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siehe: http://www.blauersalon.net/online-liter ... highlight=
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Lieber Peter,
Da scheint mir ein auch zuviel.
Ist das "e" bei Ansammelung bewußt gesetzt?
Für mich spricht aus dem Text eine große Fremdheit (Distanz) und ein Suchen, vielleicht auch ein Wissen um etwas. Etwas, das nach dem Text jedoch nur in der Betrachtung, nur im Selbst gefunden werden kann. Nicht in einem Gespräch, das doch keines ist.
Und dann ist da das Wort "Schuld". Es ist ein großes Wort und vielleicht ist es entscheidend, wie der Leser es für sich deutet. Wenn alles Schuld ist, gibt es dann auch den Schuldigen? Was geschieht durch diese Schuld? Ist die Schuld etwas umkehrbares? Ist sie eine Gewalt, etwas, das verbrochen wurde und nicht mehr heilbar ist? Ich suche noch, wo ich dieses Wort für mich im Text sehe.
Es ist fast, als ob der Text diese Türe öffnet und man hineinschauen kann in diese Räume, vielleicht auch ein bisschen hineingehen, um selbst die Augen zu schließen und nachzulauschen, was man dann sieht.
liebe Grüße smile
wo ich war und auch auch, wo ich sein
Da scheint mir ein auch zuviel.
Ist das "e" bei Ansammelung bewußt gesetzt?
Für mich spricht aus dem Text eine große Fremdheit (Distanz) und ein Suchen, vielleicht auch ein Wissen um etwas. Etwas, das nach dem Text jedoch nur in der Betrachtung, nur im Selbst gefunden werden kann. Nicht in einem Gespräch, das doch keines ist.
Und dann ist da das Wort "Schuld". Es ist ein großes Wort und vielleicht ist es entscheidend, wie der Leser es für sich deutet. Wenn alles Schuld ist, gibt es dann auch den Schuldigen? Was geschieht durch diese Schuld? Ist die Schuld etwas umkehrbares? Ist sie eine Gewalt, etwas, das verbrochen wurde und nicht mehr heilbar ist? Ich suche noch, wo ich dieses Wort für mich im Text sehe.
Es ist fast, als ob der Text diese Türe öffnet und man hineinschauen kann in diese Räume, vielleicht auch ein bisschen hineingehen, um selbst die Augen zu schließen und nachzulauschen, was man dann sieht.
liebe Grüße smile
Hallo Smile,
"Etwas ... das nur im Selbst gefunden werden kann", ja - und doch nicht. Du bist dem "Innen-Ton" auf der Spur, aber... er scheint mir noch weiterzugehen. Das ist ja das Seltsame, von dem der Text spricht: er spricht von einem Besuch. (Es ist das eigene Auge, das ein anderes Auge wird, das in einer Distanz, wie sie unmöglich war, betrachtend wird - aber ist es das Selbst? Es entsteht aus dem Selbst - aber es ist ein Besuch.)
So würde ich lesen. - Über die Schuld könnte man vieles denken. Im Text scheint sie mir eines, das alles ist. Wäre das Auge eine Mitte, wäre die Schuld der Umkreis mit all seinen Entfernungen.
Danke auch für die Korrekturen.
Liebe Grüße,
Peter
"Etwas ... das nur im Selbst gefunden werden kann", ja - und doch nicht. Du bist dem "Innen-Ton" auf der Spur, aber... er scheint mir noch weiterzugehen. Das ist ja das Seltsame, von dem der Text spricht: er spricht von einem Besuch. (Es ist das eigene Auge, das ein anderes Auge wird, das in einer Distanz, wie sie unmöglich war, betrachtend wird - aber ist es das Selbst? Es entsteht aus dem Selbst - aber es ist ein Besuch.)
So würde ich lesen. - Über die Schuld könnte man vieles denken. Im Text scheint sie mir eines, das alles ist. Wäre das Auge eine Mitte, wäre die Schuld der Umkreis mit all seinen Entfernungen.
Danke auch für die Korrekturen.
Liebe Grüße,
Peter
Hallo Peter,
eine Herausforderung an den Leser dein Text. Aber eine, die es sich lohnt anzunehmen. Geht es hier doch letztlich auch um Wahrnehmung, Sichtweisen, Involvierung und Schuld. Es geht um Kommunikation, um den Innen-Ton, der als Antwort entsteht , wenn die Welt zu einem spricht. Es geht um ein Auge und um Angst.
Zunächst ein Besuch. Jemand, der sich in den Gastgeber tropfen lässt, wie Regen in Pfützen. Der dessen glatte aufmerksame Oberfläche missbraucht. Ein Verwandter womöglich, ein Freund, eine Liebe?
Abends dann der Innen - Ton. Die Antwort aus dem Inneren. Aus einem selbst, aber auch ein Stück fremd. Auch ein Besuch, aber ein anderer. Einer, der seine Worte anders gebraucht, der sie hören lässt, in dem er Finger auf einer Tastatur bewegt (oder mit einem Stift über Papier). Der da bleibt, auch wenn es keine Worte mehr gibt, die aufgeschrieben werden.
Am Ende das Auge, das sich von seinem Besitzer gelöst zu haben scheint, das, begleitet von Furcht, die Dinge betrachtet, als sähe es sie zum ersten Mal. Die geschriebenen Wörter genauso, wie die Erinnerungen der letzten Tage. Die Gespräche. Die Schuld. Und man merkt, auch das Auge ist ein Besucher. Einer, der auf Worte verzichtet, sich auf seinen klaren Blick verlässt. Das Auge ist das Ende der Kommunikation. Es ist die Erkenntnis. Und die hat mit Schuld nichts zu tun. Nur mit der Angst.
Ein beklemmender Text, so wie ich ihn lese. Mit einem nur in Klammern gesetzten Hoffnungsschimmer, der aber von der Angst überschattet wird, die der Blick des Auges erzeugt. Und irgendwie hinterlässt er in einem das Gefühl, man hätte nur die Wahl zwischen Schuld und Angst.
Gerne gelesen und drüber nachgedacht
Liebe Grüße
Sam
eine Herausforderung an den Leser dein Text. Aber eine, die es sich lohnt anzunehmen. Geht es hier doch letztlich auch um Wahrnehmung, Sichtweisen, Involvierung und Schuld. Es geht um Kommunikation, um den Innen-Ton, der als Antwort entsteht , wenn die Welt zu einem spricht. Es geht um ein Auge und um Angst.
Zunächst ein Besuch. Jemand, der sich in den Gastgeber tropfen lässt, wie Regen in Pfützen. Der dessen glatte aufmerksame Oberfläche missbraucht. Ein Verwandter womöglich, ein Freund, eine Liebe?
Abends dann der Innen - Ton. Die Antwort aus dem Inneren. Aus einem selbst, aber auch ein Stück fremd. Auch ein Besuch, aber ein anderer. Einer, der seine Worte anders gebraucht, der sie hören lässt, in dem er Finger auf einer Tastatur bewegt (oder mit einem Stift über Papier). Der da bleibt, auch wenn es keine Worte mehr gibt, die aufgeschrieben werden.
Am Ende das Auge, das sich von seinem Besitzer gelöst zu haben scheint, das, begleitet von Furcht, die Dinge betrachtet, als sähe es sie zum ersten Mal. Die geschriebenen Wörter genauso, wie die Erinnerungen der letzten Tage. Die Gespräche. Die Schuld. Und man merkt, auch das Auge ist ein Besucher. Einer, der auf Worte verzichtet, sich auf seinen klaren Blick verlässt. Das Auge ist das Ende der Kommunikation. Es ist die Erkenntnis. Und die hat mit Schuld nichts zu tun. Nur mit der Angst.
Ein beklemmender Text, so wie ich ihn lese. Mit einem nur in Klammern gesetzten Hoffnungsschimmer, der aber von der Angst überschattet wird, die der Blick des Auges erzeugt. Und irgendwie hinterlässt er in einem das Gefühl, man hätte nur die Wahl zwischen Schuld und Angst.
Gerne gelesen und drüber nachgedacht
Liebe Grüße
Sam
Hallo Peter,
der "Schlüsselsatz" ist für mich dieser hier:
Ich interpretiere für mich die "Schuld" als die Oberflächlichkeit. Im hellen "Licht" wird diese Oberflächlichkeit "lauter", einmal die der anderen, aber auch die des LIs. Es ist auf der Suche bzw. seiner eigenen Oberflächlichkeit auf der Spur. Die Oberflächlichkeit bereitet dem LI Angst. Die Tatsache, dass das LI sich dessen langsam bewusst wird, das "Auge" (den Fokus) darauf richtet, ist der Beginn des LIs, sich von dieser Schuld zu befreien und somit auch von der Angst.
Dies sind meine Gedanken zu deinem interessanten Text.
Saludos
Mucki
der "Schlüsselsatz" ist für mich dieser hier:
Ich wollte kein Licht machen, weil es das immer war, diese nehmenden Lichter.
Ich interpretiere für mich die "Schuld" als die Oberflächlichkeit. Im hellen "Licht" wird diese Oberflächlichkeit "lauter", einmal die der anderen, aber auch die des LIs. Es ist auf der Suche bzw. seiner eigenen Oberflächlichkeit auf der Spur. Die Oberflächlichkeit bereitet dem LI Angst. Die Tatsache, dass das LI sich dessen langsam bewusst wird, das "Auge" (den Fokus) darauf richtet, ist der Beginn des LIs, sich von dieser Schuld zu befreien und somit auch von der Angst.
Dies sind meine Gedanken zu deinem interessanten Text.
Saludos
Mucki
Hallo Sam,
spannend, dein Kommentar - als würde man eine Brücke von der anderen Seite her sehen. Was herüberkommt gleicht dem, was man formte... (ich habe im Moment ein Bild vor Augen: Jemand macht Nebel und Schatten auf einer Nachtseite, und auf einer Tagseite kommen sie als Personen hervor, umrissener als sie waren, deutlicher, sie haben jetzt Gesichter).
"Involvierung" finde ich ein sehr richtiges Wort, es war mir bisher so nicht bewusst, aber darum geht es, um Gespräche, Wahrnehmungen, Ereignisse, die hineinziehen, die herausziehen...
"Und man merkt, auch das Auge ist ein Besucher", ja genau. - Eine Art Nachklang, der sich umkehrt und der die Dinge "wiederkehrt". Aber natürlich auch ein "Neuklang"... "als Antwort", wie du schreibst.
Das ist es vielleicht im Wesentlichen, inwiefern uns etwas zur Antwort gereicht, und wie, wenn die Antwort ist, sich die Dinge verschieben, wie sie schattenhaft daliegen in einer Schuld - weil sie eben nicht die Antwort waren und nicht sein können.
Eine Erkenntnis des Textes ist vielleicht der Wert der Furcht oder der Wert der Angst - dass darin etwas ist, und dass man sich über die Angst zu wundern hat.
Liebe Grüße,
Peter
--
Hallo Mucki,
der Zusammenhang von Oberfläche und Schuld scheint mir einleuchtend. Im Bild der Pfütze ist es vielleicht der zu nahe Grund, der am Ende das zu wenig Tiefe in die Dinge wirft, und ihnen deshalb nicht entspricht - und so fühlt auch das lyrIch keine Entsprechung. Nicht zu entsprechen, wäre also Schuld. - Der Oberflächlichkeit auf der Spur zu sein, wie du schreibst, um doch am Ende das Weitere zu finden, im Schreiben z.B., ja, das scheint mir das Unternehmen des lyr.Ichs.
Danke auch dir fürs Lesen und Liebe Grüße,
Peter
spannend, dein Kommentar - als würde man eine Brücke von der anderen Seite her sehen. Was herüberkommt gleicht dem, was man formte... (ich habe im Moment ein Bild vor Augen: Jemand macht Nebel und Schatten auf einer Nachtseite, und auf einer Tagseite kommen sie als Personen hervor, umrissener als sie waren, deutlicher, sie haben jetzt Gesichter).
"Involvierung" finde ich ein sehr richtiges Wort, es war mir bisher so nicht bewusst, aber darum geht es, um Gespräche, Wahrnehmungen, Ereignisse, die hineinziehen, die herausziehen...
"Und man merkt, auch das Auge ist ein Besucher", ja genau. - Eine Art Nachklang, der sich umkehrt und der die Dinge "wiederkehrt". Aber natürlich auch ein "Neuklang"... "als Antwort", wie du schreibst.
Das ist es vielleicht im Wesentlichen, inwiefern uns etwas zur Antwort gereicht, und wie, wenn die Antwort ist, sich die Dinge verschieben, wie sie schattenhaft daliegen in einer Schuld - weil sie eben nicht die Antwort waren und nicht sein können.
Eine Erkenntnis des Textes ist vielleicht der Wert der Furcht oder der Wert der Angst - dass darin etwas ist, und dass man sich über die Angst zu wundern hat.
Liebe Grüße,
Peter
--
Hallo Mucki,
der Zusammenhang von Oberfläche und Schuld scheint mir einleuchtend. Im Bild der Pfütze ist es vielleicht der zu nahe Grund, der am Ende das zu wenig Tiefe in die Dinge wirft, und ihnen deshalb nicht entspricht - und so fühlt auch das lyrIch keine Entsprechung. Nicht zu entsprechen, wäre also Schuld. - Der Oberflächlichkeit auf der Spur zu sein, wie du schreibst, um doch am Ende das Weitere zu finden, im Schreiben z.B., ja, das scheint mir das Unternehmen des lyr.Ichs.
Danke auch dir fürs Lesen und Liebe Grüße,
Peter
hallo peter,
es geht mir hier wie so oft, wenn ich deine texte lese. ich gerate in sie hinein und will innehalten, mir etwas deuten oder erklären, überlegen, aber das alles geht nicht, weil ein teil meiner gedanken bereits weitergewandert ist mit den buchstaben. trotzdem habe ich am ende das gefühl, von etwas gelesen zu haben, das ich kenne. ein gefühl, das schwer zu fassen und noch schwerer zu beschreiben ist. die "normalen" zeichen, symbole und bilder scheinen dafür nicht zu taugen. es ist eine geheimnisvolle sprache, die du benutzt und ich bin froh, sie für mich dechiffrieren zu können.
lgp
es geht mir hier wie so oft, wenn ich deine texte lese. ich gerate in sie hinein und will innehalten, mir etwas deuten oder erklären, überlegen, aber das alles geht nicht, weil ein teil meiner gedanken bereits weitergewandert ist mit den buchstaben. trotzdem habe ich am ende das gefühl, von etwas gelesen zu haben, das ich kenne. ein gefühl, das schwer zu fassen und noch schwerer zu beschreiben ist. die "normalen" zeichen, symbole und bilder scheinen dafür nicht zu taugen. es ist eine geheimnisvolle sprache, die du benutzt und ich bin froh, sie für mich dechiffrieren zu können.
lgp
Zuletzt geändert von pandora am 15.08.2007, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Pan,
danke für deinen einfühlsamen Kommentar. Du spürst einen Gedanken auf, der mich hinter den Worten beschäftigt. Es ist der "Beispielcharakter". Einerseits sollen die Worte entgegentreten, andrerseits sich abwenden; sie sollen ein Spiegel sein, der dem Leser eine eigene Erfahrung zeigt, diese aber zugleich übergehen. In etwa: Man wird angesprochen und hört doch nur zu - weil da etwas Nächstes ist, dem Beispiel das nächste Beispiel, der Spieglung die nächste...
Dadurch, meine ich, entsteht etwas Schwellenhaftes, es gibt nirgends nur das Eine, das dastehen würde und da wäre, stattdessen gibt es den Übergang.
Liebe Grüße,
Peter
danke für deinen einfühlsamen Kommentar. Du spürst einen Gedanken auf, der mich hinter den Worten beschäftigt. Es ist der "Beispielcharakter". Einerseits sollen die Worte entgegentreten, andrerseits sich abwenden; sie sollen ein Spiegel sein, der dem Leser eine eigene Erfahrung zeigt, diese aber zugleich übergehen. In etwa: Man wird angesprochen und hört doch nur zu - weil da etwas Nächstes ist, dem Beispiel das nächste Beispiel, der Spieglung die nächste...
Dadurch, meine ich, entsteht etwas Schwellenhaftes, es gibt nirgends nur das Eine, das dastehen würde und da wäre, stattdessen gibt es den Übergang.
Liebe Grüße,
Peter
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