Ostwinde wüten weit geht der Blick
Übers flache Oderland Wiesen trunken
Von Blut Staubkaskaden zerrissene
Menschenleiber verweigernder Himmel
Spurenlos liegt die grüne Ebene
Erbarmungslos die Mittagssonne
Auf der Höhe wissende wogende Wälder
Hinab führt mein Weg ins nahe Dorf
Zu Gräbern ohne Schrei ohne Antwort
Shukows Gefechtsstand
Lieber Moshe, von russischer Seele habe ich überhaupt keine Ahnung, ich hab nur mal da oben gestanden und ins Oderland geblickt wie damals Shukow und mir vorgestellt, wie es war. Und dann bin ich zu den Gräbern gegangen, den russischen und den deutschen, die man dort überall findet. Ganz junge Kerlchen lagen da, 18, 19, noch halbe Kinder, auf beiden Seiten. Und dann, obwohl ich natürlich weiß, worum es ging, habe ich mich gefragt: Warum? Caty
Ach, Pjotr, mit Lust ist da nichts zu erklären. Ich glaub eher, sie hatten keine Lust, aber sie wussten: Es ging ums Überleben der Menschheit. Trotzdem bleibt die Frage: Wozu sind Menschen fähig? Man könnte erschrecken. Und wenn da noch ein unedles Motiv mitspielt wie in heutigen Kriegen, erst recht: Warum? Ich glaube, jemand wird sich immer nach dem Warum fragen. Wir sind in ein barbarisches Zeitalter eingetreten. Caty
"... ohne schrei ohne antwort". dein gedicht braucht den titel (shukows gefechtsstand). der macht es stark. mir gefällt aber auch die hinführung ... dein gedicht scheint in den gliedern zu stecken. zeugnis von ohnmacht. legen wir doch über das blut einen teppich ... ist das grauenhaft oder normal?
sehr berührend
chiqu.
sehr berührend
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