frühhändig
jagen die finger
nach sinn
später verlieren sie
fühlung
nachts passiert’s
es ist wie ein kind geboren
wir müssen es waschen und hutschen und wachsen lassen
verantwortung
Liebe Klara,
ich weiß, dem lyr. Dialog entnnommen ...
gefällt mir, aber warum nicht als Kurzgedicht gepostet?
Na, ist ja egal.
Für mich ist dein Text ein Gedankensplitter, der die Gednaken des Lesers dazu anregt über den Text hinaus zu denken, sich ein Bild, eine Vorstelung von dem zu schaffen, was gemeint sein könnte.
Um eine neue Liebe (vielleicht auch die erotische Form gerade, das aneinander Gewöhnen der Körper), geht es, so lese ich, und dass man Liebe "pflegen und umsorgen" solte wie ein neugeborenes Kind.
Besonders das "hutschen" ist schön. Ich kannte bisher nur das Englische "to hugh"
Ich habe allerdings Schwierigkeiten mit dieser Formulierung:
(Da sträubt sich mein Sprachgefühl mit Macht)
Meiner Ansicht nach, entweder:
es ist als sei ein kind geboren
oder
wie ein neugeborennes kind
oder
oder es ist wie ein kind gebären
Liebe Grüße
Gerda
ich weiß, dem lyr. Dialog entnnommen ...
gefällt mir, aber warum nicht als Kurzgedicht gepostet?
Na, ist ja egal.
Für mich ist dein Text ein Gedankensplitter, der die Gednaken des Lesers dazu anregt über den Text hinaus zu denken, sich ein Bild, eine Vorstelung von dem zu schaffen, was gemeint sein könnte.
Um eine neue Liebe (vielleicht auch die erotische Form gerade, das aneinander Gewöhnen der Körper), geht es, so lese ich, und dass man Liebe "pflegen und umsorgen" solte wie ein neugeborenes Kind.
Besonders das "hutschen" ist schön. Ich kannte bisher nur das Englische "to hugh"
Ich habe allerdings Schwierigkeiten mit dieser Formulierung:
(Da sträubt sich mein Sprachgefühl mit Macht)
Klara hat geschrieben:es ist wie ein kind geboren
Meiner Ansicht nach, entweder:
es ist als sei ein kind geboren
oder
wie ein neugeborennes kind
oder
oder es ist wie ein kind gebären
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Klara,
dieser Text spricht mich sprachlich nicht so ganz an -- die Umbrüche und die Gliederung (früh/später/nachts) wirken auf mich zu konventionell. Die Wortschöpfungen machen den Klang in diesem Zusammenhang (der analoge Aufbau lässt frühhändig und fühlung zusammenb(<--?)appen) zusätzlich etwas schwerfällig, obwohl sie für sich genommen interessant sind (frühhändig zum Beispiel, eigentlich ein gutes Wort, so zwischen assoziation und Analyse angesiedelt, was das Verständnis angeht).
Was mir dagegen gefällt, ist die Verlegung in die Nacht "nachts passiert's" und (in Zusammenhang mit diesem aber auch für sich genommen), dass von "es" die Rede ist, oder eben nicht die Rede ist - das ist gewitzt und wahr. Es hat etwas von nächtlichem Dschungel, Furchtzugabe, Unheimlichkeit, Wirkung von Unbewussten, aber auch ganz einfachem Schulterzucken oder von einem doch noch im zu spät (denn die Zeit ist ja eigentlich schon um). Auch hat es etwas von Rückkehr ins Ursprüngliche - am Ende gibt es doch noch etwas Ursprünglicheres als das frühe - die Nacht nimmt sich ihr Recht und setzt sich vor den Tag, das lyr. Ich scheint davon überrascht, dass es den tag unbedingt nutzen wollte, damit aber nichts erreichte und die "Lösung" dann wonaders herkam.
Auch gefällt mir, dass es offen bleibt, ob das lyr. Ich/Wir überhaupt den Willen dazu hat, dass "es" geschieht oder nicht.
Mich erinnert das an Schellings Weltzeitalter, wenn auch eine etwas andere Aufteilung etc. - aber vom Kompositionsprinzip her und besonders vom Ausblick her: Der Text sagt: Sieh her, du in deinen rührenden/albernen was auch immer Versuchen: Es kommt eh zu einem ganz anderen Zeitpunkt, als es deine Bemühungen vermögen - und du wirst es behandeln müssen.
Also: einerseits spannend, andererseits sprachlich für mich noch nicht reizvoll genug -..
Liebe Grüße,
Lisa
dieser Text spricht mich sprachlich nicht so ganz an -- die Umbrüche und die Gliederung (früh/später/nachts) wirken auf mich zu konventionell. Die Wortschöpfungen machen den Klang in diesem Zusammenhang (der analoge Aufbau lässt frühhändig und fühlung zusammenb(<--?)appen) zusätzlich etwas schwerfällig, obwohl sie für sich genommen interessant sind (frühhändig zum Beispiel, eigentlich ein gutes Wort, so zwischen assoziation und Analyse angesiedelt, was das Verständnis angeht).
Was mir dagegen gefällt, ist die Verlegung in die Nacht "nachts passiert's" und (in Zusammenhang mit diesem aber auch für sich genommen), dass von "es" die Rede ist, oder eben nicht die Rede ist - das ist gewitzt und wahr. Es hat etwas von nächtlichem Dschungel, Furchtzugabe, Unheimlichkeit, Wirkung von Unbewussten, aber auch ganz einfachem Schulterzucken oder von einem doch noch im zu spät (denn die Zeit ist ja eigentlich schon um). Auch hat es etwas von Rückkehr ins Ursprüngliche - am Ende gibt es doch noch etwas Ursprünglicheres als das frühe - die Nacht nimmt sich ihr Recht und setzt sich vor den Tag, das lyr. Ich scheint davon überrascht, dass es den tag unbedingt nutzen wollte, damit aber nichts erreichte und die "Lösung" dann wonaders herkam.
Auch gefällt mir, dass es offen bleibt, ob das lyr. Ich/Wir überhaupt den Willen dazu hat, dass "es" geschieht oder nicht.
Mich erinnert das an Schellings Weltzeitalter, wenn auch eine etwas andere Aufteilung etc. - aber vom Kompositionsprinzip her und besonders vom Ausblick her: Der Text sagt: Sieh her, du in deinen rührenden/albernen was auch immer Versuchen: Es kommt eh zu einem ganz anderen Zeitpunkt, als es deine Bemühungen vermögen - und du wirst es behandeln müssen.
Also: einerseits spannend, andererseits sprachlich für mich noch nicht reizvoll genug -..
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo,
(danke fürs Verschieben, Gerda!)
ich fürchte, das ist eher Fragmentarisch, das da oben. Aber muss wahrscheinlich auch so brüchig sein. Ich habe es aus dem Dialog hier rübergehievt, weil ich noch mal gucken wollte, was da vielleicht nicht dran stimmt (oder doch).
Gerda, es geht gar nicht um Liebe, jedenfalls nicht um erotische Liebe oder sowas. Eher darum, das Eigene zu pflegen, das, was man für sich als richtig und stimmig erkennt, dann auch zu tun. Es geht - wenn überhaupt - um Liebe zu sich selbst. Sorge.
Die letzten Zeilen, ja... ich weiß auch nicht, warum ich das so stehen lasse. Natürlich ist es falsch - einerseits. Andererseits ist es völlig korrekt:
es ist wie ein kind will ich sagen, zu dem "es", das passiert, das man lassen muss
aber auch: es ist wie ein kind geboren: es als Subjekt des Satzes, das geboren ist wie ein Kind, obwohl es keines ist. Braucht also Zeit. Tut weh. Ist so sehr gewünscht. Belästigt während der Reifung. Aber die Erwartung ist auch schön. Etc. Könnte zum Beispiel ein Gedicht sein, ein Lied, ein Buch, eine Lebensänderung. Es wird nicht geboren, sondern ist schon (auf der Welt) ; ist als vollwertiges Verb.
Lisa, wenn ich dich richtig verstehe, ist dir der Text nicht kompliziert genug. Zu schlicht. Sprachlich simpel. Ja? Naja, letztlich will dieser Text sich selbst einfach nur verstehen - und nicht verbergen. Das klingt jetzt wirr, oder?
Nachts kann es leichter passieren, die Notwendigkeit spürt man tags eher. Nachts werden Kinder geboren. Bzw.: Wenn ein Kind geboren wird, ist es egal, wie spät es ist. Es passiert einfach. Willenlos, vielleicht sogar wider Willen, unter Schmerzen - und doch gewollt, ersehnt, geliebt. Und alles ist anders.
Der erste Teil vor dem Doppelpunkt stimmt nicht. Der Text wertet gar nicht, sondern beschreibt knapp, was los ist. Das Konventionelle, was du bemängelst, ist vielleicht gar nicht so konventionell, weil das "nachts" aus dem Schema "früh" udn "später" ausbricht. Früh und Spät könnte sich auch auf die Lebenabschnitte beziehen (als Kind jagen die Finger - Sinnlichkeit, als Erwachsener verlieren sie Fühlung - Unverständnis durch zu viel Verstehen ...), während "nachts" für einen ungeplanten Zeitpunkt steht, der sich der Kontrolle entzieht, und an dem man möglicherweise wieder - zusätzlich zum Erwachsenensein - als Kind spüren und wissen darf.
Dank euch!
Es macht Spaß, mit euch zu reden .-)
Klara
(danke fürs Verschieben, Gerda!)
ich fürchte, das ist eher Fragmentarisch, das da oben. Aber muss wahrscheinlich auch so brüchig sein. Ich habe es aus dem Dialog hier rübergehievt, weil ich noch mal gucken wollte, was da vielleicht nicht dran stimmt (oder doch).
Gerda, es geht gar nicht um Liebe, jedenfalls nicht um erotische Liebe oder sowas. Eher darum, das Eigene zu pflegen, das, was man für sich als richtig und stimmig erkennt, dann auch zu tun. Es geht - wenn überhaupt - um Liebe zu sich selbst. Sorge.
Die letzten Zeilen, ja... ich weiß auch nicht, warum ich das so stehen lasse. Natürlich ist es falsch - einerseits. Andererseits ist es völlig korrekt:
es ist wie ein kind will ich sagen, zu dem "es", das passiert, das man lassen muss
aber auch: es ist wie ein kind geboren: es als Subjekt des Satzes, das geboren ist wie ein Kind, obwohl es keines ist. Braucht also Zeit. Tut weh. Ist so sehr gewünscht. Belästigt während der Reifung. Aber die Erwartung ist auch schön. Etc. Könnte zum Beispiel ein Gedicht sein, ein Lied, ein Buch, eine Lebensänderung. Es wird nicht geboren, sondern ist schon (auf der Welt) ; ist als vollwertiges Verb.
Lisa, wenn ich dich richtig verstehe, ist dir der Text nicht kompliziert genug. Zu schlicht. Sprachlich simpel. Ja? Naja, letztlich will dieser Text sich selbst einfach nur verstehen - und nicht verbergen. Das klingt jetzt wirr, oder?
Nachts kann es leichter passieren, die Notwendigkeit spürt man tags eher. Nachts werden Kinder geboren. Bzw.: Wenn ein Kind geboren wird, ist es egal, wie spät es ist. Es passiert einfach. Willenlos, vielleicht sogar wider Willen, unter Schmerzen - und doch gewollt, ersehnt, geliebt. Und alles ist anders.
Der Text sagt: Sieh her, du in deinen rührenden/albernen was auch immer Versuchen: Es kommt eh zu einem ganz anderen Zeitpunkt, als es deine Bemühungen vermögen - und du wirst es behandeln müssen.
Der erste Teil vor dem Doppelpunkt stimmt nicht. Der Text wertet gar nicht, sondern beschreibt knapp, was los ist. Das Konventionelle, was du bemängelst, ist vielleicht gar nicht so konventionell, weil das "nachts" aus dem Schema "früh" udn "später" ausbricht. Früh und Spät könnte sich auch auf die Lebenabschnitte beziehen (als Kind jagen die Finger - Sinnlichkeit, als Erwachsener verlieren sie Fühlung - Unverständnis durch zu viel Verstehen ...), während "nachts" für einen ungeplanten Zeitpunkt steht, der sich der Kontrolle entzieht, und an dem man möglicherweise wieder - zusätzlich zum Erwachsenensein - als Kind spüren und wissen darf.
Dank euch!
Es macht Spaß, mit euch zu reden .-)
Klara
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