Bewußt
Sieh den Schatten von mir
und daß ich hier stehe
ganz fest
und daß mir der Tag
die Tränen abwischt
und mich der Wind
ganz zart umwehe
...
Bewußt
Liebe(r) Chiquita,
auch von mir ein Willkommen im Salon.
Deinem Kurzgedicht hier, kann ich mich nur teilweise nähern.
Der erste Teil
gefällt mir. Ich lese ihn als eine Art Vergewisserung. Das lyr. Ich verankert sich im Jetzt, den Schatten, aber auch es selbst steht fest, das ist kein Zweifel.
Die letzten 4 Zeilen ergeben, wenn ich die ersten so interpretiere, nur dann einen Sinn, wenn ich in ihnen den Grund suche, warum das lyr. Ich überhaupt an all dem gezweifelt hat. Da sind Tränen als Indikator für überstandendes Leid. DerTag und der Wind spenden Trost. Ein wenig alarmiert bin ich immer, wenn Tränen auftauchen und auch hier ist das die Zeile, bei der ich mich am wenigsten wohl fühle - aber umgekehrt ist das Bild des Tages, der diese Tränen fortwischt sehr schön, so dass ich das Gedicht insgesamt gern gelesen habe.
Liebe Grüße
Max
auch von mir ein Willkommen im Salon.
Deinem Kurzgedicht hier, kann ich mich nur teilweise nähern.
Der erste Teil
Sieh den Schatten von mir
und daß ich hier stehe
ganz fest
gefällt mir. Ich lese ihn als eine Art Vergewisserung. Das lyr. Ich verankert sich im Jetzt, den Schatten, aber auch es selbst steht fest, das ist kein Zweifel.
Die letzten 4 Zeilen ergeben, wenn ich die ersten so interpretiere, nur dann einen Sinn, wenn ich in ihnen den Grund suche, warum das lyr. Ich überhaupt an all dem gezweifelt hat. Da sind Tränen als Indikator für überstandendes Leid. DerTag und der Wind spenden Trost. Ein wenig alarmiert bin ich immer, wenn Tränen auftauchen und auch hier ist das die Zeile, bei der ich mich am wenigsten wohl fühle - aber umgekehrt ist das Bild des Tages, der diese Tränen fortwischt sehr schön, so dass ich das Gedicht insgesamt gern gelesen habe.
Liebe Grüße
Max
Lieber Ralph,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Salon. Ich muss sagen, Dein Einstieg hier ist so rasant, dass ich nicht mitkomme. Ich wäre froh, wenn Du Deine Texte etwas langsamer postest, damit man sie gründlich besprechen kann.
Ich habe mir erstmal diesen ausgesucht. Er klingt für mich anfangs fast ein wenig trotzig, vielleicht gegenüber einem imaginierten Du, das meint, einem müsse es schlecht gehen.
Spannend finde ich, dass das Du aufegfordert wird, den Schatten zu sehen. Da überlege ich noch dran.
Dass der Tag die Tränen abwischt, finde ich auch ein schönes Bild. Dass mit dem Wind finde ich etwas weniger originell. Und es ist ja klar, dass der Wind weht. Vielleicht könnte er eine überraschendere Tätigkeit übernehmen? (nur als Idee)
Zwei Fragen noch: schreibst Du grundsätzlich nach der alten Rechtschreibung, sonst müsste es "dass" heißen.
Der Konjunktiv am Ende: Warum, wo das vorhergehende im indikativ ist?
Liebe Grüße
leonie
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Salon. Ich muss sagen, Dein Einstieg hier ist so rasant, dass ich nicht mitkomme. Ich wäre froh, wenn Du Deine Texte etwas langsamer postest, damit man sie gründlich besprechen kann.
Ich habe mir erstmal diesen ausgesucht. Er klingt für mich anfangs fast ein wenig trotzig, vielleicht gegenüber einem imaginierten Du, das meint, einem müsse es schlecht gehen.
Spannend finde ich, dass das Du aufegfordert wird, den Schatten zu sehen. Da überlege ich noch dran.
Dass der Tag die Tränen abwischt, finde ich auch ein schönes Bild. Dass mit dem Wind finde ich etwas weniger originell. Und es ist ja klar, dass der Wind weht. Vielleicht könnte er eine überraschendere Tätigkeit übernehmen? (nur als Idee)
Zwei Fragen noch: schreibst Du grundsätzlich nach der alten Rechtschreibung, sonst müsste es "dass" heißen.
Der Konjunktiv am Ende: Warum, wo das vorhergehende im indikativ ist?
Liebe Grüße
leonie
mein einstieg ist rasant? das wundert mich doch. ich schreibe nach der alten rechtschreibung, sofern ich ihr mächtig bin. ich bin der auffassung, daß man gewöhnlich besser schreibt als in irgendeiner deklarierten rechtschreibereform - ich meine, daß dies nie zum kritikpunkt bei einem gedicht gewertet werden kann. denn wenn das passierte, bräuchte man keine gedichte mehr zu schreiben.
vielen dank für diese aufschlußreiche kritik.
chiquita
vielen dank für diese aufschlußreiche kritik.
chiquita
Hallo Ralph,
ich lese dein "kleines" als eine Aufforderung an das Du, genau zu sehen, hinzusehen, das ganze Ich wahrzunehmen, mit seinen Sonnen - und Schattenseiten, nichts zu ignorieren. Hast du das so gemeint?
Daß der Tag die Tränen abwischt ist ein schönes Bild, die Tränen der Nacht? des Unbewußten, Dunklen?
Den Wind sehe ich hier als für Neues stehend, wobei der auch die Tränen trocknet...
Sprachlich ist mir unklar, warum es "Schatten von mir" heißt? vor mir, hinter mir... Ok, ansonsten hätte ich "meinen Schatten" erwartet.
Ebenfalls unklar ist mir der Konjunktiv "umwehe" - was wolltest du damit erreichen? Macht für mich keinen Sinn (oder ist das ein Tippfehler?)
Grüße,
scarlett
ich lese dein "kleines" als eine Aufforderung an das Du, genau zu sehen, hinzusehen, das ganze Ich wahrzunehmen, mit seinen Sonnen - und Schattenseiten, nichts zu ignorieren. Hast du das so gemeint?
Daß der Tag die Tränen abwischt ist ein schönes Bild, die Tränen der Nacht? des Unbewußten, Dunklen?
Den Wind sehe ich hier als für Neues stehend, wobei der auch die Tränen trocknet...
Sprachlich ist mir unklar, warum es "Schatten von mir" heißt? vor mir, hinter mir... Ok, ansonsten hätte ich "meinen Schatten" erwartet.
Ebenfalls unklar ist mir der Konjunktiv "umwehe" - was wolltest du damit erreichen? Macht für mich keinen Sinn (oder ist das ein Tippfehler?)
Grüße,
scarlett
elsa, das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. es ist auch nicht aussprüchlich in einem sinnzusammenhang geschrieben sondern als antwort auf leonies kritik.
danke übrigens auch max für die auseinandersetzung mit meinem kleinen frühwerk.
der titel "bewußt" sagt eigentlich deutlich, worum es darin geht. sicher aus einer melancholischen stimmung heraus - das im leben stehen und immer wieder die hoffnung.
"und daß mich der wind ganz zart umwehe" - die hoffnung als möglichkeitsform - herbeigewünscht und als wunsch bereits erfahren. ich schätze, das ist poesie.
gruß
chiquita
danke übrigens auch max für die auseinandersetzung mit meinem kleinen frühwerk.
der titel "bewußt" sagt eigentlich deutlich, worum es darin geht. sicher aus einer melancholischen stimmung heraus - das im leben stehen und immer wieder die hoffnung.
"und daß mich der wind ganz zart umwehe" - die hoffnung als möglichkeitsform - herbeigewünscht und als wunsch bereits erfahren. ich schätze, das ist poesie.
gruß
chiquita
Sieh den Schatten von mir
und daß ich hier stehe
ganz fest
und daß mir der Tag
die Tränen abwischt
und mich der Wind
ganz zart umwehe
hallo scarlett, wo liest du "kleines"?
die tränen des lebens.
der wind ist die hoffnung bzw. er trägt die hoffnung, und ja, er trocknet auch die tränen.
"umwehe" - kein tippfehler - ich finde, daß dieser konjunktiv sich wunderbar in sprache und aussage fügt.
lieben gruß
chiquita
und daß ich hier stehe
ganz fest
und daß mir der Tag
die Tränen abwischt
und mich der Wind
ganz zart umwehe
hallo scarlett, wo liest du "kleines"?
die tränen des lebens.
der wind ist die hoffnung bzw. er trägt die hoffnung, und ja, er trocknet auch die tränen.
"umwehe" - kein tippfehler - ich finde, daß dieser konjunktiv sich wunderbar in sprache und aussage fügt.
lieben gruß
chiquita
Hallo Chiquita,
Du befleißigst dich einen arroganten Tons. Warum? Wir sind ein Forum, in dem Kritik an Texten üblich und auch erwünscht ist.
Wenn du das nicht abkannst, ist das nicht so gut.
Wenn man dir kein Lob ausspricht, kriegt man von dir eins auf die Ohren.
Nachfragende Grüße,
ELsa
Du befleißigst dich einen arroganten Tons. Warum? Wir sind ein Forum, in dem Kritik an Texten üblich und auch erwünscht ist.
Wenn du das nicht abkannst, ist das nicht so gut.
Wenn du so etwas schreibst, wird man ja wohl nachfragen dürfen, oder?Frühwerk, sagst du in einem deiner Kommentare.
Und warum stellst du es dann in ein Forum, in dem Textarbeit einen hohen Stellenwert hat? Ich halte es übrigens nicht für gut genug.ich halte das gedicht für gut genug
Wenn man dir kein Lob ausspricht, kriegt man von dir eins auf die Ohren.
Nachfragende Grüße,
ELsa
Schreiben ist atmen
Ach, nicht doch, Elsa, ich fand die Antwort nicht arrogant. Vielleicht ein bisschen überempfindlich.
Chiquita, ich meinte damit nicht, dass dein Gedicht einer Rechtfertigung bedarf, sondern: Er hat etwas Jugendlich-Naives, sozusagen Jünglingshaftes. Klingt dumm, ich weiß - bei einer Frau würde man sagen: etwas Mädchenhaftes. Damit meine ich weniger den Stil als die Aussage. Es transportiert für mich die zarten Gefühle eines sehr jungen Menschen.
Den Konjunktiv sehe ich eher so, dass du ihn um des Reimes willen gewählt hast (stehe - umwehe). Nicht gerade meisterliche Handwerkskunst, aber ich denke, man kann's durchgehen lassen :). Ich würde nicht versuchen, an Jugendwerken herumzufeilen.
@ Elsa: Ich weiß, damit stelle ich mich in Gegensatz zur Mehrheitsmeinung hier im Salon, aber ich finde nicht, dass man an Gedichten um jeden Preis feilen muss. Es muss für den Autor Sinn machen und er muss sich die Kritik zu eigen machen können. Mit Druck erreicht man bei eigensinnigen Autoren eher trotzigen Widerstand als bereitwillige Kooperation. (Und ich hab mir sagen lassen, dass Bananen manchmal erstaunlich dickköpfig sein können ...
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Chiquita, ich meinte damit nicht, dass dein Gedicht einer Rechtfertigung bedarf, sondern: Er hat etwas Jugendlich-Naives, sozusagen Jünglingshaftes. Klingt dumm, ich weiß - bei einer Frau würde man sagen: etwas Mädchenhaftes. Damit meine ich weniger den Stil als die Aussage. Es transportiert für mich die zarten Gefühle eines sehr jungen Menschen.
Den Konjunktiv sehe ich eher so, dass du ihn um des Reimes willen gewählt hast (stehe - umwehe). Nicht gerade meisterliche Handwerkskunst, aber ich denke, man kann's durchgehen lassen :). Ich würde nicht versuchen, an Jugendwerken herumzufeilen.
@ Elsa: Ich weiß, damit stelle ich mich in Gegensatz zur Mehrheitsmeinung hier im Salon, aber ich finde nicht, dass man an Gedichten um jeden Preis feilen muss. Es muss für den Autor Sinn machen und er muss sich die Kritik zu eigen machen können. Mit Druck erreicht man bei eigensinnigen Autoren eher trotzigen Widerstand als bereitwillige Kooperation. (Und ich hab mir sagen lassen, dass Bananen manchmal erstaunlich dickköpfig sein können ...

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