Am Fenster
Ein Rest vom Sommer hat sich im Hinterhof verfangen
ruht sich nun aus, geschützt vor Wind und Straßenlärm
als schaute der Oktober nicht herein
wärmt ein letztes Mal den zögerlichen Ahorn
der hat noch immer keinen Herbstton aufgelegt
doch Frucht und Blätter sind ihm schwer, sein Grün so müde
das späte Licht lässt Spinnenfäden glimmen
der Wein lehnt sich errötend an die Wand
die wilden Gänse lachen über uns und ziehen weiter.
Meine Ernte hängt dies Jahr nicht prall und satt im Baum
verrinnt an ruhelosem Tag in traumloser Nacht
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
wärmt mir die Finger in den Taschen wie Maronen
und bindet unverfroren Eisblumen zu einem Strauß.
Später, wenn die Sonne wieder steigt, wird von allem
eine Handvoll geblieben sein für die neue Saat.
Geklapper von Absätzen hallt herauf
rot müssen sie sein, denke ich.
Und wenn die Dämmerung wie Seide herabfällt
ist ein Sommer im Hinterhof verglüht.
Änderungen:
Zeile 3: guckte > schaute nach Vorschlag von Gerda und Caty und rein > herein nach Vorschlag von Lisa
Zeilen 10 und 11: vorher Imperfekt, jetzt Präsens
Zeile 11: vorher: kauerte sich lichtscheu in Astgabeln, hinter die Borke
Zeile 14: zum > zu einem nach Vorschlag von Lisa
Zeile 17: echot > hallt nach Vorschlag von Mucki
Am Fenster
Hallo Annette,
schön, mal wieder etwas von dir zu lesen,-)
Ich mag die Stimmung, die dein Gedicht erzeugt und auch, wie du den Sommer, den Ahorn, den Wein personifizierst.
Es liest sich sehr melodisch. An diesen Stellen bin ich jedoch gestolpert:
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
Hier fehlt mir etwas hinter "reichlich", da es mit "wärmt" weitergeht. Stünde da ein Punkt, könnte man es stehenlassen, finde ich.
und bindet ganz unverfroren Eisblumen zum Strauß. Das finde ich klasse!
Geklapper von Absätzen echot herauf
Hier würde ich das "echot" überdenken. Warum nicht "hallt"?
Mit ist aufgefallen, dass du mal Kommas gesetzt hast, mal nicht. Ich würde dies einheitlich machen, entweder gar keine Interpunktion oder konsequent durchziehen.
Du hast teilweise umgangsssprachlich geschrieben, wie z.B. "rein", "dies Jahr", etc. Absicht?
Dies meine Gedanken zu deinem sehr bildhaften, schönen Gedicht.
Saludos
Mucki
schön, mal wieder etwas von dir zu lesen,-)
Ich mag die Stimmung, die dein Gedicht erzeugt und auch, wie du den Sommer, den Ahorn, den Wein personifizierst.
Es liest sich sehr melodisch. An diesen Stellen bin ich jedoch gestolpert:
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
Hier fehlt mir etwas hinter "reichlich", da es mit "wärmt" weitergeht. Stünde da ein Punkt, könnte man es stehenlassen, finde ich.
und bindet ganz unverfroren Eisblumen zum Strauß. Das finde ich klasse!
Geklapper von Absätzen echot herauf
Hier würde ich das "echot" überdenken. Warum nicht "hallt"?
Mit ist aufgefallen, dass du mal Kommas gesetzt hast, mal nicht. Ich würde dies einheitlich machen, entweder gar keine Interpunktion oder konsequent durchziehen.
Du hast teilweise umgangsssprachlich geschrieben, wie z.B. "rein", "dies Jahr", etc. Absicht?
Dies meine Gedanken zu deinem sehr bildhaften, schönen Gedicht.
Saludos
Mucki
Liebe annette,
ganz wunderbar zeichnest du vordergründig die Atmosphäre, eines warmens Frühherbsttages, nicht ohne in die Tiefe zu gehen.
Die Erntezeit beschreibst du metaphorisch, aber es folgt dem Vergehen kein Bedauern über das Vorübergehen der Zeit des Wachsens.
Vielmehr lenkt Lyrich den Blick (auch des Lesers) auf die neue Wachstumperiode. Lyrich weiß, was, und wie viel es wieder säen wird können.
Gerade der letzte Vers beschwört Die "Hohe Zeit" herauf, die Absätze gleich einem Trommeln und ... schon wieder ist ein Sommertag vorbei.
(Beständig ist nur der Wechsel)
Ich habe deinen Text analog zur Naturbeschreibung als ein Beziehungsgedicht gelesen.
An statt des "guckt", würde ich lieber "schaut" lesen wollen. (Klingt weicher)
Lieber Mucki,
annette meint hier "die Ernte"
Nachtgrüße
Gerda
ganz wunderbar zeichnest du vordergründig die Atmosphäre, eines warmens Frühherbsttages, nicht ohne in die Tiefe zu gehen.
Die Erntezeit beschreibst du metaphorisch, aber es folgt dem Vergehen kein Bedauern über das Vorübergehen der Zeit des Wachsens.
Vielmehr lenkt Lyrich den Blick (auch des Lesers) auf die neue Wachstumperiode. Lyrich weiß, was, und wie viel es wieder säen wird können.
Gerade der letzte Vers beschwört Die "Hohe Zeit" herauf, die Absätze gleich einem Trommeln und ... schon wieder ist ein Sommertag vorbei.
(Beständig ist nur der Wechsel)
Ich habe deinen Text analog zur Naturbeschreibung als ein Beziehungsgedicht gelesen.
An statt des "guckt", würde ich lieber "schaut" lesen wollen. (Klingt weicher)
Lieber Mucki,
annette meint hier "die Ernte"
annette hat geschrieben:Meine Ernte hing dies Jahr nicht prall und satt im Baum
kauerte sich lichtscheu in Astgabeln, hinter die Borke
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
Nachtgrüße
Gerda
Dank Euch sehr für Eure Eindrücke!
@Mucki:
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
Warum bist Du hier gestolpert? War es der Bezug sie=Ernte, den Gerda anspricht? Im Prosatext müsste nach reichlich ein Komma stehen.
echot/hallt: da denke ich drüber nach, muss ich mir mal beides auf der Zunge zergehen lassen.
Zu den Kommata: Eigentlich wollte ich nur dort welche setzen, wo sonst das Verständnis schwierig wird, also innerhalb von Versen. Zweimal sind sie aber auch am Zeilenende hängen geblieben – werde ich sofort ändern.
Danke für die Hinweise!
@Jürgen und ELsa:
Ich freue mich sehr, dass Euch der Text gefällt, insbesondere, dass die Bilder so gut ankommen.
@Gerda:
Du beschreibst schön, was ich im Sinn hatte. Zum letzten Vers: Das war in der Entstehung der erste – also wirklich der Dreh- und Angelpunkt.
Beziehungsgedicht: Meinst Du Beziehung zwischen zwei Personen? Das hatte ich nicht im Sinn. Eher die Beziehung des Ich zur Natur, zur (Lebens-)Zeit. Wäre das Du die Person mit den klappernden Absätzen? Oder einfach eine weitere Beziehung, die zu Ende geht?
Dank Dir sehr für Deine Überlegungen!
Euch allen liebe Grüße - annette
@Mucki:
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
Warum bist Du hier gestolpert? War es der Bezug sie=Ernte, den Gerda anspricht? Im Prosatext müsste nach reichlich ein Komma stehen.
echot/hallt: da denke ich drüber nach, muss ich mir mal beides auf der Zunge zergehen lassen.
Zu den Kommata: Eigentlich wollte ich nur dort welche setzen, wo sonst das Verständnis schwierig wird, also innerhalb von Versen. Zweimal sind sie aber auch am Zeilenende hängen geblieben – werde ich sofort ändern.
Danke für die Hinweise!
@Jürgen und ELsa:
Ich freue mich sehr, dass Euch der Text gefällt, insbesondere, dass die Bilder so gut ankommen.
@Gerda:
Du beschreibst schön, was ich im Sinn hatte. Zum letzten Vers: Das war in der Entstehung der erste – also wirklich der Dreh- und Angelpunkt.
Beziehungsgedicht: Meinst Du Beziehung zwischen zwei Personen? Das hatte ich nicht im Sinn. Eher die Beziehung des Ich zur Natur, zur (Lebens-)Zeit. Wäre das Du die Person mit den klappernden Absätzen? Oder einfach eine weitere Beziehung, die zu Ende geht?
Dank Dir sehr für Deine Überlegungen!
Euch allen liebe Grüße - annette
Annette, ein Text, der mir gut gefällt, Thema Herbst, an dem sich so viele, mich selbst nicht ausgeschlossen, versuchen. Du malst schön bunte Herbstbilder, die eingehen. Eine kleine Nachdenklichkeit geht durch den Text, und das tut ihm gut.
Ich möchte aber in die Einzelheiten gehen:
Strophe 1:
Hier klänge es schöner: "Ein Rest von Sommer", das "vom" klingt ein bisschen ungeschickt.
Mir gefällt auch das Perfekt nicht so recht vom Klang her: "hat sich verfangen", statt Präteritum: verfing sich im Hinterhof. Schön das: "als guckte der Oktober hier nicht rein" als Bild. Meine Kritik setzt beim "gucken" an, es gibt weniger kindliche Ausdrücke für das Sehen.
Der "zögerliche" Ahorn: Hier stolpere ich, und zwar mächtig gewaltig, denn das deutsche Partizip zu zögern heißt nun mal zögernd. Zögerlich ist eine modische Bildung, deren Berechtigung ich in diesem Gedicht nicht sehe.
Strophe 2:
Halt dich fest, ich schlag dir vor, die ganze Strophe 2 zu streichen. Da gibt es eine Reihe ungeschickter Formulierungen (bindet ganz unverfroren Eisblumen z. B. - was du vielleicht schön findet, aber unverfroren hat zwar denselben Wortstamm wie frieren, hat aber eine andere Bedeutung, die hier nicht zutrifft; "kauerte sich lichtscheu in Astgabeln" - hörst du, wie holprig das klingt?). Aber nicht nur, inhaltlich bringt sie auch nichts Wesentliches, sie bauscht höchstens den Text auf.
Strophe 3:
Zeile 1 und 2 - wunderschön!!! Damit würde ich aber rausgehen, sonst entsteht der Eindruck, du müsstest uns dein Gedicht noch mal von vorne erklären, zumal du den "Höhepunkt" eben in Zeile 1 und 2 bereits verbraucht hast. Geh mit den roten Absätzen raus, leg ich dir ans Herz.
Liebe Grüße Caty
Ich möchte aber in die Einzelheiten gehen:
Strophe 1:
Hier klänge es schöner: "Ein Rest von Sommer", das "vom" klingt ein bisschen ungeschickt.
Mir gefällt auch das Perfekt nicht so recht vom Klang her: "hat sich verfangen", statt Präteritum: verfing sich im Hinterhof. Schön das: "als guckte der Oktober hier nicht rein" als Bild. Meine Kritik setzt beim "gucken" an, es gibt weniger kindliche Ausdrücke für das Sehen.
Der "zögerliche" Ahorn: Hier stolpere ich, und zwar mächtig gewaltig, denn das deutsche Partizip zu zögern heißt nun mal zögernd. Zögerlich ist eine modische Bildung, deren Berechtigung ich in diesem Gedicht nicht sehe.
Strophe 2:
Halt dich fest, ich schlag dir vor, die ganze Strophe 2 zu streichen. Da gibt es eine Reihe ungeschickter Formulierungen (bindet ganz unverfroren Eisblumen z. B. - was du vielleicht schön findet, aber unverfroren hat zwar denselben Wortstamm wie frieren, hat aber eine andere Bedeutung, die hier nicht zutrifft; "kauerte sich lichtscheu in Astgabeln" - hörst du, wie holprig das klingt?). Aber nicht nur, inhaltlich bringt sie auch nichts Wesentliches, sie bauscht höchstens den Text auf.
Strophe 3:
Zeile 1 und 2 - wunderschön!!! Damit würde ich aber rausgehen, sonst entsteht der Eindruck, du müsstest uns dein Gedicht noch mal von vorne erklären, zumal du den "Höhepunkt" eben in Zeile 1 und 2 bereits verbraucht hast. Geh mit den roten Absätzen raus, leg ich dir ans Herz.
Liebe Grüße Caty
Hallo Annette,
Das "reichlich" habe ich auf die Ernte bezogen gelesen, klar. Ich bin hier beim Lautlesen gestolpert. Einmal, weil hier ein Komma fehlt, aber ich es könnte auch am "mir" liegen. Lies es mal ohne "mir". Ich glaube, dann fließt es besser. Was meinst du?
Saludos
Mucki
Meine Ernte hing dies Jahr nicht prall und satt im Baum
kauerte sich lichtscheu in Astgabeln, hinter die Borke
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
Das "reichlich" habe ich auf die Ernte bezogen gelesen, klar. Ich bin hier beim Lautlesen gestolpert. Einmal, weil hier ein Komma fehlt, aber ich es könnte auch am "mir" liegen. Lies es mal ohne "mir". Ich glaube, dann fließt es besser. Was meinst du?
Saludos
Mucki
Hallo Caty,
Du hast recht, von klingt besser. Vom hat aber den Vorteil, das es von dem heißt, dass also von einem bestimmten Sommer die Rede ist, was mit der letzten Zeile korrespondiert, in der es dann explizit um einen Sommer geht: einen, wie jeden anderen. - Ich werde noch drüber nachdenken.
Metrisch passt das Perfekt hier besser. Und es ist auch grammatikalisch korrekter, denn was das Ich vom Fenster aus sieht, ist das Ergebnis dieses Ereignisses: ruht sich nun aus
Absolut einverstanden. Gerda hatte das auch schon angemerkt (sorry, Gerda, hab ich vergessen) - wird geändert!
Ich finde "zögerlich" bereits im Grimmschen Wörterbuch. Außerdem ist es ein Adjektiv, das eine bleibende Eigenschaft des Ahorn bezeichnet, nicht ein momentanes Zögern.
Ich denke, ich weiß, was Du meinst. Du willst die reflektierenden Passagen streichen. Dann bliebe ein Text, der nur beschreibt. Das ist schön (und entspricht Deinem protokollierenden Stil, wie Scarlett glaube ich, mal sagte) - wäre aber ein anderer Text.
Strophe 2 ist die Ebene der Reflexion, der Zwiesprache des Ich mit der Natur oder sich selbst. Darauf möchte ich nicht verzichten.
Du sprichst auch von ungeschickten Formulierungen hier. Der Duktus ist in dieser Strophe ein anderer, es geht um Introspektion, das mag neben reiner Naturbetrachtung holprig klingen.
Und die letzten beiden Zeilen: Ich sagte schon, dass mir die Wendung zu einem Sommer wichtig ist. Es geht um den ewigen Wechsel der Natur, wie Gerda schrieb.
Das hast Du schön gesagt, Caty. Und ich verstehe es. Aber ich habe das Gefühl, es wäre ein anderes Gedicht. Gibts noch andere Meinungen zu den letzten zwei Zeilen? Wiederholend? Zu betulich?
Ich denke, ich werde einen Alternativ-Text nach Deinen Vorschlägen daneben setzen. Sie sind sehr konsequent (ohne die beiden letzten Zeilen kann ich in der ersten Zeile zB von sagen).
Herzlichen Dank für Deine Beschäftigung mit dem Text!
Gruß - annette
Caty hat geschrieben:Strophe 1:
Hier klänge es schöner: "Ein Rest von Sommer", das "vom" klingt ein bisschen ungeschickt.
Du hast recht, von klingt besser. Vom hat aber den Vorteil, das es von dem heißt, dass also von einem bestimmten Sommer die Rede ist, was mit der letzten Zeile korrespondiert, in der es dann explizit um einen Sommer geht: einen, wie jeden anderen. - Ich werde noch drüber nachdenken.
Caty hat geschrieben:Mir gefällt auch das Perfekt nicht so recht vom Klang her: "hat sich verfangen", statt Präteritum: verfing sich im Hinterhof.
Metrisch passt das Perfekt hier besser. Und es ist auch grammatikalisch korrekter, denn was das Ich vom Fenster aus sieht, ist das Ergebnis dieses Ereignisses: ruht sich nun aus
Caty hat geschrieben:Schön das: "als guckte der Oktober hier nicht rein" als Bild. Meine Kritik setzt beim "gucken" an, es gibt weniger kindliche Ausdrücke für das Sehen.
Absolut einverstanden. Gerda hatte das auch schon angemerkt (sorry, Gerda, hab ich vergessen) - wird geändert!
Caty hat geschrieben:Der "zögerliche" Ahorn: Hier stolpere ich, und zwar mächtig gewaltig, denn das deutsche Partizip zu zögern heißt nun mal zögernd. Zögerlich ist eine modische Bildung, deren Berechtigung ich in diesem Gedicht nicht sehe.
Ich finde "zögerlich" bereits im Grimmschen Wörterbuch. Außerdem ist es ein Adjektiv, das eine bleibende Eigenschaft des Ahorn bezeichnet, nicht ein momentanes Zögern.
Caty hat geschrieben:Strophe 2:
Halt dich fest, ich schlag dir vor, die ganze Strophe 2 zu streichen.
Ich denke, ich weiß, was Du meinst. Du willst die reflektierenden Passagen streichen. Dann bliebe ein Text, der nur beschreibt. Das ist schön (und entspricht Deinem protokollierenden Stil, wie Scarlett glaube ich, mal sagte) - wäre aber ein anderer Text.
Strophe 2 ist die Ebene der Reflexion, der Zwiesprache des Ich mit der Natur oder sich selbst. Darauf möchte ich nicht verzichten.
Du sprichst auch von ungeschickten Formulierungen hier. Der Duktus ist in dieser Strophe ein anderer, es geht um Introspektion, das mag neben reiner Naturbetrachtung holprig klingen.
Und die letzten beiden Zeilen: Ich sagte schon, dass mir die Wendung zu einem Sommer wichtig ist. Es geht um den ewigen Wechsel der Natur, wie Gerda schrieb.
Caty hat geschrieben:Geh mit den roten Absätzen raus, leg ich dir ans Herz.
Das hast Du schön gesagt, Caty. Und ich verstehe es. Aber ich habe das Gefühl, es wäre ein anderes Gedicht. Gibts noch andere Meinungen zu den letzten zwei Zeilen? Wiederholend? Zu betulich?
Ich denke, ich werde einen Alternativ-Text nach Deinen Vorschlägen daneben setzen. Sie sind sehr konsequent (ohne die beiden letzten Zeilen kann ich in der ersten Zeile zB von sagen).
Herzlichen Dank für Deine Beschäftigung mit dem Text!
Gruß - annette
Hallo Mucki,
Kann ich leider nicht nachvollziehen. Das mir ist schon wichtig, weil es ja um die persönliche Ernte geht. Und vom Lesefluss her, find ichs okay. wird sie mir lese ich als Daktylus, wie Schneehände davor.
Du fragtest auch nach umgangssprachlichen Kürzungen. Die haben metrische Gründe. Stören sie Dich?
Gruß - annette
Mucki hat geschrieben:Meine Ernte hing dies Jahr nicht prall und satt im Baum
kauerte sich lichtscheu in Astgabeln, hinter die Borke
doch ich weiß: Unter Schneehänden wird sie mir reichlich
Das "reichlich" habe ich auf die Ernte bezogen gelesen, klar. Ich bin hier beim Lautlesen gestolpert. Einmal, weil hier ein Komma fehlt, aber ich es könnte auch am "mir" liegen. Lies es mal ohne "mir". Ich glaube, dann fließt es besser. Was meinst du?
Kann ich leider nicht nachvollziehen. Das mir ist schon wichtig, weil es ja um die persönliche Ernte geht. Und vom Lesefluss her, find ichs okay. wird sie mir lese ich als Daktylus, wie Schneehände davor.
Du fragtest auch nach umgangssprachlichen Kürzungen. Die haben metrische Gründe. Stören sie Dich?
Gruß - annette
Hallo Annette,
ok, war nur ein Gedanke mit dem "mir", da ja schon "meine Ernte" da steht, sich das "mir" also aus dem Kontext ergibt.
Die umgangssprachlichen Kürzungen sind mir nur aufgefallen. Sie stören mich nicht. Und wenn du sie aus metrischen Gründen ganz bewusst gesetzt hast, ist es doch okay,-)
Saludos
Mucki
ok, war nur ein Gedanke mit dem "mir", da ja schon "meine Ernte" da steht, sich das "mir" also aus dem Kontext ergibt.
Die umgangssprachlichen Kürzungen sind mir nur aufgefallen. Sie stören mich nicht. Und wenn du sie aus metrischen Gründen ganz bewusst gesetzt hast, ist es doch okay,-)
Saludos
Mucki
Hallo Annette,
keine Komms gelesen, falls ich was ansprechen, auf das du schon geantwortet hast, werd ichs gleich selber lesen.
Das Gedicht gefällt mir insgesamt sehr gut, die nachfolgenden Punkte sind meine Meinung:
Den ersten Teil gibts nix zu meckern.
Am zweiten find ichs schade, dass der Rhythmus wechselt, und die Zeile
und bindet ganz unverfroren Eisblumen zum Strauß schwergängig.
Die Bilder in diesem Abschnitt beziehen sich auf meine Ernte, die kann ich mir gut als Maronen die in der Tasche wärmen vorstellen, aber eben nicht als etwas, das noch aktiv handeln kann. Trotzdem gefällt mir die Aussage, dass aus allem Ernte/Vorrat gezogen werden kann, auch aus Eisblumen.
Echot finde ich unschön. Das Wort sieht doch so wies dasteht nur müllig aus, finde ich.
Die roten Schuhe find ich klasse und ende machomäßig: Kann nur eine Frau drauf kommen.
Einschätzung: Lesegenuss
Gruß
Sneaky
keine Komms gelesen, falls ich was ansprechen, auf das du schon geantwortet hast, werd ichs gleich selber lesen.
Das Gedicht gefällt mir insgesamt sehr gut, die nachfolgenden Punkte sind meine Meinung:
Den ersten Teil gibts nix zu meckern.
Am zweiten find ichs schade, dass der Rhythmus wechselt, und die Zeile
und bindet ganz unverfroren Eisblumen zum Strauß schwergängig.
Die Bilder in diesem Abschnitt beziehen sich auf meine Ernte, die kann ich mir gut als Maronen die in der Tasche wärmen vorstellen, aber eben nicht als etwas, das noch aktiv handeln kann. Trotzdem gefällt mir die Aussage, dass aus allem Ernte/Vorrat gezogen werden kann, auch aus Eisblumen.
Echot finde ich unschön. Das Wort sieht doch so wies dasteht nur müllig aus, finde ich.
Die roten Schuhe find ich klasse und ende machomäßig: Kann nur eine Frau drauf kommen.
Einschätzung: Lesegenuss
Gruß
Sneaky
Hallo Sneaky,
Der Rhythmuswechsel soll den Wechsel von Naturbetrachtung zu Introspektion unterstützen.
Ja, ich weiß, was Du meinst. Eigentlich unterstützt die Ernte das Ich nur bei seiner eigenen Aktivität, hilft ihm, den Winter zu genießen.
"müllig" *grins* - ja, ich fürchte, da ist was dran. Ich werde nach Muckis Vorschlag durch "hallt" ersetzen.
Danke dafür und für die Anregungen!
Gruß - annette
Sneaky hat geschrieben:Am zweiten find ichs schade, dass der Rhythmus wechselt, und die Zeile und bindet ganz unverfroren Eisblumen zum Strauß schwergängig.
Der Rhythmuswechsel soll den Wechsel von Naturbetrachtung zu Introspektion unterstützen.
Sneaky hat geschrieben:Die Bilder in diesem Abschnitt beziehen sich auf meine Ernte, die kann ich mir gut als Maronen die in der Tasche wärmen vorstellen, aber eben nicht als etwas, das noch aktiv handeln kann. Trotzdem gefällt mir die Aussage, dass aus allem Ernte/Vorrat gezogen werden kann, auch aus Eisblumen.
Ja, ich weiß, was Du meinst. Eigentlich unterstützt die Ernte das Ich nur bei seiner eigenen Aktivität, hilft ihm, den Winter zu genießen.
Sneaky hat geschrieben:Echot finde ich unschön. Das Wort sieht doch so wies dasteht nur müllig aus, finde ich.
"müllig" *grins* - ja, ich fürchte, da ist was dran. Ich werde nach Muckis Vorschlag durch "hallt" ersetzen.
Sneaky hat geschrieben:Einschätzung: Lesegenuss
Danke dafür und für die Anregungen!
Gruß - annette
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