Der Poet und der Volkskörper
Der Poet und der Volkskörper
begegneten sich mal.
Im Januar hob er den Fuß
ein wenig zu hoch
für seine Zeit,
sodaß er fast fiel
beim Runtertreten
auf die Zeitung.
Wieder schrie es
"Tor" zu laut
für das Empfinden,
aus den Lautsprechern.
Jahre folgen sich
einander ohne Ahnungen
irgend Gründe,
verfliegend, die meisten
einfach so
zurücklassend.
Natürlich könnte
man wirklich etwas sagen,
und die Brille
ahnungslos aufsetzen.
Und freundlich in
der Runde keinen
Makel an sich
und jemandem finden,
bis jetzt.
Der Poet und der Volkskörper
- Schwarzbeere
- Beiträge: 254
- Registriert: 03.12.2006
- Geschlecht:
Lieber Moshe
Manchmal kann ich sehr nüchtern sein und dann sollte ich wohl Gedichten fernbleiben! Selbst diese Erkenntnis ist aber bereits ein Produkt des nüchternen Verstandes, der mich zwar wissen lässt, wie unvernünftig und, wäre ich noch an Anerkennung und Lob so übermäßig interessiert, wie es gewisse Forenfanatiker sein dürften, die sich z.B. bei der Wahl eines auszuzeichnenden Werkes von der Berechnung und nicht den eigentlichen Motiven, also künstlerischen Wert etc., sondern nur von der Hoffnung auf Gegendienste treiben lassen, wie schädlich es also für meinen "Ruf" ist, wenn ich das Bartkitzeln bei diversen Stimmungsmachern unterlasse, so kann man - im konkreten Falle ich - eben nicht aus seiner Haut heraus, ohne dass das solchermaßen entblößte Fleisch nicht sofort zum Köder lauernder Wölfe würde. Sollte ich also sagen, es sei nur die Wahrheit, die schmerzt, dann aber auch gleich hinzufügen, dass größer sei der Schmerz des Wahrheitssagenden, wenn ihn die Anvisierten lapidieren ("steinigen", was ich so aus dem Lateinisch/Italienischen eindeutsche).
Nach dieser langatmigen Vorrede, nun zu deinem Text.
Ich habe mir mehrere Texte deiner "Der Poet und..." Serie angeschaut, um mir eine Vorstellung von der von dir gewünschten Persönlichkeit des Erlebenden und Erzählenden, den du als Poet bezeichnest, zu bilden, und bin mir noch nicht klar - ist es erforderlich, eindeutig und klar zu sehen? - ob es sich dabei um einen kritischen Beobachter der Welt oder einen ihr als Naivling begegnenden Palmströmtyp handelt, bzw ob du diesen Berichter als Poet ansprichst, weil er die Dinge und Geschehnisse, denen er ausgesetzt wird, eben anders sieht als der vernunftgetriebene Alltagsmensch.
Dieser Poet begegnete einmal ("mal" sollte als umgangssprachlich besser vermieden werden) dem Volkskörper, einer weiteren ominösen Wesenheit, die ich vielleicht als Masse, das gemeine Volk, jene, die außerhalb des Elfenbeinturmes existieren verstehen sollte. War das im Januar und in welchem, den die Monatsbezeichnung als Zeitrahmen muss doch etwas bedeuten, und man erwartet die Definition eines weiteren Zeitpunktes, da eine Zeitangabe jeweils durch Anfang und Ende charakterisiert wird, also zwei Zipfel hat, wie man von der Knackwurst zu sagen pflegt! Oder ist es das "bis jetzt" am Ende des Textes, das diese Aufgabe erfüllt?
Er hob den Fuß...zu hoch für seine Zeit. Da im ersten Satz der Poet und der Volkskörper und nicht der Poet dem Volkskörper begegnet, könnte der Fußheber auch der Volkskörper sein, was aber wenig Glaubwürdigkeit besitzt. Warum aber hebt er, bleiben wir bei der Annahme, dass es sich um den Poetenfuß handelt, diesen Fuß? Um zu treten! Dies ist aber zu hoch für seine Zeit? Ist die Zeit hier die Zeit=das Alter des Poeten, was eine plausible einfache Erklärung wäre, denn ein Alter sollte seine Bewegungen sorgfältig kontrollieren, um nicht zu fallen. Moshe, so vordergründig kann ich dich nicht sehen! Also sprichst du von der Zeit, in der ein Geschehen abläuft, den politisch-gesellschaftlichen Hintergrund. Der Poet - hier ist er ein Handelnder und nicht der Beobachter - nimmt hier ein Risiko auf sich, da er wagt, was seine Zeit nicht toleriert, und, da dieses Risiko eben zu hoch ist, fällt er fast bei der Durchführung seiner Aggression, den Fußtritt, den er der Zeitung versetzen will - wobei die Zeitung für die öffentliche Meinung stehen muss, also des Volkskörpers Stimme ist, der der Poet einen Tritt versetzt ("runter" ist die umgangssprachliche Version von herunter, aber auch herunter ist problematisch, da es eine über der Volksmasse befindliche Position des Poeten aussagt).
"Tor" und Lautsprecher weisen zwar auf die vom Poeten sicherlich kritisierte Fußballhysterie des Pöbels hin, doch hat auch eine vom Volkskörper gegen des "törichte" Verhalten des Poeten gerichtete Verurteilung Sinn. "für das Empfinden" kann sowohl eine Beurteilung ausdrücken (für mein Empfinden ging das zu weit...) wie auch als Fast-Synonym für Gehör stehen.
Der nächste Satz
Jahre folgen einander ohne sich - handelt es sich dabei um die Jahre nach dem Januartritt? Es sind nicht die Jahre, die keine Ahnungen irgend(welcher)Gründe haben, doch die Jahre verfliegen. Wer oder was wird von wem zurückgelassen?
Dann wird der Poet zum Kommentator, der vielleicht Ahnungen aussprechen, Gründe geben könnte, oder auch den Ahnungslosen verkörpern könnte, der die Brille aufsetzt (mit der er das sehen kann, was vielleicht nicht gesehen werden soll, da es nicht "in der Zeitung" steht, oder auch nicht, so dass er alles in Ordnung findet und sich dem Volkskörper einordnet. Wenn er aber die Brille aufsetzt!
Weißt du,lieber Moshe, ich schätze spontanen Ausdruck, der die Basis für künstlerisches Schaffen liefert, doch bin ich absolut dagegen, wenn man seine Primärergüsse ohne Bearbeitung durch handwerkliches Können bereits als Fertigprodukt ausgibt. Ich weiß, es gab Dada und die Happeningkünstler sind immer noch in Mode, was ich für ein Armutszeugnis unserer Epoche betrachte. Du gehst in deiner Serie von einer interessanten Überlegung aus, der du Farbe und Gefühl anlegst, doch denke ich, dass du es nicht nötig hast, wie so manche Forenschreiber, täglich deine Präsenz durch Einstellen eines nur halb bearbeiteten Textes zu beweisen. Wenn ich, als Leser, mich einige Stunden mit deinem Text befasse, so glaube ich auch erwarten zu können, dass solche Texte bereits einen Reifungsprozess im Kopfe des schöpfenden Autors durchlaufen haben und die reinen formalen Anforderungen an Grammatik und Syntax beachtet wurden.
Das kostet Zeit, aber hier ist weniger (Texte) mehr (an Qualität).
Freundliche Grüße. Schwarzbeere
Manchmal kann ich sehr nüchtern sein und dann sollte ich wohl Gedichten fernbleiben! Selbst diese Erkenntnis ist aber bereits ein Produkt des nüchternen Verstandes, der mich zwar wissen lässt, wie unvernünftig und, wäre ich noch an Anerkennung und Lob so übermäßig interessiert, wie es gewisse Forenfanatiker sein dürften, die sich z.B. bei der Wahl eines auszuzeichnenden Werkes von der Berechnung und nicht den eigentlichen Motiven, also künstlerischen Wert etc., sondern nur von der Hoffnung auf Gegendienste treiben lassen, wie schädlich es also für meinen "Ruf" ist, wenn ich das Bartkitzeln bei diversen Stimmungsmachern unterlasse, so kann man - im konkreten Falle ich - eben nicht aus seiner Haut heraus, ohne dass das solchermaßen entblößte Fleisch nicht sofort zum Köder lauernder Wölfe würde. Sollte ich also sagen, es sei nur die Wahrheit, die schmerzt, dann aber auch gleich hinzufügen, dass größer sei der Schmerz des Wahrheitssagenden, wenn ihn die Anvisierten lapidieren ("steinigen", was ich so aus dem Lateinisch/Italienischen eindeutsche).
Nach dieser langatmigen Vorrede, nun zu deinem Text.
Ich habe mir mehrere Texte deiner "Der Poet und..." Serie angeschaut, um mir eine Vorstellung von der von dir gewünschten Persönlichkeit des Erlebenden und Erzählenden, den du als Poet bezeichnest, zu bilden, und bin mir noch nicht klar - ist es erforderlich, eindeutig und klar zu sehen? - ob es sich dabei um einen kritischen Beobachter der Welt oder einen ihr als Naivling begegnenden Palmströmtyp handelt, bzw ob du diesen Berichter als Poet ansprichst, weil er die Dinge und Geschehnisse, denen er ausgesetzt wird, eben anders sieht als der vernunftgetriebene Alltagsmensch.
Dieser Poet begegnete einmal ("mal" sollte als umgangssprachlich besser vermieden werden) dem Volkskörper, einer weiteren ominösen Wesenheit, die ich vielleicht als Masse, das gemeine Volk, jene, die außerhalb des Elfenbeinturmes existieren verstehen sollte. War das im Januar und in welchem, den die Monatsbezeichnung als Zeitrahmen muss doch etwas bedeuten, und man erwartet die Definition eines weiteren Zeitpunktes, da eine Zeitangabe jeweils durch Anfang und Ende charakterisiert wird, also zwei Zipfel hat, wie man von der Knackwurst zu sagen pflegt! Oder ist es das "bis jetzt" am Ende des Textes, das diese Aufgabe erfüllt?
Er hob den Fuß...zu hoch für seine Zeit. Da im ersten Satz der Poet und der Volkskörper und nicht der Poet dem Volkskörper begegnet, könnte der Fußheber auch der Volkskörper sein, was aber wenig Glaubwürdigkeit besitzt. Warum aber hebt er, bleiben wir bei der Annahme, dass es sich um den Poetenfuß handelt, diesen Fuß? Um zu treten! Dies ist aber zu hoch für seine Zeit? Ist die Zeit hier die Zeit=das Alter des Poeten, was eine plausible einfache Erklärung wäre, denn ein Alter sollte seine Bewegungen sorgfältig kontrollieren, um nicht zu fallen. Moshe, so vordergründig kann ich dich nicht sehen! Also sprichst du von der Zeit, in der ein Geschehen abläuft, den politisch-gesellschaftlichen Hintergrund. Der Poet - hier ist er ein Handelnder und nicht der Beobachter - nimmt hier ein Risiko auf sich, da er wagt, was seine Zeit nicht toleriert, und, da dieses Risiko eben zu hoch ist, fällt er fast bei der Durchführung seiner Aggression, den Fußtritt, den er der Zeitung versetzen will - wobei die Zeitung für die öffentliche Meinung stehen muss, also des Volkskörpers Stimme ist, der der Poet einen Tritt versetzt ("runter" ist die umgangssprachliche Version von herunter, aber auch herunter ist problematisch, da es eine über der Volksmasse befindliche Position des Poeten aussagt).
"Tor" und Lautsprecher weisen zwar auf die vom Poeten sicherlich kritisierte Fußballhysterie des Pöbels hin, doch hat auch eine vom Volkskörper gegen des "törichte" Verhalten des Poeten gerichtete Verurteilung Sinn. "für das Empfinden" kann sowohl eine Beurteilung ausdrücken (für mein Empfinden ging das zu weit...) wie auch als Fast-Synonym für Gehör stehen.
Der nächste Satz
sollte wohl bearbeitet werden, da er sprachlich - für mich - ungenießbar ist.Jahre folgen sich einander ohne Ahnungen irgend Gründe, verfliegend, die meisten einfach so zurücklassend.
Jahre folgen einander ohne sich - handelt es sich dabei um die Jahre nach dem Januartritt? Es sind nicht die Jahre, die keine Ahnungen irgend(welcher)Gründe haben, doch die Jahre verfliegen. Wer oder was wird von wem zurückgelassen?
Dann wird der Poet zum Kommentator, der vielleicht Ahnungen aussprechen, Gründe geben könnte, oder auch den Ahnungslosen verkörpern könnte, der die Brille aufsetzt (mit der er das sehen kann, was vielleicht nicht gesehen werden soll, da es nicht "in der Zeitung" steht, oder auch nicht, so dass er alles in Ordnung findet und sich dem Volkskörper einordnet. Wenn er aber die Brille aufsetzt!
Weißt du,lieber Moshe, ich schätze spontanen Ausdruck, der die Basis für künstlerisches Schaffen liefert, doch bin ich absolut dagegen, wenn man seine Primärergüsse ohne Bearbeitung durch handwerkliches Können bereits als Fertigprodukt ausgibt. Ich weiß, es gab Dada und die Happeningkünstler sind immer noch in Mode, was ich für ein Armutszeugnis unserer Epoche betrachte. Du gehst in deiner Serie von einer interessanten Überlegung aus, der du Farbe und Gefühl anlegst, doch denke ich, dass du es nicht nötig hast, wie so manche Forenschreiber, täglich deine Präsenz durch Einstellen eines nur halb bearbeiteten Textes zu beweisen. Wenn ich, als Leser, mich einige Stunden mit deinem Text befasse, so glaube ich auch erwarten zu können, dass solche Texte bereits einen Reifungsprozess im Kopfe des schöpfenden Autors durchlaufen haben und die reinen formalen Anforderungen an Grammatik und Syntax beachtet wurden.
Das kostet Zeit, aber hier ist weniger (Texte) mehr (an Qualität).
Freundliche Grüße. Schwarzbeere
Guten Abend lieber Schwarzbeere!
Manchmal hat man es nicht leicht mit sich.
Danke für deine Betrachtungen, deine Wahrnehmung dieses Textes und deine kritischen Worte.
Ich fasse mich mich in einer Replik an dich so kurz wie möglich:
1.: In diesem Forum gibt es drei Möglichkeiten einen Text vorzustellen. Zum einen existiert der Bearbeitungsraum, wenn man sich sehr unsicher ist und ganz gezielt Hilfe erwartet. (Meistens schaut da niemand hin.)
Sodann gibt es halt das allgemeine Forum, in dem man seine Texte vorstellen kann, wenn man sich seiner Sache ziemlich sicher ist. Dort kommt es immer wieder zu Anregungen, Änderungen. und oft auch zu besseren Ergebnissen, als der Autor es für sich gesehen hat. Es ist ja gerade der Sinn eines Forums darüber zu diskutieren.
Darüber hinaus gibt es nun auch noch den Publicus mit seinen eigenen Regeln, für den Fall das der Autor seinen Text für ganz ausgereift sieht.
Ich wählte bei den letzten Texten zur Reihe mit dem Poeten die mittlere Ebene, was ich für angemessen halte, da es sich bei der eingestellten Version nicht mehr um einen "Primärerguss" handelt, sondern um eine Version die schon einige Bearbeitung und Diskussion anderen Ortes hinter sich hatte. So brachte mir der Versuch das "Tor" durch "Sieg" zu ersetzen, den Vorwurf ein, eine feinsinnige Parallele eleminiert zu haben.
2.: Wie du meine Texte in den Zusammenhang zu DADA bringst ist mir sehr rätselhaft. So kann ich sie nicht sehen. Ich weiß an dieser Stelle nicht, was ich dazu sagen könnte, denn für mein Verständniss, abgesehen von einem kleinem Versuch, den ich mal unternahm, sehe ich da wirklich keinen Zusammenhang zu dem was ich schreibe, weder vom Anspruch, vom Inhalt, noch von der Aussage und schon garnicht von der Form.
Was ich aber durchaus vertrete ist der Standpunkt, daß die deutsche Sprache eine Lebende ist, und keine Tote.
Die Träger des Deutschen sind oft sehr Ordnungsbewußt, überlassen die Regeln ihres Ausdruck gern auch mal Beamten und fühlen sich irritiert, wenn es mal nicht nach diesen Regeln geht, die ihnen aber selbst vom Mund abschaut wurden. So werden die fixierten Regeln, die sich beständig ändern, aufgrund der Lebendigkeit, oft als ein Dogma gesehen, welches es nicht ist, was sich leicht beweisen läßt an der Entwicklung der Sprache über Jahrhunderte und von Jahr zu Jahr, und natürlich auch daran, wie diese Regeln ermittelt werden.
Diese Lebendigkeit nehme ich manchmal wahr und gehe damit ein wenig spielerisch um, dann und wann.
Das liegt auch daran, daß ich kein Handwerker bin, und die Schauarbeiterei nicht gelernt habe, sondern u.a.die Schauspielerei.
3.: Nun aber ganz zurück zum Text: Wenn ich es richtig sehe, hast du den Begriff 'Volkskörper' nicht mehr in Erinnerung oder ihn nie gekannt.
Dieses Wort korrespondiert nur sehr bedingt mit 'Volksseele' oder gar 'Pöbel'. Es trat in einem klar abgegrenztem Zeitraum im Zusammenhang mit einer, bzw., nach meinem Dafürhalten, mit mehreren Ideologien auf.
Hier ein Hinweis per Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksk%C3%B6rper
So konntest du natürlich auch den speziellen Januar nicht verstehen. Welchen ich ausschließlich meinte, findest du unter folgendem Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/1933
Lieber Schwarzbeere!
Was kann ich jetzt noch sagen?
Natürlich bin ich ein notorischer Vielschreiber. Aber auf der anderen Seite auch nicht so unbedarft und zu schnell, wie du es vermutest.
Auch tanze ich gern auf vielen Hochzeiten, wie du vielleicht im Laufe der Zeit entdecken wirst.
Menschen haben verschiedene Qualitäten. Daran erfreue ich mich. Auch an meinen eigenen.
So long
Moshe
Manchmal hat man es nicht leicht mit sich.
Danke für deine Betrachtungen, deine Wahrnehmung dieses Textes und deine kritischen Worte.
Ich fasse mich mich in einer Replik an dich so kurz wie möglich:
1.: In diesem Forum gibt es drei Möglichkeiten einen Text vorzustellen. Zum einen existiert der Bearbeitungsraum, wenn man sich sehr unsicher ist und ganz gezielt Hilfe erwartet. (Meistens schaut da niemand hin.)
Sodann gibt es halt das allgemeine Forum, in dem man seine Texte vorstellen kann, wenn man sich seiner Sache ziemlich sicher ist. Dort kommt es immer wieder zu Anregungen, Änderungen. und oft auch zu besseren Ergebnissen, als der Autor es für sich gesehen hat. Es ist ja gerade der Sinn eines Forums darüber zu diskutieren.
Darüber hinaus gibt es nun auch noch den Publicus mit seinen eigenen Regeln, für den Fall das der Autor seinen Text für ganz ausgereift sieht.
Ich wählte bei den letzten Texten zur Reihe mit dem Poeten die mittlere Ebene, was ich für angemessen halte, da es sich bei der eingestellten Version nicht mehr um einen "Primärerguss" handelt, sondern um eine Version die schon einige Bearbeitung und Diskussion anderen Ortes hinter sich hatte. So brachte mir der Versuch das "Tor" durch "Sieg" zu ersetzen, den Vorwurf ein, eine feinsinnige Parallele eleminiert zu haben.
2.: Wie du meine Texte in den Zusammenhang zu DADA bringst ist mir sehr rätselhaft. So kann ich sie nicht sehen. Ich weiß an dieser Stelle nicht, was ich dazu sagen könnte, denn für mein Verständniss, abgesehen von einem kleinem Versuch, den ich mal unternahm, sehe ich da wirklich keinen Zusammenhang zu dem was ich schreibe, weder vom Anspruch, vom Inhalt, noch von der Aussage und schon garnicht von der Form.
Was ich aber durchaus vertrete ist der Standpunkt, daß die deutsche Sprache eine Lebende ist, und keine Tote.
Die Träger des Deutschen sind oft sehr Ordnungsbewußt, überlassen die Regeln ihres Ausdruck gern auch mal Beamten und fühlen sich irritiert, wenn es mal nicht nach diesen Regeln geht, die ihnen aber selbst vom Mund abschaut wurden. So werden die fixierten Regeln, die sich beständig ändern, aufgrund der Lebendigkeit, oft als ein Dogma gesehen, welches es nicht ist, was sich leicht beweisen läßt an der Entwicklung der Sprache über Jahrhunderte und von Jahr zu Jahr, und natürlich auch daran, wie diese Regeln ermittelt werden.
Diese Lebendigkeit nehme ich manchmal wahr und gehe damit ein wenig spielerisch um, dann und wann.
Das liegt auch daran, daß ich kein Handwerker bin, und die Schauarbeiterei nicht gelernt habe, sondern u.a.die Schauspielerei.
3.: Nun aber ganz zurück zum Text: Wenn ich es richtig sehe, hast du den Begriff 'Volkskörper' nicht mehr in Erinnerung oder ihn nie gekannt.
Dieses Wort korrespondiert nur sehr bedingt mit 'Volksseele' oder gar 'Pöbel'. Es trat in einem klar abgegrenztem Zeitraum im Zusammenhang mit einer, bzw., nach meinem Dafürhalten, mit mehreren Ideologien auf.
Hier ein Hinweis per Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksk%C3%B6rper
So konntest du natürlich auch den speziellen Januar nicht verstehen. Welchen ich ausschließlich meinte, findest du unter folgendem Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/1933
Lieber Schwarzbeere!
Was kann ich jetzt noch sagen?
Natürlich bin ich ein notorischer Vielschreiber. Aber auf der anderen Seite auch nicht so unbedarft und zu schnell, wie du es vermutest.
Auch tanze ich gern auf vielen Hochzeiten, wie du vielleicht im Laufe der Zeit entdecken wirst.
Menschen haben verschiedene Qualitäten. Daran erfreue ich mich. Auch an meinen eigenen.
So long
Moshe
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