Wetter in Limerick

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Othmar

Beitragvon Othmar » 31.05.2007, 00:04

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Zuletzt geändert von Othmar am 25.06.2007, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.05.2007, 02:32

Hallo Othmar,

gefällt mir gut,-)
Nur eine Anmerkung: müsste es nicht "hätten" heißen?
Saludos
Mucki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.05.2007, 02:46

Hallo Othmar,

ich noch mal. Mir fiel gerade ein, dass Niko einen Faden mit Limericks eröffnet hat in der Rubrik Gemeinschaftsprojekte und dort schon am Verzweifeln war, weil erst keiner mitschrieb und dann nur sehr wenige.
Nur als Tipp für dich,-)
Buenas noches
Mucki

Othmar

Beitragvon Othmar » 31.05.2007, 06:05

Hallo Mucki.

"Hatten" ist schon richtig.

Den Limerick-Faden in der Rubrik-Gemeinschaftsprojekte kann ich mir erst nach meinen Ferien anschauen. Nach der Arbeit heute gehts für eine gute Woche nach Italien.

Danke für deine Post.

LG - Othmar

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.05.2007, 12:01

Hallo Othmar,

dann wünsche ich dir einen schönen Urlaub mit viel Sonnenschein ;-)
Saludos
Mucki

Niko

Beitragvon Niko » 31.05.2007, 12:12

hallo othmar!
also dieser limerick finde ich nicht gut geraten. zum einen - ungeschriebenes (oder geschriebenes?) gesetz - gehört in zeile eins immer ein name und eine ortsangabe. zb: da war mal ein mann in manhattan.....mann würde da schon genügen. eine spezifizierung eben.

als plötzlich nimmt mich bei der Hand
mein Schatten.

warum so ungelenk? das kann man, finde ich, anders lösen. muss man irgendwie auch, denn das klingt nach "reim dich, oder ich schlag dich"
die metrik in den beiden kurzen reimen stimmt nicht.
wäre also stark überarbeitungswürdig.
sieh doch mal den limerick-faden bei den gemeinschaftsprojekten. vielleicht wird dir da das ein oder andere klarer.
lieben gruß: Niko, leider etwas in eile

Max

Beitragvon Max » 31.05.2007, 16:24

Hallo Othmar,

formale Anmerkung:

als plötzlich nimmt mich bei der Hand


Hier muss der Text sich schon sehr quälen, um zum Limmerick zu werden. Ich mag Inversionen prinzipiell nicht, aber diese sträubt sich besonders.

Was das "hatten" betrifft, so ist mir nicht ganz klar, wieso das Plusquamperfekt in einen Text gehört, der durchgängig im Präsens steht.

Liebe Grüße
Max

Othmar

Beitragvon Othmar » 10.06.2007, 01:52

Hallo Niko.

„Zum Wesen der Komik gehört Verblüffung, dieses Moment nützt z.B. auch der Limerick“, lese ich eben in einem Bändchen über Gedichte. Ich meine, Wetter in Limerick erfüllt diese „Anforderungen“. Der Ort steht außerdem in der Überschrift, ich habe das Gedicht tatsächlich vor einiger Zeit Nahe Limerick geschrieben.
In Wikipedia lese ich: „Ein Limerick ist ein kurzes, in aller Regel scherzhaftes Gedicht in fünf Zeilen mit dem Reimschema aabba und einem (relativ) festen Silbenschema, das eine Geschichte erzählt, die meistens mit einer Pointe endet.“
In Wikipedia lese ich freilich auch: „Die erste Zeile nennt gewöhnlich die handelnde Person und endet meist mit einem Orts- oder Landschafts-Namen, der damit den Reim für die zweite und fünfte Zeile vorgibt (handwerklich wird jedoch eher die Ortsnennung nach der Reimvorgabe gewählt; ein erkennbarer Bezug zu regionalen Besonderheiten oder Stereotypen ist ein recht seltenes Qualitätsmerkmal).“
Es gibt auch von Peisser einen sehr bekannten Limerick (Wamses – Ramses – da ham Se’s) ohne Ortsangabe.
Kennst du keine Limericks ohne Ortsangaben? Falls nötig, schicke ich dir einige.

Niko – nichts für ungut: aber hab doch mehr Neugier, was ein anderer in seinen Gedichten macht. Und sei nicht zu festgelegt.
Z.B. auch bei dem dir ungelenk erscheinenden Versen 2 und 3. Wenn du davon ausgehst, dass ich grundsätzlich fähig bin, andere Reime zu finden als Land – Hand – erkannt: vielleicht kämst du dann auf die Idee, dass ich einen inhaltlichen Grund für die Inversion hatte. „als mich mein Schatten plötzlich bei der Hand nimmt“ erzählt doch eine ganze andere Geschichte als die, wie ich sie im Gedicht schildere. Die erstaunlichste Erfahrung liegt im Verb, im „nimmt“. Und erst dann sättigt die Beobachtung das was und wer!


LG – Othmar

Othmar

Beitragvon Othmar » 10.06.2007, 01:57

Hallo Max.

In meiner Antwort an Niko findest du die Begründung, warum ich mich für die Inversion entschieden habe.

Max, ob sich eine Inversion ("aber diese sträubt sich besonders") sträuben kann – ich weiß es nicht. Dass sich in dir etwas sträubt bei Inversionen, ist wohl so.
Dass du Inversionen prinzipiell nicht magst, ist aber eine Information, die für mich und mein Schreiben absolut bedeutungslos ist. Ich befürchte jedoch, dass deine Vorlieben dir so manchen Blick verderben.

Zu dem Plusquamperfekt: Ich probiere die Verse mal mit einem Präsens: Fast erkennen wir uns nicht. Besser?
Das im Moment des Erkennens Erkannte – wann wurde das erkannt?
Ich denke, es geht nur so: Fast hatten wir uns nicht erkannt. Denn: jetzt haben wir uns erkannt.

LG - Othmar

Niko

Beitragvon Niko » 10.06.2007, 08:58

hallo othmar!




es freut mich, dass du dich so mit dem limerick auseinandersetzt. und somit mir auch gelegenheit gibst, mich nicht auf wie selbstverständlich scheinende regeln zu verlassen, sondern neu zu hinterfragen.

Der Ort steht außerdem in der Überschrift, ich habe das Gedicht tatsächlich vor einiger Zeit Nahe Limerick geschrieben.
das mag natürlich gut sein, othmar. nur kann man a) nicht davon ausgehen, dass jeder leser da rückschlüsse ziehen kann, b) heißt es in der weiter unten angehängten begriffsdefinition, dass ort und / oder name in der ersten zeile zu benennen sind. natürlich nur bei den traditionellen formen. bei den progressiven, sich neu erfindenden limerickern mags dann so sein, wie du es handhabst.

Kennst du keine Limericks ohne Ortsangaben? Falls nötig, schicke ich dir einige.
kennst du eine regel ohne ausnahmen? weißt du, othmar, ich habe mich lediglich mit den "normlimericks" beschäftigt. mit der form, wie sie seit der entstehung gehandhabt werden. regeln dienen dazu, eine gewisse gesetzmäßigkeit darzustellen und festzuhalten. sozusagen ein grundgerüst. die neuen avengaardistischen bewegungen in der limerickszene sind mir nicht so geläufig, kann dazu nicht viel sagen.
aber wenn du deinen limerick für topp hälst, dann brauch ich das ja wohl auch nicht. ;-)
Niko – nichts für ungut: aber hab doch mehr Neugier, was ein anderer in seinen Gedichten macht. Und sei nicht zu festgelegt.

wäre ich unneugierig, so hätte ich mich wohl kaum der mühe befleißigt, dir hier zu kommentieren. zu einem limerick, den ich eher für grottenschlecht als halbwegs gut erachte. dank dir für den tipp, nicht zu festgelegt zu sein. ich werd mich bemühen. und dir geb ich auf den weg, othmar: wohlwollend denken, regeln (zumindest grundsätzliche) (be)achten. und ruhig auch mal kritik annehmen. ;-)
einen gehaltvollen sonntag wünscht: Niko

ich klatsch an meinen beitrag nochmal eine definition des limerick an. die natürlich überholt, ignorant allen modernen strömungen zum trotz verfasst wurde.
Ein Limerick ist ein scherzhaftes Gedicht in der Form aabba. Die erste Zeile enthält traditionell die handelnde Person und endet häufig mit einer Ortsangabe, sodaß der Name des Ortes oder des Landstrichs, auf den der Spottvers gemünzt ist, zugleich den Reim für die erste, zweite und fünfte Zeile vorgibt. Hierbei ist es zwar nicht zwingend vorgegeben, aber ausdrücklich erlaubt, den Reimen Gewalt anzutun.

Ein Limerick erzählt meist eine Handlung, diese wird in der letzten Zeile zu einer komischen Pointe geführt.

Die a-Zeilen eines typischen Limericks sind dreihebig, die b-Zeilen zweihebig. Hierbei wechseln zwei unbetonte und eine betonte Silben einander ab. Ca. für eine wirklich gute Pointe darf in Ausnahmefällen dieses Versmaß gebrochen werden.

Die ersten Limericks tauchten um 1820 in England auf. Bereits früher gab es die Reimform. Den Namen gab (wahrscheinlich) die irische Stadt Limerick. In Deutschland kamen die Limericks in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts durch die "Blödelbarden" Schobert und Black erneut in Mode, waren aber schon viel früher bekannt.

Bekannte Autoren von Limericks sind u.a. Edward Lear , Ogden Nash und Isaac Asimov.

Die Möglichkeit, Limericks zu schreiben, ist in unterschiedlichen Sprachen auf Grund der verschiedenhen Sprachstrukturen verschiedenartig gut.

Max

Beitragvon Max » 10.06.2007, 12:57

Hallo Othmar,

Othmar hat geschrieben:Dass du Inversionen prinzipiell nicht magst, ist aber eine Information, die für mich und mein Schreiben absolut bedeutungslos ist.


danke. Ich werde also versuchen, Dir zu sagen, was ich denke, ohne diese Ebene hineinzubringen:

Dein Gedicht ist leider sprachlich aufgrund der Inversion nicht sonderlich gelungen. Du sagst, Du habest Gründe dafür, die sind mir leider weder aus dem Text, noch aus dem Kommentar ersichtlich. Dass Dir zwischen Präsens und Plusquamperfekt keine Zeitformen einzufallen scheinen, überrascht mich.

Gruß,
max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 12.06.2007, 09:35

Lieber Othmar,

ich muss hier der Kritik der Vorkommentatoren zustimmen - für mich ist der text so nicht gelungen, auch wenn es Absicht ist. Dabei ist der gezeichnete Moment wieder toll (das merke ich wirklich, dass mir oft gefällt, worauf dein Blick für eine "Feststellung" fällt, woran du Gefühl/Erleben festmachst), aber die Inversion und die in meinen Augen schlimm gewählten Reime, lassen mich als Leser ohne Reaktionsfähigkeit zurück. Auch wenn es Absicht ist und ich sicher bin, dass du weitmehr als ich von Limericks verstehst, so geht der Text so trotzdem für mich nicht auf...


Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Othmar

Beitragvon Othmar » 12.06.2007, 19:39

Hallo Lisa.

Du – von Limericks verstehe ich eigentlich nichts. Ich verstehe überhaupt wenig von Gedichtformen. Es ist allerdings so, wenn ich auf Versäumnisse / Fehler in der Form angesprochen werde, schlage ich mal ein Buch auf und lese ein paar Sätze dazu. Ich habe u.a. ein ganz schmales, da steht nur drinnen: „Zum Wesen der Komik gehört Verblüffung, diesen Moment nützen z.B. auch der Limerick oder die deutschen Schüttelreime.“ Das ganze befindet sich im Kapitel unter „Humor in der Lyrik“ zusammen mit Hinweis auf Parodie und Travestie auf einer Seite, (wobei ich manchmal dann schon auch noch in ein anderes Buch schaue). Insgesamt erscheint mir die an mein Limerick angelegte Formstrenge überzogen. Und der Grund dafür will mir nicht einleuchten.


Es freut mich, dass dir der gezeichnete Moment sehr gefällt. Dir missfallen die Inversion und auch nicht die schlimm gewählten Reime. Dieser "Schatten" freut mich weniger.

LG - Othmar

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 17.06.2007, 14:51

hallo othmar, das bild gefällt mir. ich hätte allerdings wie mucki den konditional "hätten" genommen.

gruß
chiquita


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