deine spur

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 03.07.2007, 22:30

deine spur
hab ich verloren zwischen
dem flügeln** der eintagsfliegen
und blauenden luftschlössern
kam irgendwann der große
regen in die pfützen warf
der mond sein gesicht
tausendfach *
verwaschen

orientierungslos

(und ich tappe im dunkeln
wie man so hört)

* zitternd raus, anregung von Mucki. Danke!
** mäandernd ersetzt durch flügelnd, merci Max!

scarlett, 2007
Zuletzt geändert von scarlett am 07.07.2007, 21:55, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 07.07.2007, 14:50

"dem flügeln der eintagsfliegen" schon mal ganz gut, ja doch...
Bissi viel "f"... hmm... liest sich das denn flüssig?


Ich fand das gerade originell, weil es das Geräusch der Fliegen nachahmt ... :-)

Liebe Grüße
Max

scarlett

Beitragvon scarlett » 07.07.2007, 21:52

Liebe Elsa,

das ist wie ein hinter vorgehaltener Hand Sprechen, was das lyrIch aber dennoch mitbekommt. D h es bekommt seine Info, daß es im dunkeln tappt, auf dem Holzweg ist, gewissermaßen "zugeflüstert". Außerdem wird damit suggeriert, daß es quasi inkognito bleibt, in dem anonymen "man" untergeht.
Wie ein von außen auf sich selbst schauen.
So klarer?

Liebe Grüße,

scarlett

scarlett

Beitragvon scarlett » 07.07.2007, 21:54

Lieber Max,

ja, ich denke, dein Vorschlag gefällt mir doch besser als mein "schillernd". Ich übernehme dankend und hebe mir das "mäandernd" für ein anderes Gedicht auf.

Liebe Grüße,

scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 08.07.2007, 11:56

Liebe scarlett,

welch ein Unterschied ...
Das "flügeln" passt so etwas von gut, hervorragend! - auch wenn ich jetzt Max' Vorschlag damit eher lobe, aber du hast ihn ja schließlich gewählt ...

Dein Gedicht habe ich in den letzten Tagen des Öfteren gelesen und mich auch immer wieder am mäandernd gestoßen, ich glaube dass dieses Adjektiv als Bild nur ganz selten funktionieren kann.
Für mich ist dein Gedicht so "richtig" rund und stimmig, das möchte ich dir einfach noch schreiben.

Dass nach "verwaschen" Schluss ein könnte wurde bereits geschrieben.
Mit scheint nur das "orientierungslos" redundant, weil im Text bereits die "Orientierungslosigkeit" steckt.

Über den Klammersatz, den ich nicht für verzichtbar. halte, wenn ich ihn auch nicht unbedingt in diesem Wortlaut schon passend finde, weil er mir zu alltäglich erscheint, würde ich noch nachdenken.
(Nicht als Änderungsvorschlag, aber denke vielleicht mal, indem du den Beginn im Hinterkopf behältst in die Richtung: Kartenl esen, Wege suchen) "Im Dunklen tappen" ist zwar schön, habe ich wohl aber schon ziemlich oft gelesen...

Dennoch, dein Text spricht mich sehr an. :smile:

Liebe Grüße
Gerda

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.07.2007, 19:25

Liebe Gerda,

dankeschön für deine Worte.

Ja, dieses "orientierungslos" ... es scheint nicht deutlich zu werden, warum ich daran eigentlich hänge, daß es mir erstens um die Orientierungslosigkeit selbst des MOndes geht, der scheinbar wahllos sein Licht mal hierhin, mal dahin verstreut und zweitens um die Orientierungslosigkeit des lyrIch.

Nun denn, ich werde es wohl erstmal noch stehenlassen, aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Vielleicht muß ich mich auch nur an denGedanken seines "Fortseins" gewöhnen... *g*

Was den Klammersatz anbelangt, der ist mit Absicht in dieser alltäglichen Sprache gehalten aber ja, du hast natürlich recht, daß man relativ oft nicht nur "im dunkeln tappen" liest sondern wohl auch drin ist.... *MG*

Schönen Sonntagabend noch,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 08.07.2007, 22:15

Liebe Scarlett,

oh fein, das ist ja mein "Flügeln" gelandet. Fein.

Liebe Grüße
max


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