4. Fassung
ungewissheit
hier sitze ich
und narbe dir spuren
in glattes papier
wortgebilde ruhig
und wild - den bogen
seh ich wohl
er lockt dich zum tanz doch
meine abgründe
zerren an dir
wohin nur - wohin
führen sie dich
hier sitze ich
und hinterlasse dir zeichen
auf zerknülltem papier
morgen wirst du meine
spuren finden - ob bunt
oder schwarz
ich bin längst gegangen
ihnen zu folgen
auf der geraden - im kreis
eine rolle spielt es
nicht wirklich
wohin nur - wohin
führen sie mich
Titel von "zweifel" geändert auf "ungewissheit"
und "lassen dich winden" geändert auf "zerren an dir"
3. Fassung
zweifel
hier sitze ich
und narbe dir spuren
in glattes papier
wortgebilde ruhig
und wild - den bogen
seh ich wohl
er lockt dich zum tanz doch
meine abgründe lassen
dich winden
wohin nur - wohin
führen sie dich
hier sitze ich
und hinterlasse dir zeichen
auf zerknülltem papier
morgen wirst du meine
spuren finden - ob bunt
oder schwarz
ich bin längst gegangen
ihnen zu folgen
auf der geraden - im kreis
eine rolle spielt es
nicht wirklich
wohin nur - wohin
führen sie mich
2. Fassung
zweifel
hier sitze ich
und narbe dir spuren
auf glattem papier
wortgebilde - ruhig
und wild - den bogen
seh ich wohl - er
lockt dich zum tanz - doch
meine düsteren gründe - sie
gehören zu mir - lassen
dich winden in rot
wohin nur - wohin
führen sie dich
hier sitze ich
und hinterlasse dir zeichen
auf zerknülltem papier
morgen wirst du sie finden - meine
spuren - ob bunt oder
schwarz - ich bin längst
gegangen - ihnen zu folgen
auf der geraden - oder
im kreis - eine rolle
spielt es nicht wirklich
wohin nur - wohin
führen sie mich
1. Fassung
entscheidung
hier sitze ich
und schreibe dir spuren
auf weißem papier
wohin nur - wohin
führen sie dich
wortbilder
bunt und reich
locken dich zum gedankentanz
du füllst sie mit leben
wortbilder
schwarz und arm
leiten dich in düstere gründe
unwohl windest du dich
wohin nur - wohin
verführe ich dich
hier sitze ich
und hinterlasse dir zeichen
auf weißem papier
morgen wirst du sie finden
meine spuren
ob bunt oder schwarz
ich bin längst gegangen
ihnen zu folgen
auf der geraden
oder im kreis
wohin nur - wohin
führen sie mich
© Mucki
09.2007
ungewissheit
Hallo Mucki,
Fassung 2 scheint mir diesen Aspekt aufzugreifen des "unsicher Seins" ob der eigenen Entscheidung, der Zweifel, ob es richtig ist zu gehen, ob der Weg tatsächlich weg führt auf einer Geraden oder nur im Kreis wieder zurück. Als Hauptfrage lese ich eigentlich, ob das Du das Ich mit seinen düsteren Seiten akzeptieren kann, damit "leben" kann. Es erscheint mir einen Bezug zu "unbezähmbar" zu haben. Es ist diese Frage, was geschieht, wenn man diese düsteren Gründe "zeigt" in Worten sichtbar macht. Vielleicht kann das LIch dies nur, wenn es nicht mitansehen muss, wenn das Du es liest? So würde ich interpretieren. Als Titel könnte ich mir auch beides vorstellen. Zweifel und Entscheidung oder umgekehrt.
In Vers 1 frage ich mich, ob es nicht heißen müsste:
und narbe dir spuren (das gefällt mir sehr!)
in glattes papier
In Vers 2 habe ich denke ich den "bogen" für mich noch nicht richtig verstanden, ist es die Leidenschaft, die positive Seite des Leidens, die zum Tanz lockt?
"in rot" würde ich eventuell streichen, es scheint mir zu...blutig.
In Vers 3 frage ich mich: spielt es wirklich keine Rolle? Für wen?
Insgesamt finde ich Fassung 2 viel stärker, als Fassung 1.
liebe Grüße smile
Fassung 2 scheint mir diesen Aspekt aufzugreifen des "unsicher Seins" ob der eigenen Entscheidung, der Zweifel, ob es richtig ist zu gehen, ob der Weg tatsächlich weg führt auf einer Geraden oder nur im Kreis wieder zurück. Als Hauptfrage lese ich eigentlich, ob das Du das Ich mit seinen düsteren Seiten akzeptieren kann, damit "leben" kann. Es erscheint mir einen Bezug zu "unbezähmbar" zu haben. Es ist diese Frage, was geschieht, wenn man diese düsteren Gründe "zeigt" in Worten sichtbar macht. Vielleicht kann das LIch dies nur, wenn es nicht mitansehen muss, wenn das Du es liest? So würde ich interpretieren. Als Titel könnte ich mir auch beides vorstellen. Zweifel und Entscheidung oder umgekehrt.
In Vers 1 frage ich mich, ob es nicht heißen müsste:
und narbe dir spuren (das gefällt mir sehr!)
in glattes papier
In Vers 2 habe ich denke ich den "bogen" für mich noch nicht richtig verstanden, ist es die Leidenschaft, die positive Seite des Leidens, die zum Tanz lockt?
"in rot" würde ich eventuell streichen, es scheint mir zu...blutig.
In Vers 3 frage ich mich: spielt es wirklich keine Rolle? Für wen?
Insgesamt finde ich Fassung 2 viel stärker, als Fassung 1.
liebe Grüße smile
Hallo smile,
die Zweifel beziehen sich eben nicht auf die Entscheidung. Die ist vom LI getroffen, siehe vorletzte Strophe.
mit dem "glattes papier" habe ich auch gegrübelt, ob es nicht "glattem" heißen muss. Aber ich glaube, es geht beides.
Den "Bogen" muss man in Beziehung zu "bunt" in der vorletzten Strophe lesen. Dann erschließt es sich, oder?
Der Bezug zu "unbezähmbar" ist nur sekundär. Hier geht es um LI und LDU. (Aber Teile des Inhalts aus "unbezähmbar" sind vorhanden, klar)
Mit dem "rot" hadere ich auch noch. LDU sieht rot, wollte ich damit ausdrücken.
Und ja: es spielt wirklich keine Rolle, ob LI im Kreis geht oder geradeaus. Dies ist eigentlich ein Schlüsselsatz, der wiederum zu den Zweifeln des LIs führt, was wiederum aber direkt mit dem DU zu tun hat.
Danke dir für die Beschäftigung mit dem Text,-)
Saludos
Mucki
die Zweifel beziehen sich eben nicht auf die Entscheidung. Die ist vom LI getroffen, siehe vorletzte Strophe.
mit dem "glattes papier" habe ich auch gegrübelt, ob es nicht "glattem" heißen muss. Aber ich glaube, es geht beides.
Den "Bogen" muss man in Beziehung zu "bunt" in der vorletzten Strophe lesen. Dann erschließt es sich, oder?
Der Bezug zu "unbezähmbar" ist nur sekundär. Hier geht es um LI und LDU. (Aber Teile des Inhalts aus "unbezähmbar" sind vorhanden, klar)
Mit dem "rot" hadere ich auch noch. LDU sieht rot, wollte ich damit ausdrücken.
Und ja: es spielt wirklich keine Rolle, ob LI im Kreis geht oder geradeaus. Dies ist eigentlich ein Schlüsselsatz, der wiederum zu den Zweifeln des LIs führt, was wiederum aber direkt mit dem DU zu tun hat.
Danke dir für die Beschäftigung mit dem Text,-)
Saludos
Mucki
Liebe Mucki,
im direkten Vergleich der beiden Versionen bevorzuge ich die zweite. Das "zweifeln" scheint mir besser zum Inhalt zu passen als das "entscheiden". Das "narben" ist ein gutes Verb. Allerdings würde mir
noch besser gefallen.
Die beiden längeren Strophen zwei und vier sind mir noch ein wenig zu verworren, vielleicht ein bißchen streichen könnte da vielleicht mehr klarheit bringen. Dadurch kämen die anderen Gedanken noch besser zur Wirkung - natürlich, das ist meine Meinung.gif)
Einen schönen Abend noch,
Max
im direkten Vergleich der beiden Versionen bevorzuge ich die zweite. Das "zweifeln" scheint mir besser zum Inhalt zu passen als das "entscheiden". Das "narben" ist ein gutes Verb. Allerdings würde mir
und narbe dir spuren
in glattes papier
noch besser gefallen.
Die beiden längeren Strophen zwei und vier sind mir noch ein wenig zu verworren, vielleicht ein bißchen streichen könnte da vielleicht mehr klarheit bringen. Dadurch kämen die anderen Gedanken noch besser zur Wirkung - natürlich, das ist meine Meinung
.gif)
Einen schönen Abend noch,
Max
Hallo Max,
du bist auch für "in glattes papier", wie smile. Hm, dann denke ich da noch mal drüber nach.
Ja, Version 1 war nichts, die zweite drückt meine Intention genauer aus.
Du meinst, ich sollte verknappen? Die Frage ist nur, wo? Hast du evtl. Vorschläge?
Saludos
Mucki
du bist auch für "in glattes papier", wie smile. Hm, dann denke ich da noch mal drüber nach.
Ja, Version 1 war nichts, die zweite drückt meine Intention genauer aus.
Du meinst, ich sollte verknappen? Die Frage ist nur, wo? Hast du evtl. Vorschläge?
Saludos
Mucki
Liebe Mucki,
Ein Beziehungsproblem lese ich aus dem Gedicht. Es erzählt von Abschied, sehr lebendig, und so, als würde LI auf Papier - ehe es geht - planen in bunt/schwarz, während das Du sich rot (scham?) windet.
Wenn nicht düstere Gründe da stünde, würde ich auf Betrug tippen, aber da irre ich mich wohl.
Auf jeden Fall bin ich für die 2. Version, auch wenn ich ein paar Ideen dazu habe, ganz unverbindlich natürlich!
narbe dir spuren ist wirklich sehr gut!
für mich sind zuviele Gedanken/Bindestriche in dieser Str.
Ich hätte einen Vorschlag:
wortgebilde ruhig
und wild - den bogen
seh ich wohl
er lockt dich zum tanz doch
meine düsteren gründe gehören
zu mir lassen dich winden
in rot
was meinst du?
als Bogen zum glatten Papier.
Hier wieder ein Vorschlag wegen der vielen Striche, die mM den Lesefluß, den Gedankenfluß unterbrechen:
morgen wirst du meine
spuren finden ob bunt oder
schwarz - ich bin längst
gegangen
ihnen zu folgen auf der
geraden im kreis
eine rolle spielt es wirklich
nicht
Eigentlich bräuchte es den Schlußvers nicht mehr, ich finde, die Strophen
drücken das alles wunderbar aus. Das Chaos im LI und doch muss es das Fortgehen durchziehen.
Vielleicht kannst du etwas davon brauchen.
Lieben Gruß
ELsie
Ein Beziehungsproblem lese ich aus dem Gedicht. Es erzählt von Abschied, sehr lebendig, und so, als würde LI auf Papier - ehe es geht - planen in bunt/schwarz, während das Du sich rot (scham?) windet.
Wenn nicht düstere Gründe da stünde, würde ich auf Betrug tippen, aber da irre ich mich wohl.
Auf jeden Fall bin ich für die 2. Version, auch wenn ich ein paar Ideen dazu habe, ganz unverbindlich natürlich!
ich bin auch für in glattes papier.und narbe dir spuren
auf glattem papier
narbe dir spuren ist wirklich sehr gut!
für mich sind zuviele Gedanken/Bindestriche in dieser Str.
Ich hätte einen Vorschlag:
wortgebilde ruhig
und wild - den bogen
seh ich wohl
er lockt dich zum tanz doch
meine düsteren gründe gehören
zu mir lassen dich winden
in rot
was meinst du?
Das ist sehr klar und gutwohin nur - wohin
führen sie dich
hier sitze ich
und hinterlasse dir zeichen
auf zerknülltem papier
als Bogen zum glatten Papier.
Hier wieder ein Vorschlag wegen der vielen Striche, die mM den Lesefluß, den Gedankenfluß unterbrechen:
morgen wirst du meine
spuren finden ob bunt oder
schwarz - ich bin längst
gegangen
ihnen zu folgen auf der
geraden im kreis
eine rolle spielt es wirklich
nicht
wohin nur - wohin
führen sie mich
Eigentlich bräuchte es den Schlußvers nicht mehr, ich finde, die Strophen
drücken das alles wunderbar aus. Das Chaos im LI und doch muss es das Fortgehen durchziehen.
Vielleicht kannst du etwas davon brauchen.
Lieben Gruß
ELsie
Schreiben ist atmen
Hallo Max, Elsie und smile,
okay, ich ändere auf: in glattes Papier. Ihr habt mich überzeugt. Das "sie gehören zu mir" werde ich streichen. Stimmt, Max, ist überflüssig.
Das "rot" hat dich, smile, und auch dich, Elsie auf die falsche Fährte geführt. Ich hab es rausgenommen. "lassen dich winden" genügt. Das "rot" hat nichts mit Blut und auch nichts mit Scham zu tun. Das Du windet sich, fühlt sich unwohl, wenn es die düsteren Zeilen des LIs sehen wird, LI weiß es. Elsie, deine Ideen zu den Umbrüchen gefallen mir fast alle sehr gut. Habe die meisten übernommen. Unten muss aber der Gedankenstrich vor "im kreis" bleiben, sonst kommt mir nicht klar genug rüber, dass hier "die Gerade oder der Kreis" gemeint ist. Da steht sonst "geraden im Kreis". Die beiden Verse, einmal oben:
wohin nur - wohin
führen sie dich
und dann unten anders:
wohin nur - wohin
führen sie mich
sind für mich wichtig, weil sie Unterschiedliches ausdrücken.
Die "düsteren gründe" scheinen auch zu verwirren. "gründe" steht hier für Abgründe. Ich ändere in Abgründe und nehme das "düstere" raus, da Abgründe immer düster sind.
Um ein Beziehungsproblem im Sinne von Betrug oder so etwas geht es hier nicht, aber schon um ein Problem zwischen den Beiden, dass eher von LI ausgeht. Es geht hier ums Weglaufen, immer wieder Weglaufen. Und darin liegt auch der Zweifel. Wie wird das DU "diesmal" reagieren?
Eigentlich wollte ich noch eine Schlussszeile druntersetzen, in diesem Sinne, aber das wäre mir dann zu sehr 1:1 zu lesen.
Vielen Dank euch allen!
Ich stell diese Version oben mal ein.
Saludos
Mucki
okay, ich ändere auf: in glattes Papier. Ihr habt mich überzeugt. Das "sie gehören zu mir" werde ich streichen. Stimmt, Max, ist überflüssig.
Das "rot" hat dich, smile, und auch dich, Elsie auf die falsche Fährte geführt. Ich hab es rausgenommen. "lassen dich winden" genügt. Das "rot" hat nichts mit Blut und auch nichts mit Scham zu tun. Das Du windet sich, fühlt sich unwohl, wenn es die düsteren Zeilen des LIs sehen wird, LI weiß es. Elsie, deine Ideen zu den Umbrüchen gefallen mir fast alle sehr gut. Habe die meisten übernommen. Unten muss aber der Gedankenstrich vor "im kreis" bleiben, sonst kommt mir nicht klar genug rüber, dass hier "die Gerade oder der Kreis" gemeint ist. Da steht sonst "geraden im Kreis". Die beiden Verse, einmal oben:
wohin nur - wohin
führen sie dich
und dann unten anders:
wohin nur - wohin
führen sie mich
sind für mich wichtig, weil sie Unterschiedliches ausdrücken.
Die "düsteren gründe" scheinen auch zu verwirren. "gründe" steht hier für Abgründe. Ich ändere in Abgründe und nehme das "düstere" raus, da Abgründe immer düster sind.
Um ein Beziehungsproblem im Sinne von Betrug oder so etwas geht es hier nicht, aber schon um ein Problem zwischen den Beiden, dass eher von LI ausgeht. Es geht hier ums Weglaufen, immer wieder Weglaufen. Und darin liegt auch der Zweifel. Wie wird das DU "diesmal" reagieren?
Eigentlich wollte ich noch eine Schlussszeile druntersetzen, in diesem Sinne, aber das wäre mir dann zu sehr 1:1 zu lesen.
Vielen Dank euch allen!
Ich stell diese Version oben mal ein.
Saludos
Mucki
Hallo Mucki,
genau wie bei Elsas Gedicht bin ich wieder (vermutlich) einer der letzten Schreiber im Diskussionsstrang und auch hier mit einem etwas schlechten Gewissen, ob ich noch etwas sagen soll. Falls es nicht mehr passt, entschuldige bitte.
Die Entscheidung z.G. Zweifel war zweifelsfrei eine gute Entscheidung. Aber ich frage mich - je öfter ich das lese - war/ist es jetzt wirklich rund? Mit einem Titel zu einem Werk assoziiere ich mehrere Optionen:
a) er zieht sich durch das ganze Werk wie ein roter Faden, d.h. man hat ihn immer im Hinterkopf
b) er leitet das Gedicht lediglich ein
c) er spannt sich als Bogen an das Ende des Gedichts, wo man ihn dann wiederfindet.
Dein Zweifel taucht zwar im Gedicht an mehrern Stellen auf, aber ich glaube trotzdem, dass als Titel eventuell noch etwas anderes passen könnte. Für mich fühle ich während des ganzen Verlaufs ein Unbehagen / Ungewissheit / (vielleicht auch abgeschwächt) Angst. Alle 3 Ausdrücke sind zwar nicht wirklich als Titel geeignet und ich kann nichts griffiges vorschlagen, was den / die Zweifel ersetzen kann, jedoch ist es eventuell eine Inspiration für dich oder andere Leser da nochmal zu arbeiten. Ich hoffe, dass es nicht unhöflich erscheint.
Und eine kleine, weitere Sache. Du schreibst "winden". Aber ist es das wirklich? Ich beurteile mal die beiden Verben in dem Absatz nach (meinem) Bizeps/Trizeps Prinzip, dass sie sich entsprehend passend kontrahieren sollen. So hast du:
Bizeps = locken
Trizeps = winden
Winden jedoch empfinde ich als zu stark, als zu final gegenüber der Verlockung. Es würde für mich schlüssiger sein, würdest du entweder Bizeps oder Trizeps austauschen. So könnte ich mich beispielsweise sehr gut vorstellen, dass du
a) B: lockt / T: zögern/stocken
b) B: zerrt/fordert ... auf / T: winden
diese Kombinationen verwendest.
Ich habe es (trotz meiner Einwürfe) natürlich sehr gerne und hoffentlich auch richtig gelesen.
Liebe Grüße
Andreas
genau wie bei Elsas Gedicht bin ich wieder (vermutlich) einer der letzten Schreiber im Diskussionsstrang und auch hier mit einem etwas schlechten Gewissen, ob ich noch etwas sagen soll. Falls es nicht mehr passt, entschuldige bitte.
Die Entscheidung z.G. Zweifel war zweifelsfrei eine gute Entscheidung. Aber ich frage mich - je öfter ich das lese - war/ist es jetzt wirklich rund? Mit einem Titel zu einem Werk assoziiere ich mehrere Optionen:
a) er zieht sich durch das ganze Werk wie ein roter Faden, d.h. man hat ihn immer im Hinterkopf
b) er leitet das Gedicht lediglich ein
c) er spannt sich als Bogen an das Ende des Gedichts, wo man ihn dann wiederfindet.
Dein Zweifel taucht zwar im Gedicht an mehrern Stellen auf, aber ich glaube trotzdem, dass als Titel eventuell noch etwas anderes passen könnte. Für mich fühle ich während des ganzen Verlaufs ein Unbehagen / Ungewissheit / (vielleicht auch abgeschwächt) Angst. Alle 3 Ausdrücke sind zwar nicht wirklich als Titel geeignet und ich kann nichts griffiges vorschlagen, was den / die Zweifel ersetzen kann, jedoch ist es eventuell eine Inspiration für dich oder andere Leser da nochmal zu arbeiten. Ich hoffe, dass es nicht unhöflich erscheint.
Und eine kleine, weitere Sache. Du schreibst "winden". Aber ist es das wirklich? Ich beurteile mal die beiden Verben in dem Absatz nach (meinem) Bizeps/Trizeps Prinzip, dass sie sich entsprehend passend kontrahieren sollen. So hast du:
Bizeps = locken
Trizeps = winden
Winden jedoch empfinde ich als zu stark, als zu final gegenüber der Verlockung. Es würde für mich schlüssiger sein, würdest du entweder Bizeps oder Trizeps austauschen. So könnte ich mich beispielsweise sehr gut vorstellen, dass du
a) B: lockt / T: zögern/stocken
b) B: zerrt/fordert ... auf / T: winden
diese Kombinationen verwendest.
Ich habe es (trotz meiner Einwürfe) natürlich sehr gerne und hoffentlich auch richtig gelesen.
Liebe Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
ich bin für jede Anregung dankbar. Ist doch egal, wann sie kommt. Außerdem ist das Gedicht ja noch recht frisch.
Ich finde deinen Gedankengang recht logisch. "Angst" trifft es nicht, aber "Ungewissheit" wäre in der Tat eine Alternative. Ich denke darüber nach.
Diese "Zweifel" durchziehen unterschwellig den ganzen Text, ja, aber vor allem am Schluss erreichen sie ihren Höhepunkt, wobei ich hier den Zweifel gar nicht explizit erwähne. Er muss aus dem Kontext herausgelesen werden. Und das macht es so schwierig.
Ich bin mir nicht sicher, ob du in diesem Punkt meine Zeilen gemäß meiner Intention liest:
wortgebilde ruhig
und wild - den bogen
seh ich wohl
er lockt dich zum tanz doch
meine abgründe lassen
dich winden
Es soll hier der Kontrast dargestellt werden, ja.
Doch "zögern" oder "stocken" passt hier nicht, da ich mit "er lockt dich zum tanz" meine, dass das DU durch den "ruhigen (bunten) Bogen (bunten --> Referenz zur vorletzten Strophe, also "bunter Bogen" = Regenbogen!) fröhlich ist, seine Gedanken tanzen, während die aufgemalten "Abgründe" des LI das Du dazubringen, sich zu winden. Es quält ihn, das Düstere des LIs zu sehen. Deshalb würde hier dein Vorschlag "zerren" eigentlich gut passen. Die Abgründe zerren am Du. Es wird quasi durch die Schwarz-Weiß-Welt des LI hin- und hergerissen.
Die Frage ist nur, was ist geeigneter: winden oder zerren?
Ich müsste dann schreiben:
doch meine abgründe
zerren an dir
Hier würde ich gerne noch andere Meinungen hören, da ich mir unsicher bin. Was ist intensiver, ausdrucksstarker?
Danke dir für die ausführliche Beschäftigung mit meinem Text, Andreas.gif)
Saludos
Mucki
ich bin für jede Anregung dankbar. Ist doch egal, wann sie kommt. Außerdem ist das Gedicht ja noch recht frisch.
Dein Zweifel taucht zwar im Gedicht an mehrern Stellen auf, aber ich glaube trotzdem, dass als Titel eventuell noch etwas anderes passen könnte. Für mich fühle ich während des ganzen Verlaufs ein Unbehagen / Ungewissheit / (vielleicht auch abgeschwächt) Angst. Alle 3 Ausdrücke sind zwar nicht wirklich als Titel geeignet und ich kann nichts griffiges vorschlagen, was den / die Zweifel ersetzen kann, jedoch ist es eventuell eine Inspiration für dich oder andere Leser da nochmal zu arbeiten. Ich hoffe, dass es nicht unhöflich erscheint.
Ich finde deinen Gedankengang recht logisch. "Angst" trifft es nicht, aber "Ungewissheit" wäre in der Tat eine Alternative. Ich denke darüber nach.
Diese "Zweifel" durchziehen unterschwellig den ganzen Text, ja, aber vor allem am Schluss erreichen sie ihren Höhepunkt, wobei ich hier den Zweifel gar nicht explizit erwähne. Er muss aus dem Kontext herausgelesen werden. Und das macht es so schwierig.
Und eine kleine, weitere Sache. Du schreibst "winden". Aber ist es das wirklich? Ich beurteile mal die beiden Verben in dem Absatz nach (meinem) Bizeps/Trizeps Prinzip, dass sie sich entsprehend passend kontrahieren sollen. So hast du:
Bizeps = locken
Trizeps = winden
Winden jedoch empfinde ich als zu stark, als zu final gegenüber der Verlockung. Es würde für mich schlüssiger sein, würdest du entweder Bizeps oder Trizeps austauschen. So könnte ich mich beispielsweise sehr gut vorstellen, dass du
a) B: lockt / T: zögern/stocken
b) B: zerrt/fordert ... auf / T: winden
diese Kombinationen verwendest.
Ich bin mir nicht sicher, ob du in diesem Punkt meine Zeilen gemäß meiner Intention liest:
wortgebilde ruhig
und wild - den bogen
seh ich wohl
er lockt dich zum tanz doch
meine abgründe lassen
dich winden
Es soll hier der Kontrast dargestellt werden, ja.
Doch "zögern" oder "stocken" passt hier nicht, da ich mit "er lockt dich zum tanz" meine, dass das DU durch den "ruhigen (bunten) Bogen (bunten --> Referenz zur vorletzten Strophe, also "bunter Bogen" = Regenbogen!) fröhlich ist, seine Gedanken tanzen, während die aufgemalten "Abgründe" des LI das Du dazubringen, sich zu winden. Es quält ihn, das Düstere des LIs zu sehen. Deshalb würde hier dein Vorschlag "zerren" eigentlich gut passen. Die Abgründe zerren am Du. Es wird quasi durch die Schwarz-Weiß-Welt des LI hin- und hergerissen.
Die Frage ist nur, was ist geeigneter: winden oder zerren?
Ich müsste dann schreiben:
doch meine abgründe
zerren an dir
Hier würde ich gerne noch andere Meinungen hören, da ich mir unsicher bin. Was ist intensiver, ausdrucksstarker?
Danke dir für die ausführliche Beschäftigung mit meinem Text, Andreas
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Saludos
Mucki
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