Auszug

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 06.11.2007, 20:26

Auszug

Dort steht mein Haus,
stehen meine Schuhe
und mein Bett noch warm.

Jetzt kann ich lachen.

Max

Beitragvon Max » 06.11.2007, 21:50

Lieber Moshe,

dieser Auszug kommt trocken daher, einfach, nicht maniriert und gefällt mir daher.

Komischerweise scheint mir aber vom Klang her das Lachen kein frohes, auch kein fröhliches lachen zu sein.

Liege ich falsch?

Liebe Grüße
max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 06.11.2007, 22:32

Lieber Max!

Ich denke jeder Leser wird anders lachen, je nachdem welche Erfahrungen er mit Auszügen so gemacht hat.

Anscheinend hattest du keine frohen oder fröhliche Auszüge.

Ich hoffe, daß deine Konto-Auszüge besser sind. :daumen: :-)

Moshe

Mucki
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Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 07.11.2007, 02:23

Hallo Moshe,

das gefällt mir gut, da man die wenigen Zeilen auf viele verschiedene Arten lesen/interpretieren kann. Gekonnt. :daumen:
Saludos
Mucki

scarlett

Beitragvon scarlett » 07.11.2007, 08:44

Liebe moshe,

da bleibt mir das Lachen im Halse stecken ... *g* einerseits; andererseits kann es wirklich eine Befreiung sein, so ein Auszug ...

Liebe Grüße,
scarlett

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 07.11.2007, 16:14

Liebe Mucki! Liebe Scarlett!

Vielleicht ergibt sich ja ein neuer Anzug. (Kicher)

Mit bestem Gruß

Moshe

Max

Beitragvon Max » 07.11.2007, 20:07

Lieber Moshe,

hätte ich geahnt, dass es um Kontoauszüge geht, hätte ich es anders gelesen ;-) (Isch habe überhaupt keine Konto)

Liebe Grüße
max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 07.11.2007, 21:44

Lieber Max!

Du lügst.
Du hast zumindest eine Kreditkarte. Den Code habe ich geknackt, aber nicht mißbraucht. Das ist ein Konto!
Sodann hast du ein Lebenskonto, von dem du täglich abhebst.
Das habe ich auch gesehen, denn du zeigst ja beständig deine Auszüge.
Und ausgezogen hast du dich schon öfters, fast täglich.
Desweiteren bist du auch schon öfters ausgezogen, rein physikalisch und geistig auch. Auch das hast du so nebenbei immer wieder berichtet. Vor allem das Letztere, also das geistige, halte ich für unbestreitbar.

Also gibt es genug Auszüge von dir.

Vielleicht liest du ja nochmal, was denn nun gemeint ist, und findest den passenden Auszug für dich.

Mit bestem Gruß

Moshe :rolleyes:

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 08.11.2007, 09:07

Hallo Moshe,

bei einem Auszug alles zurücklassen und - befreit?? - lachen. Das scheint dann doch eher eine Flucht zu werden.

Liebe Grüße
Marlene

Andreas

Beitragvon Andreas » 13.11.2007, 10:53

Hallo moshe.c,

sachlich betrachtet handelt es sich sicher wie ein "Auszug", allerdings sind insbesondere die Tatsachen, ein noch warmes Bett zu betrachten, den Ort wo die Schuhe stehen, etwas, was für mich mehr nach "Rauswurf" oder "Flucht" klingt. Ich vermute aber, dass du den Titel bewusst neutral gewählt hast und damit dem Leser einen mannigfaltigen Interpretationsspielraum bieten magst. Das Lachen macht sich letztendlich an der Interpretation aus.

Sehr gerne gelesen.
Andreas

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 13.11.2007, 16:55

Liebe Marlene! Lieber Andreas!

Kann eine Flucht nicht befreiend sein?

Moshe

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 14.11.2007, 09:55

Hallo Moshe,

Flucht als Befreiung?? Ich muss zugeben, dass mir dazu nichts Konkretes einfällt. Ist man denn wirklich schon frei, wenn man - räumlich gesehen - fort ist? Mir würde da noch die innere Befreiung fehlen, sonst schleppt man doch unsichtbare Ketten mit sich rum, gegen die jeder Kerker eine Farce ist.

Liebe Grüße
Marlene

Andreas

Beitragvon Andreas » 15.11.2007, 09:29

Hallo moshe.c,

sicherlich kann eine Flucht befreiend sein, ich stellte aber auch nicht anheim, dass dem nicht so wäre. Dem widerspricht nicht einmal die Tatsache, dass du in den 3 Zeilen auf gewisse Heimeligkeiten zurückblickst, die du für diese Flucht aufgegeben hast. Diese können es aber alle nicht (mehr) wert gewesen sein, nicht zu fliehen, ein Entschluss, zu dem du dich durchringen musstest. Für mich wirkt es wie eine Flucht als Überdruckventil, weniger eine aus Planung. Damit wird auch das Lachen deutlich.

Für mich, falls es so beabsichtigt war, stimmig.

Grüßlis
Andreas

Anton

Beitragvon Anton » 15.11.2007, 20:35

Oder: Das lyr. Ich geht aus dem Haus, in die Kälte, um dann wieder hineinzuhuschen, ins Warme.

Da lässt sich gut lachen, es sei denn, die Tür ist zu.

Grüße,
Anton


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