Du
Während ich schlafe
erwachst du
und siehst mein Gesicht
Du
Hallo moshe,
Dieser eben nicht. Ich gebe ehrlich zu, dass deine Prosatexte mich viel mehr ansprechen, ja stellenweise sogar schon richtig begeistert haben.
Da mag ich dir widersprechen. Mir erschließt sich der Inhalt durchaus. Aber das ist keine literarische Leistung des Textes, sondern ein empathischer Vorgang. Der passiert auch bei der Schlagzeile: Harz IV Empfängerin am Ende- gibt Kinder ins Heim.
Wörter haben eine suggestive Kraft, die durch Erfahrung und Umfeld justiert wird. Das wissen vor allem Politiker. Aber mir scheint es, dass es auch immer mehr Dichter wissen. Dichten war schon immer ein schöpferischer, und damit ein mutiger Akt. Die ins Extrem getriebene Verdichtung hat den Mut ausgewaschen und eine, am Konsenz orientierte Beliebigkeit eingespült. Das Problem unserer Gesellschaft ist, dass sich niemand mehr etwas sagen lassen will. Darum gefallen Gedichte, die einen weiten Interpretationsraum bieten. Und der Dichter bekommt Applaus, weil er dem Leser nicht mehr auf die Pelle rückt.
Aber das Wort Dichten entlehnt sich eben nicht der Vorstellung des Verdichtens, sondern des Vorgebens, Aufsagens, Aufschreibens. Es impliziert den Dichter als Person, die etwas zu sagen hat.
Habe ich als Dichter etwas zu sagen oder wälze ich die Inhaltslast auf den Leser um und begnüge mich damit (weil Sylvester noch recht nahe ist) ein Flämmchen an Feuerwerk der verschiedensten Art zu halten, dessen visuelle und assoziative Wirkung ich aber nicht mehr beeinflussen kann?
Ich lehne Kurzlyrik bestimmt nicht ab. Probleme bereitet mir nur solche, die mich als Leser zu sehr alleine lässt.
Liebe Grüße
Sam
Schade, daß dich mein Text nicht erreicht.
Dieser eben nicht. Ich gebe ehrlich zu, dass deine Prosatexte mich viel mehr ansprechen, ja stellenweise sogar schon richtig begeistert haben.
Du kritisierst hier mehr das Prinzip, die Form, als den Inhalt, weil sich hier der Inhalt dir nicht erschließt.
Da mag ich dir widersprechen. Mir erschließt sich der Inhalt durchaus. Aber das ist keine literarische Leistung des Textes, sondern ein empathischer Vorgang. Der passiert auch bei der Schlagzeile: Harz IV Empfängerin am Ende- gibt Kinder ins Heim.
Wörter haben eine suggestive Kraft, die durch Erfahrung und Umfeld justiert wird. Das wissen vor allem Politiker. Aber mir scheint es, dass es auch immer mehr Dichter wissen. Dichten war schon immer ein schöpferischer, und damit ein mutiger Akt. Die ins Extrem getriebene Verdichtung hat den Mut ausgewaschen und eine, am Konsenz orientierte Beliebigkeit eingespült. Das Problem unserer Gesellschaft ist, dass sich niemand mehr etwas sagen lassen will. Darum gefallen Gedichte, die einen weiten Interpretationsraum bieten. Und der Dichter bekommt Applaus, weil er dem Leser nicht mehr auf die Pelle rückt.
Aber das Wort Dichten entlehnt sich eben nicht der Vorstellung des Verdichtens, sondern des Vorgebens, Aufsagens, Aufschreibens. Es impliziert den Dichter als Person, die etwas zu sagen hat.
Habe ich als Dichter etwas zu sagen oder wälze ich die Inhaltslast auf den Leser um und begnüge mich damit (weil Sylvester noch recht nahe ist) ein Flämmchen an Feuerwerk der verschiedensten Art zu halten, dessen visuelle und assoziative Wirkung ich aber nicht mehr beeinflussen kann?
Ich lehne Kurzlyrik bestimmt nicht ab. Probleme bereitet mir nur solche, die mich als Leser zu sehr alleine lässt.
Liebe Grüße
Sam
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