2. Fassung:
Da capo II
Im Erinnern
verjüngt sich zwischen den Schalen
die Perle zum Sandkorn
Neu belebt
entzündet sich das Leid
Und wächst doch
wieder zur Perle
die durchschmerzt
matt glänzt
1. Fassung
Rückwärts
Abends
verjüngt sich zwischen den Schalen
die Perle zum Sandkorn
Auferstanden
entzündet sich seine Kraft neu
Und doch
wächst es wieder nur
zur Perle
die durchschmerzt
matt glänzt
früher war "durchschmerzt" ein "durchgeschmerzt", Verbesserung danke Smile.
Außerdem zwei Pronomina getauscht, dank an Gerda (siehe unten); merci!!
Rückwärts
Lieber Max,
ich verfolge die diskussion über die Pronomina heute Abend nur am Rande ... aber ich glaube nicht, dass ein schlichtes Zurückverwandeln alles klärt. Ich melde mich morgen noch genauer.
Stichwort:
Z 7 + 8
wächst es (sie)wieder nur
zur Perle
die Perle wächst wieder zur Perle?
Liebe Grüße
Gerda
ich verfolge die diskussion über die Pronomina heute Abend nur am Rande ... aber ich glaube nicht, dass ein schlichtes Zurückverwandeln alles klärt. Ich melde mich morgen noch genauer.
Stichwort:
Z 7 + 8
wächst es (sie)wieder nur
zur Perle
die Perle wächst wieder zur Perle?
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Max,
mir gefällt dieses Bild einer Perle, die wieder zum Sandkorn wird, um dann wieder zur Perle zu werden sehr gut.
In der Frage der Pronomen würde ich auch für die ursprüngliche Schreibweise stimmen. Denn auch wenn die Perle wieder zum Sandkorn wird, verliert sie nicht ihre "Identität" als Perle. denn wenn sie wieder wächst kann aus ihr nur eines werden: eine Perle.
Was mich ein bisschen stört ist folgendes:
Du beschreibst einen Prozess, der zumindest in einer gewissen Phase schmerzhaft ist. Das Schmerzhafte wird aber nicht durch die Worte ausgedrückt, die verwendest. Weder das "Verjüngen" zum Sandkorn, noch das "Auferstehen und Neuentzünden" vermitteln den Schmerz. Er wird nur durch die letzte Zeile behauptet, aber nicht im Gedicht gezeigt.
Liebe Grüße
Sam
mir gefällt dieses Bild einer Perle, die wieder zum Sandkorn wird, um dann wieder zur Perle zu werden sehr gut.
In der Frage der Pronomen würde ich auch für die ursprüngliche Schreibweise stimmen. Denn auch wenn die Perle wieder zum Sandkorn wird, verliert sie nicht ihre "Identität" als Perle. denn wenn sie wieder wächst kann aus ihr nur eines werden: eine Perle.
Was mich ein bisschen stört ist folgendes:
Du beschreibst einen Prozess, der zumindest in einer gewissen Phase schmerzhaft ist. Das Schmerzhafte wird aber nicht durch die Worte ausgedrückt, die verwendest. Weder das "Verjüngen" zum Sandkorn, noch das "Auferstehen und Neuentzünden" vermitteln den Schmerz. Er wird nur durch die letzte Zeile behauptet, aber nicht im Gedicht gezeigt.
Liebe Grüße
Sam
hallo max,
ich habe deinen text ähnlich wie sam wahrgenommen. das wort "durchschmerzt" schimmert (wie eine perle) beim lesen durch alle zeilen, aber es ist nur eine art behauptung, für die der leser anhaltspunkte sucht. weder "verjüngen" noch "entzünden" oder "wachsen" geben einen hinweis auf einen schmerzlichen prozess.
der prozess ansich, das fällt mir gerade noch auf, ist eigentlich auch keine simple rückentwicklung, sondern eher ein ewiger kreislauf, oder?
lg
peh
ich habe deinen text ähnlich wie sam wahrgenommen. das wort "durchschmerzt" schimmert (wie eine perle) beim lesen durch alle zeilen, aber es ist nur eine art behauptung, für die der leser anhaltspunkte sucht. weder "verjüngen" noch "entzünden" oder "wachsen" geben einen hinweis auf einen schmerzlichen prozess.
der prozess ansich, das fällt mir gerade noch auf, ist eigentlich auch keine simple rückentwicklung, sondern eher ein ewiger kreislauf, oder?
lg
peh
Lieber Max,
pandora spricht den Punkt an, der mich ebenfalls noch beschäftigt hat.
Ich empfinde den Text nicht "rückwärts gewandt" sondern als stete Wiederkehr.
Was die Pronomina angeht, so bleibe ich dabei, dass der Austausch (zurück zum Neutrum) zwar deiner Intention wohl entspräche, aber schlicht grammatisch falsch wäre, um es mal klar zu sagen.
Deswegen meine Bedenken, sie einfach wieder zu tauschen.
Vielleicht überdenkst du ohnehin noch einmal den Verlauf der fortwährenden "Perlwerdung", jetzt, da Sam und pan noch auf den nicht lesbaren "schmerzlichen" Prozess hinweisen.
Die Idee ist ganz wunderbar - ich würde noch ein wenig ausarbeiten - nein, nicht nur damit die Bezüge stimmen -
sondern, dass es rund und in sich stimmig wird.
Liebe Grüße
Gerda
pandora spricht den Punkt an, der mich ebenfalls noch beschäftigt hat.
Ich empfinde den Text nicht "rückwärts gewandt" sondern als stete Wiederkehr.
Was die Pronomina angeht, so bleibe ich dabei, dass der Austausch (zurück zum Neutrum) zwar deiner Intention wohl entspräche, aber schlicht grammatisch falsch wäre, um es mal klar zu sagen.
Deswegen meine Bedenken, sie einfach wieder zu tauschen.
Vielleicht überdenkst du ohnehin noch einmal den Verlauf der fortwährenden "Perlwerdung", jetzt, da Sam und pan noch auf den nicht lesbaren "schmerzlichen" Prozess hinweisen.
Die Idee ist ganz wunderbar - ich würde noch ein wenig ausarbeiten - nein, nicht nur damit die Bezüge stimmen -
.gif)

Liebe Grüße
Gerda
Lieber Sam, liebe Pan,
es stimmt, der Text beschreibt etwas Kreisendes - das sollte ich vielleicht in der Übrschrift deultich machen. Die mit "Schmerz" zu assoziierenden Vokabeln sind beim Verdichten anscheinend eingedampft ... wobei nichtt nur das "durchschmerzt" geblieben ist, sonder auch das "entzündet" .. Man kann sich doch nicht nur wie ein Streichholz entzünden, sondern auch wie eine Bindehaut.
Liebe Gerda,
über den Text ist durchaus schon länger nachgedacht, aber sicher werde ich hier nicht damit aufhören.
Dieser Hinweis
aber ist zwar schlicht und klar gesagt, aber auch klarerweise Quatsch. Natürlich kann ich mich mit "sie" auf Perle beziehen und mit "es" auf Sandkorn - es ist eine Frage des Focus. Es ist doch aus dem Inhalt des Gedichts klar, dass die Perle eben immer eine Perle war und bleibt .. also geht auch "sie". Wenn ich nach einer kleinen OP schreibe
"Frau Meier ist jetzt ein Mann; sie/er hat jetzt Bartwuchs."
so ist grammatisch beides möglich, aber nur eins hat einen Clou ...
Liebe Grüße
Max
es stimmt, der Text beschreibt etwas Kreisendes - das sollte ich vielleicht in der Übrschrift deultich machen. Die mit "Schmerz" zu assoziierenden Vokabeln sind beim Verdichten anscheinend eingedampft ... wobei nichtt nur das "durchschmerzt" geblieben ist, sonder auch das "entzündet" .. Man kann sich doch nicht nur wie ein Streichholz entzünden, sondern auch wie eine Bindehaut.
Liebe Gerda,
über den Text ist durchaus schon länger nachgedacht, aber sicher werde ich hier nicht damit aufhören.
Dieser Hinweis
Was die Pronomina angeht, so bleibe ich dabei, dass der Austausch (zurück zum Neutrum) zwar deiner Intention wohl entspräche, aber schlicht grammatisch falsch wäre, um es mal klar zu sagen.
aber ist zwar schlicht und klar gesagt, aber auch klarerweise Quatsch. Natürlich kann ich mich mit "sie" auf Perle beziehen und mit "es" auf Sandkorn - es ist eine Frage des Focus. Es ist doch aus dem Inhalt des Gedichts klar, dass die Perle eben immer eine Perle war und bleibt .. also geht auch "sie". Wenn ich nach einer kleinen OP schreibe
"Frau Meier ist jetzt ein Mann; sie/er hat jetzt Bartwuchs."
so ist grammatisch beides möglich, aber nur eins hat einen Clou ...
Liebe Grüße
Max
Lieber Max,
der grammatische Unterschied ist eben jener, dass du bei deinem "Nach-der-OP-Beispiel" alles in einen Satz gepackt hast und weder ein Punkt, geschweige denn ein Absatz, trennt da sie und ihn..gif)
Der Bezug ist eben nicht so klar, wie du zu glauben scheinst. . Aber wenn du meinst das es "Quatsch" ist, was ich schreibe - auch gut..gif)
Ich bin schon weg , einen schönen Abend,
liebe Grüße
Gerda
der grammatische Unterschied ist eben jener, dass du bei deinem "Nach-der-OP-Beispiel" alles in einen Satz gepackt hast und weder ein Punkt, geschweige denn ein Absatz, trennt da sie und ihn.
.gif)
Der Bezug ist eben nicht so klar, wie du zu glauben scheinst. . Aber wenn du meinst das es "Quatsch" ist, was ich schreibe - auch gut.
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Ich bin schon weg , einen schönen Abend,
liebe Grüße
Gerda
Max, schlag mich, aber ich verstehe das Gedicht irgendwie nicht richtig. Warum wird abends die Perle wieder zum Sandkorn? Eine Perle ist doch eine Perle und entwickelt sich doch nicht zurück zum Sandkorn. Welche Bedeutung hat dann das "abends"? Das "Auferstanden" - ich weiß nicht, da denke ich, wie ich nun mal bin, an die DDR-Nationalhymne, da gibt es doch weniger bekannte Synonyme. Und welche Kraft hat eigentlich eine Perle? Sie hat Glanz, Schönheit, Schimmer usw., aber Kraft? Vielleicht die Kraft, zu verzaubern oder sowas, aber das würde ich dann gern lesen. Aber warum dann "wieder nur"? Ein wenig Rätsel gibt mir das "durchschmerzt" auf. Durch welche Schmerzen geht ein Sandkorn, ehe es zur Perle wird? Das sind so Fragen, die sich mir beim Lesen gestellt haben. Ich vermute hinter dem Gleichnis mit der Perle eine zweite Ebene, Thema Liebe.
Das funktioniert aber nur, wenn das Gegenständliche (die Perle) funktioniert, was sich mir bei diesem Gedicht nicht so recht ergeben will. Caty
Das funktioniert aber nur, wenn das Gegenständliche (die Perle) funktioniert, was sich mir bei diesem Gedicht nicht so recht ergeben will. Caty
Liebe Caty,
wieso sollte ich Dich schlagen wollen
.
Was ich wohl noch klarer machen muss, ist dass "Schmerz" ein wesentliches Wort des ganzen Gedichts ist. Vielleicht ist die Sicht der Auster eine gute Perspektive für das ganze ... (ich habe oben schon mal erwähnt, dass der Text ursprünglich mal "Auster rückwärts" heißen sollte).
Eine Perle ist eine Perle d'accord, aber sie ist eben auch ein ehelmaliges Sandkorn und als sie, d.h. als der Schmerz jung war, war er eben dieses Sandkorn. Die Kraft ist eben die Kraft der Entzündung ...
Nun gut, vielleicht funktioniert der Text auch wirklich nicht und er gehört in die Tonne, allerdings finde ich es eine köstliche kulturelle Diskrepanz, dass Du bei Auferstehung and die Ruinen der DDr denkst
. Ich schätze, dass weniger als ein Promille der Menschheit als die wesentliche Auferstehung (ob nun real oder nicht, ist bei der christlichen Mythologie sicher nich zweifelhafter als bei der sozialistischen) die von Ullbricht, Honecker und der DDR ansehen
.
Liebe Grüße und danke für den Kommentar.
Max
wieso sollte ich Dich schlagen wollen
.gif)
Was ich wohl noch klarer machen muss, ist dass "Schmerz" ein wesentliches Wort des ganzen Gedichts ist. Vielleicht ist die Sicht der Auster eine gute Perspektive für das ganze ... (ich habe oben schon mal erwähnt, dass der Text ursprünglich mal "Auster rückwärts" heißen sollte).
Eine Perle ist eine Perle d'accord, aber sie ist eben auch ein ehelmaliges Sandkorn und als sie, d.h. als der Schmerz jung war, war er eben dieses Sandkorn. Die Kraft ist eben die Kraft der Entzündung ...
Nun gut, vielleicht funktioniert der Text auch wirklich nicht und er gehört in die Tonne, allerdings finde ich es eine köstliche kulturelle Diskrepanz, dass Du bei Auferstehung and die Ruinen der DDr denkst

.gif)
Liebe Grüße und danke für den Kommentar.
Max
Lieber Max, es hat wohl wenig Sinn, dir zu erklären, dass die Nationalhymne der DDR 1949 entstanden ist und mit den Ruinen nicht die sozialistischen, sondern die kapitalistischen gemeint waren und da vor allem in den Köpfen. Aber lassen wir das, ich Würstchen bring da keine Ordnung in das Kraut und Rüben der Propaganda. Gerade, weil der Bezug so sehr ins Auge fällt, dachte ich, es wäre besser, du würdest ein Synonym gebrauchen. Gut, das war die überaus schnöde, unromantische Politik. Kommen wir zurück zur Harmlosigkeit. Neben den Fragen, die ich bereits stellte, erhebt sich für mich, da du so sehr darauf abhebst, die Frage des Schmerzes, die du in den Mittelpunkt des Gedichts gestellt wissen willst. Von welchem Schmerz redest du eigentlich? Bin ich heute bescheuert, dass ich nicht begreife, wo er herkommt? Welchen Charakter hat der Schmerz: aufbauenden oder zerstörenden? Woraus resultiert er eigentlich? Einfach nur das Wort durchschmerzt in den Raum zu stellen - ich weiß nicht, ob da irgendwer durchblickt. Ich zumindest nicht. Ganz abgesehen davon, dass mir das Gedicht als Ganzes nicht so recht einleuchten will. Max, mir fehlen die logischen Zusammenhänge, lieber Max, schön wärs, ich packs. Caty
Liebe Caty,
genau, das begreife ich sowieso nicht!
Aber danke, dass Du mich so fein aufklärst und mich vor der Propaganda, der ich ja schon anheim gefallen bin, warnst. Mensch, Caty, danke, ich würde ja für immer dämlich bleiben und die Geschichte erst mit der Entdeckung von McDonalds in der Bielefelder Innenstadt beginnen lassen (wie für andere die Geschichte mit dem 7. Oktober 1949 zu beginnen scheint)!
Ansonsten werde ich bei Gelegenheit versuchen das Gedicht zum Funktionieren zu bringen. Vielleicht gelingt's aber auch nicht.
Liebe Grüße
Max
es hat wohl wenig Sinn, dir zu erklären, dass die Nationalhymne der DDR 1949 entstanden ist und mit den Ruinen nicht die sozialistischen, sondern die kapitalistischen gemeint waren und da vor allem in den Köpfen.
genau, das begreife ich sowieso nicht!
Aber danke, dass Du mich so fein aufklärst und mich vor der Propaganda, der ich ja schon anheim gefallen bin, warnst. Mensch, Caty, danke, ich würde ja für immer dämlich bleiben und die Geschichte erst mit der Entdeckung von McDonalds in der Bielefelder Innenstadt beginnen lassen (wie für andere die Geschichte mit dem 7. Oktober 1949 zu beginnen scheint)!
Ansonsten werde ich bei Gelegenheit versuchen das Gedicht zum Funktionieren zu bringen. Vielleicht gelingt's aber auch nicht.
Liebe Grüße
Max
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