beruht ja auch weniger auf deinem Gedicht, als auf meinen eigene Erfahrungen.
Liebe Grüße
Sam
lieber moshe,
...da rätsellyrik ein schwierieger fall ist, nehm ich nen anderen zug.
wenns dir um kühle sachlichkeit geht und um distanziertheit - gut.
wenn es dir nicht um eine von dir besonders hervorzuhebende situation/kontext geht, kannst du sicherlich noch kürzer werden...
bsp:
Ein Hund
Eine Plastiktüte
Der Mensch
Und ich
...wenn es wichtig ist die "kategorien" der objekte aufzuzählen (ich check die jetz nicht nach hierarchie oder vollständigkeit...) dann muss es halt in der länge erhalten bleiben.
ob dann ein "ich" am ende bei raus kommt oder grund der ganzen LISTE ist, wäre zu überlegen. damit wärst du wieder bei der frage der "ichbildung". alles ausser dem menschen besitzt ein solches nicht. es muss also noch ETWAS dazu kommen damit es zum ICH wird. das hast du nicht geschrieben.
salve
hakuin
[i]
...da rätsellyrik ein schwierieger fall ist, nehm ich nen anderen zug.
wenns dir um kühle sachlichkeit geht und um distanziertheit - gut.
wenn es dir nicht um eine von dir besonders hervorzuhebende situation/kontext geht, kannst du sicherlich noch kürzer werden...
bsp:
Ein Hund
Eine Plastiktüte
Der Mensch
Und ich
...wenn es wichtig ist die "kategorien" der objekte aufzuzählen (ich check die jetz nicht nach hierarchie oder vollständigkeit...) dann muss es halt in der länge erhalten bleiben.
ob dann ein "ich" am ende bei raus kommt oder grund der ganzen LISTE ist, wäre zu überlegen. damit wärst du wieder bei der frage der "ichbildung". alles ausser dem menschen besitzt ein solches nicht. es muss also noch ETWAS dazu kommen damit es zum ICH wird. das hast du nicht geschrieben.
salve
hakuin
[i]
Hallo!
Besten Dank für die Kommentare.
Die Absicht dieses Textes ist es über Entwicklung zu reflektieren. Dieses habe ich in einem sehr knappen Bild versucht zu zeichnen, das sowohl einfach so zu lesen ist, wie Sam es sehen kann (Auch er sieht doch Entwicklung, die von der doppelläufigen Flinte wegführt! Danke Sam!), man sich also im Bild wiederfindet, aber gleichzeitig etwas mehr sagen kann, für den Betrachter, der es lesen kann.
(Liebe Ramona: Ein Rasen im Sinne von Raserei ist hier nicht gemeint. Ich denke auch, daß dazu das Bild zu ruhig ist, um es so zu sehen.)
Die ersten vier Zeilen beschreiben ein Bild, das auch vor dreihundert Jahren möglich gewesen wäre, aber eben auch schon mit dem Menschen ansich, und es ist gültig bis heute.
Ohne Mensch wären diese vier Zeilen nicht.
Die nächste Zeile zeigt dann in die heutige Zeit, denn Plastiktüten im Allgemeinen, und im Zusammenhang mit einem Hund, gibt es noch nicht lange.
Mit einem Wechsel des Prädikats wird auf die Entwicklung des Menschen bis zum Heute, also ins Jetzt, verwiesen.
Und dann wird in der letzten Zeile der Betrachter schlicht in der Eigenrezeption mit einem Ausblick gesehen.
Lieber Max! Lieber Niko!
Ihr fühlt euch überfordert von der Schlichtheit, aber auch gleichzeitg gefordert, ja herausgefordert.
Das ist doch eben ein gutes Ergebnis eines Textes, wenn er dieses schafft, wie Niko gut feststellte.
Selbst die Feststellung, daß es nur >'Gallert-Form' sei, also beliebig in den Begriffen zu ersetzen wäre, zeigt mir, daß mit den Begriffen gekämpft wird, weil hier Geschichte sowohl, als auch Gegenwart empfunden und gedacht wird, zumindest in Greifbares zu bringen.
Liebe Marlene!
Du hockst überhaupt nicht auf der falschen Tenne (Was für ein schöner Ausdruck!), sondern du hast hier intuitiv den Kern der Sache gespürt, ohne ihn klar zu benennen
Lieber Hakuin!
(Du liebe Schnüffel-Forscher-Nase! Dir bin ich noch ne gute Mail schuldig. Ich weiß.)
Es muss zur Ichbildung nix hinzukommen, denn die ist doch vollzogen.
Die Frage ist doch: Was kommt danach?
Deshalb für dich hier das 'ich' kleingeschrieben.
Mit bestem Gruß
Moshe
Besten Dank für die Kommentare.
Die Absicht dieses Textes ist es über Entwicklung zu reflektieren. Dieses habe ich in einem sehr knappen Bild versucht zu zeichnen, das sowohl einfach so zu lesen ist, wie Sam es sehen kann (Auch er sieht doch Entwicklung, die von der doppelläufigen Flinte wegführt! Danke Sam!), man sich also im Bild wiederfindet, aber gleichzeitig etwas mehr sagen kann, für den Betrachter, der es lesen kann.
(Liebe Ramona: Ein Rasen im Sinne von Raserei ist hier nicht gemeint. Ich denke auch, daß dazu das Bild zu ruhig ist, um es so zu sehen.)
Die ersten vier Zeilen beschreiben ein Bild, das auch vor dreihundert Jahren möglich gewesen wäre, aber eben auch schon mit dem Menschen ansich, und es ist gültig bis heute.
Ohne Mensch wären diese vier Zeilen nicht.
Die nächste Zeile zeigt dann in die heutige Zeit, denn Plastiktüten im Allgemeinen, und im Zusammenhang mit einem Hund, gibt es noch nicht lange.
Mit einem Wechsel des Prädikats wird auf die Entwicklung des Menschen bis zum Heute, also ins Jetzt, verwiesen.
Und dann wird in der letzten Zeile der Betrachter schlicht in der Eigenrezeption mit einem Ausblick gesehen.
Lieber Max! Lieber Niko!
Ihr fühlt euch überfordert von der Schlichtheit, aber auch gleichzeitg gefordert, ja herausgefordert.
Das ist doch eben ein gutes Ergebnis eines Textes, wenn er dieses schafft, wie Niko gut feststellte.
Selbst die Feststellung, daß es nur >'Gallert-Form' sei, also beliebig in den Begriffen zu ersetzen wäre, zeigt mir, daß mit den Begriffen gekämpft wird, weil hier Geschichte sowohl, als auch Gegenwart empfunden und gedacht wird, zumindest in Greifbares zu bringen.
Liebe Marlene!
Du hockst überhaupt nicht auf der falschen Tenne (Was für ein schöner Ausdruck!), sondern du hast hier intuitiv den Kern der Sache gespürt, ohne ihn klar zu benennen
Lieber Hakuin!
(Du liebe Schnüffel-Forscher-Nase! Dir bin ich noch ne gute Mail schuldig. Ich weiß.)
Es muss zur Ichbildung nix hinzukommen, denn die ist doch vollzogen.
Die Frage ist doch: Was kommt danach?
Deshalb für dich hier das 'ich' kleingeschrieben.

Mit bestem Gruß
Moshe
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