der liebesreigen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Chiquita

Beitragvon Chiquita » 02.01.2008, 14:58

cccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc
Zuletzt geändert von Chiquita am 24.01.2008, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.

Louisa

Beitragvon Louisa » 03.01.2008, 15:16

Das ist vielleicht das Problem für viele:

Entmystifizierung des Sex

Du sagst
ich soll nicht
Liebe
und Lieben sagen
Das bringt nichts mehr
meinst du
und ist zu mystisch
und zu verschwommen
Nun ja
ich kann natürlich
auch die Zähne zusammenbeißen
und Bumsen sagen
oder vielleicht sogar
Ficken sagen
wie du
doch du weißt gar nicht
wie mich das
abregt

(von Erich Fried)



Ach, Erich :smile: ...

Verzeihung, aber ich dachte das hilft uns auch die andere Position, diese jenseits von Bravo und Fotze, zu verstehen.

Grüßchen,
l.

PS: War Erich eigentlich ein Mann oder ein Mann mit Frauengehirn :smile: ?

Louisa

Beitragvon Louisa » 03.01.2008, 15:18

PS: Ja, ich weiß, dass Du Dein Liebesglück zur Schau stellen wolltest! Ich habe verstanden :smile: !

Aber für mich klingt es sprachlich und inhaltlich nach banaler Bravo! That is "meine Meinung" ... Ok :smile: ?

BIS AUF die zwei Stellen, die ich mochte. Die waren ganz neu und nicht dumm.

Salut!
l

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 03.01.2008, 15:37

lisa, der autor kann die qualität seines schaffens per se nicht einschätzen. dies will ich also erst gar nicht versuchen. ich will lediglich erklären, warum mir das gedicht gefällt, und aus welcher haltung heraus ich es schrieb. immerhin hat es bereits 5 jahre auf dem buckel. wenn ich aus der zeitlichen distanz gesehen nicht damit zufrieden wäre, hätte ich es nicht ins forum gestellt. ich war sogar von der einfachen kunst begeistert, wie ich damals schrieb.
das gedicht ist bereits abgehangen. ich war schon auf die reaktionen im blauen salon gespannt, doch dachte ich nicht, dass dieses gedicht derart viel ablehnung erfährt. diese ablehnung läßt mehr rückschlüsse auf den habitus der forengemeinschaft zu, als sie objektiv etwas über die qualität des gedichts aussagt - meine ich.

chiqu.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 03.01.2008, 15:43

louisa, ich wollte nichts zur schau stellen. ich schrieb ein gedicht über ein erfahrenes liebesglück, und ich kleidete es in die mir angemessenen worte. nicht mehr, nicht weniger.
eine obzönität kann ich nirgendwo erkennen.
natürlich kann ich von niemandem, der noch nicht auf dem mond war, verlangen, dass er meine worte gefühlsmäßig nachvollziehen kann.

chiqu.

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leonie
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Beitragvon leonie » 03.01.2008, 15:48

diese ablehnung läßt mehr rückschlüsse auf den habitus der forengemeinschaft zu, als sie objektiv etwas über die qualität des gedichts aussagt - meine ich.


Lieber Chiqu,

das halte ich für Quatsch.
Hier finden sich Voten einzelner zu Deinem Gedicht, nicht das Votum einer Gemeinschaft.

Jeder/jede der Kritiker hat nur für sich selbst gesprochen. Und da mag es sein, dass mehrere ähnlicher Meinung sind. Die Einzelnen haben das doch auch gut begründet.

Um es für mich nochmal zu sagen. Ich mag an Gedichten besonders, dass sie Freiräume öffnen für eigene Erinnerungen, Erfahrungen, Phantasien.
Wenn Texte sehr direkt sind und ins Detail gehen, geht solch ein Freiraum verloren. Ich kann damit dann nichts anfangen. In den ersten zwei Dritteln Deines Textes geht es mir so. Deshalb reizt er mich nicht, ihn mehrfach zu lesen. Ablehnen tu ich ihn nicht, das würde für mich bedeuten, dass ich ihn gerne weg haben würde. Ist nicht so, meinetwegen kann er gern stehen bleiben. Aber er ist mir ziemlich egal, ohne Gewicht.

Liebe Grüße

leonie

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 03.01.2008, 16:11

Mein Gedicht ist kurz genug, um Freiraum zu lassen. Darum ist es ja ein Gedicht und nicht etwa eine Prosa. Manche Gedichte sind so dicht mit allegorischem Krampf voll, dass sie z.B. mir keinen Freiraum für meine Phantasie lassen, weil ich mich mit der Enträtselung des Ganzen zu sehr beschäftige.
Geschmackssache. Ich bin froh über die Resonanz. Gegenwind dieser Art bestärkt mich.
So bin ich halt. Ich lebe noch in den 68ern.

Natürlich gibt es unterhalb nicht weniger Forenmitglieder des Salons einen Konsenz über das, was gute Lyrik zu sein hat, und welche Sorte Gedicht die Ansprüche der Forengemeinschaft nicht erfüllt. Das zeigt ja bereits das Aufnahmeverfahren. (Wie ich da nur durchgerutscht bin? Tja, jedes Netz ist eben an mindestens einer Stelle durchlässig. Tut mir leid, und ich gehe erst, wenn ihr mich rausschmeißt. Die Arroganz einer Gemeinschaft muß man als Außenseiter durchleiden. So erging es z.b. auch Drewermann mit der katholischen Kirche. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben, dass sich bei den Mitmenschen der Horizont irgendwann erweitert.)

chiqu.

Gast

Beitragvon Gast » 03.01.2008, 16:17

Hallo Chiquita,

ich möchte zu Catys Zitat, dem ich gut zustimmern kann, noch etwas anfügen:
Oft sind es die nicht ausgeschriebenen Gedanken, die einen Text erst so richtig prickelnd machen, oder auch im realen Leben das Unausgesprochene, das zwischen Liebenden schwebt.
In deinem Text prickelt höchtens der Sekt im Glas ...

Hier geht es übrigens letztlich gar nicht darum, ob für dich nackter Frauenkörper auch eine starke Ausstrahlung hat, sondern es geht darum welche Ausstrahlung deine Sprache im Text hat.
Dazu kann ich nur sagen: Langweilig.
Es mag dich vielleicht nicht interessieren, aber ich habe mich mal vor einiger Zeit an einem Gedicht über einen Liebesakt versucht, (Das auch nicht alle begeister hat), kannst ja mal als Kontrastprogramm reinschauen, wenn du Lust hat.
http://www.blauersalon.net/online-liter ... non+verbal

Liebe Grüße
Gerda

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leonie
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Beitragvon leonie » 03.01.2008, 16:32

Chiqu,

es geht nicht um die Länge des Gedichtes, sondern darum, dass Du mir zu direkt beschreibst, was passiert. Da hat meine eigene Erinnerung und Phantasie keinen Raum.
Für mich zeichnet es ein Gedicht aus, wenn es im Leser etwas lostritt und so in ihm weitergeht. Wenn eine Art "Mehrwert" enthalten ist, der sich im Leser entfalten kann. Dieses Gedicht von Dir hat das höchstens im letzten Drittel.

Im übrigen sind hier schon ziemlich viele Gedichte äußerst kontrovers diskutiert worden, es gibt keinen "Forenkonsens" darüber, was ein gutes Gedicht ist. Das zeigen meiner Meinung auch die Wahlen zu den Texten des Monats. Da ist selten einer, der von allen Stimmen bekommt, die Spannbreite, was wer gut findet, ist ziemlich groß.

Du möchtest gern in die Außenseiterrolle, aber ich jedenfalls habe keine Lust, Dich da hinein zu bugsieren. Für mich bist Du ein Mitglied wie jedes andere. Ich mag eine ganze Reihe Deiner Gedichte. Aber dieses hier überzeugt mich aus obengenannten Gründen nicht.

leonie

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 03.01.2008, 16:35

hi gerda. erstmal glückwunsch zu deinem neuen avatar.
ich hatte mir dich immer als total ernste person vorgestellt.

du wirst lachen: in dem text/gedicht geht es mir gar nicht vordergründig um erotik. mir ging es um eine haltung (ich erwähnte dies bereits mehrmals). das lyr-ich mußte sich von der liebe befreien, um liebe einfach und ehrlich zu erfahren. wie das geht? nun, lese das gedicht einfach mal mit anderen augen. das lyr-ich ist ganz in der liebe. die liebe wird nicht mehr von außen betrachtet sondern ungeschminkt durch den puren sex. der sex wird als liebestanz gesehen. im tanz gehen wir auf. es gibt keine trennung mehr zwischen dem hehren gefühl der liebe und dem animalischen sex.
drum sage ich "schwanz" und "wichsen" - und meine doch "liebesreigen.

dieses gedicht ist für mich ein liebesgedicht par excellence.

chiqu.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 03.01.2008, 16:43

leonie, ich bin nicht der außenseiter, weil ich der außenseiter sein will, sondern weil ich scheinbar widerläufig zu vielen konventionen in gesellschaft und kultur denke und schreibe.
ein gedicht muß nicht kurz sein. stimmt. ich drückte mich undeutlich aus.
mein gedicht nimmt den sex als hintergrund für die liebe. meist wird es anders herum gesehen. darum wahrscheinlich die verwirrung.

chiqu.

Sam

Beitragvon Sam » 03.01.2008, 17:02

diese ablehnung läßt mehr rückschlüsse auf den habitus der forengemeinschaft zu, als sie objektiv etwas über die qualität des gedichts aussagt


Ach Chiqu. Sieh doch mal, wieviele User das Forum hat, und wieviele von denen jetzt hier kommentiert haben. Es gibt keine Forengemeinschaft. Es gibt vielleicht Tendenzen oder Strömungen, denen eine gewisse Anzahl von Mitgliedern zugeneigt sind. Mehr aber nicht. Leonie hat in dem, was sie schreibt völlig recht. Und was dich betrifft, so bist du ein Teil des Salons, wie alle anderen auch. Mitgliedschaft hier definiert sich nämlich nicht über die Anzahl von positiven Bewertungen der eingestellten Postings. Sondern durch die Tatsache, dass jemand präsent ist und an der Gestaltung des Forums mitwirkt, sei es durch seine Texte oder seine Kommentare. Du bist so gut wie der Beste hier und so schlecht wie der Schlechteste. Deine Gedichte werden gelobt, deine Gedichte werden kritisiert. Eben so, wie es allen anderen auch ergeht.

Liebe Grüße

Sam

Gast

Beitragvon Gast » 03.01.2008, 17:14

Hallo chiquita,

chiquita hat geschrieben:ich hatte mir dich immer als total ernste person vorgestellt.

Och, du, mein alter Avatar (du findest nach wie vor im Autorenportät), war ebenfalls ein lächelndes Foto, bovor ich eine Weile die "Black Petunia" gewählt hatte.

Warum meinst du denn, das ein Mensch der ernst(haft) ist (ich glaube das meinst du und nicht ernst), nicht ein lustiger Vogel sein kann?

Ich mache allerdings in diesem Faden, der sich um deinen Text rankt, mal wieder die Erfahrung, dass kaum jemand so gut, so wenig auf Textkommentare eingeht, wie du es praktizierst ;-)

Tja, dann werde ich mal woanders weiter kommentieren, wo das, was ich schreibe "ernst" genommen wird. :blink2: :pfeifen:

Liebe Grüße und einen lieblich, leiblichen Abend
Gerda

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 03.01.2008, 17:23

sam, ich hebe mich nicht besonders hervor. allerdings erfuhr ich hier nicht wenige male den eigensinnigen und auch arroganten gegenwind einer majorität, welche durch einzelne besonders vertreten wird. man muß schon sehr forenblind sein, wenn man dies leugnete.

egal. das ist nicht thema dieses fadens und soll es nicht werden.

mein gedicht hat es immerhin geschafft, einige (meiner meinung nach) spießige ansichten von literatur durch ein paar mitglieder repräsentiert zu sehen. umso professioneller der habitus, desto stärker erfahre ich in foren diese ablehnung. schon komisch.
wollt ihr mir sagen, dass ich keine gedichte schreiben kann??
no. das wollt ihr nicht. eure kritik ist dezidiert. sie zielt auf ... ja auf was eigentlich? besitzt ihr größere kompetenzen? und wenn, wer erteilte sie euch?
wenn ich "schwanz" sage, dann meine ich "schwanz". ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht, wenn es den leserinnen da am nötigen freiraum für ihre eigenen vorstellungen mangelt. außer sie haben eine schwanzphobie(?)
stellen sie sich den schwanz vielleicht als banane oder erdbeereis vor, wenn sie dran lutschen?
können sie den schwanz nicht als das gern haben, was er ist?
ich fand damals eine fotze auch nicht gerade sehr schön. und sie schmeckte mir auch nicht immer.
aber mit den jahren kam ich auf den geschmack, und ich kann heute ehrlich sagen, dass ich fotzen liebe.
die meisten. na ja. jedenfalls eine menge.
einige.
wenigstens die meiner freundin.
...

chiqu.
Zuletzt geändert von Chiquita am 03.01.2008, 17:42, insgesamt 2-mal geändert.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 03.01.2008, 17:37

gerda, und ich mache mal wieder die erfahrung, dass man hier so gut wie gar nicht auf meine gedichte eingeht. keiner, außer sam, stieg wirklich ein. stattdessen wurden pseudointellektuell salon-allüren feil geboten.
ich lasse mich doch nicht bescheissen.

und was deinen avatar angeht - entschuldige. man macht eben so seine späße nebenbei zur auflockerung.

chiqu.


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