herbstspät

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 11.09.2007, 23:23

herbstspät


auf lehm gebettet
unter gewölbtem ziegelroh
wo es feucht ist und doch warm

legst du mich wangenrot
neben dein birnenrund
für ein frugales wintermahl

heben wir uns auf


2. Fassung:

herbstspät


zur ruhe gelegt reif
und doch nicht tot
eingelagert wo asseln schaben

feucht ist es und doch warm
unter gewölbtem ziegelroh
auf lehm gebettet

legst du mich wangenrot
neben dein birnenrund
für ein frugales wintermahl

heben wir uns auf


1. Fassung:

herbstspät


zur ruhe gelegt reif
und doch nicht tot
eingelagert wo asseln schaben

feucht ist es und doch warm
unter gewölbtem ziegelroh
auf lehm gebettet

legst du mich wangenrot
zwischen deine Birnen
für ein frugales wintermahl

heben wir uns auf
Zuletzt geändert von Perry am 19.09.2007, 16:37, insgesamt 2-mal geändert.

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 16.09.2007, 22:52

Grüß Dich Manfred,

einzig die Birnen verwirren mich ...
warum Birnen? Äpfel wäre irgendwie
netter, auch von der Form her ...

Schönen Abend,
Ramona

Niko

Beitragvon Niko » 17.09.2007, 00:43

man könnte sich auch zwischen möpse legen. die passen dann wenigstens auf einen auf während dem wintermahl...
du weißt ja, perry.....mein dingen is dat nich....

lieben gruß: Niko.

Perry

Beitragvon Perry » 17.09.2007, 10:56

Hallo Ramona,
der Text beschreibt ein"aufheben (bewahren)" der Liebeslust im Alter.
Da "wangenrot" bereits für die Äpfel verwendet wurde, sind es eben die Birnen die hier als Metapher für die weiblichen Brüste stehen. Außerdem muss man den Text ja nicht gleich so sexbetont (Möpse) lesen, wie das der liebe Niko tut.
Danke für deinen Eindruck und LG
Manfred

Hallo Niko,
ich weiß!
LG
Manfred

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 17.09.2007, 14:30

perry,

die haltbarmachung: kellereinlagerung
als metapher....gelungenes bild.


ich mach mal was...:cool:

herbstspät

zur ruhe gelegt
und doch nicht tot
wo asseln schaben

auf lehm gebettet
legst du mich wangenrot
neben dein birnenrund

im winter
obstsalat :pfeifen:

vielleicht gefällt dir was, musst selber sehen. gern gelesen

salve
hakuin

Perry

Beitragvon Perry » 17.09.2007, 15:42

Hallo Hakuin,
danke für deine "heitere" Kurzversion. Gefällt mir durchaus, doch kommt meine Intention von dem "sich einander aufheben" darin nicht mehr vor.
LG
Manfred

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 17.09.2007, 18:19

he perry,

die sache: sich einander aufzuheben...
bin wohl eher für: hier und jetzt ;-)

salve
hakuin

Nihil

Beitragvon Nihil » 17.09.2007, 22:29

Käse geschrieben, sorry .. ;-)

LG

Nihil

Perry

Beitragvon Perry » 18.09.2007, 08:28

Hallo Hakuin,
ja so hat eben jeder andere Prämissen.
Gruß Perry

Hallo nihil,
schade, dass du dich nicht auf den Text einlassen konntest.
Vielleicht klappt es ja, wenn du den "Käse" etwas reifen lässt.
Gruß
Perry

Nihil

Beitragvon Nihil » 18.09.2007, 08:52

Lieber Perry,

mit dem "Käse" ist nicht dein Gedicht gemeint gewesen, sondern mein Kommentar hierzu, der zuvor dort stand und den ich übereilt geschrieben hatte .. ;-) Ich dachte zuerst, dass dem Gedicht der melodische Fluss fehlen würde, das ist aber eine Fehleinschätzung meinerseits gewesen, also habe ich den Kommentar wieder gelöscht .. das war mit dem Käse gemeint ..

LG

Nihil
Zuletzt geändert von Nihil am 18.09.2007, 09:39, insgesamt 3-mal geändert.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 18.09.2007, 09:30

Lieber Perry,

für mich ist das hier die Essenz. Ich brauch die Str. 1 nicht, denn der Titel sagt das schon.

feucht ist es und doch warm
unter gewölbtem ziegelroh
auf lehm gebettet

legst du mich wangenrot
neben dein birnenrund
für ein frugales wintermahl

heben wir uns auf


Das lese ich sehr gern!

Alternde Grüße :-)
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 18.09.2007, 13:44

Lieber Manfred,

die Idee, das Einlagern reifer Früchte auf ein erotisch/sexuelles Motiv zu beziehen gefällt mir an sich, nur scheint mir ein Problem, dass sich dass nicht das ganze Gedicht über durchhalten lässt oder zumindest nicht durchgehalten ist. Wie sonst sollte ich

eingelagert wo asseln schaben


interpretieren (auch wenn ich das Wortspiel mit den Asseln und Schaben an sich witzig finde)?

Liebe Grüße
Max

Rala

Beitragvon Rala » 18.09.2007, 22:21

Hallo Manfred,

finde ich im Grunde nicht schlecht, aber ich muss mich Max anschließen: die Stelle mit den Asseln stört mich irgendwie (mir kommen unwillkürlich seltsame Assoziationen). Oder hat sie einen tieferen Sinn, der mir entgangen ist?

Liebe Grüße,
Rala

Max

Beitragvon Max » 19.09.2007, 00:32

Liebe rala,

aber ich muss mich Max anschließen:


na, sooo schlimm ist das ja nun auch wieder icht, oder? ;-)

Liebe Grüße
max


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