q.e.d.

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 11.09.2007, 19:56

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q.e.d.
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.09.2007, 00:39

Hallo Niko,

ich nehme an, dass "q.e.d." für quod erat demonstrandum steht?
Deine Zeilen interpretiere ich als Darstellung, dass 1 Euro eben nicht mehr 2 DM sind ("gegen das ungerade") und der Generationenvertrag nicht mehr funktioniert, deshalb das q.e.d.
Worüber ich noch grüble ist das "geklammert" am Schluss. Du könntest damit "ausgeklammert" meinen. Ich sehe eine mathematische Gleichung vor mir, in der die Schnittmenge in Klammern steht. Würde passen, glaube ich, da du ja schon zuvor den "bruchstrich" erwähnst.
Ich denke weiter darüber nach.
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 12.09.2007, 12:44

Lieber Niko,

mir kommt dein Text sooo bekannt vor. Ist es möglich, dass du ihn schon mal eingestellt hattest? Ich finde ihn nicht und auch der Titel ist mir im Kontext fremd ... vielleicht ja anderer Titel oder im Lyr. Dialog ... du weißt ja, wir hatten sowas Ähnlichtes schon mal... ich erinnere mich meist ganz gut zurück ;-)

Ich denke, es geht dir darum im Text auszudrücken, dass es Menschen gibt, die das Konservative bewahren wollen und solche, die sich gar nicht mit Neuem anfreunden wollen.
Was zurück bleibt sind (auch Selbst)Zweifel an an Neuerungen, weil das Lyrich meint, das Altes sich doch bewährt habe.

Der Titel heißt: "Was zu beweisen wäre", er erschließt sich mir nicht völlig. Bezieht es sich darauf, dass man Neues erst bewerten kann, wenn es sich bewährt hat ... irgendwie paradox. ... hm. Ist natürlich in diesem Kontext vieleicht nicht ganz das, was trifft, da es ja ein Naturwissenschaftlicher Ansatz ist und deine Hellerzählerei ein Beispiel ist für "Bewährtes".

Aber vielleicht intendierst du ja auch ganz anders.

Liebe Grüße
Gerda

Andreas

Beitragvon Andreas » 12.09.2007, 13:10

Hallo NJK,

für mich hört sich das nach einer alt eingesessenen Beziehung an. Darin integriert ein etwas wehmütiger Rückblick, ebenfalls enthalten etwas konservatives und eine Schnittmenge, die eben in einer Partnerschaft möglichst groß sein sollte, es aber scheinbar nicht mehr ist, sondern fast zu klein. Daraus folgt eben das geklammert, d.h. man klammert sich nur noch (vielleicht völlig sinnlos) an die wenigen Gemeinsamkeiten.

Das ist so mein Tenor, den ich da lese.

LG
Andreas

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.09.2007, 13:35

q.e.d. heißt übersetzt: was zu beweisen war. Deshalb glaube ich, dass das LI hier quasi ein "bitteres" Fazit für sich zieht und sozusagen in einer hilflosen (oder auch trotzigen) Geste das Bisschen, was sich dennoch bewährt hat "über den Bruchstrich" zieht und so versucht, sich daran festzuhalten.
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 12.09.2007, 14:28

Ich habe es nicht als ein Beziehungsgedicht gelesen, u. a. weil es in freiem Weben steht, aber Andreas' Idee hat auch etwas ...
LGG

Niko

Beitragvon Niko » 12.09.2007, 19:04

hallo ihr!
das freut mich, dass dieses gedicht doch zur kommentierehre kommt. kein einfacher text. auch für mich als autor nicht. aber was raus muss, muss raus.
der text steht noch nirgendwo gerda, weil er doch vor ganz kurzem erst geschrieben wurde ;-)
ich weiß, das ich bei der vielzahl an eingestellten werken manchmal den überblick verliere. hier aber bin ich mir ganz sicher.
unsicher hingegen bin ich bei der frage, ob es sinn macht, meine intention darzulegen. es macht ein gedicht dann irgendwie so nackig, so real und klaut dem leser die gerade erst erworbenen bilder.
vielleicht sollte ich aber doch mindestens schreiben, dass es eine mischung der letzten drei kommentare ist. die beziehung, das lyrich selbstfrequentierend und vor allem da auch muckis kommentar weist die genauere rcihtung meines denkfühlens beim schreiben.
aber ich will mich nicht drücken: wenn es ungereimtheiten oder fragen oder irgendetwas anderes gibt: raus damit! ich muss mich damit auseinandrsetzen. was ich sinnvoll finde, weil ich dann auf dem wege mich bekräftigen, oder entkräften muss.
komplizierte grüße: Niko

Max

Beitragvon Max » 12.09.2007, 19:33

Lieber Niko,

auch ich habe mich gefragt, ob Du mit diesen Zeilen der guten alten DM nachhängst (wobei auch da das Ungerade, ja das Gebrochene, das schönste war, nämlich die 50 Pfg. Münze). Dagegen stehen mit die Heller neben den Pfennigenin Zeile 8/9 (das ist auch 8 und 9 , nicht acht Neuntel ;-) ). Bei all der Mathematiksprache, die hier auftaucht, freut sich natürlich mein alter Kopf, kann aber nix mit

was bleibt ist schnittmenge
geklammert


das ist für mich als Mathematiker nicht verständlich und der Gag sollte doch gerade sein, dass die Sprache nicht nur so tut, als entstamme sie der Mathematik, oder?

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.09.2007, 19:42

Hi Niko,

du schreibst, es stecke auch das Thema Beziehung in deinen Zeilen.
Dann kann es m.E. nur eine alte, zerbrochene Beziehung sein (Scheidung?), bei der das LI evtl. noch Alimente zahlen muss, etwas in der Richtung. Mal so laut gedacht.
Saludos
Mucki

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 16.09.2007, 23:01

... hi Niko,

für einen Moment dachte ich, ich hätte dem Mathelehrer
besser zuhören sollen *smile*
bis zum Schluss ... wenn man sich ordentlich geschnitten hat,
wird auch reichlich geklammert ...

Bitte, keinen Bruch heben,

gefällt mir,

Ramona :hand0051:

Niko

Beitragvon Niko » 06.11.2007, 17:41

so mal wieder .....
was ich ausdrücken wollte, war die innere zerrissenheit. das ankämpfen gegen gewohntes / ungewohntes, das sich nicht abfinden können. es hat nichts mit mathe zu tun. über mathe würde ich nie ein gedicht schreiben. mathe ist doof und ich habe wahren horror durchlebt mit meinen mathematikkenntnissen.
meine intention scheint nicht durchzudringen...- gedicht gescheitert. so ist es nun mal, aber kein drama. papier ist geduldig und word auch. und ich übe mich darin, es ihnen gleich zu tun... ;-)

lieben gruß: Niko

Max

Beitragvon Max » 06.11.2007, 17:59

es hat nichts mit mathe zu tun. über mathe würde ich nie ein gedicht schreiben. mathe ist doof und ich habe wahren horror durchlebt mit meinen mathematikkenntnissen.


Lieber Niko,

dass das Gedichts mit Mathematik zu tun haben soll, finde ich bei der Wahl Deiner Worte erstaunlich. Mathematik ist - auf der Ebene - zunächst einmal eine Sprache (daher kann sie ungefähr so gut doof sein, wie halt Arabisch doof sein kann). Wenn Du etwas in dieser Sprache ausrücksz, hat es auch etwas damit zu tun, oder?

Liebe Grüße
Max

Niko

Beitragvon Niko » 06.11.2007, 18:05

nicht ganz, max. das mathematische in dem gedicht ist eine hülle, die einen tieferen sinn beinhaltet, respektive eben denjenigen verbergen will. das ist zb auch in dem gedicht "das verschüttete lächeln" so gestrickt. q.e.d war sicher titeltechnisch ein aufhänger. man schreibt das, glaube ich unter irgendwelche entschlüsselten gleichungen. du wirst das besser wissen. ich hab nur vage erinnerungen an meinen mathematikunterricht, der gefühlte 296 jahre her ist.
machen wir das nicht oft so, dass wir das eigentliche verdecken, indem wir dem ganzen eigentlichen, was wir ausdrücken wollen, eine tarnkappe überstülpen? gesichtsverlust? scham? angst vor zu deutlicher blosstellung?
das "mathe ist doof" bitte nicht übel nehmen. für mich ist halt alles "doof" wozu ich absolut keinen zugang finde. das sind nicht viele dinge. aber mathe gehört leider dazu. :-(
lieben gruß: Niko

Max

Beitragvon Max » 06.11.2007, 18:12

Lieber Niko,

ich denke nicht, dass Du zu doof bist zu Mathematik oder die Mathematik zu doof für Dich ;-) , das ist fast niemand. Mathematik ist viel einfacher als z.B. zu verstehen, was uns ein Gegenüber sagen möchte (weil viel eindeutiger) und das gelingt ja auch den meisten.
Ich habe auch absolut gar nix dagegen, wenn Du die mathematische Sprache in der Lyrik einsetzt, nur haben halt mathematische Vokabeln eine Bedeuetung, so dass man nach einer Art Übersetzung sucht ... und, was ich schon bemerkte:


was bleibt ist schnittmenge
geklammert


hat für mich keine ...
Sei's drum.

Liebe Grüße
Max


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