Die Straße

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Trixie

Beitragvon Trixie » 26.04.2006, 12:26

Auf dieser Straße
Die wir alle bereisen
Wird keiner je verstehen
Wohin sie uns führt

Lies meine Hand
Lies auch mein Gesicht
Siehst du dort die Zukunft
Oder gibt es sie noch nicht?

Die gewundene Straße
Tanzt vor uns mit Rätseln
Verzerrt unsere Spuren
Im Spiegel der Zeit

Auf dieser Straße
Von Tränen geprägt
Gibt es zu viel „Adieu“
Und zu wenig „Hallo“

Die Stille tritt nur
Unserm Flehen entgegen
Doch wir werden weiter
Ins Unbekannte ziehen

Last

Beitragvon Last » 26.04.2006, 14:49

Hallo Trixie,

das gefällt mir an sich recht gut. Das Motiv ist zwar bekannt, aber es gehört zu den ewig aktuellen, du hast es sprachlich schön und klar verpackt.

"Die gewundene Straße
Tanzt vor uns mit Rätseln
Verzerrt unsere Spuren
Im Spiegel der Zeit"
Der beste Weg ist immer gerade aus, es gibt sogar Leute, die behaupten, wenn du meinst sie wäre gewunden, dann gehst du falsch. Ich gehöre zu diesen Leuten :cool:

Trixie

Beitragvon Trixie » 26.04.2006, 17:13

Servus Last!

Ich danke dir für den positiven Kommentar! Wie recht du hast, doch leider lassen sich unsere Augen und Gefühle schnell verwirren und man kann bald die Illusionen nicht mehr auslöschen und sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren...
Du schriebst, ich habe den Text sprachlich schön und klar verpackt. Habe ich ihn auch lyrisch schön und klar verpackt? Ich bin noch ein klein wenig unsicher...

lg Trixie

Last

Beitragvon Last » 26.04.2006, 17:27

Huhu Trixie,

eine Antwort auf die Frage ist natürlich sehr subjektiv. Klar im Sinne von leicht zugänglich trifft zu. Schön ist da schon schwerer zu sagen, ich mag ja mehr Gedichte die wie ein bodenloses Loch sind, dieses ist nicht so. Andere haben wahrscheinlich eine andere Meinung.
Ich finde aber auch, dass die sprachliche Sauberkeit als einzigstes wirkliches Bewertungskriterium herhalten kann. Das kann man lernen, die Bilder kommen von allein, so wie sie einem persönlich zusagen.

Herby

Beitragvon Herby » 26.04.2006, 18:59

Hallo Trixie,

ich kann mich Last nur anschließen! Ich habe dein Gedicht, seitdem du es gepostest hast, mehrfach gelesen, und finde es, um deine Frage an Max aufzugreifen, wirklich lyrisch schön und klar! Jeder hat ja Texte, die ihn gleich beim ersten Lesen ansprechen und dann nachwirken. Deiner gehört für mich dazu. Habe ihn mir abgespeichert, damit er mir nicht verloren geht.

Die vo dir erwähnte Unsicherheit kenne ich auch nur allzu gut. Ist dies denn ein noch neuer, frischer Text oder ist er schon älter?

LG Herby

Franktireur

Beitragvon Franktireur » 27.04.2006, 03:34

Last hat geschrieben:Ich finde aber auch, dass die sprachliche Sauberkeit als einzigstes wirkliches Bewertungskriterium herhalten kann. Das kann man lernen, die Bilder kommen von allein, so wie sie einem persönlich zusagen.


Das einzige Kriterium würde ich nicht sagen, aber sicher ein sehr sehr wichtiges.

Meine subjektive Meinung zu Trixies Frage:

Sprachlich schön und klar heißt nicht automatisch lyrisch schön und klar.
Daher ist es eine gute Frage. Aber wie Last auch bereits richtig sagte: das ist wohl auch eine subjekte (also Geschmacks-)Frage.
Vom Geschmack her finde ich die Sprache im Kontext zur Betrachtung, zum Thema, vom Blickwinkel her lyrisch gelungen.

Jetzt drehe ich den Satz mal um:
Lyrisch schön und klar heißt automatisch sprachlich schön und klar.
So sehe ich das.

Wobei sprachlich/lyrisch schön und klar nichts damit zu tun haben, ob ein Text eindeutig oder mehrdeutig ist.

Dieses Gedicht ist recht eindeutig und kann nur verstanden werden, wie es gemeint ist. Kommt das rüber, ist es gelungen. Das trifft hier zu.

Also, schönes Gedicht, Trixie

Trixie

Beitragvon Trixie » 27.04.2006, 11:42

Servus Herby und Franktireur!

Ich danke euch für eure Kommentare und fühle mich geehrt. Es ist immer ein gutes Gefühl, von Menschen, deren Meinung einem wichtig ist, eine positive Bewertung zu erhalten §blumen§ !

Zu Herby: Der Text an sich ist recht neu, die Gedanken dazu schwebten schon seit langem in meinem Kopf umher. Vor einer Weile lag dann stets das Notizbuch und der Kulli neben den Gedanken und vor ca. 5 Tagen wurden dann aus Gedankenfetzen sinnvolle Sätze, die sich scließlich zu einem Gedicht formten. Ich ließ es zwei Tage liegen, las es dann noch einmal und war überrascht, wie viel besser es im Gegensatz zu den Gedankenfetzen geworden ist. Dann änderte ich Kleinigkeiten und ließ es noch einen Tag ruhen, bis ich mir schließlich sicher war, dass ich so damit sehr einverstanden bin. Und trotzdem ist ein anderes Gefühl, wenn man es dann so im Forum liest. Aber ich habe noch immer nichts auszusetzen bisher und eure Worte geben mir die Gewissheit, dass es in der Tat gelungen ist! Vielen, vielen Dank!

ganz liebe Grüße an euch, eure Trixie

jondoy
Beiträge: 1662
Registriert: 28.02.2008

Beitragvon jondoy » 03.12.2008, 00:22

Die Straße,
die wir alle bereisen.

Tanzt vor uns mit Rätseln.

Der Stille tritt nur entgegen.
Wir werden weiterziehen.

Wohin sie uns führt.


Meine fünf Minuten. Am Ende des Tages.
Mein Versuch, runterzukommen.
Soll daher jetzt kein Kommentar zum Text sein.

Das hier ist kein Text kommentieren, sondern ein Textbenutzen.

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 03.12.2008, 01:25

Hi Trix,

ein wunderbares Gedicht ist das. Wie schön, dass Stefan es hervorgeholt hat, da ich es nicht kannte.
Ich lese es und nicke. Ja, so ist das Leben, das ist die Lebensstraße.
Habe mich gerne in diese ganz besondere, leicht melancholische Stimmung versetzen lassen.
Saludos
Mucki

Trixie

Beitragvon Trixie » 03.12.2008, 11:51

Huch, *kicher*, ich wusste doch, dass ich diesen Titel kenne und dachte schon "oh wie schön, noch jemand, der ein Gedicht mit dem Titel schrob!" und dann - tztztz, dann nehme ich diesen Kommentar, Stefan, einfach mal so hin und es freut mich, dass er ausdrückt, was du manchmal am Ende des Tages fühlst *freu*.

Oh, und dann noch ein Kommentar! Huch, danke Mucki. Es ist schon etwas melancholisch und ich würde gerne auch mehr positive Aspekte mittlerweile hineintragen. Das müsste eigentlich ganz leicht zu schaffen sein, aber dann würden nicht mehr so "viele" dabei inne halten und vielleicht mit einem Seufzen sagen "Ja, so ist das Leben" ;-). Ich danke dir sehr, dass du es stimmig findest!

Grüßchen!
die Trix

jondoy
Beiträge: 1662
Registriert: 28.02.2008

Beitragvon jondoy » 03.12.2008, 13:23

Hei Trix,
verschwend jetzt meine freien Minuten an dich *grins*,
mir wäre es offengestanden egal gewesen, ob überhaupt und wie jemand auf diese Zeilen von mir reagiert hätte, so bin ich im Moment eben drauf, dass ist im Moment so *grins*, hab mich schließlich selbst ein wenig verwöhnen, darf ein wenig egoistisch denken, denn im Moment tuts überall ja nur ....blühn, nur blühn im Mondenglanz, wie eine Rose rot und schön im ewgen Tanz, , also was nicht alles einem so blüht vor Weihnachten, durch diese Zeilen lacht jetzt die Selbstironie durch,
jedenfalls ich stell eben fest, es heitert mich auf, deine, eure Zeilen zu lesen, es ist schon schön :smile:, da vermag ich mich dem positiven, was aus diesen Zeilenn spricht, nicht ganz entziehen *grins*,

...nein, es war kein Kommentar, nicht mal im klassischen Sinne, überhaupt nicht, bin einfach wieder mal stimmungsmäßig hinabgetaucht in die noch nicht kommentierten Untergrundwelten, dass tue ich manchmal, wenn mich nichts aktuelles anspricht. Dieser Text hier stand komischerweise in dieser Rubrik, offenbar, weil er in irgendsoeiner Sammlung stand, und ich hab ihn nicht ausgewählt, weil Trixie drauf stand, er war von ungefähr zwanzig gelesenen derjenige, der mich am meisten angesprochen und gelockt hat, dazu was zu sagen,
im Moment stell ich fest, durch das Schreiben erwacht manchmal die Freude am Schreiben, das ist doch verrückt, findest du nicht *grins*.

Ach siehe da, die Turmuhr hat wieder rot geschlagen,
averiderci, Stefan


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