Sandgeschrieben

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 09.08.2007, 16:02

Sandgeschrieben


Deine Spuren haben
immer noch Restwärme
barfuß erfühle ich
ihren Herzschlag

Sooft die Flut auch
das Büttenpapier glättet
ich male sie wieder auf
vom Mondlicht beäugt


1. Fassung:

Sandgeschrieben


Deine Spuren haben
immer noch Restwärme
die ich barfuss erfühle

in Herzschlingen
aufs frische Büttenpapier
des Strandes male

Sooft die Flut auch spült
ich komme wieder
vom Mondlicht beäugt
Zuletzt geändert von Perry am 10.08.2007, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 09.08.2007, 16:29

"des strandes" ist für mich "redundant" wie man auch sagt für überflüssig. redundant klingt halt netter. ich finde, perry, du hast hier ein wunderschönes gedicht geschrieben. das entfernen des strandes würde nach meinem "nach zweimal lesen-empfinden" dem text etwas geheimnisvolles schenken, das ihn noch mehr verzaubern tuen täte. ;-)
wie liest es sich denn so für dich?

Deine Spuren haben
immer noch Restwärme
die ich barfuss erfühle

in Herzschlingen
aufs frische Büttenpapier
male

Sooft die Flut auch spült
ich komme wieder
vom Mondlicht beäugt

das unstimmige, was man zwischen flut und büttenpapier sehen mag, ist doch auf diese art eine weitere empfindungsebenenanreicherung. oder so ähnlich......
gefällt mir sehr, perry!

lieben gruß: Niko

Perry

Beitragvon Perry » 09.08.2007, 23:26

Hallo Niko,
danke für deine positive Einschätzung und die intensive Beschäftigung mit meinen Zeilen.
So wie du gerne deine Texte verschlüsselst, so sollen meine durch klare Bilder wirken. Ich lege die Geheimnisse lieber in die übertragene Bedeutung.
Letztlich hast du mich aber doch etwas verunsichert und ich werde über die zweite Strophe noch einmal nachdenken
LG
Manfred

Niko

Beitragvon Niko » 09.08.2007, 23:35

meinen stil will und kann ich dir ja auch nich aufdrängen. es ist ja lediglich eine betrachtung deines gedichtes aus meiner leser und auch meiner schreibweise. mit dem gedanken: wie wäre ich mit dem text umgegangen. alles was ich schreibe an kommentar ist nichts weiter als lautes denken.
mal sehen, was andere leser und autoren zu besagter stelle sagen. lass dich nicht verunsichern, perry. oft ist es so, dass kommentatorengedanken nur insofern einfluss nehmen, als dass sie bei späteren gedichten etwas im hinterkopf schwirren und dann gegebenenfalls nach kritischem kopf-und bauchabwägen in deinen texten einzug finden oder eben auch nicht . und das ist auch ganz gesund so. denn du alleine musst zufrieden sein mit dem geschriebenen. niemand anderes!

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.08.2007, 00:15

Hallo Manfred,

ich mag gerade diese Zeile "des Strandes male", weil man sich so gleich einen wunderbar weißen Strand vorstellt. Ich finde es gehört dazu, da sonst das Büttenpapier zu sehr aus dem Kontext springt.
Ich finde dein Gedicht sehr schön komponiert, bildlich wie auch wörtlich,-). Vor allem der erste Vers ist klasse.
Saludos
Mucki
P.S. --> barfuß (statt barfuss)

Perry

Beitragvon Perry » 10.08.2007, 16:44

Hallo Mucki,
danke für deinen Hinweis und deinen Eindruck.
Ich habe trotzdem mal eine alternative Version versucht, wobei ich offen lasse, welche letztlich das Rennen macht.
LG
Manfred

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.08.2007, 18:22

Hallo Manfred,

ich finde, dass du einen sehr guten Kompromiss gefunden hast.
Einmal, weil aus "Herzschlingen" nun Herzschlag geworden ist und das "die ich ... entfallen ist. Gefällt mir viel besser. Zudem hast du durch das direkte Zusammenbringen von der Flut und dem Büttenpapier hier gut den Bogen hinbekommen.
Also: Für mich ist es diese Fassung,-)
Saludos
Mucki

Perry

Beitragvon Perry » 11.08.2007, 12:15

Hallo Mucki,
danke für deine Bestätigung, auch wenn ich meine in letzter Zeit liebgewonnene 3 Zeilen/ 3 Verse - Form opfern musste. :smile:
LG
Manfred


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