So wie die Dinge liegen

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Niko

Beitragvon Niko » 27.12.2007, 00:42

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Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 29.12.2007, 19:48

Eine Täuschung wird sichtbar.
Eine Entäuschung wird sichtbar.

Man entfernt sich auf unterschiedlichen Wegen davon.

Der eigene Weg gibt die Distanz deutlich vor, weil eine eigene neue Dimension erreicht wird, sich klar abhebt, enthebt der Vergangenheit.

Noch ist die eigene attraktive Sicht, das Objekt, und damit das Subjekt, nicht erreicht, aber es ist ein Stück auf dem Weg, der weiterführt, auch wenn vorsorglich schon mal das Absolute in Augenschein genommen wird.

:rolleyes:

Moshe

Niko

Beitragvon Niko » 02.01.2008, 23:56

hallo moshe!
deine sicht auf den text finde ich spannend. freut mich, dass du es so liest.
wirklich mehr fällt mir momentan dazu nicht ein.
lieben gruß: Niko

Klara
Beiträge: 4530
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 03.01.2008, 11:01

Hallo Niko,

das kann dichter und präziser und bescheidener.

Also:

Morgen werde ich es ihr sagen. Auch, dass sie ständig mit angezogener Handbremse Vollgas gibt. Das nutzt ab. Mich, sie, die ganze Sache.

Der Anschluss ist unstimmig: dass sie mit angezogener _Handbremse Vollgas gibt, weiß sie doch, dass braucht "ich" nicht zu sagen. Streichen würde ich "Mich, sie, die ganze Sache", weil es überflüssig ist und noch im Understatement bedeutungsheischend wirkt - die ganze Sache
An anderen Tagen runzelten wir gern gemeinsam Stirn für Stirn, bliesen uns gegenseitig den stinkenden Weltatem ins Gesicht und fanden nichts dabei, weil wir beide so waren.

Wieder eine Ungenauigkeit: "weil wir beide so waren". Ich würde nach Gesicht Punkt machen und den Rest des Satzes streichen.
Ja. Es sieht aus wie Furcht. Tatsächlich ist es aber Ekel. Ich weiß nur nicht von wem. Und: vor wem.

Das ist mir zu viel Erklärung.
Am Unangenehmsten stößt mir das Wortspiel am Ende auf:
Aber alles hat ein Ende. Das beruhigt mich dann doch letztendlich.

Mein Widerwille resultiert wahrscheinlich vor allem aus der Benutzung des Wortes "letztendlich". Das ist nämlich ein Schwafelwort. Noch dazu in doppelter Dopplung mit "dann" und "doch". Wirkt auf mich wie Umgangssprache, die nicht bewusst eingesetzt wird, sondern durchrutscht.

Insgesamt lese ich deshalb diesen Text als eher schwachen Text.

Lieber Gruß
Klara

Niko

Beitragvon Niko » 07.01.2008, 11:45

hallo klara!
manches, so glaube ich, liest du in diesem text mit falschem blickwinkel:

Der Anschluss ist unstimmig: dass sie mit angezogener _Handbremse Vollgas gibt, weiß sie doch, dass braucht "ich" nicht zu sagen. Streichen würde ich "Mich, sie, die ganze Sache", weil es überflüssig ist und noch im Understatement bedeutungsheischend wirkt - die ganze Sache

mal abgesehen davon, das man auch mal etwas sagt, obwohl der andere darum weiß oder zumindest wissen müsste, da es weniger darum geht, jemanden zu belehren, sondern ihm zu zeigen, wie er sich in einer situation fühlt, ist mit handbremse und vollgas ja nicht das autofahren gemeint. "die ganze sache" ist bewusst genau so formuliert, weil vieles, was uns doch eigentlich sehr wichtig sein sollte, gerne in distanz versachlicht wird. respektive versachlicht wird, UM distanz zu schaffen.
im grunde zieht sich das durch deine weiteren anmerkungen wie ein roter faden. du hast eine ganz andere sicht auf den text, als von mir "intendiert" wie man so auf literatisch sagt. das mag natürlich an mir liegen, weil ich "die sache" falsch angepackt habe. zumindest für dein verständnis. was ich schade finde.
bei nachfragen werd ich mich natürlich auch gern mit dem rest deiner kritikpunkte auseinandersetzen. respektive dazu eingehend stellung beziehen. ok?
einstweilen liebe grüße: Niko


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