infinitive zum neuen jahr

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klara
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Beitragvon Klara » 04.01.2008, 00:31

infinitive zum neuen jahr

einfach lieben

güte geben
saft aus all dem leben pressen
weiterziehen
nichts aufheben
immer erst das beste schmecken

und alle berührung der welt

Klara
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Beitragvon Klara » 05.01.2008, 10:02

Hey Gurke, ich mag die Schlusszeile doch auch! Ich lasse sie so stehen.
Lieber Gruß
Klara

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 05.01.2008, 10:27

Hallo Klara!

Schönes Stück :) Wenn du nur ein wenig an der Schlusszeile drehen willst, könntest du dich für "und alles berühren der welt" ("und alles Berühren der Welt", wenn denn Großschreibung angesagt wäre) entscheiden - das ändert nicht allzuviel am Sinn, oder? Sieht aber "infinitivischer" aus und vermeidet eines dieser (jedenfalls für mich) hässlichen "ung-Wörter".

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Sam

Beitragvon Sam » 05.01.2008, 10:38

wie wäre es mit:

und berühren lassen von der ganzen Welt

???

Damit währe das Ungwort weg und der Infinitv ginge bis zur letzten Zeile durch. Ist aber natürlich nicht mehr dasselbe. Vielleicht doch keine gute Idee.


Liebe Grüße

Sam

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 05.01.2008, 11:35

Ich würde den Titel eher ändern als den Text :-)

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Klara
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Beitragvon Klara » 05.01.2008, 12:31

Hallo Ferdi, Sam, Elsa,

danke fürs Mitdenken.

"alles berühren der welt" hab ich natürlich auch schon überlegt, aber es klingt zu gewollt, finde ich, mag es nicht.

Das ung-wort Berührung finde ich schön .-) Ich mag ung-Wörter.

Deshalb lasse ich den Schlussvers erst mal so stehen, auch den Titel, damit das In-Finitive, das Un-Vollendete, im Titel so herausfordernd wirkt, dass es nicht nur grammatisch droht ;-)

K

Max

Beitragvon Max » 05.01.2008, 13:06

Liebe Klara,

ich find es Klasse.

Der Infinitiv in der letzten Zeile könnte ja auch schlichtweg weggelassen sein, oder?
Find ich sehr stimmig, wobei ich mich auf für das aufheben entscheiden würde ("Preserve your memories - they're all that's left you ...")

Liebe Grüße
Max

Klara
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Beitragvon Klara » 05.01.2008, 13:30

Hi Max,
danke fürs Lesen.
wobei ich mich auf für das aufheben entscheiden würde ("Preserve your memories - they're all that's left you ...")

Es ist halt ein trotziges kleines Gedicht, Max ,-)
Je älter man wird, desto wichtiger sind Erinnerungen, glaub ich. Ein bisschen muss man auch aufpassen, dass all die Erinnerungen nicht das gegenwärtige Empfinden und Durchlassen verstopfen.

Dieses "aufheben" könntest du auch so lesen: Nichts für später aufheben, das lecker oder schön oder wild oder nötig ist. Hm? So gesehen wäre es nicht nur ein trotziges Gedicht (dem Von-NeuJahr-zu-NeuJahr-Älterwerden trotzend), sondern auch ein realistisches Gedicht: Es bleibt immer weniger Zeit, und zum Kostbare-Dinge-Verschieben ist sie zu kostbar.

Ja, ich gebe zu, ein nahender Geburtstag macht mir ganz banal ein bisschen banal zu schaffen, als hätten solche Zahlen irgendeine Bedeutung. Ich werde eine Trotz-"Party-zum-Alt-und-Schön-Werden" machen. Darf ich dich einladen? Bzw.: Würdest du kommen? 22. Februar? Ich wollte ein paar Blaue Saloner einladen... Eine offizielle Einladung folgt dann per Email -

Lieber Gruß
Klara
EDIt: Von wem ist das englische Zitat?

Max

Beitragvon Max » 05.01.2008, 13:42

Je älter man wird, desto wichtiger sind Erinnerungen, glaub ich. Ein bisschen muss man auch aufpassen, dass all die Erinnerungen nicht das gegenwärtige Empfinden und Durchlassen verstopfen.


Liebe Klara,

ja das stimmt .. man wird halt sentimentaler (ich jedenfalls). Ähnliches findet sich zu Beginn von bachmanns Erzählung "Das dreißigste Jahr".

Liebe Grüße
Max

Max

Beitragvon Max » 05.01.2008, 13:46

PS: Sorry, das Zitat ist Simon&Garfunkel ... guckst Du hier:

http://de.youtube.com/watch?v=WB0nt22Sgi8

Liebe Grüße
max


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