suchspiel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 06.10.2007, 23:27

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Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 17:02, insgesamt 3-mal geändert.

Perry

Beitragvon Perry » 09.10.2007, 07:46

Hallo Niko,
die Lösung scheint irgendwie im Inneren des LyrIch zu liegen. Ich tippe mal auf ein Bewusstsein, das sich vor der Außenwelt versteckt.
Viel mehr würde mich allerdings interessieren, was du mit der Wortschöpfung "erleeren" ausdrücken willst?
LG
Manfred

Mucki
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Beitragvon Mucki » 09.10.2007, 12:51

Hallo Niko,

der Titel deines Textes ist für mich Programm. :blink1: Ich suche und suche und komme nicht dahinter, was du ausdrücken möchstest :12:
Saludos
weiter grübelnde Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 09.10.2007, 17:29

Lieber Niko!

Das Suchen wird hier groß geschrieben und das Spiel klein.
Ziemlich neurotisch, oder?, diese Experiment.

Moshe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 09.10.2007, 19:28

Hallo Niko,

dein Text lässt mir keine Ruhe ...
Dieses:
1 atme 2 atem 3 atme

erinnert mich an einen Wiederbelebungsversuch, obwohl man da 21, 22, 23 zählt und dazwischen immer auf den Brustkorb drückt.
Es scheint mir hier um eine Art "innerliche Wiederbelebung" zu gehen, als spräche das LI zu sich selbst und denkt darüber nach, ob es leben will oder nicht, um am Schluss dann zu der Überzeugung zu gelangen: Ja! (Ich komme ... ich bleibe)
Saludos
Mucki

claire.delalune

Beitragvon claire.delalune » 15.10.2007, 21:38

spannend, sehr spannend, dieser text, niko.

im stil eines kinderspiels - vor mir (verstecken) gilt nicht und hinter mir auch nicht. ich stehe im "frei" (wäre ich gern).

wie vor sich selbst versteckt - als kind hielt man sich die augen und ohren zu, um nicht mitzukriegen, wo die spielkameraden sich verstecken.
hier verbirgt sich lyrich - vor dem leben wie mir scheint. sucht es doch zugleich nach höhlen, in denen es sich verbergen kann.

atmen, ja. nicht vergessen. erinnern. luft braucht man zum leben. einatmen. ausatmen. erinnern, weil es nicht mehr von selbst geschieht. nicht mal die luft zum leben ist selbstverständlich.
und 1, 2, 3 - man zählte die zeit, bis hundert meist, die den anderen blieb zum verstecken... luft anhalten - nein, nicht anhalten, die spannung nicht anhalten, aushalten...

winkel begradigen? was wie höhere mathematik erscheint ergibt vielleicht sinn darin, das anstößige zu begradigen. anstößig das, woran man sich stößt wie an scharfen kanten und ecken. und wo man sich blaue flecken holt.
einbläuen - das klingt wie eine drohung und mag auch eine sein. jemandem etwas einbläuen, das kenne ich in der bedeutung, daß man dem anderen etwas unmißverständlich deutlich macht.
das schwarze erschließt sich mir spontan nicht ganz. vielleicht allgemein das schwere, trauer, verlust? einbläuen bekäme dann auch eine weitere bedeutung, dies dunkle wenigstens ein wenig zu erhellen.

ich komme - befreiung. und aufregung zugleich. das warten hat ein ende. die suche beginnt. wird sie im finden enden? doch endet damit auch das spiel. beginnt dann das leben?

nein. gestorbenes steht als nächstes.
"erleeren" ist eine wortschöpfung, die sich nicht erfühlen läßt momentan.
vielleicht, denke ich gerade, heißt es noch mehr als "leeren" und "entleeren" - denn
da ist nichts, vor mir und hinter mir.
nichts verstecktes, nichts zu finden.

ich bleibe. versteckt? in der suche? am leben?


interessant auch "ich komme" - "ich bleibe" als gegenpart. es scheint, als ob lyrich sich nicht entscheiden könne. oder aber am ende doch entschieden hat, sich an dem spiel nicht zu beteiligen. auf seinem standpunkt stehen zu bleiben.


sehr viele möglichkeiten. ein un.erklärbarer text, der mir im fühlen viel sagt. ob in oder neben deiner intention mag dahingestellt bleiben.
ich mag solche texte, die sich derart erschließen lassen.
gespannt bin ich trotzdem, ob manches von dem, was ich schrieb, dem nahe kommt, was du beim schreiben ausdrücken wolltest.

lieben gruß,
kathrin



edit: hatte offensichtlich textteile durcheinander gebracht beim schreiben (hab ne weile dran gesessen).
und noch einen gedanken ergänzt.
Zuletzt geändert von claire.delalune am 15.10.2007, 22:02, insgesamt 3-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.10.2007, 21:54

Hallo Kathrin,

gut, dass du dieses Gedicht noch mal hervorgeholt hast. Ich warte nämlich auch noch gespannt auf einen Hinweis von Niko, in welche Richtung seine Intention geht. Hier ist sehr viel Spielraum drin.
Saludos
Mucki

Niko

Beitragvon Niko » 06.11.2007, 17:10

auch hier hab ich das kommentieren verschlunzt.....ich falle hier (nochmal) in ungnade deswegen...
claire...- du hast die zeilen so gut zerpflückt und gedeutet, da erübrigt sich von mir jedes weitere wort. klasse getroffen. mitten hinein in das schwarze!
zu dem erleeren... - es ist eine kreation as leeren und erlernen. für mich gilt es, das man (sich) neu erlernt, neu kennenlernt, oder: richtig kennenlernt, wenn man sich völlig leert. will heißen, alles schnöde, all das, was mit dem wirklichen ureigenen ich nichts zu tun hat, abzulegen. ist vielleicht ein bischen gewagt, deíeses "erleeren". nuja....
mucki: diese deine erklärung zu der 123 stelle finde ich klasse! ;-)
also an euch alle: danke für euer kommentieren!

lieben gruß : Niko


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