Elegie
An deinem Sterbetag saß ich
Vielleicht in dem Straßencafé nebenan
Trank unser schwarzes Gesöff ohne
Zucker und Milch. Wenig geschah
Als was ehmals geschah mit dir.
Ich tat Gewohntes rauchte und las
In einem Buche. Vorübergehende blickten
Auf mich. An solch schönsonnigem Nachmittag.
Wir hatten September. Ich weiß noch:
Mein Haar flog von leichtem Wind.
Elegie
- Schwarzbeere
- Beiträge: 254
- Registriert: 03.12.2006
- Geschlecht:
Caty,
wo soll man etwas einstellen? Und wenn man von Liebe spricht, dann spielt sich diese ja in den Gehirnen als ein physisch-chemischer Vorgang ab, den man in den Versen der Poeten widergespiegelt erwartet. Also ist es den vielen ein Grausen, wenn sie sich Greise als Liebhaber vorstellen, so wie jene mit gerunzelter Stirne die amourösen Eskapaden der Pennäler erleben müssen. Sind wir als etwas Ältere daher aus den Pfauengarten der Liebeslyrik auszuschließen oder müssen wir uns dort i.e. hier mit Rückblicken bescheiden?
Nach diesem altklugen Gemeinplatz nun zu deiner Elegie: zehn Zeilen sind nicht viel, doch wirken sie auf mich zu gedrängt, und ich hätte es vorgezogen, wenn du z.B. zwei Strophen gebildet hättest. Sprachlich frage ich mich, ob Sterbetag dieselbe Konnotation wie Geburtstag hat, der also nicht den Tage der tatsächlichen Geburt, sondern deren Jahrestag bezeichnet. Da du aber ein „vielleicht“ einschiebst, dürfte es sich um den Tag handeln, an dem das angesprochene Du starb, von dem das aussagende Ich jedoch getrennt war, obwohl "wir" September hatten und das Café "nebenan" war, was die Beziehung noch komplizierter werden lässt, und das „ehmals“ deutet wohl auch an, dass die Beziehung oder die gemeinsamen Cafébesuche schon einiges an Vergangenheit aufweisen lassen.
Auf dieses Bild und seine Farbkleckse legt sich die Erinnerung des im Winde fliegenden Haares, was ich als sehr gelungenen Abgesang betrachte.
Kompliment. Schwarzbeere
wo soll man etwas einstellen? Und wenn man von Liebe spricht, dann spielt sich diese ja in den Gehirnen als ein physisch-chemischer Vorgang ab, den man in den Versen der Poeten widergespiegelt erwartet. Also ist es den vielen ein Grausen, wenn sie sich Greise als Liebhaber vorstellen, so wie jene mit gerunzelter Stirne die amourösen Eskapaden der Pennäler erleben müssen. Sind wir als etwas Ältere daher aus den Pfauengarten der Liebeslyrik auszuschließen oder müssen wir uns dort i.e. hier mit Rückblicken bescheiden?
Nach diesem altklugen Gemeinplatz nun zu deiner Elegie: zehn Zeilen sind nicht viel, doch wirken sie auf mich zu gedrängt, und ich hätte es vorgezogen, wenn du z.B. zwei Strophen gebildet hättest. Sprachlich frage ich mich, ob Sterbetag dieselbe Konnotation wie Geburtstag hat, der also nicht den Tage der tatsächlichen Geburt, sondern deren Jahrestag bezeichnet. Da du aber ein „vielleicht“ einschiebst, dürfte es sich um den Tag handeln, an dem das angesprochene Du starb, von dem das aussagende Ich jedoch getrennt war, obwohl "wir" September hatten und das Café "nebenan" war, was die Beziehung noch komplizierter werden lässt, und das „ehmals“ deutet wohl auch an, dass die Beziehung oder die gemeinsamen Cafébesuche schon einiges an Vergangenheit aufweisen lassen.
Auf dieses Bild und seine Farbkleckse legt sich die Erinnerung des im Winde fliegenden Haares, was ich als sehr gelungenen Abgesang betrachte.
Kompliment. Schwarzbeere
Ja, Schwarzbeere, der von dir geschilderte Zusammenhang ist so gemeint von mir. Die Beziehung ist lange vorüber, das Ich hat erfahren, dass das Du gestorben ist, es war im September. Da ist immer noch ein Rest Verbundenheit und Gemeinsamkeit: Wir hatten September, nicht: Es war September. Es überlegt: Was tat ich eigentlich an diesem Tage, habe ich nichts gespürt? Genau weiß das Ich nicht, was es an diesem Tag tat. Vielleicht saß es wie so oft in dem Café, in dem man sich früher getroffen hatte, trank dasselbe schwarze Gesöff ohne Milch und Zucker, rauchte und las wie damals. Alles war wie immer, aber etwas blieb in der Erinnerung: der Wind. Es könnte ein Zeichen gewesen sein. Ungefähr das will ich aussagen.
Die Strophenform ist in der Lyrik das Althergebrachte. Aber genauso althergebracht sind Gedichte, die nicht in Strophen eingeteilt sind. Wenn ich Strophen schreibe, gehe ich völlig anders an das Gedicht heran. Die Stropheneinteilung funktioniert ja nach bestimmten Gesetzen (wird meist nicht beachtet). Hier, in diesem Fall, erübrigt sich die Einteilung in Strophen, es gibt ja kaum so etwas wie einen umfassenden Rückblick, das Gedicht ist allein Gegenwart, ein Gedenken, ein Gedanke, den ich nicht zerrissen wissen will.
Nein, ich meine nicht den wiederkehrenden Sterbetag, sondern den eigentlichen, also nicht wie jedes Jahr den Geburtstag.
Meiner Ansicht nach geht das aus dem Text hervor.
Aber nein, Schwarzbeere, warum sollten wir aus dem Pfauengarten der Liebe ausgeschlossen sein? Im Gegenteil, bring dich ein in die Liebesgedichte. Was ich gerade, als ich älter wurde, festgestellt habe: Die Liebesfähigkeit wächst mit den Jahren, vor allem die Intensität des Gefühls. Ich finde verliebte ältere Paare überhaupt nicht lächerlich. Im Gegenteil, sie haben so etwas Rührendes in ihrer Liebe, etwas, auf das manchmal Jüngere neidisch sind. Es sind die Gesten, gütiger als in der Jugend, die Behutsamkeit, die Überlegtheit, das Jungsein, das in Belanglosigkeiten immer noch durchschimmert, und da ist das Wissen, dass diese Liebe einmal zu Ende gehen wird. Ach, man könnte darüber so viel schreiben. Wenn du Liebesgedichte schreibst, stell sie hier ein. Ich würde mich freuen. Sehr.
Liebe Grüße Caty
Die Strophenform ist in der Lyrik das Althergebrachte. Aber genauso althergebracht sind Gedichte, die nicht in Strophen eingeteilt sind. Wenn ich Strophen schreibe, gehe ich völlig anders an das Gedicht heran. Die Stropheneinteilung funktioniert ja nach bestimmten Gesetzen (wird meist nicht beachtet). Hier, in diesem Fall, erübrigt sich die Einteilung in Strophen, es gibt ja kaum so etwas wie einen umfassenden Rückblick, das Gedicht ist allein Gegenwart, ein Gedenken, ein Gedanke, den ich nicht zerrissen wissen will.
Nein, ich meine nicht den wiederkehrenden Sterbetag, sondern den eigentlichen, also nicht wie jedes Jahr den Geburtstag.
Meiner Ansicht nach geht das aus dem Text hervor.
Aber nein, Schwarzbeere, warum sollten wir aus dem Pfauengarten der Liebe ausgeschlossen sein? Im Gegenteil, bring dich ein in die Liebesgedichte. Was ich gerade, als ich älter wurde, festgestellt habe: Die Liebesfähigkeit wächst mit den Jahren, vor allem die Intensität des Gefühls. Ich finde verliebte ältere Paare überhaupt nicht lächerlich. Im Gegenteil, sie haben so etwas Rührendes in ihrer Liebe, etwas, auf das manchmal Jüngere neidisch sind. Es sind die Gesten, gütiger als in der Jugend, die Behutsamkeit, die Überlegtheit, das Jungsein, das in Belanglosigkeiten immer noch durchschimmert, und da ist das Wissen, dass diese Liebe einmal zu Ende gehen wird. Ach, man könnte darüber so viel schreiben. Wenn du Liebesgedichte schreibst, stell sie hier ein. Ich würde mich freuen. Sehr.
Liebe Grüße Caty
Liebe Caty,
die leichte Form in etwas Schweren zu wählen, finde ich angemessen für eine Elegie (oder eben andersherum, aber eben die Vereinigung dieser beiden Gewichte, das ist fein). Ich würde bei gewähltem Titel (Sterbetag) nur nicht vom Tod direkt sprechen, das Wort macht die Wirkkraft des Titels
zunichte (schwächt sie zumindest ab) -- .
Ehmals statt ehemals und Buche statt Buch empfinde ich als gekünstelt, es negiert eher den Klang, den es erzeugen möchte, fürchte ich? Jedenfalls empfinde ich den Sprung ins Altertümliche/Edle/Hochsprachige als unglaubwürdig. Der Gesang wird doch eben in deinem Text durch die Einfachheit erzeugt.
Und noch was Kleines: Der Umbruch nach "rauchte und las" erzeugt etwas den grammatischen Verdacht, als rauchte das lyr. Ich auch in einem Buche - wirkt also etwas unfreiwllig komisch, da würde ich den Umbruch anders wählen.
Die Stilprobe des Textes finde ich richtig, zeigt poetisches Gespür, der Titel trifft. Die Bilder halten diesen Versuch aber nicht ganz durch -- sie bleiben zu blass, zu bekannt (rauchen und buch lesen) in ihrer Form (leicht und einfach sollen sie sein, aber da steckt eben oft viel schliff dahinter).
Somit ein guter Versuch für mich (auch Versuche sind poetisch).
Liebe Grüße,
Lisa
die leichte Form in etwas Schweren zu wählen, finde ich angemessen für eine Elegie (oder eben andersherum, aber eben die Vereinigung dieser beiden Gewichte, das ist fein). Ich würde bei gewähltem Titel (Sterbetag) nur nicht vom Tod direkt sprechen, das Wort macht die Wirkkraft des Titels
zunichte (schwächt sie zumindest ab) -- .
Ehmals statt ehemals und Buche statt Buch empfinde ich als gekünstelt, es negiert eher den Klang, den es erzeugen möchte, fürchte ich? Jedenfalls empfinde ich den Sprung ins Altertümliche/Edle/Hochsprachige als unglaubwürdig. Der Gesang wird doch eben in deinem Text durch die Einfachheit erzeugt.
Und noch was Kleines: Der Umbruch nach "rauchte und las" erzeugt etwas den grammatischen Verdacht, als rauchte das lyr. Ich auch in einem Buche - wirkt also etwas unfreiwllig komisch, da würde ich den Umbruch anders wählen.
Die Stilprobe des Textes finde ich richtig, zeigt poetisches Gespür, der Titel trifft. Die Bilder halten diesen Versuch aber nicht ganz durch -- sie bleiben zu blass, zu bekannt (rauchen und buch lesen) in ihrer Form (leicht und einfach sollen sie sein, aber da steckt eben oft viel schliff dahinter).
Somit ein guter Versuch für mich (auch Versuche sind poetisch).
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa, nenn mir ein Synonym für Sterbetag, das den Vorgang bezeichnet und ihn trotzdem nicht nennt. "Als du entschliefest, hinübergingst, in die ewigen Jagdgründe eingingst, diese Welt verließest" usw. - hört sich alles schön blumig an, aber das sind doch alles mehr oder weniger verunglückte Beschreibungen. Ich bin schon dafür, eine Sache beim Namen zu nennen, in diesem Fall für unverzichtbar. Sonst weiß man doch am Ende überhaupt nicht, worum es hier eigentlich geht.
Dass ich ehmals gewählt habe statt ehemals, hängt mit dem Rhythmus zusammen. Das "e" würde mich in meinem Rhythmusgefühl sehr stören. Und dass ich den korrekten Dativ "Buche" statt "Buch" gewählt habe - was ist daran auszusetzen? Was ist daran gekünstelt? Außerdem wollte ich die weibliche Endung in dieser Verszeile, das männliche "Buch" wäre mir zu hart. Und dass einer im Buch raucht - darauf kann man doch nur kommen, wenn man sich hintenrum kratzt. Der Kontext spielt in einem Text doch eine viel größere Rolle als die Grammatik. Was den Umbruch angeht: "ich rauchte und las/in einem Buche" - darauf habe ich schon geachtet, der Umbruch ist nur so möglich. Der Umbruch "ich rauchte/und las in einem Buche" wäre mir zu hergebracht, zu hausbacken.
Dass einer im Café sitzt und raucht und liest, ist zwar das Gewöhnliche, aber ich habe ganz allgemein nichts gegen das Gewöhnliche, ich bin gegen jedes Pomphafte, Überladene, Barocke, Ätherische. Es soll ja an dieser Stelle auch unbedingt das Gewöhnliche betont werden, darum geht es ja. Es wundert mich, dass du das nicht bemerkt hast, das ist doch die "Seele" dieses Gedichts. Allerdings, ungewöhnlich wäre es, wenn ich mich ins Café begäbe und dort versuchte einen Elefanten zu fangen. Nicht nur, dass das aussichtslos wäre, Elefanten gehen nicht ins Café, es würde auch der Absicht des Gedichts entgegenstehen. Aber deinem Wunsch nach Ungewöhnlichkeit käme es vielleicht entgegen.
Soll ich deine Bemerkung zum Schliff so verstehen, dass dieses Gedicht keinen Schliff hat? Wenn du wüsstest, wie lange ich an einem Bild oder Satz arbeite, bis es von allem Pomp und Klimbim (wie ich ihn hier im Salon häufig lese und über den alles in Entzücken gerät) befreit ist. Mag sein, dass dir der Text zu einfach erscheint, aber genau diese Einfachheit, das einfache Wort, wollte ich erreichen. Denn wenn man trauert, ist man sehr bei sich selbst und alles Unwichtige, Schmückende, der Dekor, fällt ab. Aber das entspricht auch ganz allgemein meiner Auffassung von lyrischem Ausdruck, wie oben bereits erwähnt.
Hab vielen Dank für die Beschäftigung mit dem Text.
Caty
Für einen Versuch halte ich dieses Gedicht nicht. Für mich ist das ein vollgültiger Text, zumal er autobiographische Anklänge hat.
Dass ich ehmals gewählt habe statt ehemals, hängt mit dem Rhythmus zusammen. Das "e" würde mich in meinem Rhythmusgefühl sehr stören. Und dass ich den korrekten Dativ "Buche" statt "Buch" gewählt habe - was ist daran auszusetzen? Was ist daran gekünstelt? Außerdem wollte ich die weibliche Endung in dieser Verszeile, das männliche "Buch" wäre mir zu hart. Und dass einer im Buch raucht - darauf kann man doch nur kommen, wenn man sich hintenrum kratzt. Der Kontext spielt in einem Text doch eine viel größere Rolle als die Grammatik. Was den Umbruch angeht: "ich rauchte und las/in einem Buche" - darauf habe ich schon geachtet, der Umbruch ist nur so möglich. Der Umbruch "ich rauchte/und las in einem Buche" wäre mir zu hergebracht, zu hausbacken.
Dass einer im Café sitzt und raucht und liest, ist zwar das Gewöhnliche, aber ich habe ganz allgemein nichts gegen das Gewöhnliche, ich bin gegen jedes Pomphafte, Überladene, Barocke, Ätherische. Es soll ja an dieser Stelle auch unbedingt das Gewöhnliche betont werden, darum geht es ja. Es wundert mich, dass du das nicht bemerkt hast, das ist doch die "Seele" dieses Gedichts. Allerdings, ungewöhnlich wäre es, wenn ich mich ins Café begäbe und dort versuchte einen Elefanten zu fangen. Nicht nur, dass das aussichtslos wäre, Elefanten gehen nicht ins Café, es würde auch der Absicht des Gedichts entgegenstehen. Aber deinem Wunsch nach Ungewöhnlichkeit käme es vielleicht entgegen.
Soll ich deine Bemerkung zum Schliff so verstehen, dass dieses Gedicht keinen Schliff hat? Wenn du wüsstest, wie lange ich an einem Bild oder Satz arbeite, bis es von allem Pomp und Klimbim (wie ich ihn hier im Salon häufig lese und über den alles in Entzücken gerät) befreit ist. Mag sein, dass dir der Text zu einfach erscheint, aber genau diese Einfachheit, das einfache Wort, wollte ich erreichen. Denn wenn man trauert, ist man sehr bei sich selbst und alles Unwichtige, Schmückende, der Dekor, fällt ab. Aber das entspricht auch ganz allgemein meiner Auffassung von lyrischem Ausdruck, wie oben bereits erwähnt.
Hab vielen Dank für die Beschäftigung mit dem Text.
Caty
Für einen Versuch halte ich dieses Gedicht nicht. Für mich ist das ein vollgültiger Text, zumal er autobiographische Anklänge hat.
Hallo caty,
mir kommt der Text gerade in seiner unprätentiösen Art sehr entgegen.
Die Schlüsselzeile ist für mich:
"Wenig geschah
Als was ehmals geschah mit dir."
In diesem Sinne ist das gesamte Gedicht gehalten, deshalb für mich durch und druch stimmig.
Einzig der Titel erscheint mir in diesem Zusammenhang etwas zu "schwer" - etwas, was der Text ja gerade nicht ist, er ist ja betont "nicht elegisch". Aber na ja, ist wahrscheinlich Geschmackssache und ein besserer würde mir auch nicht einfallen, vermutlich. Abgesehen davon, daß mir dasnicht zusteht, nach einem anderen zu suchen ...
Ein Mal mehr muß ich sagen: du setzt deine Zeilensprünge (oder eben auch mal nicht) sehr überlegt und - m M nach - gekonnt ein.
Grüße,
scarlett
P. S. Ob ein Text autobiographische Anklänge hat oder nicht, spielt m M nach für seine Vollgültigkeit als Text überhaupt keine Rolle. Aber das nur nebenbei bemerkt ...
mir kommt der Text gerade in seiner unprätentiösen Art sehr entgegen.
Die Schlüsselzeile ist für mich:
"Wenig geschah
Als was ehmals geschah mit dir."
In diesem Sinne ist das gesamte Gedicht gehalten, deshalb für mich durch und druch stimmig.
Einzig der Titel erscheint mir in diesem Zusammenhang etwas zu "schwer" - etwas, was der Text ja gerade nicht ist, er ist ja betont "nicht elegisch". Aber na ja, ist wahrscheinlich Geschmackssache und ein besserer würde mir auch nicht einfallen, vermutlich. Abgesehen davon, daß mir dasnicht zusteht, nach einem anderen zu suchen ...
Ein Mal mehr muß ich sagen: du setzt deine Zeilensprünge (oder eben auch mal nicht) sehr überlegt und - m M nach - gekonnt ein.
Grüße,
scarlett
P. S. Ob ein Text autobiographische Anklänge hat oder nicht, spielt m M nach für seine Vollgültigkeit als Text überhaupt keine Rolle. Aber das nur nebenbei bemerkt ...
Liebe Scarlett, ja, das ist die Schlüsselzeile des Gedichtes. Der Titel, ja. Hab lange danach gesucht, mich dann aber für diesen allgemeinen entschieden, der noch nichts über den Inhalt verrät. Wobei er mir durch die scheinbare Diskrepanz von Erwartetem und Tatsächlichem nicht schlecht gefällt (Elegie heißt ja Klage- oder Trauerlied). Vielleicht träfe auch ganz gut "Vom Wind". Muss drüber nachdenken.
Zu den Zeilensprüngen wäre zu sagen, dass sie auf den ersten Blick tatsächlich willkürlich erscheinen (das ist gewollt), weil sie mit dem sinnentsprechenden brechen. Erst auf den zweiten verstehe ich sie selbst, manchmal. Wobei natürlich die weitaus meisten sehr bewusst gesetzt sind.
Da hast du natürlich recht, Autobiographisches hin oder her. Wollte damit nur ausdrücken, dass ich zu ihm eine ganz persönliche Beziehung habe und ihn deshalb nicht als vorläufig betrachte. Denn Versuch, seien wir ehrlich, ist alles, was wir schreiben.
Liebe Grüße Caty
Zu den Zeilensprüngen wäre zu sagen, dass sie auf den ersten Blick tatsächlich willkürlich erscheinen (das ist gewollt), weil sie mit dem sinnentsprechenden brechen. Erst auf den zweiten verstehe ich sie selbst, manchmal. Wobei natürlich die weitaus meisten sehr bewusst gesetzt sind.
Da hast du natürlich recht, Autobiographisches hin oder her. Wollte damit nur ausdrücken, dass ich zu ihm eine ganz persönliche Beziehung habe und ihn deshalb nicht als vorläufig betrachte. Denn Versuch, seien wir ehrlich, ist alles, was wir schreiben.
Liebe Grüße Caty
Liebe Caty,
du hast bei meinem Kommentar nicht genau hingehört:
Ich habe die Einfachheit und Gewöhnlichkeit im Handlungssinne begrüßt, das fand ich gerade gut! Nur ist das Arrangement dieser Einfachheit für mich nicht voll gelungen (wenn die Darstellung von Einfachheit nicht gelingt, heißt das doch nicht, dass ich nach Ungewöhnlichem verlange..wirklich nicht). Für mich braucht es nicht einmal andere Bilder (rauchen, sitzen, kaffee trinken, all das kann erzählt werden), nur braucht es nach meinem Gefühl ein anderes Arrangement, damit der Text wirken kann (wahrscheinlich in erster Linie einen drängenden und trotzdem leichten Rhythmus, wellenartig/bogenförmig). Mich lässt das Arrangement des Textes keinen Trauergesang hören (und du willst ja die Trauier nicht ausschließen, sondern eben nur (und wie gesagt, das finde ich doch gut) im Einfachen ertönen lassen.
ja, da gebe ich dir wieder Recht -- so leicht ist das nicht. Mich stört es trotzdem etwas: Sobald dort Sterbetag steht, erscheint es mir etwas doppelt mit Elegie. Ich könnte gut mit einem satzhaften Ausdruck leben als Alternative? "Als du starbst"?
Im Zusammenhang mit dem Titel "Elegie" und dem fehlendem "e" in ehmals wirkt es auf mich gekünstelt - deien Frage, was daran gekünstelt wirkt beantworte ich dir also mit "in dem gegebenen Kontext wirkt es auf mich gekünstelt".
Mit dem Wort "Versuch" wollte ich deinen Text nicht herabwürdigen oder dem Text generelle Poetik absprechen - ich finde nur, dass nicht alle Anliegen aufgehen.
Liebe Grüße,
Lisa
du hast bei meinem Kommentar nicht genau hingehört:
Dass einer im Café sitzt und raucht und liest, ist zwar das Gewöhnliche, aber ich habe ganz allgemein nichts gegen das Gewöhnliche, ich bin gegen jedes Pomphafte, Überladene, Barocke, Ätherische. Es soll ja an dieser Stelle auch unbedingt das Gewöhnliche betont werden, darum geht es ja. Es wundert mich, dass du das nicht bemerkt hast, das ist doch die "Seele" dieses Gedichts. Allerdings, ungewöhnlich wäre es, wenn ich mich ins Café begäbe und dort versuchte einen Elefanten zu fangen. Nicht nur, dass das aussichtslos wäre, Elefanten gehen nicht ins Café, es würde auch der Absicht des Gedichts entgegenstehen. Aber deinem Wunsch nach Ungewöhnlichkeit käme es vielleicht entgegen.
Ich habe die Einfachheit und Gewöhnlichkeit im Handlungssinne begrüßt, das fand ich gerade gut! Nur ist das Arrangement dieser Einfachheit für mich nicht voll gelungen (wenn die Darstellung von Einfachheit nicht gelingt, heißt das doch nicht, dass ich nach Ungewöhnlichem verlange..wirklich nicht). Für mich braucht es nicht einmal andere Bilder (rauchen, sitzen, kaffee trinken, all das kann erzählt werden), nur braucht es nach meinem Gefühl ein anderes Arrangement, damit der Text wirken kann (wahrscheinlich in erster Linie einen drängenden und trotzdem leichten Rhythmus, wellenartig/bogenförmig). Mich lässt das Arrangement des Textes keinen Trauergesang hören (und du willst ja die Trauier nicht ausschließen, sondern eben nur (und wie gesagt, das finde ich doch gut) im Einfachen ertönen lassen.
Liebe Lisa, nenn mir ein Synonym für Sterbetag, das den Vorgang bezeichnet und ihn trotzdem nicht nennt. "Als du entschliefest, hinübergingst, in die ewigen Jagdgründe eingingst, diese Welt verließest" usw. - hört sich alles schön blumig an, aber das sind doch alles mehr oder weniger verunglückte Beschreibungen. Ich bin schon dafür, eine Sache beim Namen zu nennen, in diesem Fall für unverzichtbar. Sonst weiß man doch am Ende überhaupt nicht, worum es hier eigentlich geht.
ja, da gebe ich dir wieder Recht -- so leicht ist das nicht. Mich stört es trotzdem etwas: Sobald dort Sterbetag steht, erscheint es mir etwas doppelt mit Elegie. Ich könnte gut mit einem satzhaften Ausdruck leben als Alternative? "Als du starbst"?
nd dass ich den korrekten Dativ "Buche" statt "Buch" gewählt habe - was ist daran auszusetzen? Was ist daran gekünstelt?
Im Zusammenhang mit dem Titel "Elegie" und dem fehlendem "e" in ehmals wirkt es auf mich gekünstelt - deien Frage, was daran gekünstelt wirkt beantworte ich dir also mit "in dem gegebenen Kontext wirkt es auf mich gekünstelt".
Mit dem Wort "Versuch" wollte ich deinen Text nicht herabwürdigen oder dem Text generelle Poetik absprechen - ich finde nur, dass nicht alle Anliegen aufgehen.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Schwarzbeere
- Beiträge: 254
- Registriert: 03.12.2006
- Geschlecht:
Ich sehe, du siehst, es sieht des Betrachters Auge!
Einer sieht etwas, ein anderer nicht, doch der, der was sieht, will es vermitteln, während der, der nichts sieht, sein Nichtsehen verteidigt.
Doch haben beide Recht, denn wahr ist doch, dass der eine was gesehen, was der andere nicht gesehen hat. Sehen aber und Nichtsehen können nebeneinander existieren, wenn sie sich respektieren.
Ich sehe das Schöne, du siehst die Liebe,
wir sehen einander uns ins Gesicht,
schwindet das Schöne, schwindet die Liebe?
Schließ deine Augen, dann siehst du es nicht!
Das Jammern bestimmt nicht die Größe des Schmerzes, und die trockene Träne verhüllt nur die Trauer vor der unkeuschen Neugier der geifernden Menge, die nach Geschrei und Spektakel Gefühle bemisst!
Zwangsläufig steriles Argumentieren. Schwarzbeere
Einer sieht etwas, ein anderer nicht, doch der, der was sieht, will es vermitteln, während der, der nichts sieht, sein Nichtsehen verteidigt.
Doch haben beide Recht, denn wahr ist doch, dass der eine was gesehen, was der andere nicht gesehen hat. Sehen aber und Nichtsehen können nebeneinander existieren, wenn sie sich respektieren.
Ich sehe das Schöne, du siehst die Liebe,
wir sehen einander uns ins Gesicht,
schwindet das Schöne, schwindet die Liebe?
Schließ deine Augen, dann siehst du es nicht!
Das Jammern bestimmt nicht die Größe des Schmerzes, und die trockene Träne verhüllt nur die Trauer vor der unkeuschen Neugier der geifernden Menge, die nach Geschrei und Spektakel Gefühle bemisst!
Zwangsläufig steriles Argumentieren. Schwarzbeere
Schwarzbeere, was soll ich machen, jeder hat seine eigene Meinung, und er darf in Gottes Namen darauf auch beharren. Ich will Lisa ja auch nicht überzeugen, zumal dann, wenn ich merke, dass es ein bösartiger, wenn auch subtiler Verriss ist, den sie da verfasst hat. Da ich hier von Lisa noch kein Gedicht gelesen hatte, habe ich mal ein älteres herausgesucht, um zu verstehen, wie ihre Meinung zustande kommt, welche Sicht sie auf Lyrik hat, und ich muss bedauerlicherweise sagen, ich finde zu dieser Art geschwollener Empfindsamkeit überhaupt keinen Zugang. Weiß nicht, ob es an mir liegt, ob ich da nicht zu sehr Kind der Wirklichkeit bin, sicher. Insofern hast du natürlich recht, und diese Meinung vertrete ich ja auch immer, dass jeder nur das liest, was er fähig ist zu lesen. So sind wir Menschen nun mal, damit muss jeder Schreiber rechnen. ggg* Caty
hallo caty!
da ist es wieder, caty. das wertend-abwertende. beispielsweise in "
bewundernswert ist dein nahezu blindwütiger glaube an deine (einzig wahre) lyrik. ein bisserl was davon hätt ich gern. verkaufst du mir was? ein viertel pfund würd mir schon reichen....gif)
An deinem Sterbetag saß ich
Vielleicht in dem Straßencafé nebenan
Trank unser schwarzes Gesöff ohne
warum eigentlich "unser" hier? ich finde dieses verbinden wollende hier im grunde überflüssig. "vielleicht" ist zumindest bedenklich. nach einem "vielleicht" am anfang das ganze gedicht dennoch darauf ausgerichtet. also entbehrlich für mich. sterbetag zu ersetzen ist sicher schwierig. aber es gibt einige wörter, die das gleiche beheißen und nicht so "hammermäßig" daherkommen. wie "ableben" oder schlicht "ende". man kann aber auch subjektives empfinden hineinlegen. das würde die tür für umschreibungen noch weiter öffnen.
Zucker und Milch. Wenig geschah
Als was ehmals geschah mit dir.
Ich tat Gewohntes rauchte und las
In einem Buche. Vorübergehende blickten
Auf mich. An solch schönsonnigem Nachmittag.
"wenig geschah, als was ehemals geschah" zweimal kurzfolgig "geschah" und "als was geschah"....- entweder schlechtes deutsch (was als kurzform von "etwas") oder ich habe eine altehrwürdigdeutsche wortbildung nicht mitbekommen. ehmals müsste zudem ehemals" heißen. man kann nicht alles mit "lyrischer freiheit" abtun, finde ich.
apropos "geschwollen(e empfindsamkeit)": für mich ist " aus diesem passus vor allem "an solch schönsonnigem nachmittag" nicht minder schwellig. und ich lese selten "in einem buche" man muss natürlich abwägen. der handelsübliche begriff "buch" klingt dir zu hart. buche klingt dafür vorsintflutlich mittlerweile. das ist ein ungebräuchliches deutsch mittlerweile. und du musst dir in dem zusammenhang schon eingestehen, dass du (nicht nur mit "buche") sprachlich rückwärtsgewand vorgehst. ein widerspruch mit deinem anspruch, moderne (befindlichkeitsfreie) lyrik schreiben zu wollen. die lyrik bekommt alleine durch die sprachwortwahl einen bestimmten touch, der dieser modernität entgegenwirkt. widerspruch auch "gesöff", welches nicht wirklich in deinen sprachmodus passt. gebräu" wäre da stimmiger. zumal es sich um ein heißgetränk handelt.
Wir hatten September. Ich weiß noch:
Mein Haar flog von leichtem Wind.
winde klingt viel weicher als wind, caty
ein schluss, der bedeutungsschwanger daherkommt. für mich - methaphorisch gesprochen - eine scheinschwangerschaft.
zu einer stelle aus deinen re-kommentaren:
ich glaube, da liegt der haken. wenn man mit etwas bewusst umgeht, es herausstellen will, verliert es an wirkung. gerade dann, wenn es um das schlichte, gewöhnliche geht. unbedingtes betonen führt schnell zum gekünzeltem.
lieben gruß: Niko
da ist es wieder, caty. das wertend-abwertende. beispielsweise in "
ich kann nicht verstehen, warum man sich aufwerten muss, indem man geringschätzt.ich finde zu dieser Art geschwollener Empfindsamkeit überhaupt keinen Zugang. "
bewundernswert ist dein nahezu blindwütiger glaube an deine (einzig wahre) lyrik. ein bisserl was davon hätt ich gern. verkaufst du mir was? ein viertel pfund würd mir schon reichen...
.gif)
An deinem Sterbetag saß ich
Vielleicht in dem Straßencafé nebenan
Trank unser schwarzes Gesöff ohne
warum eigentlich "unser" hier? ich finde dieses verbinden wollende hier im grunde überflüssig. "vielleicht" ist zumindest bedenklich. nach einem "vielleicht" am anfang das ganze gedicht dennoch darauf ausgerichtet. also entbehrlich für mich. sterbetag zu ersetzen ist sicher schwierig. aber es gibt einige wörter, die das gleiche beheißen und nicht so "hammermäßig" daherkommen. wie "ableben" oder schlicht "ende". man kann aber auch subjektives empfinden hineinlegen. das würde die tür für umschreibungen noch weiter öffnen.
Zucker und Milch. Wenig geschah
Als was ehmals geschah mit dir.
Ich tat Gewohntes rauchte und las
In einem Buche. Vorübergehende blickten
Auf mich. An solch schönsonnigem Nachmittag.
"wenig geschah, als was ehemals geschah" zweimal kurzfolgig "geschah" und "als was geschah"....- entweder schlechtes deutsch (was als kurzform von "etwas") oder ich habe eine altehrwürdigdeutsche wortbildung nicht mitbekommen. ehmals müsste zudem ehemals" heißen. man kann nicht alles mit "lyrischer freiheit" abtun, finde ich.
apropos "geschwollen(e empfindsamkeit)": für mich ist " aus diesem passus vor allem "an solch schönsonnigem nachmittag" nicht minder schwellig. und ich lese selten "in einem buche" man muss natürlich abwägen. der handelsübliche begriff "buch" klingt dir zu hart. buche klingt dafür vorsintflutlich mittlerweile. das ist ein ungebräuchliches deutsch mittlerweile. und du musst dir in dem zusammenhang schon eingestehen, dass du (nicht nur mit "buche") sprachlich rückwärtsgewand vorgehst. ein widerspruch mit deinem anspruch, moderne (befindlichkeitsfreie) lyrik schreiben zu wollen. die lyrik bekommt alleine durch die sprachwortwahl einen bestimmten touch, der dieser modernität entgegenwirkt. widerspruch auch "gesöff", welches nicht wirklich in deinen sprachmodus passt. gebräu" wäre da stimmiger. zumal es sich um ein heißgetränk handelt.
Wir hatten September. Ich weiß noch:
Mein Haar flog von leichtem Wind.
winde klingt viel weicher als wind, caty
.gif)
zu einer stelle aus deinen re-kommentaren:
Es soll ja an dieser Stelle auch unbedingt das Gewöhnliche betont werden,
ich glaube, da liegt der haken. wenn man mit etwas bewusst umgeht, es herausstellen will, verliert es an wirkung. gerade dann, wenn es um das schlichte, gewöhnliche geht. unbedingtes betonen führt schnell zum gekünzeltem.
lieben gruß: Niko
Zuletzt geändert von Niko am 17.10.2007, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Caty,
dieses Gedicht lässt mich schwanken zwischen Zeilen, die mir sehr gut gefallen, beispielsweise
oder
An diesen Stellen ist das Gedicht atmosphärisch so dicht, dass es mir leicht fällt, mitzuvollziehen.
An anderen Stellen bringen sprachliche Aspekte mich aus dem Konzept.
Bei
rätsele ich, was es bedeuten könnte. Bei dem "Buche" möchte ich Deiner in dem Kommentar
implizit geäußerten Meinung "Buch" sei kein korrekter Dativ widersprechen. Herr Duden - nicht immer mein Freund - meint hierzu, dass Dativ -e werde heute nur noch sehr selten gebraucht, meist in festen Redewendungen. Mir kommt es an dieser Stelle antiquiert vor.
Liebe Grüße
max
dieses Gedicht lässt mich schwanken zwischen Zeilen, die mir sehr gut gefallen, beispielsweise
An deinem Sterbetag saß ich
Vielleicht in dem Straßencafé nebenan
Trank unser schwarzes Gesöff ohne
Zucker und Milch
oder
Wir hatten September. Ich weiß noch:
Mein Haar flog von leichtem Wind.
An diesen Stellen ist das Gedicht atmosphärisch so dicht, dass es mir leicht fällt, mitzuvollziehen.
An anderen Stellen bringen sprachliche Aspekte mich aus dem Konzept.
Bei
Wenig geschah
Als was ehmals geschah mit dir.
rätsele ich, was es bedeuten könnte. Bei dem "Buche" möchte ich Deiner in dem Kommentar
Und dass ich den korrekten Dativ "Buche" statt "Buch" gewählt habe - was ist daran auszusetzen?
implizit geäußerten Meinung "Buch" sei kein korrekter Dativ widersprechen. Herr Duden - nicht immer mein Freund - meint hierzu, dass Dativ -e werde heute nur noch sehr selten gebraucht, meist in festen Redewendungen. Mir kommt es an dieser Stelle antiquiert vor.
Liebe Grüße
max
Zuletzt geändert von Max am 17.10.2007, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 3 Gäste