sich täuschen/ sage
sich täuschen
wollen
sperrt
wissen
ein
der schlüssel
die frage
ich
antworte
bitte
sage
da ist keine tür
in unserer wahrheit
und wieder klopft der specht
------------------------------------
sage
wir erzählten uns in den schlaf von türmen und tiefen
folgten unbeachteten pfaden, in manchen nächten
sprang ich quer und leicht hobst du mich über bäche
der mond schaute herauf. nie war das murmeln echter
jeder stein sprach seine geschichte und wir hörten uns
eine heimat. wolken. schweben im raum. es schneit
oben ist ein zimmer. dort bewacht das schweigen
ein gespenst: das, was wir nicht wissen
wollen. sperrt es ein. es ist die frage, die öffnet
das schloß. und in diesen tagen, die nicht enden
weil augen im hellen nach antworten suchen
klopft er wieder, der grüne specht
sage: da ist keine tür
in unserer wahrheit
Zuletzt geändert von Ylvi am 31.12.2007, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
Huhu Lächlerin,
es gibt Leute, die nennen so Texte "Entertastenklemmer" und schreiben sie provokativ als Satz. Das sieht dann kümmerlich aus. Die Autoren antworten meistens: "ja aber aber der Fried durfte das doch auch!"
Ich mag friedliche Texte. Die Setzung ist wie ein Wald aus Stoppschildern auf denen steht: "Achtung! Dies ist eine Praline und keine Kartoffel."
Erst kompilieren, dann auf die Zunge legen (es lächelt das Model aus dem Werbefernsehen)
Stück für Stück.
Aber auch Diktat… im Stakkatotakt.
"wollen" als Wunsch im Alltagskleid. Hier ist es mehr. Eher ein Traum (von Psychose wollen wir nicht sprechen), denn das Wissen wird ausgeblendet. Es bleibt ein Raum aus vorgetäuschter Wahrheit. Das Zimmer ist warm. Ungefragte Fragen heizen. Die Antworten sind der Apfel. Ach bleib doch. Der Wecker klopft. Lüften! Lüften!
(irgendwie schreibe ich heute nur Stuss, verzeih)
LG
Nifl
es gibt Leute, die nennen so Texte "Entertastenklemmer" und schreiben sie provokativ als Satz. Das sieht dann kümmerlich aus. Die Autoren antworten meistens: "ja aber aber der Fried durfte das doch auch!"
Ich mag friedliche Texte. Die Setzung ist wie ein Wald aus Stoppschildern auf denen steht: "Achtung! Dies ist eine Praline und keine Kartoffel."
Erst kompilieren, dann auf die Zunge legen (es lächelt das Model aus dem Werbefernsehen)
Stück für Stück.
Aber auch Diktat… im Stakkatotakt.
"wollen" als Wunsch im Alltagskleid. Hier ist es mehr. Eher ein Traum (von Psychose wollen wir nicht sprechen), denn das Wissen wird ausgeblendet. Es bleibt ein Raum aus vorgetäuschter Wahrheit. Das Zimmer ist warm. Ungefragte Fragen heizen. Die Antworten sind der Apfel. Ach bleib doch. Der Wecker klopft. Lüften! Lüften!
(irgendwie schreibe ich heute nur Stuss, verzeih)
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Kicher, stimmt Nifl, es ist allerdings sehr unterhaltsamer "Stuss"
.
Also, ich habe Mühe mit diesem Text und der Setzung. Aber das Thema ist ja auch mühsam, deswegen kann ich es akzeptieren.
Der letzte Satz erinnert mich an einen Text von mir. Ist das beabsichtigt, liebe smile?
Liebe Grüße
leonie

Also, ich habe Mühe mit diesem Text und der Setzung. Aber das Thema ist ja auch mühsam, deswegen kann ich es akzeptieren.
Der letzte Satz erinnert mich an einen Text von mir. Ist das beabsichtigt, liebe smile?
Liebe Grüße
leonie
Hallo Nifl,
ein sehr kreativer Kommentar. Ich hoffe, die Praline hat deine Vorstellungen geschmacklich erfüllt.
Du gehst also beim Lesen davon aus, dass es die Tür gibt, dass die Wahrheit nur eine Illusion ist und man tatsächlich die Frage stellen müsste, um zum Wissen zu gelangen.
Vielleicht täuschst du dich ja? Das hofft, will zumindest das Ich.
(Liest du denn:
"antworte bitte, sage: da ist keine tür ..."
oder
ich antworte: "bitte sage ..."
oder
ich antworte: "bitte", sage:"..." ?)
Hast du den Apfel aus dem Paradies?
Das würde schön zum Specht passen.
Der ist nämlich kein Wecker, sondern das Sinnbild für ein inständiges Gebet, ein Flehen.
Ich habe mich sehr über deinen nifeligen Kommentar gefreut!
Hallo Leonie,
du beziehst dich auf "wohin"http://www.blauersalon.net/online-literaturforum/viewtopic.php?t=4584&highlight=specht? Ja, da hat mir der Specht sehr gut gefallen, (gerade beim lesen wieder, danke, dass du mich an daran erinnert hast
) hier erscheint der Specht denke ich aber in einem anderen Kontext. Siehe meine Antwort an Nifl.
Hallo Chicu,
ich bin ein wenig überrascht, dass dir ausgerechnet ein Gebet das Gedicht erträglich macht.
liebe Grüße euch Dreien, smile
ein sehr kreativer Kommentar. Ich hoffe, die Praline hat deine Vorstellungen geschmacklich erfüllt.

Eher ein Traum (von Psychose wollen wir nicht sprechen), denn das Wissen wird ausgeblendet. Es bleibt ein Raum aus vorgetäuschter Wahrheit. Das Zimmer ist warm. Ungefragte Fragen heizen. Die Antworten sind der Apfel. Ach bleib doch. Der Wecker klopft. Lüften! Lüften!
Du gehst also beim Lesen davon aus, dass es die Tür gibt, dass die Wahrheit nur eine Illusion ist und man tatsächlich die Frage stellen müsste, um zum Wissen zu gelangen.
Vielleicht täuschst du dich ja? Das hofft, will zumindest das Ich.
(Liest du denn:
"antworte bitte, sage: da ist keine tür ..."
oder
ich antworte: "bitte sage ..."
oder
ich antworte: "bitte", sage:"..." ?)
Hast du den Apfel aus dem Paradies?
.gif)
Der ist nämlich kein Wecker, sondern das Sinnbild für ein inständiges Gebet, ein Flehen.
Ich habe mich sehr über deinen nifeligen Kommentar gefreut!
Hallo Leonie,
du beziehst dich auf "wohin"http://www.blauersalon.net/online-literaturforum/viewtopic.php?t=4584&highlight=specht? Ja, da hat mir der Specht sehr gut gefallen, (gerade beim lesen wieder, danke, dass du mich an daran erinnert hast

Hallo Chicu,
ich bin ein wenig überrascht, dass dir ausgerechnet ein Gebet das Gedicht erträglich macht.
.gif)
liebe Grüße euch Dreien, smile
Hallo moshe,
oh, jetzt verstehe ich, glaube ich.
Lest ihr alle:
Das Ich will da statt der Tür eine Wand, damit das Wissen für immer ausgesperrt bleibt???
Nein: (obwohl, ja, man kann es wohl auch so lesen, ist mir nur nicht in den Sinn gekommen)
Statt der Tür will das Ich da einen Durchgang, der die Räume verbindet.
Wollen und Wissen sollen eine identische Wahrheit sein.
Das Wissen war nie ausgesperrt, es gibt kein verschlossenes Zimmer, ergo auch keine Frage, die gestellt werden muss, um aufzuschließen.
So zumindest die Hoffnung.
Die Holzwürmer kann ich übrigens nicht mehr hören, die hat alle der Specht gefressen.
liebe Grüße smile
edit: eigentlich ist Durchgang auch noch falsch. Keine Mauer, keine Trennung, ein "Raum".

Lest ihr alle:
Das Ich will da statt der Tür eine Wand, damit das Wissen für immer ausgesperrt bleibt???
Nein: (obwohl, ja, man kann es wohl auch so lesen, ist mir nur nicht in den Sinn gekommen)
Statt der Tür will das Ich da einen Durchgang, der die Räume verbindet.
Wollen und Wissen sollen eine identische Wahrheit sein.
Das Wissen war nie ausgesperrt, es gibt kein verschlossenes Zimmer, ergo auch keine Frage, die gestellt werden muss, um aufzuschließen.
So zumindest die Hoffnung.
Die Holzwürmer kann ich übrigens nicht mehr hören, die hat alle der Specht gefressen.

liebe Grüße smile
edit: eigentlich ist Durchgang auch noch falsch. Keine Mauer, keine Trennung, ein "Raum".
Zuletzt geändert von Ylvi am 29.12.2007, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Smile!
Langsam.
Wenn man durch eine Tür/Wand geht, kann man nicht mehr damit rechnen, daß diejenigen, in deren Raum man sich vorher befand, dann noch alles verstehen.
Somit geht es nicht darum, was alle lesen/verstehen, sondern um einige, die einen 'Ortswechsel' erkennen und akzeptieren, und ihn denn auch verstehend begleiten können.
Intuitiv möchte man von allen verstanden werden und sie 'mitnehmen'. Das geht aber nie.
Schau dir dazu deine eigene Lebenserfahrung an, auch seit deiner Kindheit. Wieviel Personen sind heute noch um dich, die vor zwanzig Jahren um dich waren?
Meistens vollzieht sich das glatt, aber manchmal auch mit dem Gefühl des Schmerzes und der Impression von Verlust.
Hm?
Moshe
Langsam.
Wenn man durch eine Tür/Wand geht, kann man nicht mehr damit rechnen, daß diejenigen, in deren Raum man sich vorher befand, dann noch alles verstehen.
Somit geht es nicht darum, was alle lesen/verstehen, sondern um einige, die einen 'Ortswechsel' erkennen und akzeptieren, und ihn denn auch verstehend begleiten können.
Intuitiv möchte man von allen verstanden werden und sie 'mitnehmen'. Das geht aber nie.
Schau dir dazu deine eigene Lebenserfahrung an, auch seit deiner Kindheit. Wieviel Personen sind heute noch um dich, die vor zwanzig Jahren um dich waren?
Meistens vollzieht sich das glatt, aber manchmal auch mit dem Gefühl des Schmerzes und der Impression von Verlust.
Hm?
Moshe
Liebe smile,
ich wollte gestern schon, kam wieder mal das berühmte "Error"-Zeugs des Salons, also noch einmal.
Mir ist das ganz schön sperrig, wenn in jeder Zeile nur ein Wort steht.
Du weißt ja, ich mag deine Schreibart sehr gern. Hier denke ich, du könntest mehr aus dem Vollen schöpfen, mir ist es zu sparsam.
Und der Specht, naja, der ist ähnlich meiner Nachtigall kürzlich, vielleicht könnte wer anderer klopfen? Wobei, woran sollte er? Es ist ja keine Tür da?
Meine Lieblingsstelle ist diese:
da ist keine tür
in unserer wahrheit
Um die herum könnte sich viel mehr ranken, meine ich.
Liebe Grüße und Prosit!
ELsa
ich wollte gestern schon, kam wieder mal das berühmte "Error"-Zeugs des Salons, also noch einmal.
Mir ist das ganz schön sperrig, wenn in jeder Zeile nur ein Wort steht.
Du weißt ja, ich mag deine Schreibart sehr gern. Hier denke ich, du könntest mehr aus dem Vollen schöpfen, mir ist es zu sparsam.
Und der Specht, naja, der ist ähnlich meiner Nachtigall kürzlich, vielleicht könnte wer anderer klopfen? Wobei, woran sollte er? Es ist ja keine Tür da?
Meine Lieblingsstelle ist diese:
da ist keine tür
in unserer wahrheit
Um die herum könnte sich viel mehr ranken, meine ich.
Liebe Grüße und Prosit!
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Elsa,
ja, ich denke sperrig ist ein gutes Wort für das Gedicht. Es gibt eine schwingendere Langfassung, die mehr ins erzählerische geht. Ich setze sie erstmal hier rein. Vielleicht trifft sie das, was du mit ranken meinst. Auf den Specht möchte ich nicht verzichten. (Hat die Nachtigall nicht auch überlebt?) Ich würde mich freuen, wenn du dich nochmal dazu meldest.
liebe Grüße smile
sage
wir erzählten uns in den schlaf von türmen und tiefen
folgten unbeachteten pfaden, in manchen nächten
sprang ich quer und leicht hobst du mich über bäche
der mond schaute herauf. nie war das murmeln echter
jeder stein sprach seine geschichte und wir hörten uns
eine heimat. wolken. schweben im raum. es schneit
oben ist ein zimmer. dort bewacht das schweigen
ein gespenst: das, was wir nicht wissen
wollen. sperrt es ein. es ist die frage, die öffnet
das schloß. und in diesen tagen, die nicht enden
weil augen im hellen nach antworten suchen
klopft er wieder, der grüne specht
sage: da ist keine tür
in unserer wahrheit
ja, ich denke sperrig ist ein gutes Wort für das Gedicht. Es gibt eine schwingendere Langfassung, die mehr ins erzählerische geht. Ich setze sie erstmal hier rein. Vielleicht trifft sie das, was du mit ranken meinst. Auf den Specht möchte ich nicht verzichten. (Hat die Nachtigall nicht auch überlebt?) Ich würde mich freuen, wenn du dich nochmal dazu meldest.
liebe Grüße smile
sage
wir erzählten uns in den schlaf von türmen und tiefen
folgten unbeachteten pfaden, in manchen nächten
sprang ich quer und leicht hobst du mich über bäche
der mond schaute herauf. nie war das murmeln echter
jeder stein sprach seine geschichte und wir hörten uns
eine heimat. wolken. schweben im raum. es schneit
oben ist ein zimmer. dort bewacht das schweigen
ein gespenst: das, was wir nicht wissen
wollen. sperrt es ein. es ist die frage, die öffnet
das schloß. und in diesen tagen, die nicht enden
weil augen im hellen nach antworten suchen
klopft er wieder, der grüne specht
sage: da ist keine tür
in unserer wahrheit
Liebe smile,
ja, die Nachtigall hat auch überlebt. Ich habe es nur angeführt, weil eben einige Gegenmeinungen dazu kamen.
Die Langfassung ist die meine! Eindeutig
Und der grüne Specht trifft es sehr! Er ist besonders.
Lieben Gruß
ELsa
ja, die Nachtigall hat auch überlebt. Ich habe es nur angeführt, weil eben einige Gegenmeinungen dazu kamen.
Die Langfassung ist die meine! Eindeutig

Und der grüne Specht trifft es sehr! Er ist besonders.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
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