neue Fassung
I
schwebend
der schwarzmilan schreibt in den wolken
über mangrovenwäldern kreist er. sein ruf
hebt an die starre linie. horizont. die zeit
zu ziehen. zwischen welt und nacht
reist im muschelseidenlicht die kunde
in der tundra steht sie: eine birke
lehnt sich in den wind. sie trägt
ein kleid aus weißen blättern
der milan zeichnet federzart in zimt
in ihren zweigen ist ein himmel geborgen
erzählt das licht. adern wachsen ins leichte
aus seiner stimme wird ein bild. die schwingen
atmen einen schatten übers land ~ er sinkt
in ihren ~ sie verwehen die grenzen im sand
erste Fassung
Ι
Schwebend
der Schwarzmilan schreibt in den Wolken
über Mangrovenwäldern kreist sein Ruf
hebt an die starre Linie, Horizont, die Zeit
zu ziehen, zwischen Welt und Nacht
reist im Muschelseidenlicht die Kunde
in der Tundra steht sie, eine Birke
lehnt sich in den Wind, sie trägt
ein Kleid aus weißen Blättern
seine Federn zeichnen in Zimt
in ihren Zweigen ist ein Himmel geborgen
erzählt das Licht, Adern wachsen ins Leichte
aus seiner Stimme wird ein Bild, die Schwingen
atmen einen Schatten übers Land, er sinkt…
in ihren, verwehen die Grenzen im Sand
II
down to Earth
there's never enough
reason to travel
beyond doubt
I never heard of a bird loving a tree
or shadows creating orgasmic waves
clouds are clouds are clouds
that's all there is to see
(honey…whisper cinnamon words to me)
Änderungen in "schwebend" auf Gerdas Hinweise hin.
Schwebend/ down to Earth
Liebe smile,
ich habe mich mit deinem Text beschäftigt und ein paar Stellen, die mir nicht so richtig etwas sagen gefunden (obwohl ich mich insgesamt, wie du auf der Seite vorher lesen kannst, sehr angesprochen fühle).
So richtige Traute Änderungsvorschläge anzubringen, habe ich nicht, weil ich befürchte, dass es dann ein anderes würde. Auch Peters Begeisterung, die deiner Intention, so vermute ich, sehr auf der Spur ist, lässt mich eher zögern.
Aber versprochen ist versprochen.
Ich will versuchen es allgemein auszudrücken.
Im Titel heißt es „Schwebend“ (Down to Earth). Da genau scheint mir die Schwierigkeit zu liegen, und ich mache für mich ein fehlendes Gleichgewicht aus.
Mir ist der Text noch zu sehr von Worten beschwert, obwohl du durch die Kleinschreibung schon rein optisch dafür gesorgt hast, dass er zugänglicher auf mich wirkt.
Ich glaube, es liegt nicht an der Anzahl der Substantive, sondern der Auswahl, die dir m. E. von Strophe zu Strophe besser gelungen. Auch spannen diese Substantive besonders in der ersten Strophe eine Riesenbogen um "alles" Weltgeschehen, so mein Eindruck, was der Text aber vielleicht nicht nötig hätte. ( wolken – horizont – zeit – welt - kunde)
Konkrete Anmerkungen:
Unter dem Bild des Milans, dessen Ruf die starre Linie des Horizonts anhebt, kann ich mir nichts vorstellen. (@ Übertragung, Liebesbeziehung)
Was mir aus den Textbildern herauszufallen scheint, ist das „Muschelseidendickicht“. (Kannst du das nicht anderswo verwenden; obwohl ich mich mit der Länge des zusammengesetzten Substantivs ohnehin nicht so recht anfreunden mag, aber es hat was, und darunter kann ich mir etwas vorstellen – nur passt es für mich nicht in diesen Gedichtkontext).
Die mittlere Strophe finde ich gelungen, bis auf das „Zeichnen federzart in Zimt“ (trotz der Erläuterung – die nicht notwendig sein dürfte, weil ein Bild sollte beim Leser ohne sie klar werden sollte).
Am besten gelungen scheint mir die dritte Strophe. Sie atmet und gibt mir ausreichend Raum für eigene Assoziationen.
Liebe Güsse und ein schönes Wochenende
Gerda
ich habe mich mit deinem Text beschäftigt und ein paar Stellen, die mir nicht so richtig etwas sagen gefunden (obwohl ich mich insgesamt, wie du auf der Seite vorher lesen kannst, sehr angesprochen fühle).
So richtige Traute Änderungsvorschläge anzubringen, habe ich nicht, weil ich befürchte, dass es dann ein anderes würde. Auch Peters Begeisterung, die deiner Intention, so vermute ich, sehr auf der Spur ist, lässt mich eher zögern.
Aber versprochen ist versprochen.
Ich will versuchen es allgemein auszudrücken.
Im Titel heißt es „Schwebend“ (Down to Earth). Da genau scheint mir die Schwierigkeit zu liegen, und ich mache für mich ein fehlendes Gleichgewicht aus.
Mir ist der Text noch zu sehr von Worten beschwert, obwohl du durch die Kleinschreibung schon rein optisch dafür gesorgt hast, dass er zugänglicher auf mich wirkt.
Ich glaube, es liegt nicht an der Anzahl der Substantive, sondern der Auswahl, die dir m. E. von Strophe zu Strophe besser gelungen. Auch spannen diese Substantive besonders in der ersten Strophe eine Riesenbogen um "alles" Weltgeschehen, so mein Eindruck, was der Text aber vielleicht nicht nötig hätte. ( wolken – horizont – zeit – welt - kunde)
Konkrete Anmerkungen:
Unter dem Bild des Milans, dessen Ruf die starre Linie des Horizonts anhebt, kann ich mir nichts vorstellen. (@ Übertragung, Liebesbeziehung)
Was mir aus den Textbildern herauszufallen scheint, ist das „Muschelseidendickicht“. (Kannst du das nicht anderswo verwenden; obwohl ich mich mit der Länge des zusammengesetzten Substantivs ohnehin nicht so recht anfreunden mag, aber es hat was, und darunter kann ich mir etwas vorstellen – nur passt es für mich nicht in diesen Gedichtkontext).
Die mittlere Strophe finde ich gelungen, bis auf das „Zeichnen federzart in Zimt“ (trotz der Erläuterung – die nicht notwendig sein dürfte, weil ein Bild sollte beim Leser ohne sie klar werden sollte).
Am besten gelungen scheint mir die dritte Strophe. Sie atmet und gibt mir ausreichend Raum für eigene Assoziationen.
Liebe Güsse und ein schönes Wochenende
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 13.01.2008, 11:08, insgesamt 2-mal geändert.
Hallo Gerda,
ich freue mich, dass du nochmal zurückgekommen bist. Auch wenn es für mich nun rund ist und mich natürlich Peters Kommentar sehr gefreut hat, ist es für mich trotzdem interessant zu erfahren, wo du noch Schwierigkeiten siehst.
Ich will mal versuchen zu erklären.
Ich denke das ist bereits ein Hinweis, dass aus einer Linie/ Grenze ein Raum entsteht, indem etwas möglich wird.
Ja, das würde mir auch aus dem Bild fallen, aber es ist ja das Muschelseidenlicht
. Das Wort beinhaltet für mich zwei Aspekte zum einen ist es die Farbe des Lichtes, des Raumes, die hier einen Namen bekommt, zum anderen bezieht es sich auf den Wert, die Bedeutung und Attribute dieses Raumes. Auch klanglich passt es für mich hier genau richtig.
Warum das Zeichnen des Milans mit seinen Federn auf den Rindenblättern der Birke für dich als Bild nicht stimmig ist, verstehe ich nicht so wirklich, aber ich denke es ist für die Geschichte des Gedichtes eine wichtige Stelle.
Ich denke hier ist es ähnlich wie bei "unsere augen waren see und nacht" so, dass das Ende eine Auflösung ist, insofern finde ich hier deine Gedanken, dass die letzte Strophe atmet und raum gibt sehr schön.
Liebe Grüße smile
ich freue mich, dass du nochmal zurückgekommen bist. Auch wenn es für mich nun rund ist und mich natürlich Peters Kommentar sehr gefreut hat, ist es für mich trotzdem interessant zu erfahren, wo du noch Schwierigkeiten siehst.
Ich will mal versuchen zu erklären.
Unter dem Bild des Milans, dessen Ruf die starre Linie des Horizonts anhebt, kann ich mir nichts vorstellen. (@ Übertragung, Liebesbeziehung)
Ich denke das ist bereits ein Hinweis, dass aus einer Linie/ Grenze ein Raum entsteht, indem etwas möglich wird.
Was mir aus den Textbildern herauszufallen scheint, ist das „Muschelseidendickicht“.
Ja, das würde mir auch aus dem Bild fallen, aber es ist ja das Muschelseidenlicht
.gif)
Warum das Zeichnen des Milans mit seinen Federn auf den Rindenblättern der Birke für dich als Bild nicht stimmig ist, verstehe ich nicht so wirklich, aber ich denke es ist für die Geschichte des Gedichtes eine wichtige Stelle.
Ich denke hier ist es ähnlich wie bei "unsere augen waren see und nacht" so, dass das Ende eine Auflösung ist, insofern finde ich hier deine Gedanken, dass die letzte Strophe atmet und raum gibt sehr schön.
Liebe Grüße smile
Liebe smile,
gut, dass du trotz der vielen Schreibfehler lesen konntest, was ich meine.
Ja, muschelseidenlicht und nicht -dickicht, ich habe es gestern schon bemerkt, dass ich einem "Lesefehler" aufgesessen bin..gif)
Ich dachte mir schon, dass es für dich nun rund ist und so ist es ja auch gut.
Liebe Grüße
Gerda
gut, dass du trotz der vielen Schreibfehler lesen konntest, was ich meine.

Ja, muschelseidenlicht und nicht -dickicht, ich habe es gestern schon bemerkt, dass ich einem "Lesefehler" aufgesessen bin.
.gif)
Ich dachte mir schon, dass es für dich nun rund ist und so ist es ja auch gut.
Liebe Grüße
Gerda
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