nächte

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 22.09.2007, 23:22

nächte

nicht nur
im dunkeln
greife ich

vergebens.

Wonach?

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 23.09.2007, 17:51

lieber moshe,

es gibt demnach noch fragen?

blind :cool: durch leben getappt,
sehen zwecklos,
welcher sinn kann wohl DIESES sehen?

salve
hakuin

Trixie

Beitragvon Trixie » 23.09.2007, 18:01

hallo moshe!

das ist lustig - zuerst las ich "nächste" statt nächte. der text gibt mir viel mehr inhalt als der titel es will. für mich scheint es so, als würde man nicht nur im dunkeln nicht sehen, wonach man greift, bzw. das, was man greifen will, gar nicht wertschätzen kann, es nicht wirklich be-greifen kann und es ohnehin nicht er-greifen kann. das leben selbst? abstrakte schlagworte? gesundheit und glück? sowas alles kann es sein, das, was man dann, wenn man es greifen will, eh nicht bekommt, weil man es vielleicht gar nicht versteht und "falsch" greift, wie man es im dunkeln zu tun scheint. ein für mich sehr tiefsinniger text, der vielfach interpretiert werden kann. bis auf den titel...der ist mir zu oberflächlich.

liebe grüße
trixie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.09.2007, 18:27

Hallo Moshe,

so ein kurzer Text und dennoch so viele Interpretationsmöglichkeiten (Sinn des Lebens z.B.). Ich bin, nach mehrfachem Lesen zu folgender Lesart gekommen. LI ist allein, war es vorher jedoch nicht. Es will nach dem Arm oder der Hand des ehemaligen Partners greifen und wird sich dann bewusst, dass der Partner nicht mehr da ist.
Interessant ist, dass ich hinter dem "Wonach?" gedanklich immer ein "eigentlich" lese.
Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.09.2007, 18:27

Hallo ihr Beiden!

Es ist wohl mal wieder ein sehr bedeutungsoffender Text: Also der Kontext des Lesers gibt die Frage und/oder Antwort dem Leser, nicht ich als Schreiber.
Ihr habt das sehr gut, wirklich sehr gut, geschrieben/beschrieben.

Liebe Trixie,
was wäre denn deine Wunsch-Überschrift?

Mit liebem Gruß

Moshe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.09.2007, 18:30

ups, mein Kommentar hat sich mit deinem posting überschnitten, Moshe.
Ich finde den Titel "Nächte" gut, da - für mich - dieses Greifenwollen nachts am Stärksten ist (in meiner Interpretation deines Textes)
Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.09.2007, 18:36

Liebe Mucki!

Nun haben wir uns überschnitten.
Das Wesentliche sagte ich, aber nun finde ich deine Assoziation zur letzten Zeile auch ganz prima.
Es könnte so sein....

MlG

Moshe

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.09.2007, 18:38

Liebe Mucki!

Hm..., kicher, schöner Verschnitt............

Moshe

Max

Beitragvon Max » 23.09.2007, 19:42

Lieber Moshe,

ein text von Dir, der mich schmunzeln lässt und mich daran erinnert, wie ich morgens nach meiner Brille suche, was OHNE Brille gar nicht so einfach (und mit Brille nicht notwendig) ist. Und dann sehne ich mich nach den späten Siebzigern wo ich dicke Hornbrillen tragen durfte, die man auch im Dunkeln am Rand erkennen konnte und nach Texten wie diesem.

Liebe Grüße
Max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.09.2007, 20:14

Nun also ganz was Praktisches aus der Vergangenheit von Max.

Was es alles gibt?

Moshe

Trixie

Beitragvon Trixie » 24.09.2007, 00:56

Hallo Moshe,

Wunsch-Überschrift? Was Unkonkreteres. Aber ich denke, du hast dir schon was dabei gedacht und deshalb akzeptiere ich das jetzt auch so. Habs ja jetzt gelesen und finde es trotzdem ein gutes Gedicht ;-) !

hallo max,
das erinnert mich widerum an das allmorgendliche "den wecker ausschalten" und dabei am besten weiterschlafen, hihi!

schlaftrunkene grüße
trixie

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 24.09.2007, 09:55

moshe,
habs grad nochmal gelesen...

der titel ist in den ersten beiden zeilen enthalten,
wiederholt sich sozusagen.
wolltest du kürzen?

h.

Andreas

Beitragvon Andreas » 24.09.2007, 12:14

Hallo moshe.c,

ein paar wirklich sehr gute Zeilen hast du hier geschaffen. Meine Anerkennung dafür. Da es so mannigfaltig interpretierbar ist (scheint ?), möchte ich es für mich gerne so lesen, dass dem Lyr.Ich eine Art Halt fehlt. Das ist des Nachts natürlich (auch im doppelten Sinne von "Halt") noch weit schwieriger als tagsüber.

Die Anregungen, eventuell einen anderen Titel zu wählen, kann ich hmmm nur marginal nachvollziehen. Trotzdem möchte ich dazu direkt 3 Vorschläge machen.

1) Du lässt den Titel ganz weg, viele Autoren haben jedoch bei sowas ein "unfertiges" Gefühl.
2) Du nennst es "Wonach?" und streichst die finale Zeile. (mein persönlicher Favorit)
3) Du lässt die Nächte in Zeile 1 weg und nutzt den alten Titel.

Liebe Grüße
Andreas

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 24.09.2007, 12:19

Andreas hat geschrieben:2) Du nennst es "Wonach?" und streichst die finale Zeile. (mein persönlicher Favorit)


Lieber Moshe, ich sehe es wie Andreas.

Gefällt mir, dein Textchen.

Lieben Gruß
ELsa
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