Trickster

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
eldora

Beitragvon eldora » 05.06.2007, 21:46

Trickster

Ich wische
Deine gedankenmuster von
Einer brüchigen stirntafel
Ab, verscheure dein kleinhirn
Lustbringend und
Gehe heimlich
Eine etage tiefer
Lächelnd
Immer wieder
Erhaben lächelnd
Bin und bleibe
Tatsächlich
Einfach für dich.

Max

Beitragvon Max » 16.06.2007, 22:19

Liebe Eldora,

ich habe versucht dieses Gedicht zu verstehen, scheitere aber vielleicht vor allem daran, dass ich es zum Titel dieses Unterforums "Lyrik und Kultur " nicht in Verbindung zu bringen vermag (naja zu Lyrik schon ;-) ). Das scheint mir doch zunächst ein gedicht an ein "Du" zu sein ...

Liebe Grüße
max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 17.06.2007, 21:22

Liebe eldora,

Trickster? Was meint das?

Idealgeliebte habe ich entdeckt.....aber mit so Großbuchstaben zu arbeiten gefällt mir eher weniger.Da fänd ichs besser, wenn Idealgeliebte der Titelö wäre und alles normal geschrieben und anders gesetzt:


Geliebte (Ideal)

Ich wische deine Gedankenmuster
von der brüchigen Stirntafel ab
verscheure dein Kleinhirn lustbringend
und gehe heimlich eine Etage tiefer
lächelnd, immer wieder erhaben lächelnd
bin und bleibe tatsächlich
einfach für dich

Ich finde allerdigns, dass man selbst bei ungezwungenerer Setzung merkt, dass einige Worte für das Wort ausgewählt wurden, zum Beispiel "erhaben".

Andere Passage finde ich ansprechend, so die ersten vier Zeilen ~ fast durchgängig.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

eldora

Beitragvon eldora » 18.06.2007, 11:50

... ganz kurz zwischendurch:
Hallo erstmal Euch Beiden,
Trickster ist einer der Archetypen bei C.G. Jung, ist also der Psychologie entlehnt in diesem Fall, eigentlich ist der Ausdruck jedoch älter, schon in der Mythologie anzutreffen. Insofern ist es auch kein Gedicht von einem lyrI an ein lyrD. Es ist eine Struktur, soll es jedenfalls hier darstellen, weil ich das interessant finde :) .... sich bis zur Erschöpfung für 'über den Dingen' stehend zu halten, es durchaus auch irgendwie zu sein, aber in der Hybris, und dabei auch ziemlich ungeschickt zu sein...
Jau. Soweit, weil no Zeit :)
Grüße
Eldora

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 22.06.2007, 13:25

Liebe eldora,

danke für die Erläuterungen, absolute Bildungslücke und darum spannend zu hören. Vielleicht meldest du dich ja zu den anderen Anmkerungen noch, wenn du mehr zeit hast.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 24.06.2007, 12:31

hallo eldora, ich fände auch, daß noch einige erläuterungen zu "trickster" nötig wären, um das gedicht in der intention der autorin zu verstehen. deine ersten anmerkungen machen neugierig. zu der güte des gedichts kann ich noch nicht viel sagen. es liest sich recht einfach - ich vermisse den kick.

gruß
chiqu.


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