kälteeinbruch

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Hakuin

Beitragvon Hakuin » 22.08.2007, 12:55

version2

wettersturz
unter füßen
bricht gras

© hakuin07



version1

kälteeinbruch
unter füßen
bricht gras

© hakuin07

angeregt durch "zweinzeln" von gerda
Zuletzt geändert von Hakuin am 03.09.2007, 12:45, insgesamt 2-mal geändert.

Sam

Beitragvon Sam » 24.08.2007, 17:10

Hallo Hakuin,

mir geht es wie Lisa. Das doppelte "brechen" ist mir gar nicht aufgefallen. Und es stört mich nicht im geringsten. Im Gegenteil. Wiederholungen und Doppelungen können doch ein gutes Stil- und Ausdrucksmittel sein. Gerade bei einem so kurzen Text.
Wettersturz ist wirklich etwas beliebig. Das kann auch im Sommer passieren, wenn durch ein Unwetter die Temperaturen von 35 Grad auf 15 Grad fallen. Das heißt ja aber noch lange nicht, dass das Gras gefriert.

Ich bin für die ursprüngliche Version. Mit Fettdruck!

Erstversionsverteidigende Grüße

Sam

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 25.08.2007, 20:38

Kälteeinbruch
unter schuhen
knirscht gras


?????????????

Moshe
Zuletzt geändert von moshe.c am 29.08.2007, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 29.08.2007, 16:11

Hallo Hakuin

mein eindeutiger Favorit - weil für mich "ein"deutig:

kälteeinbruch
unter füßen
bricht gras

Ich finde, dass "brechendes Gras" sehr aussagekräftig ist
Ganz real und metaphorisch gesprochen.
(Gras knirscht nicht in der Kälte, wenn es gefroren ist, es bricht wirklich. Es ist das Eis und ggf. der Schnee, die knirschen.
Ich finde den kurzen Text sehr stark, zunächst klingt er dramatisch: Kälteeinbruch.
Dann wir der von leiser Trauer getragen.
So meine Leseart.
Ich musste an "Ein Deutsches Requiem" von Brahms denken ... Textelle des 1. Petrus Briefs V. 24
Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.

Mir ist aber auch der Gedanke gekommen, dass die Möglichkeit besteht, es so zu lesen:
Es ist nur Gras, was bricht.

Liebe Grüße
Gerda

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 03.09.2007, 12:43

danke für euren letzten anmerkungen!

sam, moshe, gerda:

für mich wird es zu einem patt: :rolleyes:

wettersturz vs. kälteeinbruch

der wettersturz beinhaltet AUCH den kälteeinbruch....
bei kälteeinbruch doppelt sich mir weiterhin das brechende gras...

...ich werde hier zur abstimmung aufrufen...

salve
hakuin

Klara
Beiträge: 4540
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 03.09.2007, 13:06

Hallo Hakuin,

"Kälteeinbruch" ist zehnmal besser. Die Dopplung mit "bricht" finde ich gerade gut - und gar nicht so schlimm, weil das Verb ja gebeugt wird und anders klingt. Ohne "Kälteeinbruch" fände ich das Gedicht schwach.

Viele Grüße
Klara

Gast

Beitragvon Gast » 03.09.2007, 13:12

Hey Hakuin,

Kälteeinbruch :antwort:
Ein Wettersturz muss nicht zwangsläufig mit Kälte zu tun haben ...
Wichtig ist doch hier die metaphorische Bedeutung des "Kältesturzes" oder dir nicht?

LGG


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