Das Frauenhaus von Sushufindi

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Sam

Beitragvon Sam » 23.07.2007, 15:09

Auf vielfachen Wunsch ( :mrgreen: ) hier ein fiktionaler Text vor realistischem Hintergrund. Für den Bildschirm eigentlich zu lang und bestimmt noch sehr RS und Kommafehlerbehaftet, aber für den Geduldigen hoffentlich keine zeitliche Fehlinvestition.

Das Frauenhaus von Sushufindi


Das Ende der Welt ist ein Ort mit vielen Namen. In diesem Fall Sushufindi, im tropischen Niemandsland zwischen Ecuador, Kolumbien und Peru, am Wurzelpunkt eines Horizontes, der sich flach und grün hinausstreckt, viel weiter, als man denken kann. Einer jener Orte, an denen einem selbst unter freiem Himmel, der niemals blau, sondern immer nur sandfarben ist, Platzangst überkommt. Die Straße endet hier in Sushufindi, alles darüber hinaus sind Pfade, die sich nach Norden in den Kokainfeldern der FARC verlieren, Richtung Osten aber in undurchdringlichem Gestrüpp, das sich erst nach über fünftausend Kilometern am Atlantik lichtet.
Nach Süden hin stößt man auf ähnliche Orte. Letzte Außenstationen einer ausgebremsten Zivilisation, genauso trostlos, genauso gelb vor Hitze und Staub. Hoffnung heißt hier der Weg nach Westen, die langen Straßen, steinige Wege, die man mit Öl bespritzt, um den Staub zu binden. Der Weg nach Westen aber ist weit und teuer, versperrt von beinahe sechstausend Meter hohen Bergen.
Zusammen mit Joseph kam ich nach Sushufindi, weil die Stiftung, für die wir zu dieser Zeit arbeiteten, dort eine Schule errichten wollte. Wir waren am Vortag mit einer Propellermaschine von Quito nach Coca geflogen und heute in aller Frühe mit einem gemieteten Landcruiser vier Stunden bis nach Sushufindi gefahren.
Gegen zehn Uhr kamen wir an. Josef hielt auf einem Platz in der Mitte des Ortes.
„Das muss das Rathaus sein.“, sagte er mit matter Stimme und stützte seinen Kopf auf das Lenkrad. Er machte einen verzweifelten Eindruck. Offenbar grauste ihm davor, den klimatisierten Wagen zu verlassen.
Das Rathaus war ein mittelgroßes, im Kolonialstil erbautes Gebäude. Placken weißer Farbe hing an dem Lehmputz wie faulende Haut. Einige Fenster waren zersplittert und die Fahne auf dem Vorplatz hatte sich mangels Wind zusammengerollt, als wolle sie den Adler, der in ihrer Mitte über einem Wappen aus zwei gekreuzten Schwertern, Berg und Fluss thronte, daran hindern wegzufliegen.
Joseph schnappte sich seine kleine schwarze Aktentasche, stieg aus dem Wagen und verschwand in dem Gebäude. Er hatte eine Verabredung mit dem Bürgermeister des Ortes. Mein Einsatz würde erst später erfolgen, wenn es darum ging, entsprechende Grundstücke zu begutachten.
Schräg gegenüber dem Rathaus sah ich einen kleinen Supermarkt. Die Lust auf ein kühles Bier trieb mich hinaus in die Hitze. Ich überquerte den Platz, der bis auf zwei sich um einen Schuh raufende Hunde leer war. Einem hing ein eitriges Geschwür aus dem After, so groß, dass es wie ein zweiter Schwanz hinter ihm durch den Staub schleifte. Im Schatten der Häuserreihe, in der sich der kleine Laden befand, saßen ein paar alte Männer und spielten Karten. In einer zusammengenagelten Bude verkaufte eine dicke Mama Cola, Eis und geschälte Orangen. Fast alle, die ich sah, waren Farbige. Ein großer Tanklastzug donnerte über die Straße, als wäre sie eine Startbahn für Düsenjets und hüllte alles für einen Moment in eine riesige Staubwolke.

Der Laden war größer, als er von außen schien, zweigeteilt in einen Einkaufsbereich und ein kleines Restaurant mit Holztischen und Plastikstühlen. Hinter einem Glastresen, in dem einige Brocken Gebäck lagen, die so trocken aussahen, als hätte man sie aus dem Staub der Straße gebacken, saß eine junge Frau und las ein buntes Magazin. Sie hatte ihre krausen Haare zu einem großen Knoten gebunden und mit einem bunten Stoffband zusammengeschnürt. Ihre wulstige Unterlippe zeigte zwei tiefe Risse und ihre breite, flache Nase war vernarbt und verknorpelt, als wäre sie schon mehrmals gebrochen. Irgendwo arbeitete angestrengt eine Klimaanlage.
Ich bestellte ein Bier und setzte mich an einen der Tische. Das Mädchen ließ sich einen Augenblick Zeit, dann legte sie mit einem hörbaren Seufzer die Zeitschrift zur Seite und verschwand hinter einem Vorhang aus Plastikmuschelgirlanden. Sie kam zurück mit einer großen Flasche einheimischen Bieres und einer kleinen Schale mit geröstetem Mais. Das Bier schüttete sie in einen mit Eis überzogenen Bierkrug und stellte ihn wortlos und mit ernster Miene vor mich hin. Dann schlurfte sie zurück hinter die Theke und nahm die Zeitschrift wieder zur Hand. Ich trank das Bier und schaute mich um. Die Wände waren in einem hellen Blau gestrichen. Meinem Tisch gegenüber hing ein Bild vom Papst, daneben ein Kalender mit einer halbnackten Blondine. Rechts davon eine Plastikmaria auf einem Schrein und ein Abziehbild vom „Nino Divino“ mit dem Versprechen „Yo reinare“ - ich werde herrschen. Ein Fernseher japanischer Marke stand auf einem Holzpodest in der hinteren Ecke des Raums, darunter ein Kalender von Coca-Cola mit weihnachtlicher Winterwelt, bunt und amerikanisch. Hinter dem Muschelvorhang musste irgendwo die Küche sein. Der Geruch nach gewürztem Fleisch und Koriander verbreitete sich im Raum. Ich hatte mich so hingesetzt, dass ich unser Auto stets im Blick hatte. Bis jetzt interessierten sich aber nur die kranken Hunde dafür und bepinkelten die mächtigen Schlappen.
Plötzlich riss mich ein lauter, sehr deftiger Fluch aus meinen Gedanken. Die Stimme kam von irgendwo hinter dem Vorhang und gehörte zweifellos einer Frau. Schon lange hatte ich niemanden mehr so herzhaft in meiner Muttersprache Fluchen gehört. Ich stand auf, trat an den Vorhang und rief auf deutsch:
„Kann ich irgendwie helfen?“
Zunächst blieb es still hinter dem Vorhang, doch dann trat eine Frau unter lauten Geraschel in den Raum. Sie war etwas kleiner als ich, von zierlicher Gestalt, hatte kurzgeschnittene braune Haare, ein schmales Gesicht mit hervortretenden Wangenknochen und zusammengewachsenen dunklen Brauen über großen Augen mit so grünen Pupillen, als wären ihre Eltern Pflanzen aus dem uns umgebenden Dschungel. Sie trug eine alte Jeans, die ihr viel zu weit war, und ein ärmelloses Shirt. Ich schätzte sie auf Ende dreißig. Am Kinn hatte sie eine Narbe, die noch recht frisch aussah und rosafarben glänzte. Später, als wir uns unterhielten, bemerkte ich auch, dass ihr an der rechten Hand der Daumen fehlte. Auch diese Verwundung schien erst kürzlich verheilt zu sein.
Sie schaute mich mit zusammengepressten Lippen an.
„Vielen Dank. Ich brauche keine Hilfe, ich hab nur eben beim Huhnausnehmen die Galle zerschnitten. Ist mir noch nie passiert.“ Ihre Stimme klang nicht rau, aber gedämpft, als hätte sie auch auf ihren Stimmbändern Narben.
„Ihr Bier?“, sie deutete auf den Tisch, an dem ich gesessen hatte.
„Ja. Trinken Sie eins mit?“
„Gerne, in einer halben Stunde. Ich muss noch ein paar Hühner auf den Grill schmeißen. Bleiben sie solange?“
„Ja.“
„Juana“, rief sie den immer noch lesenden Mädchen hinter der Theke zu, „otra cerveza para el Senor. Corre!“
Juana lief natürlich nicht, sondern bewegte sich gemütlich und missmutig wie zuvor.
„Bis gleich“, sagte die Frau und verschwand in der Küche.
Ich trank gemütlich das zweite Bier, das Juana mir auf den Tisch stellte.

Langsam füllte sich der Laden. Einige kauften etwas von dem Gebäck, das sie Brot nannten, kauften Cola, Bier, Schnaps, Thunfisch in Dosen und Zigaretten. Zwei junge Männer in Shorts und Unterhemden setzten sich an den Tisch neben der Tür und bestellten Patagones mit Reis. Juana schien langsam Betriebstemperatur zu erreichen. Sie bewegte sich nun schnell zwischen dem Tresen, der Küche und den Gästen hin und her. Auch der Fernseher wurde eingeschaltet und lief mit flimmernden Bild und entsetzlicher Lautstärke. Eine junge Frau kam herein und ging direkt hindurch zur Küche. Kurz darauf erschien die Deutsche und setzte sich zu mir an den Tisch. Sie roch stark nach gedünsteten Zwiebeln. Ihr Shirt war fleckig und verschwitzt, an ihren Händen klebten Fleisch und Blutreste. Sie hatte sich ein Bier mitgebracht und eine Flasche Tequilla mit zwei Gläsern.
„Ich habe zwei Frauen, die in der Küche arbeiten“, sagte sie, während sie einschenkte, „die sind beide nicht gekommen heute, beziehungsweise die eine erst jetzt. Dann wird’s stressig für mich.“ Sie schob mir ein Glas hin, hob das ihre an und sagte.
„Willkommen in Shushufindi. Ich heiße Berta. Elsbeth eigentlich. Aber eben sonst Berta“
„Sam. Eigentlich und auch sonst. Prost.“
„Prost.“
Dann setzten wir beide an dasselbe zu sagen –„Was machen Sie hier?“
„Sie zuerst“, bestimmte sie und schenkte einen weiteren Tequilla ein.
„Ich arbeite für eine amerikanische Stiftung. Wir bauen Schulen und Krankenhäuser. Hauptsächlich Südamerika, aber auch Karibik und Afrika. Ein Kollege von mir spricht gerade mit dem Bürgermeister, wegen einem Grundstück für eine Schule.“
„Eine Schule für Sushufindi? Hat die amerikanische Barmherzigkeit ihr Auge auf ein Furunkel am Arsch der Welt gerichtet, um es zu heilen?“
Ich musste lachen und überlegte, wie man diese Formulierung am Besten ins Amerikanische übersetzen könnte. Joseph gefielen solche Sätze.
„Mir scheint, die einzige Heilung für diesen Ort wäre ihn abzureißen. Aber das klingt womöglich sehr arrogant.“
Berta lächelte. Ihre Zähne waren klein aber gerade und hatten die gleiche hölzerne Farbe wie ihre Haut.
Der Laden wurde immer voller. Zwei große Farbige setzen sich neben uns und sprachen laut über irgendwas.
„Hast du Hunger?“, fragte Berta. „Wir können raufgehen und oben was essen. Meine Mädels schmeißen jetzt den Laden.“

Sie hatte was, fürwahr. Irgendetwas strömte aus ihrem ausgezerrten Leib, zeigte sich in den strengen Zügen ihres Gesichts. Das unglaubliche Grün ihrer Augen, zusammen mit dem wissenden Lächeln, den leicht schrägen, dünnen Lippen, der knappen Gestik mit ihrer unversehrten Hand und vor allem der Stimme, auf die sich der Staub der Straße vor ihrer Haustür gelegt zu haben schien. Wir verließen das Restaurant durch die dampfige Küche. Hinter dem Haus war ein großer Hof. Hier liefen zwischen Brettern, Reifen und weggeworfenen Blechgeschirr, Hühner, Katzen, Hunde und Ratten herum. Rechts, an der Steinmauer, die das Grundstück abgrenzte, hatte man ein Klohäuschen gebaut. Die Tür stand offen und man sah eine kleine Schüssel, etwa zwanzig Zentimeter hoch und schwarz vor Fliegen. Eine Holztreppe führte hinauf zum hinteren Teil des Gebäudes, das wesentlich größer war, wie man es von der Straße aus vermutete.

„Ja“, sagte Berta, „das war mal so etwas wie ein Hotel. Es gibt eine Menge Zimmer hier, also wenn ihr die Nacht im Waldorf von Sushufindi verbringen wollt...“
Ich antwortete nicht und lief ihr hinterher. Am Ende der Treppe begann ein Balkon, der um das ganze Gebäude herumführte. Direkt oberhalb des Eingangs, vor der Tür zu Bertas Zimmer, standen ein paar bequem wirkende Rattansessel.
„Mach’s dir gemütlich“, sagte Berta, „ich gebe Juana Bescheid, dass sie uns was zum Essen raufbringt. Noch ein paar Bier?“
Ich nickte und schaute ihr nach, wie sie hinter dem Haus verschwand. Begegnungen mit Menschen aus der Heimat an Orten wie diesem waren immer erfrischend und frustrierend zugleich. Es entstand sofort eine Vertrautheit und Nähe, die es, wenn man sich in Frankfurt oder Berlin über den Weg gelaufen wäre, nie so schnell gegeben hätte. Auf der anderen Seite traf man sich nur auf solchen Abstellgleisen der dritten Welt, wenn das eigene Leben auf irgendeine Art und Weise zu einer Low-Budget Produktion verkümmert war.

Wir aßen Huhn mit Reis und Avocados und tranken dazu Bier und Tequilla.
„In Nigeria“, sagte ich, als ich gerade einen Schenkel abknabberte, „essen sie das Huhn mitsamt den Knochen.“
„Nein?“
„Glaub’ es mir, da bleibt nichts übrig. Die haben Zähne die Jungs, wie die Biber. Lange Zeit konnte ich kein Huhn mehr sehen, als ich von dort wieder wegkam. Hier schmeckt es mir.“
„Hühner sind einfach praktisch. Kosten nicht viel Zeit und sind schnell in der Pfanne. Den Leuten hier kann man sowieso jeden Tag das gleiche vorsetzen. Die sind zufrieden, wenn der Magen voll ist, da kann es ruhig jeden Tag dasselbe sein.“
Ich warf den letzten Knochen auf den Teller, wischte mir die Hände ab und lehnte mich gemütlich zurück.
„Und das war schon immer dein Traum, hier ein Restaurant zu eröffnen?“
Berta lachte, aber es klang eher wie ein unterdrücktes Aufstoßen.
„Auch davon hab ich vielleicht mal geträumt, wer weiß. Sushifindi ist weniger ein Ort, an dem sich Träume erfüllen, als einer, an dem Träume einfach aufhören. Deswegen bin ich auch hier, glaube ich, weil mir ein traumloser Zustand lieber ist, als jeder andere.“
„Wo kommst du her?“
„Olpe, im Sauerland. Habe aber lange in Hamburg gelebt. Von da aus ging es dann auch weg.“
„Und nie mehr zurück?“
„Anfangs schon. Mein Mann war Wissenschaftler, Biologe, spezialisiert auf die Veredelung von Kaffeepflanzen. Ich hatte ihn in Hamburg kennen gelernt. Er war damals kurz davor nach Kenia zu gehen. Wir mochten uns und heirateten innerhalb von zwei Monaten. Für ein paar Jahre zogen wir dann hin und her. Kenia, Kolumbien und immer wieder Hamburg und Olpe. Vor drei Jahren dann kam das Angebot der ecuadorianischen Regierung. Es ging um Rückzüchtung. Der Kaffee, der ursprünglich in diesem Teil des Landes wuchs, war sehr hochwertig, aber es gab keine großen Erträge. Deswegen wurden er mit den kolumbianischen gekreuzt, auch mit afrikanischen, um die Erträge zu erhöhen. Das gelang zwar, aber eben mit dem entsprechenden Qualitätsverlust. Jetzt wollte man wieder zurück zum Ursprung. Für meinen Mann eine sehr reizvolle Aufgabe, auch wenn es ihm nicht behagte, für die Regierung zu arbeiten. Naja, lange musste er es ja nicht tun.“
Sie stand auf und ging in ihre Wohnung um sich Zigaretten zu holen. Ungeschickt versuchte sie mit ihrer linken Hand eine Flamme aus dem Feuerzeug herauszuzaubern. Ihre glasigen Augen schielten auf den Stängel in ihrem zugespitzten Mund. Die Haut ihrer Hände war trocken und rissig.
„Was ist passiert?“, fragte ich.
„Der Idiot. Benahm sich wie jemand, der das erste Mal in einem solchen Land ist. Wir wohnten in Joya, in der Nähe der Versuchsplantage. Du kennst Joya? Sie hatten uns einen Bungalow versprochen, auf dem Gelände der Station. Der war aber natürlich noch nicht gebaut, also zogen wir in ein kleines Häuschen am Rand der Stadt. An einem Tag, wir waren gerade mal drei Wochen da, musste Klaus zur Bank. Er hieß Klaus, hab ich das schon gesagt? Er hatte so ein kleines Ledertäschchen, in dem er alle notwendigen Papiere mit sich trug. Das hielt er immer mit dem Riemen fest ums Handgelenk gewickelt. Diesmal aber nicht und in dem Moment, als er über den Marktplatz zur Bank rübergeht, kommt so ein Kerl, reißt ihm die Tasche aus der Hand und rennt davon. Und Klaus natürlich gleich hinterher. Anstatt ihn einfach laufen zu lassen. Klaus fühlte sich wahrscheinlich in seiner Ehre verletzt, wollte nicht nach Hause kommen und sagen, dass er bestohlen wurde. Es war nicht viel drin in der Tasche, dreihundert Dollar, vielleicht und ein paar Papiere, nichts, was wirklich so wertvoll war. Er rennt also hinter dem Typen her, und da Klaus wirklich sehr sportlich war, immer gut durchtrainiert, gesunde Ernährung, viel schwimmen, das ganze Programm eben, war er schneller als der Dieb und hat ihn bei der Brücke am Ortsausgang geschnappt. Aber nicht nur geschnappt, er hat ihn auch gleich noch verprügelt. Wollte ihn sogar zur Polizei schleppen, hat es sich aber anders überlegt, weil er dem Kerl schon so blutig gehauen hatte, dass er es selbst mit der Angst bekam und ihn laufen ließ. Als er heimkam, war er schon wieder ganz ruhig und erzählte es mir so, als sei ihm gerade mal der Schlüssel runtergefallen. Ich hab mich zu Tode erschrocken, hatte doch genug gehört von den Geschichten, wie diese Banden zusammenhalten, und wenn man einem von denen was antut, bekommt man es mit allen zu tun. Klaus tat es ab und hatte die Angelegenheit am Abend schon wieder vergessen. Am nächsten Morgen haben sie ihn erstochen, direkt vor unserem Haus, als er gerade ins Auto steigen wollte. Ich lag noch im Bett, hörte nur einen kurzen Schrei, schaute aus dem Fenster und sah drei Männer im Busch verschwinden und Klaus, wie er regungslos vor dem Auto lag.“

Joseph kam aus dem Rathaus und ich konnte sehen, wie er in seinem schwankenden Gang den Platz überquerte und auf das Auto zuging.
„Hier bin ich!“, rief ich laut. Er entdeckte uns und schwenkte um in Richtung des Restaurants.
„Bleibt ihr?“, fragte Berta.
„Joseph wird nach Coca wollen“, sagte ich. Berta beobachtete Joseph, wie er auf das Gebäude zukam, sich abwechselnd den Schweiß abwischte und uns zuwinkte.
„Er ist Amerikaner, nicht?“
„Ja.“
„Er sieht aus, wie ein Kind, dem man den Lutscher weggenommen hat.“

Keuchend kam Joseph kurz darauf auf der Veranda an und ließ sich in einen der Stühle fallen. Berta stellte ein frisches Bier hin und schenkte ihm dazu ein Glas Tequilla ein. Joseph bedankte sich überschwänglich.
„Morgen um zehn,“, erwiderte er auf meine Frage, wann wir nun die Grundstücke anschauen könnten.
„Ihr könnt hier bleiben“, sagte Berta, „ich habe genug Zimmer hier.“
Joseph kratze an seinem kahlen Schädel und warf dabei seine Stirn in unzählige Falten , als ob er einen schweren inneren Kampf auszufechten hätte.
„Die Spanier“, sagte er zu mir, „die warten auf uns im Missionero“.
Das Missionero war ein mittelprächtiges Hotel in Coca, direkt am Rio Napo, und im Umkreis von hundert Kilometern so ziemlich die einzige zivilisierte Möglichkeit die Nacht zu verbringen. Den Abend zuvor hatten wir dort eingecheckt, trafen eine Gruppe spanische Studenten, und, nach reichlich Bier und Wodka, spielten wir in dem chlorverseuchten Pool Wasserball. Die Spanier verloren knapp und forderten für heute Abend eine Revanche.
„Fahr du ruhig“, sagte ich, „ich bleibe hier. Berta und ich wollen noch ein bisschen über unser good ol´ Germany plaudern. Wir treffen uns morgen dann um zehn wieder hier.“
Joseph konnte seine Enttäuschung kaum verbergen, murmelte einen kurzen Gruß und ging zurück zum Auto.
„Scheint sauer zu sein, dein Freund“
„Ach“, winkte ich ab, „der ist eigentlich stets so pampig, außer wenn er daheim in Wisconsin auf der Terrasse seines Hauses grillen kann. Die Amis sind immer irgendwie fehl am Platz, außer bei sich zu Hause, da sind sie wirklich großartig, verträglicher als alle anderen.“
Berta brachte das Geschirr nach unten, während ich mich bis auf meine Boxershorts auszog. Die Hitze war mehr als unerträglich, und da sich von allen Himmelrichtungen her fette Gewitterwolken ein Stell dich ein gaben, schien die Sonne noch heißer als sonst.
„Warum bist du nicht zurück nach Deutschland?“, fragte ich Berta, als sie zurückkam.
„Erst wollte ich. War sogar mein erster Gedanke. Dann aber kam mein Schwiegervater aus Deutschland, um seinen toten Sohn zu holen, und zwischen all dem Geheule gab es immer wieder Vorwürfe. Schließlich fühlte ich mich als die Schuldige, die seinen armen Sohn dazu überredet hatte, dieses unheilvolle Abenteuer zu wagen. Am Ende verließ mich Klaus in einem Sarg in Richtung Deutschland, begeleitet von einem unversöhnlichen Schwiegervater. Sie haben ihn beerdigt, ich weiß gar nicht wo. Aber das ist gut so. Eltern können nie loslassen. Ich konnte schon, er war ja weg. Weg, wie alles plötzlich im Leben. Zuerst dachte ich daran, nach Quito zu gehen und dort in einem Krankenhaus zu arbeiten. Dann bin ich aber in Joya in den falschen Bus gestiegen und hier gelandet. Und geblieben. Ich habe Geld, weißt du, die Lebensversicherung von Klaus. Könnte sofort irgendwohin fliegen, Deutschland, USA, Australien. Könnte, aber kann nicht. Als ich hier aus dem Bus stieg, dachte ich zuerst, das sei ein Scherz. Bin schon öfter mal von einem Busfahrer einfach aus dem Bus geschmissen worden. Das machen sie hier gerne, wenn ihnen deine Fresse nicht gefällt. Da stand ich nun auf dem Platz hier, geregnet hatte es und dann bin ich in das Restaurant hier hereingegangen. Es war nur ein schäbiges Loch, von einer alten Mutti bewirtetet, die so gichtkrumme Finger hatte, dass sie nicht mal mehr einen Topf Wasser auf den Herd stellen konnte. Sie tat mir leid, erzählte mir von verstorbenen Söhnen, Brüdern und Ehemännern, die irgendwo im Dschungel Kokain angebaut hatten und von kolumbianischen Regierungssoldaten erschossen worden waren. Ich blieb und half ihr und als sie starb, kaufte ich den ganzen Laden von einem Großneffen, der den Schrott hätte erben sollen und nun führe ich dieses wunderschöne Hotel am Rande der größten Grünfläche der Erde. Das ist doch auch etwas?“
„Und deine Familie?“
„Jammern, jede Woche, wenn wir telefonieren, ich soll doch zurückkommen. Sie kapieren nicht, dass gerade dieses Geheule mich davon abhält. Hast du Familie daheim?“
Ich nickte.
„Na, dann weißt du ja Bescheid. Wie ist es denn, wenn du heim kommst? Die beglotzen dich wie einen Affen, wie so ein Monster auf dem Rummel. Alles, was mich zu Hause erwarten würde, wäre Verwunderung und Mitleid. Alles, was ich nicht gebrauchen kann, ist Verwunderung und Mitleid. Verstehst du? Irgendwann werde ich hier weggehen. Weiß noch nicht wann und wohin. Bis jetzt reicht mir der Gedanke daran, dass ich es jederzeit tun könnte. Aber nach Deutschland, nie. Ich glaube Klaus würde an jeder Straßenecke stehen und mich mit seinen toten Augen anglotzen“
„Und es gibt tatsächlich jemanden, der hier auch übernachtet?“ fragte ich.
„Oh ja. Manchmal ist es beinnahe voll. Aber es sind keine Gäste im herkömmlichen Sinn. Die ist weniger ein Hotel, als ein Frauenhaus.“
„Ein Frauenhaus?“
„Ja, so kann man es wohl sagen. Ein Zufluchtsort. Für Frauen. Für ein paar wenigstens. Für die, die sich trauen.“
Ihre grünen Augen bekamen einen feuchten Glanz, während sich die Krähenfüße in ihren Augenwinkeln vertieften und ihre strengen Züge sich zu einer Entschlossenheit verdichteten, die man dann bei Menschen sieht, wenn sie beginnen, über die Dinge zu berichten, die in ihrem Leben wirklich wichtig sind.
„Die meisten Männer hier“, erzählte sie,“ arbeiten für die PetroEcuador. Es ist ein harter Job, oftmals gefährlich, immer dreckig, immer im beißenden Geruch von Teer und Öl, immer in der flimmernden Hitze, immer mit den Geiern überm Kopf. Alle zwei oder vier Wochen kommen sie Heim, waschen sich flüchtig und gehen zum Volleyball oder zum Kartenspielen, betrinken sich und danach gibt’s das übliche Vergewaltigungsritual, zwischen schreienden Kindern, bellenden Kötern und gackernden Hühnern. Aber das geht ja noch, das ist man als Frau hier gewöhnt. Oft werden die Frauen dann auch noch verprügelt. Zu Matsch geschlagen regelrecht, nur weil sie ihre Männer vielleicht daran hindern wollen, noch einmal in die Bar zu gehen, oder weil sie um Geld bitten, das die schon längst beim Glücksspiel verloren haben. Schau dir die Frauen hier an. Montags sehen viele so aus, als hätte man sie durch den Fleischwolf gedreht. Und wenn der Mann dann endlich wieder weg ist, kommt der Liebhaber. Irgend so ein arbeitsloser Gammler, aber einer, der eben da ist. Der zeitweise sogar nett sein kann. Der aber, wenn er sieht, wie sie zugerichtet wurde, ihr gerade noch mal eine Tracht Prügel verpasst, eben weil sie sich hat so zurichten lassen, was seinen Stolz als Liebhaber verletzt. So läuft das hier. Als ich das mitbekam, da hab ich den Frauen gesagt, sie könnten hierher kommen, jederzeit, umsonst, es gäbe immer ein Zimmer für sie. Erst waren es nur zwei. Mittlerweile kommen manchmal zehn oder mehr. Dann wird aus dem Wrack hier eine richtige Festung.“
Ich sah sie an und fragte mich, ob sie mit Wrack das Haus meinte oder eher sich selber.
„Und die Männer?“, wollte ich wissen.
„Oh, die sind oftmals rabiat. Manchmal mehr als das. Kommen und wollen ihre Frauen holen. Dafür hab ich eine Schrotflinte. Es sind alles erbärmliche Feiglinge, die vor ihrem eigenen Spiegelbild zusammenzucken. Zerquetschte Seelen, denen der Benzingestank so sehr das Hirn verätzt hat, dass sie zwischen einem Baum und einem Menschen nicht mehr unterscheiden können. Sie verkriechen sich alle, wenn sie den Doppellauf sehen und verfluchen mich aufs Schlimmste. Aber sie hauen ab und die Frauen haben ihre Ruhe. Anfangs habe ich mir mehr als einmal in die Hosen gemacht. Mittlerweile ist es Routine. Naja, bis auf den einen..“, sie hob die Hand hoch, an der ihr der Daumen fehlte, „der meinte es wirklich ernst.“
Obwohl ein volles Glas vor ihr stand, trank sie einen großen Schluck Tequilla aus der Flasche. Ich musste die Trinkfestigkeit dieser Frau ebenso bewundern, wie ihren Mut, nicht nur hier zu leben, sondern auch dem Auswurf zu trotzen, den eine aufgezwungene Zivilisation dieser zusammengewürfelten Kultur täglich herauswürgen ließ.
Die ersten Regentropfen vielen, wie Schweiß aus den Wolken. Bald darauf ging ein heftiger Wolkenbruch nieder. Ein kühlender Wind wehte Gischt auf die Veranda. Berta schien es nicht zu bemerken. Der feste Blick ihrer grünen Augen blieb auf mich geheftet, als wollte sie mich zwingen, das Gleiche zu sehen, was sie gesehen hatte, als sei ihr innigster Wunsch, aus mir einen Seelengefährten zu machen.

Langsam spürte ich den Alkohol, trank aber immer weiter, wie so oft, wenn ich mich an einem Ort befand, den ich hasste ohne ihn zu kennen, weil er sich mir verweigerte und ich mich ihm.

Der Regen macht aus dem gelben Staub eine ockerfarbene Masse, etwas, das an den Ton erinnert, aus dem man im Werkunterricht in der Schule Aschenbecher formt. Die Fächer der hohen Palmen bewegen sich wie die Arme eines Canyengueros. Eine Alte geht gemächlich über den Platz, eine Zeitung über ihren Kopf, als ob das was nützte. Ihre riesigen Brüste flankieren einen durch das hellblaue T-Shirt hindurch sichtbaren Bauchnabel.
Der Wind wirft die leeren Flaschen auf unserem Tisch um. Berta bleibt ruhig sitzen und beobachtet, wie eine Flasche Bier an den Rand des Balkons kullert, abstürzt und mit unhörbaren Klatschen im Matsch landet. Ich sehe auch ihre Brüste durch ihr nasses Shirt, sie sind klein und ihre Brustwarzen haben einen kleinen Hof. Wasser sammelt sich in meinem Bauchnabel.


„Es ist Juanas Mann“, sagte sie mit lauter Stimme, um den Regen zu übertönen, der auf unzählige Blechdächer trommelte. „Er ist brutaler als alle anderen. Er hat geschworen, mich umzubringen, und um es zu beweisen..“, wieder hält sie die daumenlose Hand hoch.
„Ich bin vorsichtig, musst du wissen. In der Küche habe ich einen Baseballschläger, die Schrotflinte hier oben. Keiner kommt einfach rein, ohne dass ich es merke. Er aber irgendwie schon, durch den Hintereingang. Hatte sich in der Speisekammer versteckt. Als Juana gerade draußen war die Hühner füttern, hat er mich in der Küche angesprungen. Ging alles sehr schnell: Er presste meine Hand auf den Pflock, wo ich das Fleisch schneide, nahm das Messer und Zack, war der Daumen weg. Konnte nicht schreien, nichts denken, nichts machen. Dann schlug er mir mit dem Knauf des Messers ins Gesicht und haute ab, mitsamt Juana. Scheiße, ich hätte nicht gedacht, dass man einen Daumen so vermissen kann.“
„Ja und?“, fragte ich erregt von ihrer Geschichte wie vom Alkohol, „die Polizei?“
„Besteht aus Männern wie er. Haben gelacht. Und mir geraten, wieder nach Estados Unidos zurückzugehen, wo ich herkäme. Diese Affen, kennen noch nicht mal den Unterschied zwischen Europa und Amerika. Ich hätte mir den Daumen ja selbst wieder dran genäht, aber der Dreckskerl hat ihn mitgenommen. Hat ihn wahrscheinlich den Hunden hingeworfen. Juana brachte er fast um an jenem Abend. Seitdem ist sie eigentlich ständig hier. Ihr Mann kommt nur alle drei Monate, weil er auf einer der Plantagen an der Küste arbeitet. Wir haben also noch drei Wochen Zeit, bis zum nächsten Showdown. Ich denke, Juana wird vorher gehen, sie wird es nicht noch mal sehen wollen, was er mit mir anstellt. Sie kann gerne bleiben, wenn sie will, aber dann werde ich ihn erschießen müssen.“


Der Regen hörte auf, als es dunkel wurde. Die Nacht war heißer als der Tag und wir duschten im Hof, wo wir uns mit Plastikeimern das in alten Tonnen gesammelte Regenwasser übergossen. Berta war natürlich in allem, unrasierte Scham und Achseln, wort- aber nicht geräuschlos, erdig wie das Land um uns herum, feucht wie die vom Regen getränkte Erde. Ein ehrlicher Kuss, eine ehrliche, aber trockene Haut, die mir unrettbar erschien, als uns am Morgen das Geknatter eines Mopeds weckte.
„Warum gehst du nicht woanders hin?“, hatte ich sie irgendwann in der Nacht gefragt.
„Warum sollte ich? Aus Angst? Nein, ich habe keine Angst. Oder, vielleicht doch, aber es ist nicht so wichtig. Es sind die Frauen, die hier herkommen. Sie sind dankbar. Sehr dankbar, und zeigen es nicht. Noch nie ist eine gekommen und hat zu mir gesagt: Vielen Dank, dass ich bei dir bleiben durfte, oder das du meinen Mann daran gehindert hast, mich zu verprügeln. Nein, das ist nicht ihre Art der Dankbarkeit. Die zeigen sie dadurch, dass sie unbeirrbar jeden Tag mit der gleichen Routine, der gleichen Ergebenheit bewältigen, die einen Stolz verrät, den die meisten Frauen verloren haben. Das ist ihre Dankbarkeit. Und wenn ich mal weg bin, dann werden sie ihr Leben weiterleben, als hätte es mich nicht gegeben. Deswegen bleibe ich hier, weil ich ihre Kraft beneide und ihre Fähigkeit, sich den Dreck des Lebens mit einem Lächeln aus dem Gesicht zu waschen. Jeden Morgen aufs Neue. Wenn ich genau soweit bin, dann gehe ich. Vielleicht.“

Als Joseph kam, gab ich ihr einen Kuss auf die Wange.
„Wann kommt ihr zurück?“
„Wenn alles klappt, in zwei, drei Monaten um Material zu kaufen.“
„Lass dich dann mal sehen.“
„Mache ich.“

Wir kamen nicht zurück, nicht nach zwei Monaten, auch nicht nach sechs oder zwölf. Zunächst fror der neue Präsident des Landes alle Konten, die mehr als fünfhundert Dollar Guthaben hatten, auf unbestimmte Zeit ein, darunter auch die Gelder unserer Foundation. Dann, etwa ein halbes Jahr später, vereitelte ein Putsch alle weiteren Pläne, sodass der Vorstand der Stiftung zu dem Schluss kam, dass in Peru wesentlich aussichtsreichere Projekte gestartet werden könnten. So vergingen fast zwei Jahre, bis ich wieder nach Sushufindi zurückkehrte. Ein heftiger Platzregen ging nieder, als ich vor dem Restaurant anhielt. Drinnen saß ein bärtiger Schwarzer im Rippunterhemd und halblangen Stoffhosen. Ob Berta da wäre. Er schüttelte den Kopf und machte eine Geste, die in diesem Teil des Landes zwei Bedeutungen haben konnte. Einmal, dass man total abgebrannt war und nicht einen Sucre in der Tasche hatte. Oder so, wie man das wohl überall versteht, wenn jemand mit der flachen Hand einen Schnitt von links nach rechts in Höhe des Kehlkopfes andeutet.
An diesem Abend saß der flügelgestutzte Tukan des Hotels Missionero auf meinem Schoß und fraß genüsslich Weintrauben aus meiner Hand. Im Pool planschten einige Kinder. Von der gegenüberliegenden Seite des Flusses konnte man die Umrisse der Ruine eines Theaters erkennen, das ein geistesgestörter Österreicher hatte bauen lassen, in der Überzeugung, die Menschen hier bräuchten nur ein wenig Kultur und schon wäre die Düsternis dieses Streifens bewohnbar gemachter Wildnis seines Schreckens beraubt. Wie naiv! Den Schrecken, den die bedrückende Dunkelheit des Dschungels auf uns ausübt, kann nichts verjagen. Außer, man hat die so seltene wie überaus wünschenswerte Gabe, sein Denken einfach abschalten zu können.




Drei Kilo Kommas, etliche ß statt s, fehlende Buchstaben und ein paar Wörtchen und unklare Ausdrücke ein - bzw. ausgefügt. Den bewusst im Präsenz geschrieben Abschnitt kursiv gestaltet.
Mit ganz herzlichem Dank an Lisa & Klara

Die Dialoge überarbeitet, Kürzungen herausgenommen. Weitere Fehler verbessert. Merci Lisa!!
Zuletzt geändert von Sam am 28.07.2007, 08:07, insgesamt 3-mal geändert.

Max Dernet

Beitragvon Max Dernet » 29.07.2007, 15:10

Sam hat geschrieben:Vielen Dank Max!

Wenn es diese Gefühe bei dir auslöst - wunderbar. Dann sind die Beschreibungen wenigstens des Ambientes wohl ganz gut gelungen.

An den Dialogen hab ich noch ein bisschen gefeilt. Das es teilweise wüst zugeht, hat sich allerdings nicht geändert.


Liebe Grüße

Sam


nicht nur das ambiente ist gelungen - und wüst zugehen kann es auch, wenn ich meinen kamillentee erst intus habe. ich kuck dann noch mal, was die dialoge machen


cordialmente

max dernetissimo

Sam

Beitragvon Sam » 29.07.2007, 17:16

nicht nur das ambiente ist gelungen - und wüst zugehen kann es auch, wenn ich meinen kamillentee erst intus habe. ich kuck dann noch mal, was die dialoge machen


Mach das! Den Autor freut jedweder kritische Blick, mit oder ohne Kamillentee ;-)

Herzlichen Dank!

Sam

Max Dernet

Beitragvon Max Dernet » 29.07.2007, 21:12

jetzt, mit einer hlaben kanne hagebuttetee im bäuchlein, will meinem kritischen brlick ums verrecken nix mehr zum bekriteln auffallen. das hast du nun davon!

max (d!)

Sam

Beitragvon Sam » 30.07.2007, 07:15

jetzt, mit einer hlaben kanne hagebuttetee im bäuchlein, will meinem kritischen brlick ums verrecken nix mehr zum bekriteln auffallen. das hast du nun davon!

:daumen:

Mit Gruß aus der Kaffetasse

Sam

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 30.07.2007, 16:02

Lieber Sam,

kann ich inzwischen nochmal auf die Dialoge schauen oder ist das noch im Prozess? Ich habs nicht ganz mitbekommen, entschuldige.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sam

Beitragvon Sam » 30.07.2007, 16:49

Hallo Lisa,

ja, ich habe sie nochmal überarbeitet (Vielen Dank nochmal für deine Hinweise)

Ich habe nicht jede Kürzung in der Sprechweise Bertas herausgenommen, aber einige. Ich hoffe, dadurch ergibt sich ein runderes Bild. Immer noch authentisch aber nicht mehr so breitbeinig cowboymäßig wie vorher.
Wenn du nochmal drüberschauen würdest, würde ich mich sehr freuen!

Liebe Grüße

Sam

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 03.08.2007, 09:44

Lieber Sam,

ich habs mir nochmal angeschaut, find ich auf jeden Fall noch feiner ausgestaltet als zuvor. Ich denke, du hast so genau hingeschaut, dass du es in dem Maße verkürzt hast, wie es für dich richtig ist. ich würde von der Tendenz her wohl noch etwas stärker auf Kürzungen verzichten, aber das sind solche Feinheiten - vielleicht einfach für längere/größere Pläne des "projekts" im Hinterkopf behalten; ich denke, jetzt ist es so, wie es für dich richtig ist und ich finde auch nicht, dass es noch Stellen gibt, wo es negativ auffällt.

ich fände es übrigens auch lohnenswert, wenn aus dem text mehr entstünde...

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sam

Beitragvon Sam » 03.08.2007, 12:53

Hallo Lisa,

vielen Dank, dass du es nochmal durchgelesen hast. Ich denke auch, dass es jetzt runder ist. Die Überarbeitung war, auch im Hinblick auf noch zu schreibende Texte, sehr hilfreich, gerade was die Dialoge betrifft. Da kann man nie aufmerksam genug sein.

Ob aus dem Text nochmal mehr wird...ich weiß nicht. Mein Themenfokus hat sich mittlerweile etwas verschoben.

Aber, dass dem Text zugetraut zu wird, mehr zu werden, ist auf jedenfall eine schönes Lob.

Herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Sven

Gast

Beitragvon Gast » 03.08.2007, 13:02

Lieber Sven,

kannst du bitte in Zukunft, wenn du etwas in Texten änderst, dieses hervorheben oder anders kenntlich machen, das vereinfacht das Nachlesen.

Dankeschön
Liebe Grüße
Gerda

Sam

Beitragvon Sam » 03.08.2007, 13:57

Hallo Gerda,

ja, ich weiß. Da der Text so sehr lange ist, wollte ich keine neue Version einstellen. Und die Änderungen sind sehr, sehr geringfügig. Abgesehen von den RS Fehlern habe ich einige Kürzungen aus der wörtlichen Rede hauptsächlich von Berta genommen. Sprich aus "Hab dann das gemacht" wurde "Ich habe dann das gemacht"

Ich hätte das natürlich farblich hervorheben können. Mich persönlich verwirren aber solche Farbspiele in Texten, die ich erst dann lese, wenn schon Korrekturen vorgenommen wurden. Deswegen habe ich hier darauf verzichtet. Ich weiß auch nicht, wie man das bei so langen Texten am besten macht :16: Sorry!

Liebe Grüße

Sam

Gast

Beitragvon Gast » 03.08.2007, 14:03

Das ist schwierig, ja, vielleicht ist am einfachsten die "alte" Version in kleiner Schriftgröße stehen zu lasen und die neue Drüber zu posten ...
LGG

Sam

Beitragvon Sam » 03.08.2007, 14:10

Mach ich das nächste Mal, versprochen :daumen:
(Leider habe ich in diesem Fall die org. Version auf meinem Rechner gleich mit korrigiert)

LG

Sam


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