Von der Fliegerei

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
woitek

Beitragvon woitek » 30.10.2007, 13:09

Von der Fliegerei

Beim Ritt auf einem Ross mit Flügeln schau ich runter,
wie teppichartig Feld und Wiese sich vermischen,
ein Waldstück, dort ein kleiner Berg dazwischen,
so breitet sich der Erdball vor mir aus, ich lächle munter.

Mit meinen Traumesschwingen träumt sich’s schwebend,
wenn ich durch Sphären mich hinauf, hinab bewege,
nach einem Sturzflug rechts in eine Kurve lege,
mir selbst die Sporen, ja den Ansporn, gebend.

Sag, bist du denn noch nie im Traum geflogen,
auf Engelsrücken und aus freien Stücken?
Als Ikarus kannst du den Himmel schmücken.
Ich mach es jede Nacht! – Na gut, das ist gelogen.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 30.10.2007, 13:35

Hallo woitek,

schön hier mal wieder was von Dir zu lesen.

Gute Idee, saubere Umsetzung. Das Gedicht gefällt mir.

Schönen Tag

Jürgen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.10.2007, 14:07

Hallo woitek,

gefällt mir auch gut. Zwei kleine Anmerkungen:
Mit meinen Traumesschwingen träumt sich’s schwebend,

Traumesschwingen träumt: hier vielleicht ein anderes Wort für "träumt", da doppelt?
mir selbst die Sporen, ja den Ansporn, gebend.

die Sporen geben und Ansporn = doppeltgemoppelt, hm?
Saludos
Mucki

woitek

Beitragvon woitek » 30.10.2007, 15:28

Hallo Jürgen, hallo Mucki,

vielen Dank fürs Lesen und eure Beiträge.

@Mucki

die von dir herausgestellten Textstellen habe ich bewusst so gesetzt. Im ersten Fall handelt es sich um eine Figura etymologica und im zweiten um eine Tautologie (wenn man es bös meint könnte man auch sagen einen Pleonasmus;)

Ich weiß, in der modernen Lyrik sind generell Wortwiederholungen sehr unstritten. Das sehe ich auch so, wenn diese Wiederholungen von sprachlicher Banalität zeugen (Ausnahmen sind immer drin) Hier verwende ich diese Mittel aus künstlerisch, ästhetischen Gründen.

Gruß
Woitek

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.10.2007, 22:50

Hallo Woitek,

ich dachte mir schon, dass du es bewusst so geschrieben hast, da bei diesen Sonetten ja alles mit viel Bedacht gesetzt wird, wollte es quasi nur hinterfragt haben,-)
Saludos
Mucki

woitek

Beitragvon woitek » 01.11.2007, 09:09

Hallo Mucki,

das Hinterfragen ist doch sehr wichtig. Sonst könnte ich meine Texte doch gleich in die Schublade legen, oder an die Toilettenwände kleben ;)

Mmm, für ein Sonett fehlen bei diesem Text aber eine Menge Merkmale ;)

lg
Woitek

Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.11.2007, 12:53

Hallo Woitek,
Mmm, für ein Sonett fehlen bei diesem Text aber eine Menge Merkmale ;)

Da kannste mal sehen,-) Da fehlen so viele Merkmale und ich erkenne noch nicht mal, dass es gar kein Sonett ist *über mich selber lach*
Saludos
Mucki


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