Luft

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Anton

Beitragvon Anton » 10.11.2007, 02:21

Nur die Luft


lässt
Drachen steigen,
die schönsten
Töne geigen
nur mit Luft,
. . . nur mit Luft.

aram
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Beitragvon aram » 10.11.2007, 02:44

hallo anton, willkommen im salon.

dieser text gefällt mir und wirkt rund auf mich in seinem bei näherer betrachtung recht hintergründigen spiel mit redensarten, konnotationen, einer gewissen dramatik/banalität, der scheinbare leere gegegenübergestellt ist - "die schönsten töne geigen nur mit luft" - gefällt mir auch durch die selektivität und das reduzierte - mehrere polaritäten klingen in wenigen worten an, durchaus 'abgründig', und doch in ein 'schlichtes' geführt.
auch den rythmischen duktus finde ich gut.
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Maija

Beitragvon Maija » 10.11.2007, 17:20

Hallo anton,

Wk im Club :blumen: Gerne gelesen und mir fiel auch der Rythmus in deinen Zeilen auf. Als würde der Text mich auslachen wollen... :hand0051: und doch bleibt das Spiel, die Wörter einzufangen. Ein Schalk sitzt dir im Nacken... :hut0007:

Gruß, Maija

Klara
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Beitragvon Klara » 10.11.2007, 17:33

Hallo Anton,

das kleine Stück Text finde ich gelungen (ohne genau zu wissen oder im Moment auch nur wissen zu wollen, warum).

Vielleicht könnte man die letzte Zeile auch noch kursiv setzen wie den Beginn, als Kreis - naja, meine persönliche Marotte. Vergiss es lieber.

Und noch ein off-topic Willkommen hier bei den Bläulingen! Dein Einstieg lässt hoffen auf mehr (und mich spontan und möglicherweise falsch vermuten, dass du weder 20 noch 80 bist, sondern somewhere in between - hehe).

Grüße
Klara

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 10.11.2007, 18:22

Hallo Anton,

willkommen hier!

Das ist wirklich ein "leichtes" Gedicht, es schwebt in der Luft und ich mag es.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

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leonie
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Beitragvon leonie » 10.11.2007, 18:31

Lieber Anton,

auch von mir ein "Herzlich Willkommen im Blauen Salon". Dein Einstandsgedicht mag ich sehr, wie es leicht dahergeschwebt kommt.

Ich bin gespannt auf mehr von Dir!

Liebe Grüße

leonie

Gast

Beitragvon Gast » 10.11.2007, 19:10

Hallo Anton,

ein feines kleines Einstandsgedicht hast du hier jahreszeitgemäß zum Einstand im Salon gepostet.
Bild

viel Freude hier
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 10.11.2007, 19:29

Lieber Anton,

auch von mir ein Willkommen und - ja, ich häng mich, auch wenn es damit einhellig bleibt und dass ja immer komisch wirkt, obwohl es das nicht sein muss, dran an die Stimmigkeit, die diesem Text unterstellt wird.
Am gelungensten an der Komposition finde ich, dass dieser kleine Text eine Wiederholung der letzten zeile verträgt, ja dadurch noch feiner wird - da hast du mit Rhythmus und einfacher Sprache drauf hingearbeitet, es vorbereitet und das gefällt mir.

(Einzig der Umbruch nach "lässt" scheint mir kontraintuitiv und etwas zu betonend?)

Angenehm schlicht berührend.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Anton

Beitragvon Anton » 10.11.2007, 23:53

Hallo Ihr,

für den lieben Empfang bedanke ich mich hiermit..


Zum Text(chen):


Einzig der Umbruch nach "lässt" scheint mir kontraintuitiv und etwas zu betonend


Vielleicht ist es so besser:


Nur mit Luft


die Drachen steigen,
die schönsten
Töne geigen
nur mit Luft
. . . nur mit Luft.



Vielleicht könnte man die letzte Zeile auch noch kursiv setzen


S. o..


Grüße,

Anton

aram
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Beitragvon aram » 11.11.2007, 00:53

lieber anton, nein, nicht kursiv - die ursprungsfassung war schon perfekt - auch im abstand der ersten kursiv gesetzten zeile zum restlichen text und in den abständen zwischen den drei pünktchen - - allenfalls über den von lisa bezeicheneten umbruch könnte man reden - doch die neufassung ohne "lässt" und mit 'dauerndem' "mit" überzeugt mich dabei nicht wirklich, würde alles beim alten lassen - - mein meinungsbeitrag .-)
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l. cohen

Louisa

Beitragvon Louisa » 11.11.2007, 01:11

Daaaaaaaaaas ist die Berliner...

Lalala...

Willkommen im virtuellen Raum für einsame Nobelpreis-Erwartende!

Ich finde Dein Gedicht sehr schlicht! Das haben ja auch schon einige bemerkt. Ich habe mir dabei gedacht: "Jaja...die gute alte Luft... Was wären wir ohne Luft?"

Wir wären nicht!

Deshalb finde ich es niedlich, dass jemand sozusagen eine "Ode an die Luft" schreibt. Aber ich glaube nicht, dass das ganze humoristisch gemeint war. Schade :smile: ...

Ich glaube die Luft kann noch viel mehr, als Du beschrieben hast. "Drachen steigen" lässt doch aber eigentlich der Wind, oder?

*rückt Besserwisser-Brille zurecht*

Ich stand schon oft allein auf Hügeln, ganz viel Luft um mich herum, aber der Drachen blieb am Boden. Das kann vielleicht auch nur die Luft!

Man könnte sagen: Die Luft kann einfach alles :smile: !

Ein Hoch auf die Luft :banana_1: !

Ich finde diesen Text jetzt nicht sonderlich tiefgründig, aber auch nicht schlecht. Er ist leicht und transparent wie die Luft!

Zu eurer essentiellen Diskussion zur letzten Zeile schräg oder gerade:

Ich finde es (haha, aram!) auch kursiv schöner!

Denn (und jetzt kommt die Mega-Begründung)... es sieht aus, als ob ein kleines "Lüftchen" die Buchstaben anweht :wub: ...

Wunderbar!

Etwa so:

Gute Nacht,

l

Sam

Beitragvon Sam » 11.11.2007, 07:27

So und jetzt kommt der alte Meckersack Sam und sagt:

Töne geigen nicht, sondern werden gegeigt. :klugscheiß:


Gefällt mir trotzdem!



Herzlich Willkommen Anton!

Liebe Grüße

Sam

Klara
Beiträge: 4533
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 11.11.2007, 11:03

Hallo nochmal,

nicht das "lässt" streichen! Ich würde so setzen:

Nur die Luft

lässt
Drachen steigen,
die schönsten
Töne geigen
nur mit Luft,

. . . nur mit Luft.

Und die schönsten Töne, Sam, die geigenden, das ist ja gerade der Trick: Es gibt sie nur in der Vorstellung, luftigleicht. Irreal. Mary Poppins, wenn man so will
;-)

Grüße
Klara

Max

Beitragvon Max » 11.11.2007, 11:43

Lieber Anton,

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Dein Sechszeiler fängt mich vor allem dadurch, dass er genauso wie luftig wirkt, wie die Luft, die er beschreibt.
In diesem Sinne würdeich das lässt auch stehen lassen, denn wenn man das Gedicht zu sehr kondensiert, verliert es in diesem Falle (aber nur in deisem ;-) ) an Wirkung.

Liebe Grüße
Max


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