Berlin raue Mutter
drückst mich an dein kantiges Herz
ich stoß mich und hör wie es pocht
in der Nacht und am Tag und weit fort
Berlin raue Mutter
ziehst mich an die klammheiße Brust
Ich zeichne mir Heimat
in all deine Falten
Ich halte die Spur
nur
bei dir
Berlin raue Mutter
du schlägst mich erträgst mich
du weißt stets wie es um mich steht
und sagst nichts und fragst nichts
dein Mund zieht die Fäden
von Westen nach Ost
und niemals - nie! - kommst du zu spät
Berlin raue Mutter
Dein Bauch ist ein Tümpel
dein Kloß sitzt mir eisern im Hals
Du hast nichts vergessen
und trägst alles nach
bringst die große Geschichte
mit haltbaren Märchen ins Bett
Berlin raue Mutter
bei dir sitzt die Liebe
auf keiner Bank du hast es leicht
Sie hastet durch sprudelnde Adern
du hast keine Zeit für die Zeit
und bist niemals, bist niemals bereit
Berlin raue Mutter
du schlägst mich erträgst mich
du weißt stets wie es um mich steht
und sagst nichts und fragst nichts
dein Mund zieht die Fäden
von Westen nach Ost
und niemals - nie! - kommst du zu spät
Berlin raue Mutter
nicht eine kann sich
mit dir messen wie ich
Du bist meine Aussicht mein Schlaflied
das du für mich schreibst
mein Angsthaus, mein Schild, meine Fügung, mein Halt und mein Tod
Berlin raue Mutter
du bleibst
Berlin raue Mutter
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hi Klara,
die Wiederholung der Überschrift ist überstrapaziert,
und Berlin als solches überschätzt. Es feiert doch bloß sich selbst.
Insofern als Liebeserklärung (oder was auch immer) zu unhip. Zu müde.
Diesmal keine Punkte aus Duisburg.
Tom.
die Wiederholung der Überschrift ist überstrapaziert,
und Berlin als solches überschätzt. Es feiert doch bloß sich selbst.
Insofern als Liebeserklärung (oder was auch immer) zu unhip. Zu müde.
Diesmal keine Punkte aus Duisburg.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo, dank euch fürs Lesen.
Paul, das freut mich.
Tom, das ärgert mich:
Seit wann muss eine Liebeserklärung "hip" sein?
Warum darf sie nicht "müde" sein? (Müde empfinde ich den Text im Übrigen selbst nicht, nur ein wenig traurig, und - im "guten" wie im "schlechten" Sinne - ausweglos.)
Und vor allem: WO im Text "feiert" feiert die Stadt "sich selbst"? An welchen Textstellen siehst du sie "überschätzt" (anstatt widerwillig ge-schätzt)? Warum liest du nicht, wie ein (Berliner) Kind seine alte Mutter besingt? Die es großgezogen hat? Dem es auf die Nerven ging? Von der es nicht loskommt?
Mir scheint, du hast da ein paar wohlfeile Berlin-Vorurteile (wahrscheinlich auch noch stur Berlin-Mitte oder was die Werbung draus macht) gegen das Gedicht geworfen anstatt es zu lesen.
Über die Wiederholung der Überschrift kann man streiten, doch warum sollte ich das tun ,-)
Grüße
Klara
Paul, das freut mich.
Tom, das ärgert mich:
Seit wann muss eine Liebeserklärung "hip" sein?
Warum darf sie nicht "müde" sein? (Müde empfinde ich den Text im Übrigen selbst nicht, nur ein wenig traurig, und - im "guten" wie im "schlechten" Sinne - ausweglos.)
Und vor allem: WO im Text "feiert" feiert die Stadt "sich selbst"? An welchen Textstellen siehst du sie "überschätzt" (anstatt widerwillig ge-schätzt)? Warum liest du nicht, wie ein (Berliner) Kind seine alte Mutter besingt? Die es großgezogen hat? Dem es auf die Nerven ging? Von der es nicht loskommt?
Mir scheint, du hast da ein paar wohlfeile Berlin-Vorurteile (wahrscheinlich auch noch stur Berlin-Mitte oder was die Werbung draus macht) gegen das Gedicht geworfen anstatt es zu lesen.
Über die Wiederholung der Überschrift kann man streiten, doch warum sollte ich das tun ,-)
Grüße
Klara
Für mich mehr Liedtext als Gedicht. Denn nur so gelesen, bleibt es noch zu sehr an der Autorin kleben. Die Worte allen reichen nicht aus, um in mir als Leser (einem Nichtberliner, der die Stadt nur aus sporadischen Besuchen kennt) etwas auszulösen. Es kommt nichts (oder sehr wenig) rüber, um es mal ganz oberflächlich auszudrücken.
Gesungen kann ich es mir gut vorstellen, weil durch ein weiteres Ausdrucksmedium, neben der Sprache, die Ambivalenz in der Beziehung zur Stadt nachvollziehbarer dargestellt werden könnte
und dem Text damit ein wenig mehr an emotionaler Tiefe verliehen würde, die durch die Worte allein nicht entsteht. Dafür sind die Aussagen im Text zu allgemein und ausdrucksschwach.
Es gibt da ein Lied von Fendrich (ein sehr altes und damit noch gutes). Darin beschreibt er Wien als eine alte, sterbende Mutter. An dieses Lied musste ich denken, als ich das Gedicht gelesen habe.
LG
Sam
Gesungen kann ich es mir gut vorstellen, weil durch ein weiteres Ausdrucksmedium, neben der Sprache, die Ambivalenz in der Beziehung zur Stadt nachvollziehbarer dargestellt werden könnte
und dem Text damit ein wenig mehr an emotionaler Tiefe verliehen würde, die durch die Worte allein nicht entsteht. Dafür sind die Aussagen im Text zu allgemein und ausdrucksschwach.
Es gibt da ein Lied von Fendrich (ein sehr altes und damit noch gutes). Darin beschreibt er Wien als eine alte, sterbende Mutter. An dieses Lied musste ich denken, als ich das Gedicht gelesen habe.
LG
Sam
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Ich muss wohl genauer werden, obwohl Sam das schon so ähnlich geschrieben hat:
Statt Berlin könnte da auch 'Guatemala' oder 'Paderborn' stehen, es wirkt auf mich zu beliebig. Deswegen meinte ich, es sei explizit für Berlin - was sich sonst (nicht du!) so vehement um seiner selbst Willen feiert - zu unhip (Modewort, bei mir negativ besetzt), um etwas Typisches zu erzeugen.
Ein ganz subjektives (keine Wertung!) Lied an eine x-beliebige Stadt, so klingt es in mir. Und deine Bilder finde ich nicht müde, sondern irgendwie auch beliebig (Tümpel, Kloß). Oder sagen wir: kraftlos?
Aber da es ein Liedtext ist, käme es wohl auf die Intonation bzw. Interpretation an. Ich warte das denn mal ab. Micht mehr ärgern, ja? :o)
Tom
Statt Berlin könnte da auch 'Guatemala' oder 'Paderborn' stehen, es wirkt auf mich zu beliebig. Deswegen meinte ich, es sei explizit für Berlin - was sich sonst (nicht du!) so vehement um seiner selbst Willen feiert - zu unhip (Modewort, bei mir negativ besetzt), um etwas Typisches zu erzeugen.
Ein ganz subjektives (keine Wertung!) Lied an eine x-beliebige Stadt, so klingt es in mir. Und deine Bilder finde ich nicht müde, sondern irgendwie auch beliebig (Tümpel, Kloß). Oder sagen wir: kraftlos?
Aber da es ein Liedtext ist, käme es wohl auf die Intonation bzw. Interpretation an. Ich warte das denn mal ab. Micht mehr ärgern, ja? :o)
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Liebe Klara,
für mich trifft dieses Gedicht ganz genau das, was Berlin ausmacht. Allein schon der Einstieg macht klar, dass es nicht um Paderborn gehen kann:
"dein kantiges Herz"
In Paderborn gibt es keine Kanten. Selbst die Gebäude sind katholisch wattiert.
Selbstverständlich handelt es sich auch nicht um Duisburg oder Wien. Beide Städte haben, meiner Erinnerung nach, keinen Ost-West-Gegensatz, der täglich zu spüren ist (s. Louisa in der "Frust-Ecke" und ihre Suche nach der Kastanienallee).
"dein Mund zieht die Fäden
von Westen nach Ost
und niemals - nie! - kommst du zu spät"
Berlin ist eben auch eine Stadt, die nicht schläft. Für mich war es schier unbegreiflich, nachdem ich meine Jugend im Ruhrgebiet damit verbracht hatte, Menschen zu suchen, wie ich in Berlin nachts um drei noch auf einer belebten Straße spazieren gehen konnte. Das gibt es in Duisburg nicht. Für jede gute Kneipe braucht man im Ruhrgebiet mindestens zehn Kilometer auf der A40 oder man muss nach Bochum fahren:
"ich stoß mich und hör wie es pocht
in der Nacht und am Tag und weit fort"
Noch ein letztes Beispiel. Berlin ist eine Stadt, in der man die Narben der deutschen Geschichte sehen und erleben kann. Das geht in Dusiburg auch nicht in dem Maße. Vor einer Weile sah ich im Olympia-Stadion das Spiel Hertha gegen Bochum. Das ist Geschichte zum Anschauen, wenn man in einer der wenigen Nazi-Bauten sitzt, die es überhaupt noch gibt. Noch krasser empfand ich das bei einem Spaziergang durch Kreuzberg (oder Schöneberg), wo ein fetter Bunker aus dem zweiten Weltkrieg in einen Wohnblock der sechziger Jahre hineinragt, ohne genutzt zu werden. (Klar stand irgendwo in Essen auch noch ein Bunker rum, der nicht ins Stadtviertel passte, aber da wurden dann drinnen Konzerte gegeben.)
"Du hast nichts vergessen
und trägst alles nach
bringst die große Geschichte
mit haltbaren Märchen ins Bett"
Gerade als jemand, der sowohl in Paderborn als auch in Berlin gelebt hat, unterstreiche ich noch einmal meine erste Aussage: Ein sehr gelungenes Berlin-Gedicht.
Grüße
Paul Ost
für mich trifft dieses Gedicht ganz genau das, was Berlin ausmacht. Allein schon der Einstieg macht klar, dass es nicht um Paderborn gehen kann:
"dein kantiges Herz"
In Paderborn gibt es keine Kanten. Selbst die Gebäude sind katholisch wattiert.
Selbstverständlich handelt es sich auch nicht um Duisburg oder Wien. Beide Städte haben, meiner Erinnerung nach, keinen Ost-West-Gegensatz, der täglich zu spüren ist (s. Louisa in der "Frust-Ecke" und ihre Suche nach der Kastanienallee).
"dein Mund zieht die Fäden
von Westen nach Ost
und niemals - nie! - kommst du zu spät"
Berlin ist eben auch eine Stadt, die nicht schläft. Für mich war es schier unbegreiflich, nachdem ich meine Jugend im Ruhrgebiet damit verbracht hatte, Menschen zu suchen, wie ich in Berlin nachts um drei noch auf einer belebten Straße spazieren gehen konnte. Das gibt es in Duisburg nicht. Für jede gute Kneipe braucht man im Ruhrgebiet mindestens zehn Kilometer auf der A40 oder man muss nach Bochum fahren:
"ich stoß mich und hör wie es pocht
in der Nacht und am Tag und weit fort"
Noch ein letztes Beispiel. Berlin ist eine Stadt, in der man die Narben der deutschen Geschichte sehen und erleben kann. Das geht in Dusiburg auch nicht in dem Maße. Vor einer Weile sah ich im Olympia-Stadion das Spiel Hertha gegen Bochum. Das ist Geschichte zum Anschauen, wenn man in einer der wenigen Nazi-Bauten sitzt, die es überhaupt noch gibt. Noch krasser empfand ich das bei einem Spaziergang durch Kreuzberg (oder Schöneberg), wo ein fetter Bunker aus dem zweiten Weltkrieg in einen Wohnblock der sechziger Jahre hineinragt, ohne genutzt zu werden. (Klar stand irgendwo in Essen auch noch ein Bunker rum, der nicht ins Stadtviertel passte, aber da wurden dann drinnen Konzerte gegeben.)
"Du hast nichts vergessen
und trägst alles nach
bringst die große Geschichte
mit haltbaren Märchen ins Bett"
Gerade als jemand, der sowohl in Paderborn als auch in Berlin gelebt hat, unterstreiche ich noch einmal meine erste Aussage: Ein sehr gelungenes Berlin-Gedicht.
Grüße
Paul Ost
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Höhö, auf zum lustigen Städtekampf!
Lieber Paul: Alles was du da zum Vergleich heranziehst, mag ja stimmen, aber wo steht das in dem Gedicht? Es transportiert für mich diese Unterschiedlichkeit, diese Einzigartigkeit (ist nicht jede menschliche Ansiedlung auf irgendeine Weise einzigartig?) nicht.
Andererseits muss ich gestehen, dass ich, da ich die Lebensform 'Großstadt' sowieso für überholt und unnatürlich halte, wohl auch schlecht zu solcherlei Wer-hat-die-tollste-Stadt-Gerangel als Sparringspartner tauge. Mich langweilen Städte nur noch, und zwar alle. Wenn man was Schönes sucht, sollte man gebaute Umwelt meiden. Und Menschen, gar noch derer viele auf einem Haufen sowieso.
Ich glaube, dass es ein wesentlicher Faktor ist, ob man in einer Stadt großgeworden oder nur zugereist ist. Die Schönheit einer Einkaufsstraße in Wanheimerort erschließt sich wahrscheinlich nur demjenigen, der als Kind schon dort hinter die Blumenkästen gepinkelt hat.
So empfinde ich auch Klaras Text eher als ein Lied an eine (wo auch immer gelegene) Heimat als an eine bestimmte Stadt.
Tom
p.s. 'Gute' Kneipen findet man in Duisburg nur wenige, das stimmt. Dafür findet man an jeder Ecke schlechte Kneipen, und die sind viel besser. Reine Frage der Betrachtung :o)
Lieber Paul: Alles was du da zum Vergleich heranziehst, mag ja stimmen, aber wo steht das in dem Gedicht? Es transportiert für mich diese Unterschiedlichkeit, diese Einzigartigkeit (ist nicht jede menschliche Ansiedlung auf irgendeine Weise einzigartig?) nicht.
Andererseits muss ich gestehen, dass ich, da ich die Lebensform 'Großstadt' sowieso für überholt und unnatürlich halte, wohl auch schlecht zu solcherlei Wer-hat-die-tollste-Stadt-Gerangel als Sparringspartner tauge. Mich langweilen Städte nur noch, und zwar alle. Wenn man was Schönes sucht, sollte man gebaute Umwelt meiden. Und Menschen, gar noch derer viele auf einem Haufen sowieso.
Ich glaube, dass es ein wesentlicher Faktor ist, ob man in einer Stadt großgeworden oder nur zugereist ist. Die Schönheit einer Einkaufsstraße in Wanheimerort erschließt sich wahrscheinlich nur demjenigen, der als Kind schon dort hinter die Blumenkästen gepinkelt hat.
So empfinde ich auch Klaras Text eher als ein Lied an eine (wo auch immer gelegene) Heimat als an eine bestimmte Stadt.
Tom
p.s. 'Gute' Kneipen findet man in Duisburg nur wenige, das stimmt. Dafür findet man an jeder Ecke schlechte Kneipen, und die sind viel besser. Reine Frage der Betrachtung :o)
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
im Gedicht findet man Bilder, die etwas auslösen. Deshalb habe ich meine Gedanken mit Textstellen belegt. Hier kann eben nicht "Jede andere Stadt" gemeint sein.
Duisburg kann nicht gemeint sein. Da muss man nach der Geschichte zu lange suchen.
Paderborn kann nicht gemeint sein, denn diese Stadt ist beim besten Willen nicht kantig.
Wien kann nicht gemeint sein. Da gibt es keinen Ost-West-Gegensatz.
Es kann nur Berlin gemeint sein.
Auch habe ich nicht zum Städte-Kampf aufgerufen. Ich habe nur wahrgenommen, dass Deine Kritik an Klaras Gedicht nicht zutrifft und unzureichend begründet ist.
Und zu guter letzt, lieber Großstadtbewohner, wohne ich im Wald und preise in letzter Zeit nur noch das Dorfleben.
Grüße
Paul Ost
im Gedicht findet man Bilder, die etwas auslösen. Deshalb habe ich meine Gedanken mit Textstellen belegt. Hier kann eben nicht "Jede andere Stadt" gemeint sein.
Duisburg kann nicht gemeint sein. Da muss man nach der Geschichte zu lange suchen.
Paderborn kann nicht gemeint sein, denn diese Stadt ist beim besten Willen nicht kantig.
Wien kann nicht gemeint sein. Da gibt es keinen Ost-West-Gegensatz.
Es kann nur Berlin gemeint sein.
Auch habe ich nicht zum Städte-Kampf aufgerufen. Ich habe nur wahrgenommen, dass Deine Kritik an Klaras Gedicht nicht zutrifft und unzureichend begründet ist.
Und zu guter letzt, lieber Großstadtbewohner, wohne ich im Wald und preise in letzter Zeit nur noch das Dorfleben.
Grüße
Paul Ost
Hallöchen Klara,
ich mag dein Gedicht, das ich auch gleich als Lied gesehen habe.
Und es kann eben nicht jede x-beliebige Stadt sein, weil du, als Autorin, hier nunmal Berlin beschreibst und nicht Entenhausen. Zudem hat Paul bereits sehr schön aufgezeigt, welche Passagen genau Berlin entsprechen.
Ich bin sehr gespannt auf deine Vertonung.gif)
Saludos aus einem verregneten Idstein.
Mucki
ich mag dein Gedicht, das ich auch gleich als Lied gesehen habe.
Und es kann eben nicht jede x-beliebige Stadt sein, weil du, als Autorin, hier nunmal Berlin beschreibst und nicht Entenhausen. Zudem hat Paul bereits sehr schön aufgezeigt, welche Passagen genau Berlin entsprechen.
Ich bin sehr gespannt auf deine Vertonung
.gif)
Saludos aus einem verregneten Idstein.
Mucki
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Tja Paul,
so ist das nunmal mit den Bildern:
Bei dem Einen lösen sie etwas aus, beim Anderen nicht.
Das mag als Begründung unzureichend sein, stimmt aber trotzdem.
Grüße ins Dorf aus der Höhle.
Tom.
so ist das nunmal mit den Bildern:
Bei dem Einen lösen sie etwas aus, beim Anderen nicht.
Das mag als Begründung unzureichend sein, stimmt aber trotzdem.
Grüße ins Dorf aus der Höhle.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo,
Mucki, schön, dass es dir gefällt .-)
Thomas, ich glaube nicht, dass jeder die Wahl hat, wo er leben will, ob in der Großstadt oder in der "freien Natur". Eine Aufforderung zur Stadtflucht klänge sicher nicht nur dem Schichtarbeiter in der Großstadt Berlin wie Hohn in den Ohren, sondern auch dem Slumkind der Megastadt Mexicocity... sowas klingt dann leicht etwas selbstgerecht und vernagelt. Und ich glaube auch nicht, dass es für die Natur am besten ist, wenn alle möglichst weit ausenander wohnen ,-) Außderm finde ich nicht, dass all das Thema ist im Gedicht, ebensowenig wie ein Städtekampf - darum geht's ja gerade nicht, aber seltsamerweise fühlen sich viele Leute aus anderen Städten sofort persönlich mit ihrer Heimatstadt angegriffen, wenn man etwas nicht nur Negatives über Berlin sagt, und die "Hauptstadt"-Häme ist ja schon Legende (sie wurde übrigens in Berlin erfunden: die Berliner Normalos waren am meisten gegen die eigene Hauptstadtwerdung, wahrscheinlich haben sie geahnt, dass danach nur noch dümmliche, sich wissend und weitgereist wähnende Vergleiche mit New York, Paris, Sidney, London auf sie niedergehen würden, auf Berlin, das kleine Städtchen an der Spree... all dieses "hip" oder "nichthip" hat Berlin aber ja gar nicht nötig ,-) Übrigens fühlen sich immer mehr urbane Franzosen und Amerikaner immer wohler in dieser vielleicht doch immer lockerer werdenden Stadt. Und unter anderem "die zwangszugereisten Bonner" haben es geschafft, die Freundlichkeit von Kellnern und anderen Dienstleistern von "unter aller Sau" auf "geht durch" zu heben. Berlin ändert sich sekündlich. Steck den Colt wieder ein, okay?
Paul Ost, deine Ausführungen haben mich sehr gefreut. Du liest es genau so, wie es gemeint ist. Wahrscheinlich wird dir die Chanson-Version (noch dazu als Rohfassung und mit mangelhaftem Mikro aufgenommen, weil ich mein anderes, gutes gerade verliehen habe) dann nicht so gefallen, aber das Risiko gehe ich jetzt ein:
http://www.blauersalon.net/online-liter ... 0504#80504
Grüße in den Sonntag
Klara
Mucki, schön, dass es dir gefällt .-)
Thomas, ich glaube nicht, dass jeder die Wahl hat, wo er leben will, ob in der Großstadt oder in der "freien Natur". Eine Aufforderung zur Stadtflucht klänge sicher nicht nur dem Schichtarbeiter in der Großstadt Berlin wie Hohn in den Ohren, sondern auch dem Slumkind der Megastadt Mexicocity... sowas klingt dann leicht etwas selbstgerecht und vernagelt. Und ich glaube auch nicht, dass es für die Natur am besten ist, wenn alle möglichst weit ausenander wohnen ,-) Außderm finde ich nicht, dass all das Thema ist im Gedicht, ebensowenig wie ein Städtekampf - darum geht's ja gerade nicht, aber seltsamerweise fühlen sich viele Leute aus anderen Städten sofort persönlich mit ihrer Heimatstadt angegriffen, wenn man etwas nicht nur Negatives über Berlin sagt, und die "Hauptstadt"-Häme ist ja schon Legende (sie wurde übrigens in Berlin erfunden: die Berliner Normalos waren am meisten gegen die eigene Hauptstadtwerdung, wahrscheinlich haben sie geahnt, dass danach nur noch dümmliche, sich wissend und weitgereist wähnende Vergleiche mit New York, Paris, Sidney, London auf sie niedergehen würden, auf Berlin, das kleine Städtchen an der Spree... all dieses "hip" oder "nichthip" hat Berlin aber ja gar nicht nötig ,-) Übrigens fühlen sich immer mehr urbane Franzosen und Amerikaner immer wohler in dieser vielleicht doch immer lockerer werdenden Stadt. Und unter anderem "die zwangszugereisten Bonner" haben es geschafft, die Freundlichkeit von Kellnern und anderen Dienstleistern von "unter aller Sau" auf "geht durch" zu heben. Berlin ändert sich sekündlich. Steck den Colt wieder ein, okay?
Paul Ost, deine Ausführungen haben mich sehr gefreut. Du liest es genau so, wie es gemeint ist. Wahrscheinlich wird dir die Chanson-Version (noch dazu als Rohfassung und mit mangelhaftem Mikro aufgenommen, weil ich mein anderes, gutes gerade verliehen habe) dann nicht so gefallen, aber das Risiko gehe ich jetzt ein:
http://www.blauersalon.net/online-liter ... 0504#80504
Grüße in den Sonntag
Klara
Liebe Klara,
mir gefällt der Text ausnehmend gut. Ich war noch nicht in Berlin, du gibt mir ein gutes Bild davon!
Die Vertonung finde ich zu "weich", das gehörte frecher, rauer.
OT:
Balkangrüße,
ELsa
mir gefällt der Text ausnehmend gut. Ich war noch nicht in Berlin, du gibt mir ein gutes Bild davon!
Die Vertonung finde ich zu "weich", das gehörte frecher, rauer.
OT:
Das stimmt nicht ganz Paul, auch wenn es nicht um zweigeteilt sondern die Vermischung geht. Da ist der Gegensatz schon recht groß und führt zu Konflikten.Wien kann nicht gemeint sein. Da gibt es keinen Ost-West-Gegensatz.
Balkangrüße,
ELsa
Schreiben ist atmen
Wer ist online?
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