Er bleibt stehen, ruft erneut die Nachricht auf das Display seines Handys . Ja, hier ist es. Ein gepflegtes Anwesen mit einem akkurat bepflanzten Vorgarten. Er atmet einmal tief durch, drückt dann den Klingelknopf. Im Eingangsbereich geht das Licht an, die Tür öffnet sich.
„Hi, ähm, ich meine, guten Abend. Ihr Termin heute ... Marvin ist krank. Er hat mich gebeten für ihn einzuspringen. Mein Name ist Spike.“ Ein Mundwinkel der alten Dame im Türrahmen zuckt.„Bitte?“ „O.k., mein Name ist Peter, aber können Sie mich bitte Spike nennen?“ Sie schaut ihn einen Augenblick lang prüfend an, zögert kurz und öffnet dann vollends. „Kommen Sie herein ... Spike.“
Während sie seine Jacke und seine Tasche an die Garderobe hängt, mustert sie ihn aus dem Augenwinkel. Mehr oder weniger saubere Jeans, eine eindeutig zu klein geratene Jackettjacke, darunter ein T-Shirt mit ausgefranstem Hals. Längere Haare, im Nacken mit einem Haargummi zusammen gebunden. „Interessanter Ohrring.“ Er greift sich ans rechte Ohrläppchen. „Ein keltischer Knoten. Kein Anfang, kein Ende.“
Sie dreht sich um, macht eine einladende Handbewegung. „Lassen Sie uns ins Wohnzimmer gehen.“ Ein anheimelnder Raum erwartet ihn. Dezente Farben, elegantes, aber bequem anmutendes Mobiliar. Unzählige Bilder schmücken die Wände. „Kann ich Ihnen etwas anbieten? Ein Glas Wein vielleicht? Oder lieber ein Bier?“ „Ein Bier wäre cool ... wäre fein, danke“ Sie verlässt den Raum, er hört das Öffnen und Schließen der Kühlschranktür. Zurück im Wohnzimmer geht sie zum Schrank, wühlt in einer Schublade. Runzelt die Stirn, öffnet eine Schranktür, zieht schließlich ein Feuerzeug hervor. Erstaunt beobachtet er, wie sie die Bierflasche am Hals fasst, die Rückseite des Feuerzeugs zwischen Finger und Kronenkorken einkeilt und diesen dann mit einer schnellen Bewegung abhebelt.
„Möchten Sie ein Glas oder...?“ „Oh, Flasche ist o.k., danke.“ Sie stellt das Bier auf den Tisch. Schenkt sich selbst ein Glas Rotwein aus der Dekantierkaraffe ein. „Bitte, setzen Sie sich doch. Zum Wohl“ Sie prostet ihm zu, nimmt einen Schluck. Spike setzt sich auf einen Sessel, will nach der Bierflasche greifen. Durch das viel zu kleine Jackett eingeengt, gelingt ihm dies nur mit Mühe. Die alte Dame hustet. Er hebt die Bierflasche an die Lippen, will trinken. Ein bedrohliches Knirschen der Naht belohnt ihn. Die alte Dame hustet stärker, bricht dann in rostiges Gelächter aus. „Oh, Entschuldigung! Aber Sie sehen wirklich zu grotesk aus, mit dieser Jacke ... Wo haben Sie die bloß her?!“ Spike wird rot. „Hat mir ein Kumpel geliehen. Der wohnt hier um die Ecke, da bin ich eben noch schnell vorbei. Marvin hat mich auf dem Handy erwischt, ich war schon unterwegs. Er meinte, für den Termin bei Ihnen sollte ich passend...“ „Oh bitte, ziehen Sie dieses Ding aus!“ Die alte Dame räuspert sich. „Wo wir gerade von Marvin sprechen. Sie bekommen sicher dasselbe?“ „Ja, er sagte am Telefon, es gäbe dreihundertfünfzig dafür, dass ich Ihnen heute Abend Gesellschaft leiste...“ „Stimmt.“ Die alte Dame streckt sich, angelt einen Umschlag vom Sekretär neben dem Sofa, legt ihn auf dem Tisch. „Hier. Und bitte, jetzt ziehen Sie endlich die Jacke aus!“ Marvin Spike öffnet die Knöpfe, schält sich aus der schwarzen Katastrophe, legt sie neben sich über die Lehne des Sessels und verstaut dann den Umschlag mit dem Geld in der Gesäßtasche seiner Jeans.
„Wenn Sie für Marvin so kurzfristig eingesprungen sind, erzählen Sie, was hatten Sie denn ursprünglich für Pläne, heute Abend?“ Marvin nimmt die Flasche vom Tisch, stellt sie auf seinem Oberschenkel ab, schaut zu, wie sie sich zwischen seinen Händen dreht. „Nun, ich wollte eigentlich zu einem Seminar ... an der Kunsthochschule. Ich ... es macht mir Spaß zu malen, wissen Sie? Heute wäre da ein geiler Kurs gewesen... Aber ist schon okay, die Flocken, ich meine, das Geld kann ich gut gebrauchen.“ „Sie sind Maler?“ „Neeee“ antwortet er gedehnt, „eigentlich mach ich eine Lehre zum Maler und Lackierer bei meinem Vater. Ich werde in ein paar Jahren den Betrieb übernehmen. Naja, ist ja irgendwie ähnlich...“
Die alte Dame runzelt die Stirn, schaut ihn nachdenklich an. „Warum malen Sie?“ “ Warum...“ Spike zögert, denkt nach „Hey, das muss irgendwie sein. Hinter die Fassade schauen, das Wirkliche aufs Papier bringen. Es eben ... genau richtig machen. Das ist es, denke ich. Aber das werde ich dann eben später...“ „Nonsens.“ Die alte Dame steht auf und tritt ans Fenster. Einen Moment steht sie dort, blickt schweigend in die Dunkelheit. „Sie erinnern mich an ihn.“ Spike schaut fragend auf.„An wen?“ „An einen Mann, den ich früher kannte. Er war auch Maler, so wie Sie. Er war unstet, vom Leben verletzt, ein Träumer und ein Habenichts. Und er war ... bezaubernd. Wie sagten sie eben: einfach richtig. Er wollte mich malen. Wollte ein Aktbild von mir machen, meinte, ich sei so schön ... nun, kurz und gut, ich war zu feige. Ich hätte dann nicht mehr zurück gekonnt in mein geregeltes Leben...“ Eine ganze Weile lang steht sie am Fenster. Spike wartet schweigend. Schließlich dreht sich die alte Dame zu ihm um. „Würden Sie mich malen?“ „Ich? Einen Akt ... von Ihnen? Fuck! Ich weiß nicht...“ Die alte Dame strafft sich, steht nun sehr gerade. „Ich zahle selbstverständlich dafür. Sagen wir“ sie geht zum Sekretär, zieht eine Schublade auf, legt ein paar Scheine auf den Wohnzimmertisch. „Sagen wir fünfhundert?“ Spike schaut auf die Geldscheine, in ihr Gesicht, dann wieder auf die Scheine. Er schluckt. „O.k., ja, ich versuche es. Geht in Ordnung.“
Während sich die alte Dame entkleidet, holt er seine Tasche aus dem Flur. Als er zurück kommt ins Wohnzimmer, steht sie vor ihm – nackt, hat die Haare gelöst. Er schaut zu Boden, langsam tasten sich seine Augen an ihr empor. Schmale Füße mit verkrümmten Nägeln. Schlanke, bleiche Waden unter einem Netz aus blau-schwarzen Adern. Knochige Knie, darüber faltig gewordene Oberschenkel. Ihre hervorstehenden Beckenknochen umrahmen eine schüttere Scham. Im Bogen windet sich die Taille bis zu den Rippen. Die Brüste, halb verdeckt durch langes, weißes Haar, hängen tief, schlaff geworden und kaum noch gepolstert, mit länglichen, dunklen Brustwarzen. Der Hals thront auf knochigen Schulter, lang und gerade stützt er das alte Gesicht, dessen faltiger Überwurf von hohen Wangenknochen gehalten, ein paar klare blaue Augen trägt. Das Alter hat seine Spuren hinterlassen, und doch...“Sie sind schön.“
Sicher jetzt, nimmt er Block und Stift in die Hand. „Bitte, gehen Sie zum Sofa. Legen Sie sich hin...nein, nein, nicht die Haare nach vorne, so kann ich Sie ja nicht richtig ... ja, so ist es gut!“ Er setzt sich ihr gegenüber. „Erzählen Sie mir von ihm, während ich male...“ Und sie beginnt mit leuchtenden Augen und entrücktem Blick zu erzählen.
Lange zeichnet er konzentriert. Es ist spät geworden. Die alte Dame ist mit einem weichen Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Immer wieder wandert sein Blick zwischen Modell und Blatt hin und her. Schließlich legt er den Stift beiseite. Streckt sich. Tritt dann leise zum Sofa, deckt die Frau behutsam zu. Er streicht ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht, betrachtet sie einen Moment. Dann trennt er die fertige Seite aus den Block, legt sie auf den Wohnzimmertisch.
Eine junge Frau streckt lächelnd die Hand aus, den Blick auf jemanden jenseits des Bildes gerichtet. Ihre Brust der nahenden Berührung entgegengestreckt, ein Lächeln auf den feuchten, leicht geöffneten Lippen. Ihre ganze Haltung so erwartungsvoll, dass er fast den Blick abwenden möchte, um die Intimität nicht zu stören.
Leise sammelt er seine Sachen ein. Dann nimmt er den keltischen Knoten vom Ohr, beschwert damit die losen Geldscheine auf dem Tisch und geht.
erste Version:
Unschlüssig bleibt er stehen, schaut noch mal auf den Zettel in seiner Hand. Ja, hier ist er richtig.
Ein gepflegtes Anwesen mit einem akkurat bepflanzter Vorgarten. Einmal atmet er noch tief durch, dann drückt er den Klingelknopf. Nach einem kurzen Moment geht das Licht im Eingangsbereich an, die Tür öffnet sich. „Guten Abend... ähm... ich komme vom Begleitservice...sie hatten angerufen, ich...mein Name ist Marvin.“ Die ältere Dame an der Tür schaut ihn einen Moment lang prüfend an, zögert kurz und öffnet dann vollends. „Bitte, kommen Sie herein.“
Während sie seine Jacke und seine Tasche an die Garderobe hängt, hat er Zeit, seine Kundin zu mustern. Schlank ist sie, hält sich sehr gerade. Sie trägt ihr weißes Haar in einem akkuraten Knoten am Hinterkopf. Er schätzt sie auf Mitte siebzig.
Sie dreht sich um, macht eine einladende Handbewegung. „Kommen sie doch ins Wohnzimmer...Bitte.“ Ein anheimelnder Raum erwartet ihn. Dezente Farben, elegantes, aber bequem anmutendes Mobiliar. Ein kleiner Weihnachtsbaum steht festlich geschmückt in der Ecke vor dem Fenster. Die Lichterkette ist dunkel.
„Kann ich Ihnen etwas anbieten? Ein Glas Wein vielleicht? Einen spanischen Roten?“ „Ja, ja gerne. Ein Glas Wein wäre schön.“ Er dreht den Zettel in seiner Hand, steckt ihn dann in die Hosentasche. „Entschuldigung, aber ich weiß nicht recht....ich“ Er zieht den Zettel wieder hervor, faltet ihn auseinander, glättet das Papier, faltet neu, dreht es zwischen den Fingern. „Es ist so...“ Entschlossen hebt er den Kopf, schaut die alte Dame direkt an „Sie sind meine erste Kundin heute...nein...ähm...ich meine überhaupt. Ich weiß nicht recht, wie...oh shit! - Verzeihung!“
Die alte Dame lächelt. „Wissen sie, Marvin, ich weiß es auch nicht. Dreihundertfünfzig Euro, das wäre der Preis für einen Abend, vier Stunden, sagte man mir. Ist es für sie in Ordnung, wenn sie dafür mit mir ein Glas Wein trinken und wir uns ein wenig unterhalten? Einfach nur so?“ Sie geht zum Wohnzimmertisch, hält ihm einen Umschlag hin, schaut ihn fragend an.
„Ja...ähm...natürlich!“ Schnell nimmt er den Umschlag und verstaut ihn in seiner Gesäßtasche. Währenddessen nimmt die alte Dame zwei Kristallgläser aus dem Schrank, stellt sie zu dem bereits dekantierten Wein auf den Tisch, schenk ein. Marvin setzt sich ihr gegenüber auf die Kante einen Sessel.
„Bitte, erzählen sie doch von sich.“
Zunächst ein wenig stockend beginnt Marvin zu erzählen. Anekdoten aus seinem Freundeskreis, kleine Alltagsgeschichte. Die alte Dame hört aufmerksam zu, nimmt gelegentlich eine Schluck Wein, stellt hin und wieder ein Zwischenfrage. „Was machen Sie beruflich?“
Marvin streckt sich, legt ein Bein über die Armlehne des Sessels. „Nun, ich studiere Medizin. Mein Vater ist Arzt, verstehen sie? Aber eigentlich...ich bin Maler. Ich experimentiere gern. Man kann das Innere eines Menschen aus Papier bringen, wissen Sie?! Wenn man genau hinsieht, sieht man die Farben, die Formen, kann den Moment einfangen, seine Vollkommenheit...“
Er holt tief Luft, schließt die Augen, atmet langsam aus. „Aber ich werde mich besser auf das Studium konzentrieren um die Praxis meines Vaters übernehmen zu können, die Malerei werde ich später...“
„Nonsens!“ Die alte Dame steht auf und tritt ans Fenster. Einen Moment steht sie dort, blickt schweigend in die Dunkelheit. Dann dreht sie sich zu Marvin. „Würden sie mich malen?“ Marvin schaut erstaunt auf. „ Bitte?“
„Würden sie mich malen?“ energisch wiederholt sie die Frage.
„Ja,...sicher....wenn sie möchten. Ein Portrait?“ Marvin schaut in ihre klaren, prüfend blickenden Augen. „Sehen Sie, ich bin eine alte Frau. Ich weiß, was es heißt, eine Chancen verpasst zu haben, weil man glaubte, es wäre gerade nicht richtig. Es gab einmal einen Menschen in meinem Leben...oder eigentlich hätte es ihn in meinem Leben geben können. Er war Künstler...hat auch gemalt, so wie sie. Er war brillant. Aber er war unstet, vom Leben verletzt. Ein Träumer...und ein Habenichts. Ich war damals gebunden, erfolgreich, hab meine Pflichten erfüllt. Und ich war gut darin! Ich bin über ihn gestolpert, es war nicht vorgesehen...und war bezaubert von seiner Kunst. Er wollte mich malen. Einen Akt. Hat mich mehrfach gebeten. Ich...hatte nicht den Mut. Wusste ich doch, das ich nach dieser Nähe nicht mehr zurück gekonnt hätte...So hab ich ihm seinem Wunsch nicht erfüllt und mir diesen Mann verboten. Und nun schauen sie sich um.“ Sie hebt den Arm, deutet mit der ausgestreckten Hand um sich. „Schauen Sie. Ich bin erfolgreich geblieben. Und doch bin ich, wie dieser Weihnachtsbaum dort. Ohne Licht, ohne Glanz. “ Sie faltet die Hände, blickt ihn an.
„Ich frage sie noch mal: würden sie mich malen, so wie er es damals wollte?“ Marvin nickt stumm.
Während sich die alte Dame entkleidet, holt er seine Tasche aus dem Flur. Als er zurück kommt ins Wohnzimmer steht sie vor ihm – nackt, hat die Haare gelöst. Er schaut zu Boden, langsam tasten sich seine Augen an ihr empor. Ihre Beine, das Becken, die Brüste halb verdeckt durch langes, weißes Haar, das faltige Gesicht mit den klaren, blauen Augen. Das Alter hat seine Spuren hinterlassen, und doch...“sie sind schön!“
Sicher jetzt, mir ruhiger Hand öffnet er seine Tasche, holt Block und Stift heraus. „Bitte, gehen sie zum Sofa. Legen sie sich hin...nein, nein, nicht die Haare nach vorne, so kann ich sie ja nicht richtig...ja, so ist es gut!“ Er setzt sich ihr gegenüber. „Erzählen sie mir von ihm, während ich male...“ Und sie beginnt mit leuchtenden Augen und entrücktem Blick zu erzählen.
Lange zeichnet er konzentriert. Es ist spät geworden. Die alte Dame ist mit einem weichen Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Immer wieder wandert sein Blick zwischen Modell und Blatt hin und her. Schließlich legt er den Stift beiseite. Streckt sich. Tritt dann leise zum Sofa, deckt die Frau behutsam zu. Er streicht ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht, betrachtet sie einen Moment. Dann trennt er die fertige Seite aus den Block. Legt sie auf den Wohnzimmertisch.
Eine junge Frau streckt lächelnd die Hand aus, den Blick auf eine Person jenseits des Bildes gerichtet. Ihre Brust der nahenden Berührung entgegengestreckt, ein Lächeln auf den feuchten, leicht geöffneten Lippen. Ihre ganze Haltung so erwartungsvoll, das er fast den Blick abwenden möchte, um die Intimität nicht zu stören.
Leise sammelt er seine Malutensilien zusammen, geht. Im Türrahmen wendet er sich noch einmal um. Er lächelt, kommt zurück ins Zimmer und schaltet die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes ein. So ist es richtig. Dann zieht er den Umschlag aus der hinteren Hosentasche legt ihn zu dem Bild auf den Tisch. Leichten Schrittes verlässt er das Haus. Auf der Straße bleibt er stehen, atmet tief durch, wirft einen Blick zurück. Durch die Fenster des Wohnzimmers schimmern die unzähligen Lichter des Baumes. Für einen Moment lang ist ihm so, als würde er deutlich eine Silhouette im Raum sehen, die sich über das Sofa beugt...
Lächelnd macht er sich auf den Heimweg.
Eine Nacht (vorher: Stille Nacht)
Liebe Nicole,
bei der Überschrift dachte ich noch, es muss ja nicht zwingend eine Weihnachtsgeschichte sein nur wegen dieser beiden Worte. Aber dann ist es doch eine, und ich muss sagen, sie gefällt mir mit leichten Abstrichen gut.
Und auch, wenn die Konstellation Kundin/Kunde bestellt Callboy/Callgirl aus anderen als den "gängigen" Gründen nicht neu ist, hast du sie doch - soweit ich das beurteilen kann - erzählerisch gut umgesetzt. Nur mit einem inhaltlichen Punkt tue ich mich schwer:
Eine alte Dame empfängt einen ihr unbekannten Mann, um sich mit ihm zu unterhalten, erfährt, dass er Maler ist, bittet ihn, sie zu zu malen - und schläft dann darüber ein, während sie nackt auf der Couch liegt?? Selbst angesichts des Alters der Dame habe ich mit ihrem Schlafbedürfnis angesichts der Situation ein Problem.
Auch dass Marvin zu einem so frühen Zeitpunkt seiner Begegnung mit der alten Dame sein Bein über die Armlehne legt, scheint mir etwas unpassend zu sein. Mag sein, dass ich irre, aber ich stelle mir vor, dass "Begleiter" ausgezeichnete Manieren haben. Und selbst als eventuelles Attribut an Marvins Studenten- bzw. Künstlerdasein will mir diese Körperhaltung nicht einleuchten, zumal er ja zunächst auch noch recht schüchtern auftritt.
Das Ende der Geschichte ist mir dann doch etwas sehr weihnachtlich - gutmenschlich verklärt, aber das wird sicherlich jeder anders sehen.
An den folgenden Stellen hat das Tippteufelchen zugeschlagen
:
Und mir fiel auf, dass du die Anrede "Sie" mal groß, mal klein schreibst.
Liebe Grüße
Herby
bei der Überschrift dachte ich noch, es muss ja nicht zwingend eine Weihnachtsgeschichte sein nur wegen dieser beiden Worte. Aber dann ist es doch eine, und ich muss sagen, sie gefällt mir mit leichten Abstrichen gut.
Und auch, wenn die Konstellation Kundin/Kunde bestellt Callboy/Callgirl aus anderen als den "gängigen" Gründen nicht neu ist, hast du sie doch - soweit ich das beurteilen kann - erzählerisch gut umgesetzt. Nur mit einem inhaltlichen Punkt tue ich mich schwer:
Eine alte Dame empfängt einen ihr unbekannten Mann, um sich mit ihm zu unterhalten, erfährt, dass er Maler ist, bittet ihn, sie zu zu malen - und schläft dann darüber ein, während sie nackt auf der Couch liegt?? Selbst angesichts des Alters der Dame habe ich mit ihrem Schlafbedürfnis angesichts der Situation ein Problem.
Auch dass Marvin zu einem so frühen Zeitpunkt seiner Begegnung mit der alten Dame sein Bein über die Armlehne legt, scheint mir etwas unpassend zu sein. Mag sein, dass ich irre, aber ich stelle mir vor, dass "Begleiter" ausgezeichnete Manieren haben. Und selbst als eventuelles Attribut an Marvins Studenten- bzw. Künstlerdasein will mir diese Körperhaltung nicht einleuchten, zumal er ja zunächst auch noch recht schüchtern auftritt.
Das Ende der Geschichte ist mir dann doch etwas sehr weihnachtlich - gutmenschlich verklärt, aber das wird sicherlich jeder anders sehen.
An den folgenden Stellen hat das Tippteufelchen zugeschlagen
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> schenktschenk ein
> einen > einenimmt gelegentlich eine Schluck Wein, stellt hin und wieder ein
>aufs PapierMan kann das Innere eines Menschen aus Papier bringen
Und mir fiel auf, dass du die Anrede "Sie" mal groß, mal klein schreibst.
Liebe Grüße
Herby
Liebe Nicole,
der Titel ließ mich eine Weihnachtsgeschichte vermuten, wie sich dann auch bestätigt.
Wir Deutsche (vielleicht alle Menschen die Weihnachten feiern überhaupt), haben bei den Worten „Stille Nacht“, jene Stille und Heilige Nacht im Sinn, die uns u. a. das Lukas Evangelium erzählt, und derer viele Menschen am 24.12 gedenken.
Deswegen und aus anderen Gründen, die ich im Weiteren erläutern werde halte ich den Titel – um es klar zu sagen – für nicht gut.
Sicher, die Erwartungshaltung auf Grund des Titels, wird zunächst von dir nicht bedient, denn du versuchst deiner Geschichte einen unkonventionellen Anstrich zu geben, der aber leider mit dem Fortgang der Geschichte völlig verloren geht.
Was könntest du alles aus der Geschichte herausholen …
Würdest du nicht schreiben, wie es wohl in der gängigen Fernsehunterhaltung zum Heiligen Abend erwartet würde, dann könnte die gute Grundidee zum Fest der Liebe Raum gewinnen und so ganz weit weg von gängiger Unterhaltung angesiedelt werden. Letztlich ist die Erzählung dann am Schluss nahe am Kitsch, wenn nicht schon mittendrin.
Natürlich ist es eine reiche alte Dame … natürlich bekommt sie vom Begleitdienst einen tollen Mann (Medizinstudent > Klischee) und natürlich muss er auch Künstler sein und hat selbstverständlich seine Tasche und darin einen Zeichenblock (auch am Hl Abend!) dabei als er seinen ersten Auftrag als Unterhalter erhält.
Spannend wäre doch, hier über den Heiligen Abend hinaus zu entwickeln
Du engst dich mit dem Titel derart ein, dass ich finde, so taugt der Text nicht, um mich gut zu unterhalten.
Denn hätte dein Protagonist Marvin (warum, ausgerechnet dieser Name, denn er erinnert mich an Zigarettenreklame und an die Spielzeugfirma Mattel), die Tasche, die mich schon stutzig macht, als die alte Dame sie an die Garderobe hängt, nicht dabei, könnte sich beispielsweise ein weiterer Besuch zur späteren Malsitzung anschließen.
Das ist nicht glaubwürdig, verstehst du, ich nehme deiner, in der Geschichte handelnden Person Marvin nicht ab, dass er bei der ersten Kundin, die er besucht, seine Malutensilien dabei hat. (Die Malszene erinnert mich im Übrigen sehr an die jene im Film Titanic, nur dass das Modell noch jung war und nicht eingeschlafen ist).
Marvin müsste ganz andere Gedanken haben um bei mir als glaubhaft zu rangieren.
Ebenso die alte Dame, sie wirkt auf mich so, als hättest du ein Abziehbild einer alten Frau, aus der Regenbogenpresse beschreiben wollen, reich, schön erfolgreich, einsam.
Beschreibe doch mal ihre Einsamkeit und/oder was sie dazu veranlasst, sich am Hl. Abend „fremden Besuch“ einzuladen, daraus könnte man etwas machen, so meine ich. Die Geschichte hinter dem, was du schilderst, da wäre das wirklich Interessante.
Zu wörtlichen Rede noch: Die Passage, in der die alte Dame aus ihrem Leben erzählt lebt nicht, das wirkt steif und nacherzählt. Versetze dich mal ganz intensiv in die Gesprächssituation, erst in SIE und dann in Marvin … würden da nicht Fragen aufkommen? Meinst du wirklich, dass dies im Leben so abläuft? Würde sich nicht ein Dialog entwickeln?
Sie erzählt wie in Stichworten, theoretisch, so als sollte daraus erst noch die wörtliche Rede entwickelt werden.
Ich denke an dieser Geschichte gibt es noch viel zu tun.
Ich mag jetzt nicht weitere Schreibfehler aufzählen, weil m. E. marginale Dinge nicht stimmig sind.
Diese Geschichte und darin enthalten zwei (Lebens)geschichten braucht mehr Auserzählung und Ausarbeitung um gut zu werden.
Hier wird zusammengedrängt fast hektisch abgespult, gerade so all ob es Hl. Abend fertig werden muss.
Liebe Grüße
Gerda
der Titel ließ mich eine Weihnachtsgeschichte vermuten, wie sich dann auch bestätigt.
Wir Deutsche (vielleicht alle Menschen die Weihnachten feiern überhaupt), haben bei den Worten „Stille Nacht“, jene Stille und Heilige Nacht im Sinn, die uns u. a. das Lukas Evangelium erzählt, und derer viele Menschen am 24.12 gedenken.
Deswegen und aus anderen Gründen, die ich im Weiteren erläutern werde halte ich den Titel – um es klar zu sagen – für nicht gut.
Sicher, die Erwartungshaltung auf Grund des Titels, wird zunächst von dir nicht bedient, denn du versuchst deiner Geschichte einen unkonventionellen Anstrich zu geben, der aber leider mit dem Fortgang der Geschichte völlig verloren geht.
Was könntest du alles aus der Geschichte herausholen …
Würdest du nicht schreiben, wie es wohl in der gängigen Fernsehunterhaltung zum Heiligen Abend erwartet würde, dann könnte die gute Grundidee zum Fest der Liebe Raum gewinnen und so ganz weit weg von gängiger Unterhaltung angesiedelt werden. Letztlich ist die Erzählung dann am Schluss nahe am Kitsch, wenn nicht schon mittendrin.
Natürlich ist es eine reiche alte Dame … natürlich bekommt sie vom Begleitdienst einen tollen Mann (Medizinstudent > Klischee) und natürlich muss er auch Künstler sein und hat selbstverständlich seine Tasche und darin einen Zeichenblock (auch am Hl Abend!) dabei als er seinen ersten Auftrag als Unterhalter erhält.
Spannend wäre doch, hier über den Heiligen Abend hinaus zu entwickeln
Du engst dich mit dem Titel derart ein, dass ich finde, so taugt der Text nicht, um mich gut zu unterhalten.
Denn hätte dein Protagonist Marvin (warum, ausgerechnet dieser Name, denn er erinnert mich an Zigarettenreklame und an die Spielzeugfirma Mattel), die Tasche, die mich schon stutzig macht, als die alte Dame sie an die Garderobe hängt, nicht dabei, könnte sich beispielsweise ein weiterer Besuch zur späteren Malsitzung anschließen.
Das ist nicht glaubwürdig, verstehst du, ich nehme deiner, in der Geschichte handelnden Person Marvin nicht ab, dass er bei der ersten Kundin, die er besucht, seine Malutensilien dabei hat. (Die Malszene erinnert mich im Übrigen sehr an die jene im Film Titanic, nur dass das Modell noch jung war und nicht eingeschlafen ist).
Marvin müsste ganz andere Gedanken haben um bei mir als glaubhaft zu rangieren.
Ebenso die alte Dame, sie wirkt auf mich so, als hättest du ein Abziehbild einer alten Frau, aus der Regenbogenpresse beschreiben wollen, reich, schön erfolgreich, einsam.
Beschreibe doch mal ihre Einsamkeit und/oder was sie dazu veranlasst, sich am Hl. Abend „fremden Besuch“ einzuladen, daraus könnte man etwas machen, so meine ich. Die Geschichte hinter dem, was du schilderst, da wäre das wirklich Interessante.
Zu wörtlichen Rede noch: Die Passage, in der die alte Dame aus ihrem Leben erzählt lebt nicht, das wirkt steif und nacherzählt. Versetze dich mal ganz intensiv in die Gesprächssituation, erst in SIE und dann in Marvin … würden da nicht Fragen aufkommen? Meinst du wirklich, dass dies im Leben so abläuft? Würde sich nicht ein Dialog entwickeln?
Sie erzählt wie in Stichworten, theoretisch, so als sollte daraus erst noch die wörtliche Rede entwickelt werden.
Ich denke an dieser Geschichte gibt es noch viel zu tun.
Ich mag jetzt nicht weitere Schreibfehler aufzählen, weil m. E. marginale Dinge nicht stimmig sind.
Diese Geschichte und darin enthalten zwei (Lebens)geschichten braucht mehr Auserzählung und Ausarbeitung um gut zu werden.
Hier wird zusammengedrängt fast hektisch abgespult, gerade so all ob es Hl. Abend fertig werden muss.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Herby,
vieln Dank erstmal für Deine Rückmeldung! Das mit den Tippfehlern nehme ich mir jetzt mal als erstes vor, danke! Ebenso mein "Sie" und "sie"...ich schreiben eindeutig zu viele Geschäftsbriefe...grrr
Du hast wohl Recht, am Ende ist das "gutmenschliche" wirklich deftig, da hast Du aber wirklich volle Breitseite meine größte Schwäche freigelegt! Da muß ich dringend ran.. Mal schauen, wie ich die Kurve kriege. Das werde ich überarbeiten.
Hallo Gerda,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.
In einigen Punkte stimme ich Dir zu, in einigen nicht.
Sicher, mit dem Titel ist das so eine Sache. Meine Verbindung zwischen "Stille Nacht" und dem Heiligen Abend ist zwar beileibe nicht so intensiv wie Deine, aber tendenziell gebe ich Dir Recht. Ich denke darüber nach.
Deine Assoziation bezgl. des Namens "Marvin" finde ich spannend. Ich gestehe, ich bin Raucher, bin dabei aber bislang noch nicht auf diesen Namen gestoßen. Mit Mattel verbinde ich maximal "Barbie", das männliche Äquivalent heißt meines Wissens "Ken". Aber sicher hat jeder seine Vorlieben, was die Namensgebung betrifft. Ich habe diesen gewählt, weil er mir nicht vorbelastet erschien. Den Namen könnte ich ändern, sehe aber, ehrlich gesagt, keine Notwendigkeit.
Die Malszene erinnert an Titanic? Uuups, DAS war sicher keine Absicht. Ich hab den Film nichtmal vollständig gesehen...ob ich das allerdings raus kriege?!
Ich gebe Dir Recht, die Erläuterung, warum sie gemalt werden möchte, ist wahrlich schlecht formuliert. das werde ich sicherlich überarbeiten. Die Idee allerdings, das Geschehen auf mehrere Abende zu verteilen, paßt nicht zu dem, was ich im Kopf hatte, als ich es schrieb. Es gibt nur eine Begegnung, diesen einen Abend. Keine weiteren Treffen. Vermutlich kommt so wenig heraus, das es wieder nur eine Chance ist....auch hier habe ich dann wiederum Arbeit. Der tiefere Grund ihrer Einsamkeit (wo ist der Mann, die Familie?) spielt ebensowenig (für mich) eine Rolle, wie seine. Es ist völlig unerheblich. Denn es geht nur um diese eine Situation.
Ich sehe schon, ich werde da noch einiges ändern müssen. Gehe damit mal in mich und werde basteln. Überarbeitete Version kommt.
Vielen Dank!
Nicole
vieln Dank erstmal für Deine Rückmeldung! Das mit den Tippfehlern nehme ich mir jetzt mal als erstes vor, danke! Ebenso mein "Sie" und "sie"...ich schreiben eindeutig zu viele Geschäftsbriefe...grrr

Du hast wohl Recht, am Ende ist das "gutmenschliche" wirklich deftig, da hast Du aber wirklich volle Breitseite meine größte Schwäche freigelegt! Da muß ich dringend ran.. Mal schauen, wie ich die Kurve kriege. Das werde ich überarbeiten.
Hallo Gerda,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.
In einigen Punkte stimme ich Dir zu, in einigen nicht.
Sicher, mit dem Titel ist das so eine Sache. Meine Verbindung zwischen "Stille Nacht" und dem Heiligen Abend ist zwar beileibe nicht so intensiv wie Deine, aber tendenziell gebe ich Dir Recht. Ich denke darüber nach.
Deine Assoziation bezgl. des Namens "Marvin" finde ich spannend. Ich gestehe, ich bin Raucher, bin dabei aber bislang noch nicht auf diesen Namen gestoßen. Mit Mattel verbinde ich maximal "Barbie", das männliche Äquivalent heißt meines Wissens "Ken". Aber sicher hat jeder seine Vorlieben, was die Namensgebung betrifft. Ich habe diesen gewählt, weil er mir nicht vorbelastet erschien. Den Namen könnte ich ändern, sehe aber, ehrlich gesagt, keine Notwendigkeit.
Die Malszene erinnert an Titanic? Uuups, DAS war sicher keine Absicht. Ich hab den Film nichtmal vollständig gesehen...ob ich das allerdings raus kriege?!
Ich gebe Dir Recht, die Erläuterung, warum sie gemalt werden möchte, ist wahrlich schlecht formuliert. das werde ich sicherlich überarbeiten. Die Idee allerdings, das Geschehen auf mehrere Abende zu verteilen, paßt nicht zu dem, was ich im Kopf hatte, als ich es schrieb. Es gibt nur eine Begegnung, diesen einen Abend. Keine weiteren Treffen. Vermutlich kommt so wenig heraus, das es wieder nur eine Chance ist....auch hier habe ich dann wiederum Arbeit. Der tiefere Grund ihrer Einsamkeit (wo ist der Mann, die Familie?) spielt ebensowenig (für mich) eine Rolle, wie seine. Es ist völlig unerheblich. Denn es geht nur um diese eine Situation.
Ich sehe schon, ich werde da noch einiges ändern müssen. Gehe damit mal in mich und werde basteln. Überarbeitete Version kommt.
Vielen Dank!
Nicole
Zuletzt geändert von Nicole am 25.11.2007, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Nicole,
Ich bin zwar ein Fan der Abteilung Kurzgeschichte, trete mit meinen auch immer wieder in den literarischen Fettnapf, weil ich zuviel erzählen möchte, was mehr der Novelle oder dem Kurzroman entspricht, und das trifft auch auf deine Weihnachtsgeschichte zu.
Detailkritik mache ich hier nun nicht, das würde ausufern. Aber ein wenig möchte ich doch zu bedenken geben.
Für mich ist der Text ein romantisches Märchen. Vielleicht liegt das ja in deiner Absicht? Deine Protagonisten sind nicht aus Fleisch und Blut, sie sind flache Klischeefiguren. Zudem ist das Thema: alte Frau wird nackt von jungem Mann fotografiert/gemalt/gesehen/ ein verbrauchter Stoff, so wie er hier verwendet wird. Man kann das schon machen, aber es sollte wenigstens eine ungewöhnliche, verblüffende Wendung darin geben. Die ist leider nicht vorhanden.
Die Dialoge/Monologe sind hölzern, jeder bleibt für sich stehen, und die "Lebensgeschichten" bleiben da, wo es interessant werden könnte, unausgesprochen. Übrig bleiben oberflächliche Andeutungen, das finde ich schade.
Ich finde es vor allem deshalb schade, weil ich dahinter sehe, dass du erzählen kannst!
Ich denke wie Gerda, hier ist noch viel zu tun, um den Text interessant und ungewöhnlich zu gestalten. mach die Figuren rauer, eckiger, weniger perfekt, schenke ihnen ein paar Makel, so wie sie hier stehen, sind sie fern der realen Welt, daher sagte ich: Märchen.
Herzliche Grüße,
ELsa
Ich bin zwar ein Fan der Abteilung Kurzgeschichte, trete mit meinen auch immer wieder in den literarischen Fettnapf, weil ich zuviel erzählen möchte, was mehr der Novelle oder dem Kurzroman entspricht, und das trifft auch auf deine Weihnachtsgeschichte zu.
Detailkritik mache ich hier nun nicht, das würde ausufern. Aber ein wenig möchte ich doch zu bedenken geben.
Für mich ist der Text ein romantisches Märchen. Vielleicht liegt das ja in deiner Absicht? Deine Protagonisten sind nicht aus Fleisch und Blut, sie sind flache Klischeefiguren. Zudem ist das Thema: alte Frau wird nackt von jungem Mann fotografiert/gemalt/gesehen/ ein verbrauchter Stoff, so wie er hier verwendet wird. Man kann das schon machen, aber es sollte wenigstens eine ungewöhnliche, verblüffende Wendung darin geben. Die ist leider nicht vorhanden.
Die Dialoge/Monologe sind hölzern, jeder bleibt für sich stehen, und die "Lebensgeschichten" bleiben da, wo es interessant werden könnte, unausgesprochen. Übrig bleiben oberflächliche Andeutungen, das finde ich schade.
Ich finde es vor allem deshalb schade, weil ich dahinter sehe, dass du erzählen kannst!
Ich denke wie Gerda, hier ist noch viel zu tun, um den Text interessant und ungewöhnlich zu gestalten. mach die Figuren rauer, eckiger, weniger perfekt, schenke ihnen ein paar Makel, so wie sie hier stehen, sind sie fern der realen Welt, daher sagte ich: Märchen.
Herzliche Grüße,
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Nicole,
nun habe ich die erste Weihnachtsgeschichte dieses Forums dieses Jahr gelesen
. Sie reiht sich sehr in die "Tradition" der vielen Geschichten ein, die Helden sind nicht gebrochen, tiefe Seelen, Einsamkeit herrscht vor, damit genau diese für einen Moment zwischen zwei Menschen, die eine Schnittmenge haben (nicht tun können, wo es sie hinzieht..(Malen/Maler)), in einer magischen Begegnung im Kleinen aufgehoben werden kann. Es hat sicher auch den Grund, dass diese Art Komposition den Leser fängt, dass es so viele (Weihnachts-)geschichten dieser Art gibt, aber es schult natürlich auch nach und nach den Erwartungshorizont des Lesers und man weiß dann schon sehr früh, was kommt. Dann kommt es wohl darauf an, ob man es genießen kann, dass man es weiß oder ob man es nicht kann. Hier war es für mich ein Mittelding.
Abgesehen von ein paar Kleineren Dingen (hab jetzt nicht gelesen, ob die anderen es schon erwähnt haben):
Die Anrede durchgängig groß schreiben
Ich finde die Stellung der "Inquit-Formel" so ja spannend und würde sie so lassen, aber dafür einen Punkt machen und bei "Energisch" einen neuen Satz beginnen lassen.
Den letzten Satz:
Den Titel würde ich übrigens ändern - ich empfinde ihn als "nichtssagend" gegenüber der Geschichte...und anhand des Titels sucht man sich doch erstmal einen Text aus, wenn man nichts anderes zur Verfügung hat.
Das sind ja aber nur Winzigkeiten. Ein größeres Problem habe ich mit der Ausgestaltung der Figuren, besonders der Marvins:
Der junge Marvin ist sehr verhalten, unbeweglich, unsicher, zugleich hat er die Weisheit, dass er die Seelen von menschen in einem Bild darstellen kann, doch er verhält sich nicht so. Das passt ja erstmal, er ist in seiner Welt gefangen, so wie die Dame, die ihr Leben damals nicht umentschieden hat. Darin können die beiden sich ja auch begegnen und die Dame kann ihm einen Sinn dafür vermitteln, dass es sich lohnt (egal, ob er das nun tatsächlich schafft) und Marvin kann der Frau im Kleinen einen alternativ verlaufenen Lebenslauf erscheinen lassen.
Aber ich glaube, manchmal rutscht dir auf figurengestalterischer Ebene eine zu flache/eindimensionale Ausgestaltung dieser Figur durch. Gutes Beispiel dafür ist diese Stelle:
Hier wirkt die Beschreibung spießig, obwohl sie es gerade nicht sein will... unbefreit, obwohl sie befreit sein will für den Moment. Es ist ein Erzählmoment, in dem Marvin gegen die Konvention empfindet. Ein alter Mensch, dem in der Gesellschaft erst einmal unsinnliche, asexuelle Räume von den Mitmenschen zur Verfügung gestellt bekommt und der Befremden bewirkt wenn er über diese Grenzen hinaus handelt, wird von Marvin - nicht sofort, den in ihm ist ja auch die Konvention - aber eben für diesen einen magischen, weihnachtlichen, malerischen Moment - anders wahrgenommen, er sieht das Schöne: aber die Auserzählung dieses Moment verweilt im Spießigen, denn der genial komponierte Satz, der sich entlang Marvins Augen erheben aus seinem Inneren zum äußeren Satz bewegt (rot alles innere, nicht "sichtbar", blau "äußeres", die Konsequenz seines Inneres:
dieser genial komponierte Satz verharrt perspektivisch doch in der spießigen Auserzählung. Hat die Frau wirklich nur Falten im Gesicht? ist das alles, was es über den alten Körper erzählen lässt? Ich wünsche mir genau diesen Moment viel stärker auserzählt. Hier könnte sich die Geschichte auch von anderen abheben und sich etwas von ihrem zu "niedlichen" Erzählhorizont befreien.
Denn für mich bleibt Marvin letztlich uninteressant, er ist nicht ausgezeichnet, ich soll ihm, weil er Maler werden will und sein Vater Arzt ist (beides übrigens in meinen Augen Standardklischees für familiäre Pflichterfüllung und Seelenfreiheit...gibt es da beim Vater nichts besseres? Zumal man sich fragt, wieso Marvin dann bei dem Dienst arbeiten muss), ich will das aber nicht einfach glauben, ich will seine Tiefe sehen...du verlangst hier zuviel Leistung von Leser aufgrund angebotener Wahrheiten (so ist das ja immer in Geschichten, aber der Leser darf es nicht merken, dann ist er raus...und das darf nicht passieren).
Ich glaube, in diesem Punkt braucht der Text noch eine bessere Ausgestaltung. Naives Publikum schätzt selbstverständlich gerade solche Geschichten, weil sie ihre Träume, ohne dass es Probleme macht, ohne dass sie merken, dass sie dafür eine andere Wahrnehmung bräuchten, ohne dass sie merken, dass sie in der Konvention verharren und nur meinen jetzt großartig damit zu brechen, in sie hineinlegen können. Aber das sollte nicht der Anspruch einer heutigen Weihnachtsgeschichte sein, wie ich finde.
Liebe Grüße,
Lisa
nun habe ich die erste Weihnachtsgeschichte dieses Forums dieses Jahr gelesen

Abgesehen von ein paar Kleineren Dingen (hab jetzt nicht gelesen, ob die anderen es schon erwähnt haben):
mit einem akkurat bepflanzten Vorgarten
generell würde ich die Pünktchen in deinem Text anders setzen/Leerzeichen.Bitte
sie
Die Anrede durchgängig groß schreiben
Würden sie mich malen?“ energisch wiederholt sie die Frage
Ich finde die Stellung der "Inquit-Formel" so ja spannend und würde sie so lassen, aber dafür einen Punkt machen und bei "Energisch" einen neuen Satz beginnen lassen.
Diesen Satz finde ich überflüssig. Ist es nötig, dass er brillant ist? Zudick aufgetragen und daher unglaubwürdig. Es reicht doch, dass er sie berührt hat mit seinen Bildern.Er war brillant.
Den letzten Satz:
würde ich streichen. Wirkt rührselig und man hat doch verstanden, was Marvin für sich für einen Gewinn aus der Begegnung gezogen hat.Lächelnd macht er sich auf den Heimweg.
Den Titel würde ich übrigens ändern - ich empfinde ihn als "nichtssagend" gegenüber der Geschichte...und anhand des Titels sucht man sich doch erstmal einen Text aus, wenn man nichts anderes zur Verfügung hat.
Das sind ja aber nur Winzigkeiten. Ein größeres Problem habe ich mit der Ausgestaltung der Figuren, besonders der Marvins:
Der junge Marvin ist sehr verhalten, unbeweglich, unsicher, zugleich hat er die Weisheit, dass er die Seelen von menschen in einem Bild darstellen kann, doch er verhält sich nicht so. Das passt ja erstmal, er ist in seiner Welt gefangen, so wie die Dame, die ihr Leben damals nicht umentschieden hat. Darin können die beiden sich ja auch begegnen und die Dame kann ihm einen Sinn dafür vermitteln, dass es sich lohnt (egal, ob er das nun tatsächlich schafft) und Marvin kann der Frau im Kleinen einen alternativ verlaufenen Lebenslauf erscheinen lassen.
Aber ich glaube, manchmal rutscht dir auf figurengestalterischer Ebene eine zu flache/eindimensionale Ausgestaltung dieser Figur durch. Gutes Beispiel dafür ist diese Stelle:
das faltige Gesicht mit den klaren
Hier wirkt die Beschreibung spießig, obwohl sie es gerade nicht sein will... unbefreit, obwohl sie befreit sein will für den Moment. Es ist ein Erzählmoment, in dem Marvin gegen die Konvention empfindet. Ein alter Mensch, dem in der Gesellschaft erst einmal unsinnliche, asexuelle Räume von den Mitmenschen zur Verfügung gestellt bekommt und der Befremden bewirkt wenn er über diese Grenzen hinaus handelt, wird von Marvin - nicht sofort, den in ihm ist ja auch die Konvention - aber eben für diesen einen magischen, weihnachtlichen, malerischen Moment - anders wahrgenommen, er sieht das Schöne: aber die Auserzählung dieses Moment verweilt im Spießigen, denn der genial komponierte Satz, der sich entlang Marvins Augen erheben aus seinem Inneren zum äußeren Satz bewegt (rot alles innere, nicht "sichtbar", blau "äußeres", die Konsequenz seines Inneres:
Als er zurück kommt ins Wohnzimmer steht sie vor ihm – nackt, hat die Haare gelöst. Er schaut zu Boden, langsam tasten sich seine Augen an ihr empor. Ihre Beine, das Becken, die Brüste halb verdeckt durch langes, weißes Haar, das faltige Gesicht mit den klaren, blauen Augen. Das Alter hat seine Spuren hinterlassen, und doch...“sie sind schön!“
dieser genial komponierte Satz verharrt perspektivisch doch in der spießigen Auserzählung. Hat die Frau wirklich nur Falten im Gesicht? ist das alles, was es über den alten Körper erzählen lässt? Ich wünsche mir genau diesen Moment viel stärker auserzählt. Hier könnte sich die Geschichte auch von anderen abheben und sich etwas von ihrem zu "niedlichen" Erzählhorizont befreien.
Denn für mich bleibt Marvin letztlich uninteressant, er ist nicht ausgezeichnet, ich soll ihm, weil er Maler werden will und sein Vater Arzt ist (beides übrigens in meinen Augen Standardklischees für familiäre Pflichterfüllung und Seelenfreiheit...gibt es da beim Vater nichts besseres? Zumal man sich fragt, wieso Marvin dann bei dem Dienst arbeiten muss), ich will das aber nicht einfach glauben, ich will seine Tiefe sehen...du verlangst hier zuviel Leistung von Leser aufgrund angebotener Wahrheiten (so ist das ja immer in Geschichten, aber der Leser darf es nicht merken, dann ist er raus...und das darf nicht passieren).
Ich glaube, in diesem Punkt braucht der Text noch eine bessere Ausgestaltung. Naives Publikum schätzt selbstverständlich gerade solche Geschichten, weil sie ihre Träume, ohne dass es Probleme macht, ohne dass sie merken, dass sie dafür eine andere Wahrnehmung bräuchten, ohne dass sie merken, dass sie in der Konvention verharren und nur meinen jetzt großartig damit zu brechen, in sie hineinlegen können. Aber das sollte nicht der Anspruch einer heutigen Weihnachtsgeschichte sein, wie ich finde.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Nicole,
nicht den Kopf hängen lassen.
So ein Novermbersonntagnachmittag eignet sich doch vorzüglich zum Überarbeiten und Ausfeilen.
Abgesehen davon solltest du einfach mal sacken lassen .. du musst dich ja nicht sofort wieder drauf stürzen.
Liebe Grüße
Gerda
Nicole hat geschrieben:Ich sehe schon den Fortgang meines Sonntags.....
nicht den Kopf hängen lassen.
So ein Novermbersonntagnachmittag eignet sich doch vorzüglich zum Überarbeiten und Ausfeilen.
Abgesehen davon solltest du einfach mal sacken lassen .. du musst dich ja nicht sofort wieder drauf stürzen.

Liebe Grüße
Gerda
Hallo Gerda,

der Kopf lasse ich nicht hängen, im Gegenteil. Ich freue mich darüber, Kommentare zu bekommen, genau das habe ich mir erhofft. Input, Input, Input.
Und so meinte ich auch den "Fortgang" des Sonntags...gespannt wie ein Flitzebogen um zu basteln und zu feilen. (Leider hat mir zwar bislang die sterbende Waschmaschine einen Strich durch die Rechnung gemacht)
Dir auch liebe Grüße in diesen verregneten Nachmittag,
Nicole

der Kopf lasse ich nicht hängen, im Gegenteil. Ich freue mich darüber, Kommentare zu bekommen, genau das habe ich mir erhofft. Input, Input, Input.
Und so meinte ich auch den "Fortgang" des Sonntags...gespannt wie ein Flitzebogen um zu basteln und zu feilen. (Leider hat mir zwar bislang die sterbende Waschmaschine einen Strich durch die Rechnung gemacht)
Dir auch liebe Grüße in diesen verregneten Nachmittag,
Nicole
Hallo Lisa,
vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Damit kann ich viel anfangen!
Ich freue mich überdies, daß doch die ein oder andere Formulierung zumindest ansatzweise gefällt...
Ich habe festgestellt, daß es mir extrem schwer fällt, in Marvin (also einen männlichen Protag) reinzuschlüpfen, um ihm mehr Form zu geben. Da retten mich auch die Klischees nicht, die ich ihm an die Brust gepappt habe...
Ich arbeite dran,
Nicole
vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Damit kann ich viel anfangen!
Ich freue mich überdies, daß doch die ein oder andere Formulierung zumindest ansatzweise gefällt...

Ich habe festgestellt, daß es mir extrem schwer fällt, in Marvin (also einen männlichen Protag) reinzuschlüpfen, um ihm mehr Form zu geben. Da retten mich auch die Klischees nicht, die ich ihm an die Brust gepappt habe...

Ich arbeite dran,
Nicole
Hallo Nicole,
ich habe noch keine Kommentare gelesen (Wiederholungen bitte einfach überlesen).
Ich denke, dies ist eine Geschichte, die viel Potential verschenkt. Die größte Schwäche ist mE., dass sie höchst unglaubwürdig ist (für mich)
-"ich komme vom Begleitservice"… wer zahlt den Anteil? Wenn er doch so heroisch das Geld liegen lässt?
-Warum arbeiten distinguierte Nobelstudenten, die sich sogar nach dem Studium ins gemachte Nest mit gefüllter Patientenkartei hocken können, bei einem Begleitservice?
-Eine 75-Jährige, offensichtlich bieder-konservative Oma zieht sich nackt aus? Alzheimer?
Ich würde auf diese ganzen Vorabendarztserienkitschbezüge vollständig verzichten und unbedingt Pathos rausnehmen. Mach deine Protags origineller, weg vom Klischee, weg vom Gutmenschanstrich. Was weiß ich, lass die Oma sich betrinken und den Studenten kleinkriminell sein (das Medizinstudium erlogen, aber Maltalent), der nicht nur den Umschlag mitnimmt, sondern alles was wertvoll ist, doch das Bild liegen lässt, weil er für sein Opfer -trotz allen Zwängen- irgendeine Empathie entwickelt hat. Ich will keinen Schlappschwanz lesen, der das studiert, was Papi will und dann noch sozialarbeiterambitioniert kostenlos eine Oma therapiert… will sagen, "schwache Protags" sind immer ein Risiko in Geschichten… Nimm das Betuliche aus dem Text, dann kann das spannender Stoff werden.
Dies empfinde ich als eine äußerst bedenkliche Message. Wenn sie schön ist, ist sie auch im Alter schön, nur sollte diese Schönheit anders "inszeniert" werden als mir Nacktheit. Vielleicht ist er doch besser beraten mit dem Medizinstudium…
beflanzten
Wie kann er das beurteilen, wenn es doch dunkel ist?
Ich gehe erstmal davon aus, dass ein Moment kurz ist.
Ich denk, da ist eine Lichterkette dran?
auf das?
Na, ich hoffe doch, dass Farben und Formen bei einem Bild sichtbar sind, ohne dass man die Augen zusammenkneifen muss ….
…Ich breche hier mal ab.
Schön, dass du deinen Text hier eingestellt hast!
LG
Nifl
ich habe noch keine Kommentare gelesen (Wiederholungen bitte einfach überlesen).
Ich denke, dies ist eine Geschichte, die viel Potential verschenkt. Die größte Schwäche ist mE., dass sie höchst unglaubwürdig ist (für mich)
-"ich komme vom Begleitservice"… wer zahlt den Anteil? Wenn er doch so heroisch das Geld liegen lässt?
-Warum arbeiten distinguierte Nobelstudenten, die sich sogar nach dem Studium ins gemachte Nest mit gefüllter Patientenkartei hocken können, bei einem Begleitservice?
-Eine 75-Jährige, offensichtlich bieder-konservative Oma zieht sich nackt aus? Alzheimer?
Ich würde auf diese ganzen Vorabendarztserienkitschbezüge vollständig verzichten und unbedingt Pathos rausnehmen. Mach deine Protags origineller, weg vom Klischee, weg vom Gutmenschanstrich. Was weiß ich, lass die Oma sich betrinken und den Studenten kleinkriminell sein (das Medizinstudium erlogen, aber Maltalent), der nicht nur den Umschlag mitnimmt, sondern alles was wertvoll ist, doch das Bild liegen lässt, weil er für sein Opfer -trotz allen Zwängen- irgendeine Empathie entwickelt hat. Ich will keinen Schlappschwanz lesen, der das studiert, was Papi will und dann noch sozialarbeiterambitioniert kostenlos eine Oma therapiert… will sagen, "schwache Protags" sind immer ein Risiko in Geschichten… Nimm das Betuliche aus dem Text, dann kann das spannender Stoff werden.
Eine junge Frau streckt lächelnd die Hand aus, den Blick auf eine Person jenseits des Bildes gerichtet. I
Dies empfinde ich als eine äußerst bedenkliche Message. Wenn sie schön ist, ist sie auch im Alter schön, nur sollte diese Schönheit anders "inszeniert" werden als mir Nacktheit. Vielleicht ist er doch besser beraten mit dem Medizinstudium…
Ein gepflegtes Anwesen mit einem akkurat bepflanzter Vorgarten.
beflanzten
Wie kann er das beurteilen, wenn es doch dunkel ist?
Nach einem kurzen Moment geht das Licht im Eingangsbereich an, die Tür öffnet sich.
Ich gehe erstmal davon aus, dass ein Moment kurz ist.
Und doch bin ich, wie dieser Weihnachtsbaum dort. Ohne Licht, ohne Glanz.
Ich denk, da ist eine Lichterkette dran?
Man kann das Innere eines Menschen aus Papier bringen,
auf das?
Wenn man genau hinsieht, sieht man die Farben, die Formen,
Na, ich hoffe doch, dass Farben und Formen bei einem Bild sichtbar sind, ohne dass man die Augen zusammenkneifen muss ….
…Ich breche hier mal ab.
Schön, dass du deinen Text hier eingestellt hast!
LG
Nifl
Hi Nifl,
...schön, daß Du dir die Mühe eines Kommentars gemacht hast!
yep, der Abbau von Pathos und Einbau von "farbigeren" Protags ist bereits in Arbeit (jeweils der Versuch, versteht sich, ob es klappt müssen dann später andere beurteilen
) Ich kann Dir, genauso wie den anderen da nur zustimmen. Tut Not.
Ich denke, es ist sicher ein bißchen zu viel, wenn die Oma sich betrinkt...der Gedanke, daß Marvin das Geld UND noch etwas anderes mitnehmen könnte, kam mir auch schon...mal schauen.
Es muß, für mich, allerdings am Ende das Bild einer jungen Frau sein....das Bild, das es eben hätte sein sollen vor x-Jahren.
Vielen Dank für Deine Anregungen!
LG, Nicole
...schön, daß Du dir die Mühe eines Kommentars gemacht hast!
yep, der Abbau von Pathos und Einbau von "farbigeren" Protags ist bereits in Arbeit (jeweils der Versuch, versteht sich, ob es klappt müssen dann später andere beurteilen

Ich denke, es ist sicher ein bißchen zu viel, wenn die Oma sich betrinkt...der Gedanke, daß Marvin das Geld UND noch etwas anderes mitnehmen könnte, kam mir auch schon...mal schauen.
Es muß, für mich, allerdings am Ende das Bild einer jungen Frau sein....das Bild, das es eben hätte sein sollen vor x-Jahren.
Vielen Dank für Deine Anregungen!
LG, Nicole
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