Da habe ich die abgewetzten Kleider beiseite gelegt
(ich fühlte mich so leer darin an)
mir schien, ich müsse
mich häuten.
Nackt verließ ich das feste Land,
schwamm weit, hielt Ausschau
nach einer Insel, die Anderes verhieß.
Ein Ufer leuchtete von weither so blau
wie die vertrauten Augen eines Geliebten.
In dessen Armen ruhte ich
drei Tage, drei Nächte.
(Und weiß noch nicht einmal seinen Namen)
Jetzt will ich neue Stoffe mir weben
aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt.
Linden duftet mein Kleid
und sonnt sich im Morgentau.
Ich trage es einen Tag, eine Stunde nur,
leicht liegt es auf meinen Schultern-
vergängliches Wortwesen,
das mich geschickt verhüllt.
(Wohl wissend, dass meine Haut dieselbe bleibt).
Erstfassung:
Da habe ich die abgewetzten Kleider beiseite gelegt
es war, als passten sie nicht mehr,
ich fühlte mich so leer darin an
mir schien, ich müsse
mich häuten.
Nackt verließ ich das feste Land
schwamm weite Wege mit gerecktem Kopf
hielt Ausschau
nach einer Insel die Neues verhieß.
Da leuchtete ein Strand
von weither so blau
wie die vertrauten Augen eines Geliebten.
Ich weiß noch nicht einmal seinen Namen.
Doch durfte ich in seinen Armen ruhen
drei Tage, drei Nächte wie geträumt
bevor ich mich wieder erhob.
Jetzt will ich neue Stoffe mir weben.
Aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt.
Lindenblütenduft webe ich ein,
lege den Staub eines Schmetterlingsflügels darüber.
Tautropfen im Morgenlicht
lassen mein neues Kleid glänzen
Ich trage es einen Tag, eine Stunde nur,
leicht liegt es auf meiner Haut
verwesliches Wortwesen
das mich geschickt verhüllt.
Wohl wissend, dass meine Haut dieselbe blieb.
Worte III
Liebe leonie,
ein schönes Erzählgedicht für mich. Man kann gut mitgehen auf die Reise vom vermutlichen Häuten zur Erkenntnis, die Haut blieb dieselbe.
Es erinnert mich (frag mich nicht, wieso, der inhalt ist ja anders) an "Es war ein König in Thule".
Es gibt ein paar Zeilen, mit denen ich so meine Schwierigkeiten habe.
schwamm weite Wege
hielt Ausschau
gefiele mir gut.
Vielleicht kannst du etwas meiner Gedanken brauchen.
Lieben Gruß
ELsa
ein schönes Erzählgedicht für mich. Man kann gut mitgehen auf die Reise vom vermutlichen Häuten zur Erkenntnis, die Haut blieb dieselbe.
Es erinnert mich (frag mich nicht, wieso, der inhalt ist ja anders) an "Es war ein König in Thule".
Es gibt ein paar Zeilen, mit denen ich so meine Schwierigkeiten habe.
Das ist redundant. Der gereckte Kopf bedeutet, dass LI Ausschau hält für mich. Gereckt ist auch nicht wirklich elegant im Bild.schwamm weite Wege mit gerecktem Kopf
hielt Ausschau
schwamm weite Wege
hielt Ausschau
gefiele mir gut.
vertraut passt nicht recht dazu, dass er namenlos blieb. Vielleicht statt dem : die leuchtenden/warmen/verstehenden ?wie die vertrauten Augen eines Geliebten.
Ich weiß noch nicht einmal seinen Namen.
Ein bisschen viel verschiedene Blüten mM. Das Mohn-Bild ist so schön, wenn hinten nach der Lindenblütenduft kommt, wird es geschwächt, finde ich.Aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt.
Lindenblütenduft webe ich ein,
Sehr interessant ist das.verwesliches Wortwesen
Vielleicht kannst du etwas meiner Gedanken brauchen.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Lieber scal,
danke für Deine Gedanken und Assoziationen zu dem Text, ich mag sie sehr und freue mich!
Liebe Elsa,
ja, Du hast recht, ich denke, ich nehme den "gereckten Kopf" raus. Bei den anderen beiden Sachen muss ich nochmal überlegen, wie ich es ändere. Ein bisschen Duft hätte ich gern dabei.
Danke Dir für Deine Rückmeldung und die Beschäftigung mit dem Text!
Liebe Grüße
leonie
danke für Deine Gedanken und Assoziationen zu dem Text, ich mag sie sehr und freue mich!
Liebe Elsa,
ja, Du hast recht, ich denke, ich nehme den "gereckten Kopf" raus. Bei den anderen beiden Sachen muss ich nochmal überlegen, wie ich es ändere. Ein bisschen Duft hätte ich gern dabei.

Danke Dir für Deine Rückmeldung und die Beschäftigung mit dem Text!
Liebe Grüße
leonie
Liebe Leonie,
das finde ich sehr spannend - ein Text über das Neuanfangen und über das bei sich bleiben für mich.
Hier und da könnte ich mir den Text noch etwas anders vorstellen, aber das Bild ist sehr klar (wenn ich es richtig erkenne
).
Hier finde ich das Bild schön, die mittlerer Passage aber überflüssig:
scheint mir stärker zu sein
Die Bewegung in
hast Du für mich treffend eingefangen.
Den Kontrast zwischen vertraut und namenlos finde ich gerade reizend. Allerdings könnte er weniger hart daher kommen, der Satz "Ich weiß noch ..." kommt mir ein wenig anschlusslos daher.
Komisch, dass mein Rhythmus hier "sieben" statt "drei" vorschlägt.
Finde ich insgesamt ein bisserl viel .. nicht nur so Mohn und Lindenblützen in zwei aufeinanderfolgenden Zeilen, dann kommen auch noch Schmetterlinge und Tautropfen und alles in einer Strophe ... das fände ich schlanker besser.
Zwei "Wesen" und doch so unterschiedlich - spannend.
Hier finde ich den Bezug doppeldeutig .. es könnte sich sowohl auf das "ich" beziehen, was es wohl soll, als auch auf "das mich ... ".
Schön, dass Du wieder was eingestellt hast ...
Liebe Grüße
Max
das finde ich sehr spannend - ein Text über das Neuanfangen und über das bei sich bleiben für mich.
Hier und da könnte ich mir den Text noch etwas anders vorstellen, aber das Bild ist sehr klar (wenn ich es richtig erkenne
.gif)
Da habe ich die abgewetzten Kleider beiseite gelegt
es war, als passten sie nicht mehr,
ich fühlt mich so leer darin an
mir schien, ich müsse
mich häuten.
Hier finde ich das Bild schön, die mittlerer Passage aber überflüssig:
Da habe ich die abgewetzten Kleider beiseite gelegt
mir schien, ich müsse
mich häuten.
scheint mir stärker zu sein
Die Bewegung in
schwamm weite Wege mit gerecktem Kopf
hielt Ausschau
hast Du für mich treffend eingefangen.
wie die vertrauten Augen eines Geliebten.
Ich weiß noch nicht einmal seinen Namen.
Den Kontrast zwischen vertraut und namenlos finde ich gerade reizend. Allerdings könnte er weniger hart daher kommen, der Satz "Ich weiß noch ..." kommt mir ein wenig anschlusslos daher.
drei Tage, drei Nächte wie geträumt
Komisch, dass mein Rhythmus hier "sieben" statt "drei" vorschlägt.
Jetzt will ich neue Stoffe mir weben.
Aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt.
Lindenblütenduft webe ich ein,
lege den Staub eines Schmetterlingsflügels darüber.
Tautropfen im Morgenlicht
lassen mein neues Kleid glänzen
Finde ich insgesamt ein bisserl viel .. nicht nur so Mohn und Lindenblützen in zwei aufeinanderfolgenden Zeilen, dann kommen auch noch Schmetterlinge und Tautropfen und alles in einer Strophe ... das fände ich schlanker besser.
verwesliches Wortwesen
Zwei "Wesen" und doch so unterschiedlich - spannend.
Wohl wissend, dass meine Haut dieselbe blieb.
Hier finde ich den Bezug doppeldeutig .. es könnte sich sowohl auf das "ich" beziehen, was es wohl soll, als auch auf "das mich ... ".
Schön, dass Du wieder was eingestellt hast ...
Liebe Grüße
Max
Zuletzt geändert von Max am 03.07.2007, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Leonie, bei mir hinterlässt der Text einen zwiespältigen Eindruck. Zwiespältig deshalb, weil du ein oft gebrauchtes Bild für Ende und Neuanfang wählst (alte Kleider ablegen, neue anziehen), andererseits finde ich gerade den Mittelteil doch ein bisschen gewollt poetisch mit seinen Lindendüften, Tautropfen, Schmetterlingsflügeln und den Mohn. Weniger bringt eben doch manchmal mehr.
Ich gehe mal ins Einzelne: S1V1 - abgewetzte Kleider. Im nächsten Vers erfährt man, sie passten nicht mehr. Warum nicht z. B. glänzende Kleider? Dann würdest du das "Wachsen" eher begreiflich machen. So aber sage ich mir: Abgewetzt und zu klein geworden, warum soll sie die Kleider nicht ausziehen? Du nimmst von vornherein Spannung. "Ich fühlt mich so leer darin an" - das "an" erscheint mir überflüssig. Ich weiß nicht, ob man "weite Wege" schwimmt, "ich schwamm weit" würde mir auch reichen. Dadurch, dass du ganz allgemein von "einem Geliebten" sprichst, ist das klar, dass du den Namen nicht weißt. Besser wäre, du würdest von "dem Geliebten" sprechen, dessen Namen du nicht mehr weißt und den du wieder triffst. Das würde die zweite Ebene insofern bedienen, als du auf erworbenes Wissen zurückgreifst. Zur Überlegung: Nicht alles, was neu ist, ist auch gut. Jedenfalls sehe ich diese Stelle kritisch. "Wie geträumt, bevor ich mich wieder erhob" - schlage ich dir vor zu streichen. Zur nächstfolgenden Strophe habe ich oben was gesagt. Sie hat für meinen Begriff etwas Ätherisches, Unwirkliches. "das mich geschickt verhüllt" - schlage ich auch vor zu streichen. Ebenso "wohl" bei "wohl wissend". Diesen Vers gleich in die Strophe davor hineinnehmen. Das sind so meine Vorschläge. Vielleicht kannst du was davon verwenden?
Herzlichst Caty
Ich gehe mal ins Einzelne: S1V1 - abgewetzte Kleider. Im nächsten Vers erfährt man, sie passten nicht mehr. Warum nicht z. B. glänzende Kleider? Dann würdest du das "Wachsen" eher begreiflich machen. So aber sage ich mir: Abgewetzt und zu klein geworden, warum soll sie die Kleider nicht ausziehen? Du nimmst von vornherein Spannung. "Ich fühlt mich so leer darin an" - das "an" erscheint mir überflüssig. Ich weiß nicht, ob man "weite Wege" schwimmt, "ich schwamm weit" würde mir auch reichen. Dadurch, dass du ganz allgemein von "einem Geliebten" sprichst, ist das klar, dass du den Namen nicht weißt. Besser wäre, du würdest von "dem Geliebten" sprechen, dessen Namen du nicht mehr weißt und den du wieder triffst. Das würde die zweite Ebene insofern bedienen, als du auf erworbenes Wissen zurückgreifst. Zur Überlegung: Nicht alles, was neu ist, ist auch gut. Jedenfalls sehe ich diese Stelle kritisch. "Wie geträumt, bevor ich mich wieder erhob" - schlage ich dir vor zu streichen. Zur nächstfolgenden Strophe habe ich oben was gesagt. Sie hat für meinen Begriff etwas Ätherisches, Unwirkliches. "das mich geschickt verhüllt" - schlage ich auch vor zu streichen. Ebenso "wohl" bei "wohl wissend". Diesen Vers gleich in die Strophe davor hineinnehmen. Das sind so meine Vorschläge. Vielleicht kannst du was davon verwenden?
Herzlichst Caty
Lieber Max, liebe Caty,
herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen. Da sie sehr umfangreich sind, was die Vorschläge betrifft, brauche ich ein Weilchen, um herauszufinden, was ich will. Ich möchte auch gern noch einen Augenblick abwaerten, ob sich noch jemand dazu äußert.
Was mich ein wenig irritiert, ist, dass scheinbar der Titel gar nicht so aufgenommen wird, denn er gibt ja das Thema an. Von daher dachte ich auch, das Kleiderbild (auf Worte bezogen) sei nicht so ganz unoriginell. Ich fürchte, wenn ich das ändere, bleibt vom Text nicht mehr viel übrig...
Aber wie gesagt, ich will ncohmal in Ruhe überlegen.
Liebe Grüße
leonie
herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen. Da sie sehr umfangreich sind, was die Vorschläge betrifft, brauche ich ein Weilchen, um herauszufinden, was ich will. Ich möchte auch gern noch einen Augenblick abwaerten, ob sich noch jemand dazu äußert.
Was mich ein wenig irritiert, ist, dass scheinbar der Titel gar nicht so aufgenommen wird, denn er gibt ja das Thema an. Von daher dachte ich auch, das Kleiderbild (auf Worte bezogen) sei nicht so ganz unoriginell. Ich fürchte, wenn ich das ändere, bleibt vom Text nicht mehr viel übrig...
Aber wie gesagt, ich will ncohmal in Ruhe überlegen.
Liebe Grüße
leonie
So, ich habe jetzt einmal eine neue Fassung versucht, in der ich einen Teil Eurer Anregungen aufgenommen habe. Außerdem habe ich eine Art zweite Ebene eingefügt, die ich in Klammern gesetzt habe.
Am Anfang muss für mich das Kleid doch abgewetzt bleiben, sonst macht es für mich so wenig Sinn, sich ein neues zu weben. Auch das Bild selbst ist für mich elementar.
Ich freue mich über Rückmeldungen!
Liebe Grüße
leonie
Am Anfang muss für mich das Kleid doch abgewetzt bleiben, sonst macht es für mich so wenig Sinn, sich ein neues zu weben. Auch das Bild selbst ist für mich elementar.
Ich freue mich über Rückmeldungen!
Liebe Grüße
leonie
Hallo leonie,
ich hüpf ein bisschen beim Kommentieren zwischen der ersten Version und der zweiten.
Vom Klang her hätte es mir besser gefallen, wenn die Kleider abgelegt oder abgestreift worden wären, das wäre für mich fließender (und das mag ich halt).
Schade finde ich, dass der Satz
es war als passten sie nicht mehr
der Überarbeitung zum Opfer gefallen ist.
Zum einen hat er den Einstieg klingend gehalten und auch vom Sinn her scheint er mir nicht überflüssig. Die Kleider passen dem Lyrich ja nach wie vor, sie sind nur abgewetzt, nicht mehr angemessen. Das hat ähnlich Bedeutung für mich wie das "fühlte mich so leer darin an". Das Lyrich ist ja nicht leer, es ist nur ein Gefühl in diesen Kleidern, als ob es so sei.
das "schwamm weit" gefällt mir besser. Wege schwimmen war nicht optimal.
Der blau leuchtende Strand ist kein Bild, mit dem ich viel anfangen kann. Stimmig für mich wär
Da leuchtete ein Strand
von weither so vertraut
wie die blauen Augen eines Geliebten.
(wobei ich das blau in meiner Version auch nicht gewählt hätte. ) Die Augen hättens getan für mich.
Jetzt gehe ich neue Stoffe verweben
statt " mir weben", dass das Lyrich für sich webt, ergibt sich aus dem vorherigen, also braucht es das "mir" für mich nicht.
Mohn und Lindenduft mag ich nicht so sehr, ist mir zu "schön".
Das sich sonnende Kleid im Morgentau gefällt.
Absolut abscheulich finde ich das "verwesliche". Das hört sich nach einem Griff in den Kompost an. verwesen ist mir da zu stark im Hinterkopf, um den Sprung zu Wesen zu schaffen.
Schade wieder, dass das "wohl wissend" dem "wissend" gewichen ist. Mir hats da hingehört.
Ich hab das Gedicht, auch wenn es nicht so klingt, gern gelesen. Überwiegend hats mich auch berührt, sogar das "verwesliche".
Gruß
reimerle
ich hüpf ein bisschen beim Kommentieren zwischen der ersten Version und der zweiten.
Vom Klang her hätte es mir besser gefallen, wenn die Kleider abgelegt oder abgestreift worden wären, das wäre für mich fließender (und das mag ich halt).
Schade finde ich, dass der Satz
es war als passten sie nicht mehr
der Überarbeitung zum Opfer gefallen ist.
Zum einen hat er den Einstieg klingend gehalten und auch vom Sinn her scheint er mir nicht überflüssig. Die Kleider passen dem Lyrich ja nach wie vor, sie sind nur abgewetzt, nicht mehr angemessen. Das hat ähnlich Bedeutung für mich wie das "fühlte mich so leer darin an". Das Lyrich ist ja nicht leer, es ist nur ein Gefühl in diesen Kleidern, als ob es so sei.
das "schwamm weit" gefällt mir besser. Wege schwimmen war nicht optimal.
Der blau leuchtende Strand ist kein Bild, mit dem ich viel anfangen kann. Stimmig für mich wär
Da leuchtete ein Strand
von weither so vertraut
wie die blauen Augen eines Geliebten.
(wobei ich das blau in meiner Version auch nicht gewählt hätte. ) Die Augen hättens getan für mich.
Jetzt gehe ich neue Stoffe verweben
statt " mir weben", dass das Lyrich für sich webt, ergibt sich aus dem vorherigen, also braucht es das "mir" für mich nicht.
Mohn und Lindenduft mag ich nicht so sehr, ist mir zu "schön".
Das sich sonnende Kleid im Morgentau gefällt.
Absolut abscheulich finde ich das "verwesliche". Das hört sich nach einem Griff in den Kompost an. verwesen ist mir da zu stark im Hinterkopf, um den Sprung zu Wesen zu schaffen.
Schade wieder, dass das "wohl wissend" dem "wissend" gewichen ist. Mir hats da hingehört.
Ich hab das Gedicht, auch wenn es nicht so klingt, gern gelesen. Überwiegend hats mich auch berührt, sogar das "verwesliche".
Gruß
reimerle
Liebe leonie,
Das ist eine sehr gute Überarbeitung!
In dieser Reihenfolge ist vertraut/fremd auch viel schöner aufgehoben.
Sehr begeistert!
ELsa
Das ist eine sehr gute Überarbeitung!
Ein Strand leuchtete von weither so blau
wie die vertrauten Augen eines Geliebten.
In seinen Armen ruhte ich
drei Tage, drei Nächte.
(Und weiß noch nicht einmal seinen Namen)
In dieser Reihenfolge ist vertraut/fremd auch viel schöner aufgehoben.
Toll geworden!Aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt.
Lindenduft flechte ich ein, Schmetterlingsstaub.
Mein Kleid sonnt sich
im Morgentau.
Sehr begeistert!
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Leonie,
ich lese, dass das LIch sich in den Texten (Gedichten), Worten die sie schrieb nicht mehr wohl fühlt, sie fühlen sich abgenutzt an. Deshalb sucht es nach neuen Wegen, neuer Inspiration, neuen Worten. Macht sich frei für etwas neues. Ich empfinde es als sehr traurig, da selbst bei der Inspiration, dem neugefundenen schon das Wissen um seine Endlichkeit mitschwingt. Da ist keine Sicherheit und keine Geborgenheit in den Worten zu finden.
Was mich irritiert, sind die Zeitwechsel.
Ich kann das so nicht nachempfinden, finde aber die Bilder gelungen, vor allem die kritisierte Mohn, Lindenduft...stelle. Der Schmetterlingsstaub hat mir in der ersten Version besser gefallen, so hört er sich irgendwie angehängt an, den Staub einzuflechten geht für mich als Bild nicht auf. Bei dem blauen Strand stimme ich reimerle zu.
liebe Grüße smile
ich lese, dass das LIch sich in den Texten (Gedichten), Worten die sie schrieb nicht mehr wohl fühlt, sie fühlen sich abgenutzt an. Deshalb sucht es nach neuen Wegen, neuer Inspiration, neuen Worten. Macht sich frei für etwas neues. Ich empfinde es als sehr traurig, da selbst bei der Inspiration, dem neugefundenen schon das Wissen um seine Endlichkeit mitschwingt. Da ist keine Sicherheit und keine Geborgenheit in den Worten zu finden.
Was mich irritiert, sind die Zeitwechsel.
Jetzt will ich neue Stoffe mir weben.
Aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt.
Lindenduft flechte ich ein, Schmetterlingsstaub.
Mein Kleid sonnt sich
im Morgentau.
Ich werde es tragentrage eseinen Tag, eine Stunde nur,
leicht liegt es auf meinen Armen - warum auf den Armen? schlüpft das Ich nicht hinein in das Kleid?
verwesliches Wortwesen,
das mich verhüllt.
(Wissend, dass meine Haut dieselbe bleibtblieb).
Ich kann das so nicht nachempfinden, finde aber die Bilder gelungen, vor allem die kritisierte Mohn, Lindenduft...stelle. Der Schmetterlingsstaub hat mir in der ersten Version besser gefallen, so hört er sich irgendwie angehängt an, den Staub einzuflechten geht für mich als Bild nicht auf. Bei dem blauen Strand stimme ich reimerle zu.
liebe Grüße smile
Liebe leonie,
du schriebst, das bisher niemand etwas zum Titel gesagt hat, bzw. den Titel in den Zeilen wiedergefunden hat.
Auch mir fällt das recht schwer, auch wenn du explizit darauf hinweist, da deine Zeilen "soweit weg" sind von Worten.
Die Stellen, an denen ich Verbindungen zu Worten sehe, kennzeichne ich mal (wobei ich zugeben muss, das ich sie mir quasi aus den Fingern "gesogen" habe, es also völlig falsch sein kann:
Da habe ich die abgewetzten Kleider beiseite gelegt --> Klischees (durch das "abgewetzt"?)
(ich fühlte mich so leer darin an) --> Worthülsen ?
mir schien, ich müsse
mich häuten.
Nackt verließ ich das feste Land
schwamm weit, hielt Ausschau
nach einer Insel, die Anderes verhieß. --> Wortschöpfung evtl. gemeint?
Ein Strand leuchtete von weither so blau
wie die vertrauten Augen eines Geliebten.
In seinen Armen ruhte ich
drei Tage, drei Nächte.
(Und weiß noch nicht einmal seinen Namen)
Jetzt will ich neue Stoffe mir weben. --> wieder Wortschöpfung gemeint?
Aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt. --> Kreativität des Geistes?
Lindenduft flechte ich ein, Schmetterlingsstaub.
Mein Kleid sonnt sich
im Morgentau. --> etwas Neues gefunden? die Freude darüber?
Ich trage es einen Tag, eine Stunde nur,
leicht liegt es auf meinen Armen -
verwesliches Wortwesen, --> hier ist der einzige, direkte Hinweis, der aber m.E. rausfällt, da ich vorher keinen Bezug finde
das mich verhüllt.
(Wissend, dass meine Haut dieselbe blieb). --> an den alten, geliebten Worten hängen?
Du siehst, ich tu mich echt schwer, hier einen Zusammenhang zu finden. *grübel*
Saludos
Mucki
du schriebst, das bisher niemand etwas zum Titel gesagt hat, bzw. den Titel in den Zeilen wiedergefunden hat.
Auch mir fällt das recht schwer, auch wenn du explizit darauf hinweist, da deine Zeilen "soweit weg" sind von Worten.
Die Stellen, an denen ich Verbindungen zu Worten sehe, kennzeichne ich mal (wobei ich zugeben muss, das ich sie mir quasi aus den Fingern "gesogen" habe, es also völlig falsch sein kann:
Da habe ich die abgewetzten Kleider beiseite gelegt --> Klischees (durch das "abgewetzt"?)
(ich fühlte mich so leer darin an) --> Worthülsen ?
mir schien, ich müsse
mich häuten.
Nackt verließ ich das feste Land
schwamm weit, hielt Ausschau
nach einer Insel, die Anderes verhieß. --> Wortschöpfung evtl. gemeint?
Ein Strand leuchtete von weither so blau
wie die vertrauten Augen eines Geliebten.
In seinen Armen ruhte ich
drei Tage, drei Nächte.
(Und weiß noch nicht einmal seinen Namen)
Jetzt will ich neue Stoffe mir weben. --> wieder Wortschöpfung gemeint?
Aus Mohn, der zur Blüte den Kopf erhebt. --> Kreativität des Geistes?
Lindenduft flechte ich ein, Schmetterlingsstaub.
Mein Kleid sonnt sich
im Morgentau. --> etwas Neues gefunden? die Freude darüber?
Ich trage es einen Tag, eine Stunde nur,
leicht liegt es auf meinen Armen -
verwesliches Wortwesen, --> hier ist der einzige, direkte Hinweis, der aber m.E. rausfällt, da ich vorher keinen Bezug finde
das mich verhüllt.
(Wissend, dass meine Haut dieselbe blieb). --> an den alten, geliebten Worten hängen?
Du siehst, ich tu mich echt schwer, hier einen Zusammenhang zu finden. *grübel*
Saludos
Mucki
Lieber zusammen,
danke Euch allen für die ausführliche Auseinandersetzung mit dem Gedicht. Ich habe mir die Voreschläge von Euch, reimerle, Max und smile, nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, bei manchem bin ich noch unsicher, so möchte ich zunächst nur den Vorschlag "verweben" aufnehmen.
Smile, für mich ist klingt das mit dem "werde" nicht so gut, und ich habe den Eindruck, es ist auch so nachvollziehbar.
Ja, und zu dem "gereckten Kopf" konnte ich mich auch nicht mehr durchringen. Im Moment klingt es für mich so ganz stimmig.
Der Strand soll zunchst blau bleiben, das ist eine symbolische Aussage, ich lasse mir das aber noch durch den Kopf gehen...
Dir, Elsa, danke fürs Begeistert-Sein.
Mucki, Dir vielen Dank! Das mit dem Worten ist vielleicht wirklich schwierig. Im Grunde könnte das Ganze auch ein Bild für Veränderung überhaupt sein. Vielleicht wäre ein anderer Titel gut. Mir schwebt etwas wie "Aufbruch" vor, aber das ist schon so abgenudelt. Ich denke nochmal darüber nach...
Liebe Grüße
leonie
danke Euch allen für die ausführliche Auseinandersetzung mit dem Gedicht. Ich habe mir die Voreschläge von Euch, reimerle, Max und smile, nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, bei manchem bin ich noch unsicher, so möchte ich zunächst nur den Vorschlag "verweben" aufnehmen.
Smile, für mich ist klingt das mit dem "werde" nicht so gut, und ich habe den Eindruck, es ist auch so nachvollziehbar.
Ja, und zu dem "gereckten Kopf" konnte ich mich auch nicht mehr durchringen. Im Moment klingt es für mich so ganz stimmig.
Der Strand soll zunchst blau bleiben, das ist eine symbolische Aussage, ich lasse mir das aber noch durch den Kopf gehen...
Dir, Elsa, danke fürs Begeistert-Sein.
Mucki, Dir vielen Dank! Das mit dem Worten ist vielleicht wirklich schwierig. Im Grunde könnte das Ganze auch ein Bild für Veränderung überhaupt sein. Vielleicht wäre ein anderer Titel gut. Mir schwebt etwas wie "Aufbruch" vor, aber das ist schon so abgenudelt. Ich denke nochmal darüber nach...
Liebe Grüße
leonie
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