Monsieur Morgenrot hat Geburtstag (1. Teil)

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Louisa

Beitragvon Louisa » 03.07.2007, 10:39

Verehrter Leser, ich weiß nicht, ob Sie diese neue Morgenrot-Geschichte fesseln kann, deshalb erscheint jetzt nur der erste Teil, der ein bisschen mufflig endet, aber der folgende Part ist wieder vergnügt. Denn dann kommt die Entführung, der Kongress, die Liste und ich hoffe auch ein Briefwechsel zum Einsatz :pfeifen: ... Danke für die Aufmerksamkeit :blumen: !



Es war der Morgen des 30. Juni 2007. Monsieur Morgenrot stand am Fenster seiner Holzhütte und betrachtete zwei grauhaarige Damen, welche Erdbeerkörbe die holprige Dorfstraße entlang schleppten.

Was sollte Monsieur heute an seinem Geburtstag unternehmen? Das war jetzt schon sein 56. Sommer. Eigentlich ist es erschreckend, wie wenige Sommer so ein einzelner Mensch hat, dachte Monsieur gähnend.
„Wie schön, dass ich geboren bin / Man hätte mich sonst sehr vermisst / Wie schön, dass ich geboren bin / ich gratuliere mir / Geburtstagskind…“

Er wandte seinen Blick auf den rot funkelnden Sauerkirschbaum. Die Kirschen wirkten auf ihn wie kleine Blutstropfen in Mitten grüner Kinderhände. Auf einmal wurde er traurig. Im Frühling hatte der Obstbaum noch in voller weißer Blüte gestanden und nun waren die Blüten verschwunden, als hätte er den Frühling nur geträumt.
Andererseits gab es nun Kirschen, aber wieso kann der Mensch nicht beides zur selben Zeit genießen?
Blüten und Früchte hängen nie zur selben Zeit am Baum. Man muss sich immer für eine Sache entscheiden. Obwohl meine Entscheidung und meine Vorliebe nichts an der Jahreszeit ändern würde, überlegte Monsieur Morgenrot.
Will ich nun Kirschen oder weiße Gärten? Will ich mit einem Schiff reisen oder fliegen? Will ich den Kaffee schwarz oder mit einer der vielen <<geschmacksablenkenden Substanzen>> trinken? (<<Geschmacksablenkende Substanzen>> wie Zucker!)
Vielleicht gibt es diesen Zucker ja für alle Dinge dieser Welt. Wenn ich mit dem Schiff reise, werde ich mir die Fahrt versüßen, indem ich zu mir sage: „So ein Flugzeug könnte entführt werden. So ein Flugzeug könnte abstürzen. Im Flugzeug ist es eng und die Brötchen sind pappig.“
…und schon erfreut mich mein Dampfer! Aber im Grunde habe ich keine Ahnung wie es im Flugzeug gewesen wäre und was am Flughafen auf mich gewartet hätte.
Also sind meine Zweifel der Zucker!

All diese Überlegungen steigerten Monsieurs Melancholie, sodass er sich umwandte und zu seinem dunklen und schweren Sekretär schlenderte. Er kreiste den Schlüssel zur rechten Schublade, zog sie auf, griff tief hinein, drehte an einem kleinen Rädchen, das sich anhörte wie das einer Spieluhr, und zog ein Papier heraus.
In freudiger Erwartung entrollte Monsieur das Schriftstück und las:

Liste der aufheiternden Dinge:

1. Suchen sie sich zwei Zahnstocher, einen Absatz im neuen Testament, grüne Götterspeise und den Vorsitzenden des lokalen Wandervereins. Einen der Zahnstocher demselben reichen. Den anderen in ihr Lieblingswort im ausgewählten Bibelabschnitt…


„Das ist doch Schwachsinn!“ murmelte Monsieur Morgenrot. "Wo soll ich jetzt auch den lokalen Vorsitzenden des Wandervereins herbekommen? Haben wir in diesem Dorf überhaupt einen Wanderverein? Hat jeder Ort seine eigenen Wanderer?"
-Monsieurs Blick stieß auf einen der unteren Punkte.

26. Erfinden sie eine einfache Theorie, an Hand simpler Gegenstände und versuchen Sie diese an die Öffentlichkeit zu bringen, um so die Welt zu verändern und selbst berühmt zu werden.


Monsieur Morgenrot dachte über den Gegenstand nach. Er sah die vielen „Hefte für politische Bildung“ auf seinem Sekretär liegen und aus dem Bücherregal strömten hunderte tote Gestalten und Geschichten auf ihn zu. Er sah einen blauen Kugelschreiber, einen schwarzen Buntstift, Klebstoff, einen neonfarbenen Filzstift, einen Hemdknopf, eine Wanduhr…
Eine Uhr, die auf viertel nach drei stand! Sie war stehen geblieben. Monsieur Morgenrot holte zwei Batterien aus der Küche und legte sie ein.

„Batterien!“ dachte Monsieur voller Euphorie. „Jeder Mensch…jedes Tier…jedes Lebewesen ist eine Batterie! Ich kann die Zeit weiterlaufen lassen durch Batterien! Ohne Batterien bleibt die Zeit stehen!“
-Monsieur setzte sich an den Sekretär und schrieb: Die Theorie der Batterie

Zur selben Zeit saß Madame d´Oiseau zweihundert Meter entfernt in einer rauchigen Kneipe und versuchte (einmal wieder) den Aufenthaltsort von Monsieur Morgenrot heraus zu finden, da er auf ihre Briefe beharrlich schwieg wie eine Schildkröte.
An einem langen, hohen Holztisch saßen ihr der Seemann Lehmann, der Rentner Rainer und der immerzu schmunzelnde Gastwirt gegenüber. Ihre Gesichter waren allesamt vom Nebel der Zigaretten eingehüllt, als könnten sie gleich selbst in diesem Rauch aufgehen wie Geister…
„Na, watt machen wir denn hier?“ erkundigte sich der Rentner, den alle Rainer riefen.
„Ich fahre hier Fahrrad.“ entgegnete Madame etwas verlegen.
„Jemand besuchen, watt?“
„So ähnlich.“
„Wen denn? Vielleicht kenn wa den.“
„Ich glaube nicht, dass sie den kennen.“

Daraufhin starrten der Seemann Lehmann, der schmunzelnde Gastwirt und der Rentner Rainer erwartungsvoll in Madames Richtung. Diese rührte in ihrer Tasse und murmelte:

„Morgenrot.“
„Morgenrot?“ fragte Rainer lautstark und nippte an seinem dritten Bierkrug.
„Kennt ihr hier nen Morgenrot?“
„Nee…“
„Wo wohnt der denn?“
„Ähm…in der Dalmatienstraße.“
„Dalmatienstraße… Is did der aus der Stadt?“
“Ja.“

Plötzlich wussten der Gastwirt, der Seemann und Rainer sofort, wer Monsieur Morgenrot war und fingen an über seinen Beruf zu spekulieren. Dabei waren sie sich einig, er sei „irgend so ein Baumeister“, hätte eine Stahltür zu Hause, gegen die mit aller Kraft „gekloppt“ würde, sage nicht mehr als „Guten Tach“ (was Rainer sehr bedauerte) und würde sich sicherlich über Madame d´Oiseaus Besuch freuen, was diese allerdings verneinte.
Der schmunzelnde Gastwirt strich sich durchs graue Haar und fragte:

„Is did ne Überraschung?“
„Kann man so sagen.“ lachte Madame.
„Na, na, na…“ rief der Wirt und wedelte dabei mit dem Zeigefinger vor Madames Augen.
„Neulich bin ick an dem vorbei jeloofen.“ stieg Rainer in das Gespräch ein.
„Der hat in seene Garten gestanden und denn hab ick jesagt: Guten Tach. Und der ooch.“

-Traurig sah Rainer auf seinen Bierkrug. Madame nickte verständnisvoll.

Nachdem der schmunzelnde Gastwirt noch etwa vier Mal seinen Zeigefinger vor Madame schwenkte und „Na, na, na…“ bemerkt hatte, musste sie sich wieder auf den Weg zum Bahnhof machen, denn der Seemann Lehmann war Monsieur Morgenrot auf seinen Reisen des Öfteren am „Regener Hafen“ begegnet. Ob Monsieur wohl dort zu finden sei?

Währenddessen lenkte Monsieur Morgenrot sein neu erworbenes himmelblaues Elektroauto tatsächlich in Richtung des Regener Hafens, da dort, so vermutete er, besonders viele Touristen sein würden, welchen er seine Theorie vermitteln könnte. Der Weltruhm war also nur noch einige Kilometer entfernt, als er plötzlich einen Supermarkt am Straßenrand bemerkte.

Monsieur schob seinen Einkaufswagen bedächtig an Blumenkohl, Sellerie und Co vorbei, bis er schließlich in der Elektroabteilung ankam. Er drehte eine der Verpackungen um und las:

Achtung: Nicht aufladen, nicht ins Feuer werfen, nicht öffnen, korrekt einsetzen, Batterien bei Nichtgebrauch entnehmen

„Faszinierend.“ Dachte Monsieur und überlegte, dass so eine Batterie dem Menschen immer ähnlicher würde. Einen Menschen, der seine Energie verbraucht hat, kann man nur schwer wieder beleben, die Hexenverbrennung wurde abgeschafft...
Monsieurs Gedanken wurden durch die elektronische Melodie seines Handys unterbrochen.
„Pedro Morgenrot?“
„Pedro, mon ami! Was treibst Du in Deinem verregneten Heimatland? Wie sieht es aus mit den elenden Weibern?“
„Graver?“
„Natürlich ist es Dein Freund Graver! Weißt Du, ich saß gerade hier auf einer Holzbank vor der Universität, in der ich arbeite.“
„Du bist jetzt Dozent?“
„Nein, ich putze dort! Es ist ganz prächtig! Ich wische den Staub der großen Geister fort, um meine eigenen Fußspuren zu hinterlassen!“
„Aha.“
„So mein Freund, ich habe eine Bitte an Dich.“
„Was denn?“
“Ich möchte, dass Du jemanden für mich entführst.“
„Wie bitte?“
„Es handelt sich um eine Frau. Sie besitzt wichtige Abschnitte aus meinem noch unveröffentlichten Essay mit dem Titel Eva, Du warst ein Rippchen zuviel
„Graver, ich halte Deine frauenfeindlichen Äußerungen für vollkommen abwegig.“
„Hör mir erst einmal zu, Pedro! Dieser Titel ist ja nur der meiner Arbeitsfassung. Das eigentliche Exemplar soll heißen: Glück war, bevor die Damen kamen.“-
„Wer ist denn die Frau, die Dich bestohlen hat?“
„Eine furchtbare Person. Sie hat in derselben Pension wie ich übernachtet und wir stritten uns einige Abende über die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. Ich zeigte ihr mein letztes Werk, Die Verbindung des Weiblichen mit -“
„Ich kenne den Titel.“
„Natürlich. Sie hielt mir stundenlange Moralpredigten und hörte auf kein einziges Wort von mir. Sie nickte nur ständig wie ein Roboter mit Wackelkontakt und sie hatte eine wirre, kurze braune Mähne. Ich gab ihr mein Manuskript und sie muss das letzte Kapitel entwendet haben. Ich habe keine Kopie, Pedro. Ich denke, sie wird es uns nur unter großen Mühen zurückgeben. Also musst Du sie entführen und festhalten, bis ich eintreffe.“
„Wie heißt sie denn?“
„Madame Cheval.“
„Gut, ich werde sie suchen.“
„Merci, mon ami! Bis bald!“

Monsieur Morgenrot erwarb die Batterien als Anschauungsobjekte und notierte den Namen „Cheval“ in seinem Notizheft.

Madame d´Oiseau pflückte derweil eine weiße Blüte aus einem fremden Garten, die sie an eine kleine Trompete erinnerte. Sie steckte die Trompetenblume an einen fremden Briefkasten und sah auf die Uhr. Kurz nach eins und der Regener Hafen war immer noch so leer. Vielleicht ankern die Schiffe am Mittag und das Meer döst mit den Kapitänen.
Madame trat ans Ufer, beobachtete einige kleine Motorbote und warf Kekskrümel ins trübe, ölige Wasser. Es kamen einige graue Fische und tummelten in wilden Kreisen um die Kekse herum, als ob sie tanzten.
Vielleicht bin ich auch ein Fisch und Monsieur Morgenrot ein Maikäfer. Er fliegt und ich schwimme. Wir leben beide vor uns hin und keiner kennt die Welt des anderen, aber der Himmel und die fliegenden Tiere spiegeln sich im Wasser. So berührt seine Welt immer meine, ohne das wir uns wirklich näher sind. Ich wäre lieber auch ein Käfer und wenn es nur ein einziger Mai sein könnte, in dem wir auf einem Blatt schlafen.

Monsieur Morgenrot hatte in einem Touristen-Informations-Zentrum die Auskunft erhascht, dass es noch diesen Abend einen „philosophischen Kongress“ in der Stadt geben würde. Allerdings müsste man sich für diesen mit einer fertigen Denkschrift um spätestens 14 Uhr (das war in einer halben Stunde) angemeldet haben. Hastig begab er sich zum Hafen, denn dort wartete der Elektrowagen.

Als Madame d´Oiseau ihn zum Wagen schlendern sah, schlug ihr Herz schneller als ihre Armbanduhr und ihre Beine zitterten leicht. Sie traute wie so oft kaum ihren Augen und fragte Monsieur Morgenrot:

„Kann ich vielleicht einmal mit ihnen sprechen?“
„Wenn es nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt.“ Meinte Monsieur, in Gedanken an den Kongress.
Viel zu lange Sekunden vergingen, denn es hatte Madame wie jedes Mal die Sprache verschlagen, als sie seine blauen Augen sah. Jetzt war sie wirklich ein stummer Fisch.
Monsieur Morgenrot zog die dunklen Augenbrauen an und es lag eine Spannung in der Luft, als ob der Boden gleich brennen würde.
„Ich weiß, es klingt verrückt, aber seit wir uns das erste Mal sahen, in den gelben Fluren, habe ich sie gesucht und ihnen geschrieben. Ich dachte sie lesen es und reagieren…“
„Habe ich nicht gelesen.“ Meinte Monsieur Morgenrot, der fürchtete seine Anmeldung zu verpassen.
Etwas entgeistert und erschrocken stand Madame schweigend vor ihm. Monsieur Morgenrot brach das Schweigen.
„Sehen sie, ich erkläre es ihnen an Hand einer Theorie. Jeder Mensch, so auch sie ist vergleichbar mit einer Batterie. Sie haben gute und schlechte Seiten, einen Plus- und einen Minuspol. Sie haben viel Energie, aber sie müssen sie woanders hinleiten. Ich bin das falsche Objekt dafür.“
„Ich weiß… Aber ich bin trotzdem verliebt in Sie.“
Monsieur Morgenrot lächelte verlegen und eilte entschlossen zu seinem Wagen mit den Worten:
„Ich kann ihnen da nicht entgegen kommen, ich muss jetzt leider zu einem Kongress.“

Madame d´Oiseau fühlte sich in diesem Augenblick wie ein gestrandeter, zappelnder Fisch, der an seiner Umwelt erstickt. So traurig war die Welt ohne jeden Traum und jede Hoffnung, ohne Monsieur Morgenrot.

In der Nacht zum Kongress öffnete sich Madames Zimmertür mit einem lauten Knarren. Monsieur Morgenrot trat in den orangen Raum, setzte sich neben sie auf das Bett und beide schwiegen wie zwei leise Tiere. Madame umarmte und küsste Monsieur Morgenrot und fühlte sich so leicht und frei, als ob die beiden sich wirklich auf einem grünen Blatt im Mai lieben würden und wenn sie seinen Namen flüsterte, dann hörte er sich so weich und warm an wie eine Sommerdecke.
Bis Madame die Augen aufschlug und wieder begannen die Tränen zu laufen.
Aber Fische weinen ja nicht.



Forsetzung folgt - wenn ihr wollt !

Sam

Beitragvon Sam » 04.07.2007, 07:44

Hallo Louisa,

skuriler Typ, dein Monsieur Morgenrot. Interessanter Einstieg in die Geschichte, die ich auf jeden Fall weiter lesen würde, in der Hoffnung den Personen (vor allem dem Monsieur und der Madame) noch viel näher kommen zu können. Beim Weiterlesen würde ich auch erwarten, mehr über diese eigenartigen Listen zu erfahren, die der Monsieur in seiner Schublade hat.

Fazit: Sehr interressant angelegte Charaktere. Die mir aber noch viel zu sehr skizziert sind. Die Anlage erfordert m.M. nach sehr viel Platz, damit die Personen und die ganze Geschichte lebendig werden können. Das Tempo aber, das du in diesem ersten Teil gehst, ist meiner Ansicht nach zu schnell.

Aber mal sehen was da noch kommt. Ich bleibe gerne dran!

Liebe Grüße

Sam

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.07.2007, 10:34

Hallo Sam!

Danke!!! Ich war schon wieder löschbereit :pfeifen: ...

Ich finde diesen Typ auch ganz schön skuril (lalala...) -

Du hast bestimmt Recht. Man müsste noch mehr über das Aussehen und die Eigenarten erfahren (der beiden)... Obgleich es ja noch (*grübel*) so ungefähr 5 weitere Morgenrot-Teile hier im Salon gibt.

Ich glaube auch, dass einige Stellen viel länger gezogen werden könnten. Zum Beispiel der Part bevor sie sich treffen. Oder welche meinst Du? ALLE :eek: ?

Dann stört mich auch noch (um gleich mal mit zu kritisieren) das Telefonat... Ist das für euch keine UNterbrechung und müsste gekürzt werden?

Vielen Dank für Deine Antwort! Du hast mir schon sehr geholfen und ermuntert den zweiten Teil einzustellen....

Vielen Dank :blumen: !

Bald bist Du auch auf der Liste!

l.

Kleine Zeilen: Die ganze Nacht war traurig und ich träumte ganze 3 verschieden Träume von Dir, die alle ein bisschen gefährlich waren. (Zum Beispiel fuhr ich über ein Wildwasser zu Dir und es ging immer steil bergab. Es war fast wie ein Vergnügungspark, aber man wäre beinah ertrunken. (Passt ja zum Fisch.) ...und dann, am Ziel, warst Du nicht da. Da stand nur ein leerer Schreibtisch aus einem Karton und ein Besteck zum Essen. Dann war ich traurig. Komisch. Ich schreibe das auf, weil eben schon wieder "jemand" angerufen hat und mich das aufgeheitert hat, weil ich natürlich hoffe, dass endlich einmal mehr daraus wird, als ein Schweigen. Ich sehe auch keinen Grund, wieso man nicht mit mir reden kann. Höchstens weil ich keine Stimme habe (*schmunzel*)... Wie eine Oma höre ich mich an... Also...ich hoffe Du warst das, obwohl mich jeder für bekloppt hält, dem ich das erzähle. Ich habe so große Angst und es macht mich so verzweifelt, dass wir uns nie mehr sehen und sprechen sollen...Nur im Traum. Ich vermisse Dich so sehr, Monsieur Peter und ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. - Einen feinen Tag unter dem Regenschirm!

PS: Also...ich verstehe, dass es nicht so einfach ist auf alles zu antworten, aber jetzt sind 5 Tage vergangen und es ist viel schlimmer für mich immer diese Fragen in mir herum zu tragen, als endlich zu wissen, was Du denkst, was Du getan hast und was nicht, was Du fühlst und all das. Ich möchte wissen, ob Du mich anrufst, ob Du mich wieder sehen möchtest, ob Du dieser Monsieur Punkt warst und ob der Brief angekommen ist. Das letzte, das ist doch nur ein Satz. Bin ich Dir nicht mal einen Satz wert? Was soll ich denn machen? Bitte, bitte, antworte doch. Ich verstehe das einfach nicht. Du lässt mich so wirklich verzweifeln.
-Wahrscheinlich kann ich nicht erwarten, dass Du Dich mit mir beschäftigst. Was habe ich falsch gemacht? Ich wollte mich ja gar nicht in Dich verlieben. Jetzt ist es zu spät.
Zuletzt geändert von Louisa am 04.07.2007, 20:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Elsa » 04.07.2007, 13:14

Bite nicht löschen, Louisa!

ich habe einfach im Moment keine Zeit, genau zu lesen. Aber beim schnellen Lesen ist sehr fein. Etwas mehr Zeit würde ich den Figuren auch gönnen. Ich hoffe, Näheres sagen zu können, noch ehe ich am Samstag für lange Zeit verschwinde ...

Lieben Gruß
ELsa
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Beitragvon Klara » 04.07.2007, 21:22

Hallo Louisa,

du schreibst herzerfrischend!
Süß. Und zum Lächeln. Und zum Weinen. Ganz wunderbar.

Die bedauerten blutroten Kirschen sind hinreißend. Ebenso der Zucker als Zweifel.

Ich glaube, der Übergang zur Bettszene kommt etwas abrupt (bzw. zu schnell: Warum jetzt schon? Oder träumt sie das nur?)

Du hast ein paar Sie-Anreden klein geschrieben.

Kleinigkeiten:

Er kreiste den Schlüssel zur rechten Schublade,

Gibt es das: Den Schlüssel kreisen?
1. Suchen sie sich zwei Zahnstocher, einen Absatz im neuen Testament, grüne Götterspeise und den Vorsitzenden des lokalen Wandervereins. Einen der Zahnstocher demselben reichen. Den anderen in ihr Lieblingswort im ausgewählten Bibelabschnitt…

Worauf bezieht sich den anderen?

Die Batterien erscheinen mir etwas weit hergeholt für die Energie-Pointe am Ende, aber das mag Geschmackssache sein.

„Dalmatienstraße… Is did der aus der Stadt?“
“Ja.“

Äh, waren wir nicht in einer Stadt am Meer? Bzw. in einem Dorf? Der Dialog hört sich arg berlinerisch an. (Und wenn er berlinern soll, wäre diT, glaub ich, korrekter ,-)) Die Orte sind nicht ganz klar. Fährt Monsieur mit dem Elektroauto in die Stadt am Meer? Von Berlin aus? Aber ist wohl nicht so wichtig...?

Der Dialog mit Graver ist sehr komisch.

Herrlich auch:
„Ich weiß… Aber ich bin trotzdem verliebt in Sie.“
Monsieur Morgenrot lächelte verlegen und eilte entschlossen zu seinem Wagen mit den Worten:
„Ich kann ihnen da nicht entgegen kommen, ich muss jetzt leider zu einem Kongress.“


Bin auf die Fortsetzung gespannt!

Lieber Gruß
Klara

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Beitragvon Elsa » 04.07.2007, 22:15

Liebe Louisa,

welche Erdbeerkörbe die holprige Dorfstraße entlang schleppten.
die Erdbeerkörbe (ich kann das "welche" einfach nicht leiden in der Literatur, und deine Geschichte ist Literatur!)

Eigentlich ist es erschreckend, wie wenige Sommer so ein einzelner Mensch hat, dachte Monsieur gähnend.

dachte brauchst du nicht. Es ist doch seine Perspektive. ... Sommer so ein einzelner Mensch hat. Monsieur gähnte.


Die Kirschen wirkten auf ihn wie kleine Blutstropfen in Mitten grüner Kinderhände.
sahen aus wie kleine ... inmitten grüner ...
wunderschön!

Andererseits gab es nun Kirschen, aber wieso kann der Mensch nicht beides zur selben Zeit genießen?
seihst du, hier bist du ohne: dachte er, ausgekommen und daher in seiner Perspektive geblieben. Gut!

Obwohl meine Entscheidung und meine Vorliebe nichts an der Jahreszeit ändern würde, überlegte Monsieur Morgenrot.
Perspektive!

All diese Überlegungen steigerten Monsieurs Melancholie, sodass er sich umwandte und zu seinem dunklen und schweren Sekretär schlenderte.
Hier wechselst du auch die Perspektive.
Monsieurs Melancholie wuchs. Er wandte sich um und schlenderte ....

„Batterien!“, dachte Monsieur voller Euphorie.
]„Batterien!“ Monsieurs Euphorie wuchs. (Oder so.)

Zur selben Zeit saß Madame d´Oiseau
Ich würde so gern wissen, wie sie aussieht!

„Na, watt machen wir denn hier?“, erkundigte sich der Rentner, den alle Rainer riefen.
„Ich fahre hier Fahrrad., entgegnete Madame etwas verlegen.
Komma vor erkundigte und entgegnete.

„Morgenrot?“, fragte Rainer lautstark und nippte an seinem dritten Bierkrug.
Komma vor fragte.

„Kann man so sagen.“ lachte Madame.
„Na, na, na…“ rief der Wirt und wedelte dabei mit dem Zeigefinger vor Madames Augen.
„Neulich bin ick an dem vorbei jeloofen.“ stieg Rainer in das Gespräch ein.
überall Komma nach der direkten Rede.

„Faszinierend.“ Dachte Monsieur und überlegte, dass so eine Batterie dem Menschen immer ähnlicher würde.
dachte weg.

„Wenn es nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt., Mmeinte Monsieur, in Gedanken an den Kongress.


Habe ich nicht gelesen., Mmeinte Monsieur Morgenrot, der fürchtete seine Anmeldung zu verpassen.


Vielleeicht kannszt du was davon brauchen.

EIne schöne Geschichte und ich warte gespannt auf die Fortsetzung!

Lieben Gruß
ELsa
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Louisa

Beitragvon Louisa » 05.07.2007, 15:07

Guten Tag!

Danke Klara! Ja, die Bettszene ist geträumt, deshalb ja auch die Tränen- Ist es nach dieser Information immer noch zu abrupt?
(Ich dachte das käme ganz gut :smile: .)

Das Schlüssel-Problem war, dass gleich in der nächsten Zeile schon "drehen" folgt und ich deshalb etwa anderes verwenden wollte... Aber "kreisen" geht wohl wirklich nicht. Ich ändere das.

"Den anderen" bezieht sich auf den "anderen Zahnstocher" :smile: .

Die Batterien sind auch weit hergeholt, aber auch hier dachte ich das käme ganz gut und wirkt angenehm spinnig.
"Es irrt der Mensch, solang' er strebt." :smile:


-Es handelt sich bei Monsieurs Wohnort um ein Brandenburger Dorf, dem Nabel der Welt, umschwebt von Fontanes Geist :smile: ...

Ich dachte mir ... einen Hafen gibt es auch dort, wo kein Meer ist. Sollte ich das ändern?

Danke für Deinen lieben Kommentar! Jetzt müsste ich schon deinetwegen die Forsetzung einstellen.
(Ich versuche es heute im Lauf des Tages zu verbessern, was Du angemerkt hast.)


-Elsa ist noch nicht verschwunden!

Danke auch für Deine Hilfe. Ja, das "welche" kann ich streichen (aber ein bisschen edel klingt es schon oder :smile: ?)

Mit der Perspektive hast Du Recht. Ich ändere das um!

Danke auch für die Kommata-Hinweise :icon_redface: ...

Ja, ich weiß, "Madames" Äußeres müsste ich noch genauer beschreiben, wobei das natürlich (mir jedenfalls) immer ein bisschen peinlich ist, wenn man ein bereits leicht hochstilisiertes Ich beschreibt...hihi....ich glaube ihre Augen sind braun (schon diese Information macht mich verlegen :smile: )

Ja, ich kann viel davon brauchen! Vielen Dank Elsa und viel Spaß beim Verschwinden ;-) !

Danke die Damen :blumen: + :blumen: !

Selbst Graver hätte Freude an Euren Antworten gehabt, glaube ich.

Liebe Grüße!

Der Fisch

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Beitragvon Elsa » 05.07.2007, 19:15

Liebe Louisa,

ich verschwinde am Samstag.

Danke auch für Deine Hilfe. Ja, das "welche" kann ich streichen (aber ein bisschen edel klingt es schon oder ?)
Findest du wirklich? Das ist ja interessant. Für mich ist das absolutes Schuldeutsch, als wir lernten, dass ein das nach einem Komma nur ein s hat, wenn man es mit diese oder welche ersetzen kann. Ich find es gruselig :-)

Lieben Gruß
ELsa
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Beitragvon Klara » 05.07.2007, 19:19

Zwischenruf: Ich find, das altmodisch verträumt umständliche "welche" passt zu Louisas derzeitigem Stil und dieser wiederum zu dem obigen Text besser als ein nüchternes "das" oder "die".

Ansonsten stimmt es natürlich, Elsa: "Welche" liegt in der Mottenkiste. Aber macht ja nix. Wenn man damit spielt (also: mit der Kiste - nicht mit den Motten ,-))

Klara

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Beitragvon Elsa » 05.07.2007, 19:21

Ich geh ja auch nur von _meiner_ "welche"-Allergie aus :-)

Elsa
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Louisa

Beitragvon Louisa » 05.07.2007, 23:33

Welch´ fesselnder Dialog, die Damen :smile: !

Ich werde die Änderungen wohl doch erst Morgen vornehmen können (ich spielte zu lange Brettspiele :smile: )...

Über das "welche" muss ich noch räsonieren... (hihi)

Vielen Dank für eure Mithilfe!
l.

Kleine Information des erstickenden Fisches: Monsieur Peter, morgen "muss" ich noch einmal in die Werkstatt gehen, denn Madame Sonja meinte es gäbe dort Ausweise für uns, die das Leben einfacher machen (*schmunzel*)... Kriminell, aber gut!
Ich denke eigentlich dauernd an Dich, auch wenn ich nicht will. Überall in der Stadt lese ich Deinen Namen und manchmal höre ich ihn sogar aus fremden Gesprächen heraus, obwohl Dich sicher niemand erwähnt hat. Ich träume fast jede Nacht von Dir und immer schaue ich in das Postfach, aber da ist keine Nachricht von Dir, dass Dich der Brief erreicht hat oder dass Du mit mir sprechen magst. Ich wünsche mir gegen allen Verstand immer noch nur das eine Mal mit Dir allein zu sein, aber das wird, wie fast alle anderen Träume auch, unerfült bleiben. Wenn ich bloß wüsste, was ich tun muss, damit Du auf meine Fragen reagierst. Wenn ich bloß wüsste, was ich überhaupt tun soll, wenn wir uns nie mehr sehen. Das ist so schlimm. Ich habe solche Sehnsucht nach Dir, wenn ich nachts um das Carré spazieren gehe und eigentlich immer. Aber es nützt ja nichts Dir das zu erzählen. Wenn ich bloß meine Gedanken und Gefühle lenken könnte wie ein Auto, aber selbst Auto fahren muss ich noch lernen. Ich hoffe es geht Dir gut und vielleicht sehe ich Dich ja Morgen.
(In der zweiten Pause sind wir da.)
Ich bin wieder dumm, ich weiß... Sonja meint ich soll Dich nicht fragen wieso Du nicht antwortest. Sie entgegnete wörtlich: "Einfach cool bleiben und nicht beachten."
Das sagt sich genauso leicht dahin wie die "Theorie der Batterie" (...) Da habe ich Dich fein geärgert, was :smile: ?
Gute Nacht und schöne Traum-Reise! Eigentlich darf ich das ja nicht, aber einen Luftkuss auch :sad: ...

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Beitragvon Lisa » 06.07.2007, 09:10

Lieber Sam,

es gibt schon mehrere Teile zu M. Morgenrot hier im Forum - wenn du seiner Merkwürdigkeit (ein Wort, das ja sehr viele Buchstaben mit Liebenswürdigkeit teilt ,-)) auf die Schliche kommen möchtest, schau einfach Louisas Themen danach durch. Ich kann sie nur empfehlen.



Liebe Louisa,

ich hab den Teil wieder geliebt und hoffe, es geht bald weiter....geht es doch, ja?

Für mich wieder fein und originell erzählt, wieder zwischen den Welten oder besser: Zwischen der Welt und dem Traum. Es ist übrigens ganz seltsam, immer wenn ich deine Geschichtenteile lese, sehe ich die ganze Welt serh stark farbig vor mir...wie Waldbeerenfarben - wie machst du das?

Das ist guuuuttt...



Kleinigkeiten

Blüten und Früchte hängen nie zur selben Zeit am Baum. Man muss sich immer für eine Sache entscheiden. Obwohl meine Entscheidung und meine Vorliebe nichts an der Jahreszeit ändern würde, überlegte Monsieur Morgenrot.
Will ich nun Kirschen oder weiße Gärten? Will ich mit einem Schiff reisen oder fliegen? Will ich den Kaffee schwarz oder mit einer der vielen <<geschmacksablenkenden Substanzen>> trinken? (<<Geschmacksablenkende Substanzen>> wie Zucker!)


Aromen? ~ na ja...nein...


Vielleicht gibt es diesen Zucker ja für alle Dinge dieser Welt.


diese Art Zucker?

Jedenfalls ein toller Satz! Sehr klug, die Überlegungen, die der M. da so anstellt ,-).



Aber im Grunde habe ich keine Ahnung KOMMA wie es im Flugzeug gewesen wäre und was am Flughafen auf mich gewartet hätte.


1. Suchen Sie sich zwei Zahnstocher, einen Absatz im neuen Testament, grüne Götterspeise und den Vorsitzenden des lokalen Wandervereins. Einen der Zahnstocher letzterem reichen. Den anderen in ihr Lieblingswort im ausgewählten Bibelabschnitt…

„Das ist doch Schwachsinn!“ murmelte Monsieur Morgenrot. "Wo soll ich jetzt auch den lokalen Vorsitzenden des Wandervereins herbekommen?


(das auch ist nicht falsch, aber hier würde ich es streichen..notfalls ein "nur" oder ein "und" vor "wo")

26. Erfinden Sie eine einfache Theorie, an Hand simpler Gegenstände


Komma weg und anhand

Eine Uhr, die auf Viertel nach drei stand!


aufen lassen durch Batterien! Ohne Batterien bleibt die Zeit stehen!“
-Monsieur setzte sich an den Sekretär und schrieb: Die Theorie der Batterie

Titel kursiv oder in Anführungsstriche

Zur selben Zeit saß Madame d´Oiseau zweihundert Meter entfernt in einer rauchigen Kneipe und versuchte (einmal wieder) den Aufenthaltsort von Monsieur Morgenrot herauszufinden, da er auf ihre Briefe beharrlich schwieg wie eine Schildkröte.


ich würde die Klammer drehen: wieder einmal oder ein weiteres Mal, wie so oft etc.

An einem langen, hohen Holztisch saßen ihr der Seemann Lehmann, der Rentner Rainer und der immerzu schmunzelnde Gastwirt gegenüber. Ihre Gesichter waren allesamt vom Nebel der Zigaretten eingehüllt, als könnten sie gleich selbst in diesem Rauch aufgehen wie Geister…
„Na, watt machen wir denn hier?“ erkundigte sich der Rentner, den alle Rainer riefen.


Dieser Rainer kommt mir bekannt vor ,-)))



„Ich glaube nicht, dass Sie den kennen.“




Plötzlich wussten der Gastwirt, der Seemann und Rainer sofort, wer Monsieur Morgenrot war KOMMA und fingen an über seinen Beruf zu spekulieren.




„Is did ne Überraschung?“
„Kann man so sagen.“ lachte Madame.
„Na, na, na…“ rief der Wirt und wedelte dabei mit dem Zeigefinger vor Madames Augen.
„Neulich bin ick an dem vorbei jeloofen.“ stieg Rainer in das Gespräch ein.
„Der hat in seene Garten gestanden und denn hab ick jesagt: Guten Tach. Und der ooch.“


*lachtot...das klingt ja wie echt ,-)))))


Nachdem der schmunzelnde Gastwirt noch etwa vier Mal seinen Zeigefinger vor Madame schwenkte und „Na, na, na…“ bemerkt hatte, musste sie sich wieder auf den Weg zum Bahnhof machen,


das würde ich anders erzählen, da es in der Geschichte zu "normalisierend" wirkt, zu 1:1 real.. (einfach weglassen vielleicht)


„Faszinierend.“ Dachte Monsieur und überlegte, dass so eine Batterie dem Menschen immer ähnlicher würde.


werde? ich würde aber sagen: wurde


Einen Menschen, der seine Energie verbraucht hat, kann man nur schwer wieder beleben, die Hexenverbrennung wurde abgeschafft...


wie, wo, was? Hexenverbrennung? Zusammenhang? kann ich nicht ganz herstellen.

Glück war, bevor die Damen kamen.“-


Da könnte ich mir noch etwas Witzigeres vorstellen - oder ist es eine Anlehung?

Ich zeigte ihr mein letztes Werk, Die Verbindung des Weiblichen mit -“


Titel kursiv oder Anführungsstriche? das große D irritiert sonst?


„Gut, ich werde sie suchen.“
„Merci, mon ami! Bis bald!“


Salut? au revoir, adieu? @Franzose?

Vielleicht bin ich auch ein Fisch und Monsieur Morgenrot ein Maikäfer. Er fliegt und ich schwimme. Wir leben beide vor uns hin und keiner kennt die Welt des anderen, aber der Himmel und die fliegenden Tiere spiegeln sich im Wasser. So berührt seine Welt immer meine, ohne dass wir uns wirklich näher sind. Ich wäre lieber auch ein Käfer und wenn es nur ein einziger Mai sein könnte, in dem wir gemeinsam auf einem Blatt schlafen.


schönes Bild...

Allerdings müsste man sich für diesen mit einer fertigen Denkschrift bis spätestens 14 Uhr (das war in einer halben Stunde) angemeldet haben.



Als Madame d´Oiseau ihn zum Wagen schlendern sah, schlug ihr Herz schneller als ihre Armbanduhr und ihre Beine zitterten leicht. Sie traute wie so oft kaum ihren Augen und fragte Monsieur Morgenrot:


der wechsel und wie sie sich treffen kommt mir hier zu plötzlich/nicht so gut erzählt

„Kann ich vielleicht einmal mit Ihnen sprechen?“


„Ich weiß, es klingt verrückt, aber seit wir uns das erste Mal sahen, in den gelben Fluren, habe ich Sie gesucht und Ihnen geschrieben. Ich dachte KOMMA Sie lesen es und reagieren…“


„Sehen Sie, ich erkläre es Ihnen an Hand einer Theorie. Jeder Mensch, so auch Sie KOMMA ist vergleichbar mit einer Batterie. Sie haben gute und schlechte Seiten, einen Plus- und einen Minuspol. Sie haben viel Energie, aber Sie müssen sie woanders hinleiten. Ich bin das falsche Objekt dafür.“



„Ich weiß… Aber ich bin trotzdem verliebt in Sie.“
Monsieur Morgenrot lächelte verlegen und eilte entschlossen zu seinem Wagen mit den Worten:


verlegen lächeln und eilen ist eine seltsame Mischung...man rennt dann doch nicht weg...also lächelte verlegen ist zu positiv als "eigentliche" Hinwednung zum gegenüber konnotiert, finde ich?
„Ich kann Ihnen da nicht entgegen kommen, ich muss jetzt leider zu einem Kongress.“


Madame d´Oiseau fühlte sich in diesem Augenblick wie ein gestrandeter, zappelnder Fisch, der an seiner Umwelt erstickt.


Umwelt würde ich ersetzen...gestrandet vielleicht auch...er ist ja nicht gestrandet..oder? @Teich vorher...



Madame umarmte und küsste Monsieur Morgenrot und fühlte sich so leicht und frei, als ob die beiden sich wirklich auf einem grünen Blatt im Mai lieben würden KOMMA und wenn sie seinen Namen flüsterte, dann hörte er sich so weich und warm an wie eine Sommerdecke.



WO IST DIE FORTSETZUNG?

Danke für den Lesegenuss!

Alles Liebe,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Louisa

Beitragvon Louisa » 06.07.2007, 12:57

Hallo Lisa und vielen Dank!

-Also... "Aromen" zu verwenden würde mich sehr schmerzen, denn die Formulierung "geschmacksablenkende Substanzen" war ja für mich gerade der Witz. Es ist die leicht akademische Sprache des Monsieurs M. :pfeifen: ...

-Stimmt, "diese Art Zucker".

-Das folgende liest sich alles sehr plausibel und ich bedanke mich...

-Huch! Wer hat Dir bloß von Rainer erzählt :smile: ?

(Wenn ich alles erwähnt hätte, was er erzählt hat, würde die Geschichte wahrscheinlich den Rahmen sprengen... Psst...ich sage nur "Rasen mähen" :smile: )

-Aber wenn das mit dem Seemann, der zum Hafen führt zu real ist, wie soll Madame dann sonst zum Hafen kommen?

-Ja, ich habe schon gemerkt, dass die "Hexenvebrennung" zu sehr um die Ecke gedacht ist. Ich meinte, weil man die "Batterien nicht ins Feuer werfen soll" und sie (angeblich) den Menschen ähneln-
(Das steht wirklich auf meiner Packung mit dem Feuer...Welch spannender Okkultismus, der dazu verleiten könnte :smile: )

-Stimmt, die Essays von Graver brauchen feinere Titel. Ich glaube sein "Hauptwerk" ist kaum noch zu toppen.

-Sonst nicke ich allem zu. Ich schreibe auch noch eine Passage bevor sie sich treffen, ja?

Mm...das mit dem erstickenden Fisch scheint ja auch nicht gut anzukommen :smile: . Ich denke schon, dass der Fisch JETZT erstickt, nachdem die Hoffnung aufhört. Wieso meinst Du, dass man sich dann nicht so fühlt?
Es ist ja die falsche Umwelt für den Fisch, wenn er aus seinem Gewässer heraus gezogen wird... :16:

Also :smile: ! Die Fortsetzung kommt natürlich dann, wenn ich das hier bearbeitet habe und das wird heute passieren, nach dem Mittagsmahl :smile: ...welches gerade anbrennt -

Guten Tag.
l.

PS: :blumen:

Kleines Bedauern: ...und natürlich warst Du nicht da... Sehen wir uns jetzt nie mehr?
Ich habe einen Vorschlag: Wenn Du mich sehen möchtest, musst Du wieder anrufen und "Ja" sagen. Dann fahre ich zu dieser Husarenschenke, von der Rainer erzählt hat. Wenn Du wieder nichts sagst, dann bleibe ich hier. Mehr weiß ich auch nicht zu tun.

PS: Monsieur Peter, es ist alles so schlimm ohne Dich. Ich denke Du willst mich jetzt nie mehr sehen... Ich möchte manchmal einschlafen und muss an Dich denken, obwohl ich es gar nicht will und dann fange ich an zu weinen, weil ich trotzdem an Dich denken muss und es nicht ändern kann. Ich möchte immer wissen wie es Dir geht, ob Du mich schon vergessen hast und ob der Brief bei Dir angekommen ist, ob Du die Geschichte gern hast, ob Du mich ein bisschen magst, ob Du angerufen hast :sad: ... und ich erfahre gar nichts davon. Das lässt mich alles so müde und schwach werden. Ich weiß gar nicht, was es noch Schönes gibt ohne Dich. Ich hab mir immer so gewünscht mit Dir allein zu sein wie die Liebespaare, die ich von Bildern, aus Büchern und aus den Parkanlagen kenne. Kein anderer Monsieur interessiert mich. Ich finde alle anderen langweilig, schnöselhaft und nicht im Entferntesten so schön wie Dich. Bei keinem kribbelt es, wenn ich ihn sehe. Nur bei Dir. Von keinem träume ich. Nur von Dir und ich weiß wie entsetzlich abschreckend so eine Masse an Liebesbeweisen auf Dich wirken wird, aber ich habe so große Gefühle für Dich gehabt und habe sie immer noch und ich dachte es ist gut Dir das zu schenken, aber es ist nur dumm von mir. Eben bin ich mit dem Hund draußen gewesen und da haben sich zwei Vögel mit orangenen Schwanzfedern geschnäbelt. Ich komme mir so dämlich vor, weil mich schon das zum Weinen bringt. Bitte, bitte antworte doch auf den Brief. Bitte.
Wenigstens, ob Du ihn hast. Ich bitte Dich.

PS II: ich befürchte heute mein Handy verloren zu haben. Entweder es findet sich wieder an oder Du kannst mich zu Hause und im Netz kontaktieren, was Du eh nicht tun wirst, aber jetzt kann ich mir einbilden Du rufst ständig auf dem Handy an und es liegt in den schmutzigen Händen eines Diebes (*schmunzel*)...

(Ich habe mein Handy wieder :) ... Es war in der Bademantel-Tasche. Also kannst Du Dich nun melden. Verzeihung, dass ich immer noch etwas schreibe und dann auch noch so jammervoll. Ich streiche das jetzt einfach.) ...wie schnell die Worte hier verschwinden können...Buh!

Louisa

Beitragvon Louisa » 07.07.2007, 15:32

Liebe Forummitglieder und andere Lesende,

leider oder zum Glück kann es keine Fortsetzung von dieser Geschichte geben, weil ich wahrscheinlich damit bestimmte Personen, die darin auftauchen, belästigen würde.

Das tut mir unglaublich Leid. Ich verspreche nichts mehr in dieser Richtung zu unternehmen oder zu fabrizieren.

Es war trotzdem sehr schön hier vor sich hin zu fantasieren.

Danke für Eure ständige Aufheiterung und die große literarische Hilfe!

:blumen:

l.

Definitiv letzte Nachricht: Vor einer Stunde hat ein Freund von Dir auf meinem Handy angerufen. Er war sehr böse auf mich und ich kann es gut verstehen. Wenn Du mir das selbst mitgeteilt hättest, wäre ich sicher nicht so lange in meinem absurden Traum verblieben, aber ich weiß, dass Dir das anscheinend nicht möglich ist. Ich wollte Dich nie belästigen. Es tut mir schrecklich Leid, dass ich solche verrückten Dinge getan habe, um in Deiner Nähe zu sein. Ich weiß nicht, was immer in mich gefahren ist. Vorher dachte ich, ich sei halbwegs geistig gesund. Seit 1 1/2 Jahren zweifle ich daran.
Ich schwöre Dir, dass ich niemals in wirklicher Nähe zu Deinem Haus war. Das habe ich mich nur einmal anstzweise getraut und dies auch nur, weil ich am selben Tag solche anonymen Anrufe erhalten habe und ich geglaubt habe Du seist das und wolltest mich wiedersehen. Das war natürlich Irrsinn, aber weil ich so verliebt in Dich war und dauernd an Dich gedacht habe, fiel mir nichts anderes mehr ein, als das zu träumen.
Ich weiß nicht, ob man das so erklären kann, aber die Menschen machen (glaube ich) meistens dumme Dinge, wenn sie sich verlieben. Natürlich, natürlich fahre ich nie mehr dorthin. Was in der Geschichte steht, stimmt. Diese 3 Männer wissen, dass Du dich NICHT über einen Besuch von mir freuen würdest und das Du nichts damit zu tun hast, dass ich dort einmal mit dem Fahrrad gefahren bin.
Das war sehr dumm von mir. Auch der Glaube an Deine Anrufe. An Deine Gedichte. Das war alles nur, weil ich Dich liebe.
Es tut mir so leid. Ich will doch auch, dass es Dir gut geht. Ich habe doch immer Angst um Dich gehabt, die ganze Zeit und wünsche mir, dass Du glücklich bist.
Manchmal drehen sich meine Gedanken zu oft um die Fantasien und Wünsche. Ich weiß nicht, ob das die Krankheit der Verliebten ist oder meine persönliche.
Alles Liebe und Gute noch einmal. Ich schreibe Dir nichts mehr, versprochen.
Ein letzter kleiner Luftkuss.
Bitte verzeih mir meine Torheit.


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