epilog

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 18.09.2007, 21:07

...
Zuletzt geändert von scarlett am 27.10.2009, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Elsa
Beiträge: 5286
Registriert: 25.02.2007
Geschlecht:

Beitragvon Elsa » 18.09.2007, 22:17

Liebe Monika,

Wehmütiger Abschied einer Sommerliebelei (?)
Durch das "vielleicht" nehme ich an, es handelt sich um so etwas Leichtes, Vorüberfliegendes.

Gebrannter Duft : Maroni, Duftkerzen, Öllichter, das alles und mehr steigt auf bei diesem Wortbild.

Ich habe es gern gelesen und auf mich wirken lassen.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 18.09.2007, 22:29

Liebe Monika,

die Bilder mag ich sehr, der Herbst verknüpft mit einer (kurzen?) Liebe.
In der zweiten Strophe las ich die letzte Zeile zunächst als Relativsatz (was natürlich nicht funktioniert, weil falsch) und überlegte, ob man anders setzen könnte. Aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen.

Wie Du Dir denken kannst, kommt von mir eine kleine Kritik an der Doppelung des "vielleicht". Ich könnte auf das zweite verzichten, aber ich vermute, Du nicht (wir sind da, glaube ich, grundsätzlich anders gestrickt). Ich meine, sogar zu verstehen, warum Du es verwendest, und trotzdem: für mich ist es stärker ohne... Vielleicht wirklich Geschmackssache.

Trotzdem: Für mich ein schönes "scarlett"-Gedicht.

Liebe Grüße

leonie (endlich mal wieder!)

scarlett

Beitragvon scarlett » 19.09.2007, 08:47

Liebe Elsa,

ja das soll es sein, ein Leichtes, Vorüberfliegendes ... wie der Sommer. Zurück bleiben die zerplatzten/aufgeplatzten Kastanien - hier das Grün, das allmählich verblaßt, dort die braune Frucht, die aber im Winter noch (in Form von gebratenen Maroni) an den Sommer erinnert. Vielleicht ;-)

Dank dir fürs Lesen und die Rückmeldung.

Liebe leonie,

schön, dich wieder zu lesen (hoffentlich bald auch mit einem eigenen Text? *erwartungsvollguck*)

Tja, an der von dir angesprochenen Stelle stand davor ein kleiner aber ach so berühmter! Gedankenstrich, der würde verhindern, daß man das Folgende als Relativsatz lesen kann. Da ich nun aber rigoros durchgreife bei diesen kleinen Strichen, hab ich ihn wieder getilgt. Vielleicht war das doch keine so gute Idee? :12:

Was das doppelte "vielleicht" anbelangt: da liegst du völlig richtig mit deinen Vermutungen, ABER: ich denke nochmal darüber nach.
Mit dem ersten wollte ich auch einen leichten Bezug zum "grün" herstellen, während das zweite sich nur auf das unmittelbar Vorhergegangene bezieht (zumindest hätte ich ds gern so :rolleyes:).

Ich danke dir herzlich für deine Gedanken zu diesem kleinen "scarlett - Gedicht" (das freut mich!).

Liebe Grüße euch beiden,
Monika

Herby

Beitragvon Herby » 19.09.2007, 10:12

Liebe Monika,

stimmungs- und wehmutsvolle Bilder zeichnest du, die mich sehr einnehmen und mir gut gefallen. Das doppelte "vielleicht" würde ich nicht ändern. Wenn ich mir das letzte wegdenke, hab ich das Gefühl, das Gedicht bleibt unfertig. Gerade durch das letzte "vielleicht" wird es rund und die Phantasie des Lesers angeregt. Ich lese es übrigens als Ausdruck einer Hoffnung, die sich nicht erfüllen wird.

Ein dickes Lob auch, dass du den von dir so heißgeliebten Gedankenstrichen den Kampf angesagt hast :daumen2: Er wäre an der von leonie angesprochenen Stelle nach meinem Empfinden überflüssig.

Achso, jetzt hätt ich's fast vergessen: diesen Text würde ich gerne einmal hören, vielleicht von Elsa oder Klara?

Liebe Grüße
Herby

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 19.09.2007, 12:04

Liebe Monika,

ich habe deine Gedicht gerne gelesen und mich in diese wehmütige Stimmung versetzen lassen.
Bitte lass die beiden "vielleicht" drin. Sie ergeben für mich durchaus Sinn.
Und nein, kein Gedankenstrich. Da gehört keiner hin. ,-)
Ist für mein Gefühl genau richtig so. Du bist dem Titel auch sehr gerecht geworden, fein.
Saludos
Mucki

scarlett

Beitragvon scarlett » 19.09.2007, 18:39

Lieber Herby, liebe Mucki,

habt Dank für eure Antworten, ich habe mich sehr gefreut.

Nun ja, das zweite "vielleicht" wird drinbleiben, wobei ich zugeben muß, daß Herbys Lesart in Richtung "Hoffnung" am Schluß von mir keinesfalls intendiert war. Desto schöner, wenn sich auch diese daraus ergibt.

Und: die Gedankenstriche haben jetzt einen schweren Stand bei mir ;-) , frau ist ja lernfähig, ne?

Ich werde mal nachfragen, welche der beiden Damen, Klara oder Elsa, gerne meinen Text lesen würde, ich hab mich ja mit der Technik immer noch nicht auseinandergesetzt.

Ganz liebe Grüße in den Abend,
Monika

Trixie

Beitragvon Trixie » 19.09.2007, 19:00

Oooh, das ist schööön!

Darf ich trotzdem bei scarlett bleiben? Für mich sind das scarlett-Gedichte und zwar von scarlett geschrieben, auch wenn Monika Kafka ein wunderwunderschöner Dichtername ist :d040: ...

Also, wenn, dann würde ich das erste "vielleicht" rausnehmen, denn es lässt auch bei mir ein Gefühl der Hoffnung aufkommen, außerdem sehe ich keinen Sinn darin, dem Grün (was ja auch für die Hoffnung steh) die gleiche Wahrscheinlichkeit zu geben wie die warme Erinnerung.

Für mich ist es ein bisschen verspielt, schelmisch. Das ist toll! Es wirkt sehr "jung", wobei es auch genauso auf Ältere geschnitten sein kann. Gefällt mir durch und durch. (Hab was ähnliches mal angefangen, aber nie zu Ende gebracht. In dem Fall kann ich nicht sagen "Das hätte auch von mir sein können" :eusa_whistle: ).

Lieben Gruß
Trixie

Max

Beitragvon Max » 19.09.2007, 19:06

Liebe Scarlett,

chapeau. Das ist ein Gedicht, das den ausgehenden Sommer in einer Weise besingt, die ich sehr mag. Die Bilder sind originell und von einer Einfachheit, die in die Herzen dringt. Dazu setzt Du durch die beiden abgesetzen "vielleicht" feine Akzente.

Für meinen Geschmack könnte ich das

der keiner war


gerne missen, um dem Gedicht noch mehr Allgemeingültigkeit zu verleihen, aber das bleibt wohl deinem Geschmack überlassen.

Ich habe das sher gerne gelesen.

Liebe Grüße
Max

Gast

Beitragvon Gast » 19.09.2007, 19:08

Liebe Monika,

mir gefällt das Gedicht auch sehr, ich habe nur mal wieder eine Spitzfindigkeit. ;-)

Wenn ich die ersten beiden Zeilen nehme:

scarlett hat geschrieben:auf dem kastanienweg
zerplatzt


dann habe ich bei Kastanienweg verstärkt durch das "zerplatzt" die Vorstellung, es handle sich um Rosskastanien am Wege, also die nicht essbaren Artverwandten der Maronen oder Esskastanien.

Möglich, dass es nur mir so ergeht, aber ich wollte darauf aufmerksam machen, dass dieses Bild, was mich einstimmt, später durch den Maroniduft gebrochen wird.
Den Duft finde ich aber essentiell wichtig für deinen Text, nur dass er zu den Wilden Kastanien nicht passt ... ich dreh mich Kreis... Sorry

Die Frage ist aber, ob es nur mir so geht. Es könnte sein, dass es eine subjektive Sicht ist. Möglich aber auch, dass die Bildlogik nicht genug bedacht ist. :confused:

Liebe Grüße
Gerda

Max

Beitragvon Max » 19.09.2007, 19:11

Liebe Gerda,

dann habe ich bei Kastanienweg verstärkt durch das "zerplatzt" die Vorstellung, es handle sich um Rosskastanien am Wege, also die nicht essbaren Artverwandten der Maronen oder Esskastanien.

Möglich, dass es nur mir so ergeht, aber ich wollte darauf aufmerksam machen, dass dieses Bild, was mich einstimmt, später durch den Maroniduft gebrochen wird.


Das war mir gar nicht aufgefallen, aber ich kann dein Argument gut nachvollziehen, mal sehen, was Frau Scarlett meint ;-).

Liebe Grüße
Max

scarlett

Beitragvon scarlett » 19.09.2007, 19:32

Frau scarlett sagt: ihr habt recht!!! Menno, das habe ich nicht bedacht ...

Aber: bleibt nicht doch die Grundidee erhalten?
Dem gewandelten Grün, das vom Frühjahr zum Winter hin verblaßt entsprechen dann eben die "gewandelten" Kastanien: von wild zu eßbar!!! :mrgreen:

Grüße von scarlett, die sich bewußt ist, daß sie schlechte Karten hat bzg. der Kastanien ... (und wer holt die jetzt aus dem Feuer? :12: )

scarlett

Beitragvon scarlett » 19.09.2007, 19:50

Liebe trixie,

deine Antwort hab ich übersehen.

Ja, du darfst selbstverständlich bei scarlett bleiben.

Es freut mich, daß dir mein Herbstgedicht gefällt. Aber was die beiden "vielleichts" anbelangt, da hab ich mich entschieden, es bleibt dabei.

Hol doch deine Version raus, vielleicht wirds ja noch was ...

Herzliche Grüße,
scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 19.09.2007, 20:37

Liebe scarlett-Monika,

ich will dich nicht allein lassen mit dem Durcheinander, das ich heraufbeschworen hab.
Mir fällt noch etwas auf, :confused: dass Duft nicht gebrannt sein kann. Es duftet (riecht) verbrannt ... aber gebrannt, nein.
Mein Vorschlag wäre: (incl kleiner Änderung der Z 9 + 10)

wärmt erinnerung
kalte wintertage

wenn maronenduft
meine nase umspielt

vielleicht


Liebe Grüße
Gerda


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste