ich behüt's

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Anton

Beitragvon Anton » 19.01.2008, 16:00

ich behüt’s
was da ab
fällt von dir
was du
hinter mir lässt
Zuletzt geändert von Anton am 30.03.2008, 22:03, insgesamt 4-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 19.01.2008, 16:12

Hallo Anton,
ich kapier's noch nicht, aber trotzdem mag ich es. Sehr.
Vertrauen lese ich, Bertrauen des lyrischen Ichs in sich selbst,und des lyrischen Du ins lyrische Ic, und eine große Stärke im Weichen, eine haltbare Hingabe. Ein Geben. Verletztheit, die geheilt wird, zumindest die Hoffnung darauf. Die alte Geschichte der gewachsenen Liebe, die immer auch eine Rettung ist, wo sie gelingt.

Oder lese ich ganz falsch? Ginge es gar um Trennung?

Gruß
Klara

Niko

Beitragvon Niko » 19.01.2008, 17:35

hallo anton!
ein "für dich immer da" lese ich darin. dieses "behüt´s" klingt irgendwie nicht, finde ich. warum schreibst du nicht:

ich behüte
was da ab
fällt von dir
was du
hinter mir lässt

lieben gruß: Niko

Caty

Beitragvon Caty » 20.01.2008, 12:43

Anton, ich lese das Gedichtchen ein bisschen anders als Klara: Zwei, die aufeinander zugehen. Etwas, was die Beziehung störte, fällt ab vom LyrDu, Dankbarkeit, dass der andere geholfen hat, Dinge hinter sich zu lassen, beim LyrIch. Ich bin nicht so sehr Freundin dieses wirklich sehr knappen Zusammenfassens, aber das scheint mir gelungen. Caty

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.01.2008, 13:34

Hallo Anton,

ich lese hier ein Spielen mit Sprichwörtern oder Redewendungen, die in einen neuen Kontext gestellt werden.

Gott behüt's

Sich mit dem begnügen, was für einen abfällt

Etwas hinter sich lassen


Interessante Ansätze, die Fragen stellen, finde ich da und viel (sofern es dir wichtig wäre eine bestimme Leseweise zu vermitteln zu viel?) Interpretationsspielraum für die Beziehung, positiv würde ich es z.B. nicht lesen.

liebe Grüße smile

pandora

Beitragvon pandora » 20.01.2008, 13:45

hallo anton,

mich erinnert dein text unweigerlich an thüringer klöße (hütes) und an eine sage, in der es um das bewahren (hüten) der rezeptur geht.

p

http://www.weimar-tourist.de/typo/index.php?id=977

http://klossmuseum.homepage.t-online.de

:pfeifen:

Anton

Beitragvon Anton » 20.01.2008, 18:08

Liebe Klara,
um Trennung geht es insofern nur, dass etwas 'ab/fällt' vom lyr. Du.

Lieber Niko,
im "behüt's" liegt, finde ich, schon ein Akt des Behütens, es ist inniger, als ein "behüte", wohl weil ein 'e' fehlt.

Liebe Caty,
ein so knappes Zusammenfassen ist Geschmackssache.. schön, wenn es dir gefällt.

Liebe smile,
ja, ein Spiel... wie es gelesen wird, liegt, glaube ich, beim Leser.

Liebe pandora,
gut zu wissen!

Dank für die hilfreichen Kommentare,

Anton


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