zur überarbeitung
Hallo Dernet,
liest sich flüssig.
Der erste Teil gefällt mir sehr gut. Danach müsste es für mich nicht weitergegangen sein, weil vorhersehbar und deshalb nicht so fesselnd wie am Anfang.
Ich fürchte, du wirst wieder als "Qualm" abtun, wenn ich von einem persönlichen Eindruck zu beschreiben versuche: Die Form entspricht nicht de Thema. Die Form ist so konventionell, trotz wunderbarer Sätze, die wie Wipfel herausragen. Das Thema ist, scheint mir, Brandmarkung von Joseftum, der katholischen Variante des Gruppenzwangs und der BloßnichtzuvieleGedankenmacher. Ich finde, das klafft auseinander. Als würde das Thema sich selbst nicht ernst genug nehmen und sich deshalb in einer - zweifellos gut geschriebenen - konventionellen Kurzgeschichte samt Knalleffekt, Blut und Abscheu verstecken wollen. Dadurch fehlt - mir jedenfalls - das subversive Element und die Gedankenmachanregung, denn alles, was zum Thema bemerkt wird, kennt man schon.
Dies hier ist am stärksten:
Gruß
klara
liest sich flüssig.
Der erste Teil gefällt mir sehr gut. Danach müsste es für mich nicht weitergegangen sein, weil vorhersehbar und deshalb nicht so fesselnd wie am Anfang.
Ich fürchte, du wirst wieder als "Qualm" abtun, wenn ich von einem persönlichen Eindruck zu beschreiben versuche: Die Form entspricht nicht de Thema. Die Form ist so konventionell, trotz wunderbarer Sätze, die wie Wipfel herausragen. Das Thema ist, scheint mir, Brandmarkung von Joseftum, der katholischen Variante des Gruppenzwangs und der BloßnichtzuvieleGedankenmacher. Ich finde, das klafft auseinander. Als würde das Thema sich selbst nicht ernst genug nehmen und sich deshalb in einer - zweifellos gut geschriebenen - konventionellen Kurzgeschichte samt Knalleffekt, Blut und Abscheu verstecken wollen. Dadurch fehlt - mir jedenfalls - das subversive Element und die Gedankenmachanregung, denn alles, was zum Thema bemerkt wird, kennt man schon.
Dies hier ist am stärksten:
Ich war schließlich einer von uns.
Gruß
klara
halllo klara,
nein, als qualm tu ich das nicht ab, nur warum die form nicht dem inhalt entsprechen soll, ist mir nicht ganz klar. interessiert mich aber.
ich sehe mich nicht als gedankenmachanreger, und das thema der geschichte ist nicht die brandmarkung des josefstums. was du thema nennst, ist für mich eine randbedingung. das ende ist vorhersehbar, ja gerade zwangsläufig, glaube ich.
dank dir für lektüre und kritik
max d.
nein, als qualm tu ich das nicht ab, nur warum die form nicht dem inhalt entsprechen soll, ist mir nicht ganz klar. interessiert mich aber.
ich sehe mich nicht als gedankenmachanreger, und das thema der geschichte ist nicht die brandmarkung des josefstums. was du thema nennst, ist für mich eine randbedingung. das ende ist vorhersehbar, ja gerade zwangsläufig, glaube ich.
dank dir für lektüre und kritik
max d.
ich sehe mich nicht als gedankenmachanreger, und das thema der geschichte ist nicht die brandmarkung des josefstums. was du thema nennst, ist für mich eine randbedingung.
was ist denn für dich das thema?
das ende ist vorhersehbar, ja gerade zwangsläufig, glaube ich.
wenn ich von teil I ausgehe, würde ich nicht an die zwangsläufigkeit glauben. die zwangsläufigkeit baust du ja erst auf mit dem text. (ist die zwangsläufigkeit dein thema?) und das kommt mir dann so l'art-pour-l'art-mäßig vor. der text verhindert um jeden preis - auch um den der originalität und der öffnung willen - die möglichkeit von mitgefühl, für josef oder für alex oder für wen auch immer, für sich selbst. diese unmöglichkeit produziert für mein lesen das l'art pour l'art, weil der text geradesogut von klimaschutz, krieg oder nationalsozialismus (jeweils herunter gebrochen auf einzelne personen natürlich) handeln könnte. das thema und die personen sind mir sozusagen nicht zwangsläufig genug. nicht bedeutsam genug. aber das ist, glaube ich, geschmackssache, der eine haltung zugrunde liege, die bei dir und bei mir nun mal grundverschieden ist und dazu führt, dass ich deine texte auf intellektueller ebene schätzen und würdigen kann - und doch lassen sie mich, außer auf intellektueller ebene - kalt.
das ist - für mich - verschenktes potential, denn ein text sollte nicht kalt machen, sondern warm machen - so oder so, und damit meine ich nicht hollywood oder solchen mist. wobei ich zugeben muss, dass dieser dein text über alex und die josefs mir noch nachging, also stimmt es wahrscheinlich doch nicht, was ich schreibe: er lässt mich nicht kalt. er schlägt einen anderen weg ein als das, was du sonst schreibst. aber ich bin perfektionistisch, ich will immer mehr, immer besser. drücke ich mich verständlich aus?
grüße
klara
edit: dein bild ist interessant. falls das ein foto von dir ist. ich dachte, du siehst ganz anders aus. kurzhaariger ,-) hätte dieses bild da nicht gestanden, hätte ich mich nicht getraut, diesen kommentar zu schreiben.
Hallo Max D.
Zuerst war ich total mitgerissen vom Text. Alle hießen Josef, der eine besondere Alex zeichnet sich aus durch Vornehmheit (?) Andersartigkeit. Er ist so anders, dass sogar der Lehrer sich saumäßig benimmt. Die Klötze von Josefs bleiben verschont. Immer.
Das ist ziemlich lebensnah.
Die Mordgeschichte dann lässt mich aber nicht nahe kommen. Ich habe das Gefühl, da stimmt die stilistisch saubere Geschichte nicht mehr. Als wär es dem Autor zu anstrengend gewesen, etwas genauer zu überlegen, was für Twists es noch hätte geben können.
Daher ist das Ende mir zu unglaubwürdig. Leider. Denn bis hierher:
Achja hier:
Lieben Gruß
ELsa
Zuerst war ich total mitgerissen vom Text. Alle hießen Josef, der eine besondere Alex zeichnet sich aus durch Vornehmheit (?) Andersartigkeit. Er ist so anders, dass sogar der Lehrer sich saumäßig benimmt. Die Klötze von Josefs bleiben verschont. Immer.
Das ist ziemlich lebensnah.
Die Mordgeschichte dann lässt mich aber nicht nahe kommen. Ich habe das Gefühl, da stimmt die stilistisch saubere Geschichte nicht mehr. Als wär es dem Autor zu anstrengend gewesen, etwas genauer zu überlegen, was für Twists es noch hätte geben können.
Daher ist das Ende mir zu unglaubwürdig. Leider. Denn bis hierher:
bin ich sehr angetan!"Hallo, Alex, grüß dich Josef!" Ammer trat an die Bank. Ich war jedesmal wieder erstaunt darüber, wie häßlich er als erwachsener Mann geworden ist, wie sein Gesicht, von Jahr zu Jahr dem eines Orang-Utan ähnlicher wurde.. Er roch nach Anis.
Achja hier:
Er trat noch einmal kräftig in die Pedale, dann erhob er sich vom Sattel. Freihändig stehend <- ist klar. rollte er mit strahlendem Lächeln auf uns zu.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
hallo klara,
ein thema des textes ist, wie ein drang zur besessenheit wird und daraus folgend etwas, das wie zwangsläufigkeit gelesen werden kann. dass ich diese ‚zwangsläufigkeit’ im texte aufbaue, ja, wo sonst? oder sollte sie vor bzw. durch den ersten satz bestehen?
dass der text um jeden preis (um den der originalität?) mitgefühl verhindert, so als wäre das seine aufgabe? verstehe ich nicht ganz.
ich sags mal anders rum : es ist ein kalter text, der wenig sympathie für seine figuren zeigt. alex scheint im ersten moment das opfer der (bösen) josefs (das wäre die basis für eine ‚josefbrandmarkung’), ist es aber nicht. die josefs wollen in ihrer selbstverschuldeten stupidität verbleiben, sie nehmen alex nicht für ernst, schikanieren den außenseiter aber nicht. das macht der lehrer, selber außenseiter, um sich bei den josefs, die ihn genauso wenig mögen, wie den alex, beliebt zu machen.
auch alex zeigt diese schwäche, das unglück wäre ohne seinen versuch, die unverblüffbaren josefs zu beeindrucken, nicht zustande gekommen. auch nach dem unfall bleibt er auf die josefs fixiert (genauer auf zwei davon denen er die schuld zuschreibt), diesmal unter bösen vorzeichen, so kommt es zur finalen katastrophe.
der text ist also eher sachlich geschrieben und hält sich emotional zurück- das ist geschmackssache, denke ich. ich glaube auch dass wir unterschiedliche vorgehensweisen haben, die sich aus unterschiedlichen einstellungen ergeben, das wenn man im hinterkopf hat und respektieren kann, erspart unerquickliche verhakelungen, ohne dass man gleich relativistisch werden muss.
der text war auch eine fingerübung für einen stil, den ich für was größeres brauche, ein wärmerer text in weiten passagen, aber manchmal wird’s auch eisiger als im josef.
diesmal ist das foto wieder von mir, danke
aber glaub mir, die matte ist bloße tarnung, und lachen tu ich darauf nur, weil mir
a) was wehtut und ich
b) auch noch in augsburg zu besuch bin, dieser verdrucksten stadt, bernhardt hat alles notwendige über sie geschrieben und brecht wollte nur weg, aber ich tropf muss ja mit dem intercity..., inwendig jedenfalls bin ich sowas von skin
will aber umgänglicher werden, geradezu streichelzooig, weil man sonst nur ins fetzen kommt, was dann meist vom literarischen abführt ins unangebrachte.
dank dir für befassung & auskunft
max d.
hallo elsa,
danke für lektüre und kritik,
dein response zeigt mir, bis wo man die geschichte auch noch gut finden kann
du hast recht, alex ist, gegen die (in und durch ihre gemeinschaft überlebensfähigeren )stumpfen klötze ein feinerer mensch, er ist dadurch auch fragiler, sucht die stabilität der josefs, will zugehören um jeden preis, wobei er nicht wahrhaben will, dass er nie zugehörig sein kann, weil er schon von seiner mentalität her kein josef ist. die abweisung verbunden mit dem unglück lässt seine bessessenheit wachsen sein leben wird zum unglück, er wiederholt die katastrophe diesmal mit finalem ausgang. auch die beteiligung der josefs ist eine ähnliche, diesmal etwas stärker bei ammer, dem heruntergekomensten der drei.
wobei, da gebe ich dir recht, es im letzten teil recht glatt über die bühne geht, da könnte man womöglich noch was..., allerdings zeigt sich in ihm, daß die klötze von josefs, wenn sie auch nicht vollständig verschont bleiben, sie doch (wieder einmal) davon kommen.
max d.
ein thema des textes ist, wie ein drang zur besessenheit wird und daraus folgend etwas, das wie zwangsläufigkeit gelesen werden kann. dass ich diese ‚zwangsläufigkeit’ im texte aufbaue, ja, wo sonst? oder sollte sie vor bzw. durch den ersten satz bestehen?
dass der text um jeden preis (um den der originalität?) mitgefühl verhindert, so als wäre das seine aufgabe? verstehe ich nicht ganz.
ich sags mal anders rum : es ist ein kalter text, der wenig sympathie für seine figuren zeigt. alex scheint im ersten moment das opfer der (bösen) josefs (das wäre die basis für eine ‚josefbrandmarkung’), ist es aber nicht. die josefs wollen in ihrer selbstverschuldeten stupidität verbleiben, sie nehmen alex nicht für ernst, schikanieren den außenseiter aber nicht. das macht der lehrer, selber außenseiter, um sich bei den josefs, die ihn genauso wenig mögen, wie den alex, beliebt zu machen.
auch alex zeigt diese schwäche, das unglück wäre ohne seinen versuch, die unverblüffbaren josefs zu beeindrucken, nicht zustande gekommen. auch nach dem unfall bleibt er auf die josefs fixiert (genauer auf zwei davon denen er die schuld zuschreibt), diesmal unter bösen vorzeichen, so kommt es zur finalen katastrophe.
der text ist also eher sachlich geschrieben und hält sich emotional zurück- das ist geschmackssache, denke ich. ich glaube auch dass wir unterschiedliche vorgehensweisen haben, die sich aus unterschiedlichen einstellungen ergeben, das wenn man im hinterkopf hat und respektieren kann, erspart unerquickliche verhakelungen, ohne dass man gleich relativistisch werden muss.
der text war auch eine fingerübung für einen stil, den ich für was größeres brauche, ein wärmerer text in weiten passagen, aber manchmal wird’s auch eisiger als im josef.
diesmal ist das foto wieder von mir, danke

a) was wehtut und ich
b) auch noch in augsburg zu besuch bin, dieser verdrucksten stadt, bernhardt hat alles notwendige über sie geschrieben und brecht wollte nur weg, aber ich tropf muss ja mit dem intercity..., inwendig jedenfalls bin ich sowas von skin

dank dir für befassung & auskunft
max d.
hallo elsa,
danke für lektüre und kritik,
dein response zeigt mir, bis wo man die geschichte auch noch gut finden kann

du hast recht, alex ist, gegen die (in und durch ihre gemeinschaft überlebensfähigeren )stumpfen klötze ein feinerer mensch, er ist dadurch auch fragiler, sucht die stabilität der josefs, will zugehören um jeden preis, wobei er nicht wahrhaben will, dass er nie zugehörig sein kann, weil er schon von seiner mentalität her kein josef ist. die abweisung verbunden mit dem unglück lässt seine bessessenheit wachsen sein leben wird zum unglück, er wiederholt die katastrophe diesmal mit finalem ausgang. auch die beteiligung der josefs ist eine ähnliche, diesmal etwas stärker bei ammer, dem heruntergekomensten der drei.
wobei, da gebe ich dir recht, es im letzten teil recht glatt über die bühne geht, da könnte man womöglich noch was..., allerdings zeigt sich in ihm, daß die klötze von josefs, wenn sie auch nicht vollständig verschont bleiben, sie doch (wieder einmal) davon kommen.
max d.
Zuletzt geändert von Max Dernet am 04.06.2007, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
diesmal ist das foto wieder von mir, danke smile aber glaub mir, die matte ist bloße tarnung, und lachen tu ich darauf nur, weil mir
a) was wehtut und ich
b) auch noch in augsburg zu besuch bin, dieser verdrucksten stadt, bernhardt hat alles notwendige über sie geschrieben und brecht wollte nur weg, aber ich tropf muss ja mit dem intercity..., inwendig jedenfalls bin ich sowas von skin
ja eben. deswegen.
Hallo Max D.,
hab jetzt die Diskussion nicht verfolgt - den ersten Teil, finde ich bis kurz vor dem Schulwechsel großartig, der Stil ist abstrus und doch voller Schnittmengen/Wiedererkennungswert für den Leser - einfach Lesegenuss, weil es so gut ist, wie da beobachtet wird, so schlimm, aber eben ins Skurrile und damit erzählbare gewendet.
Den zweiten Teil finde ich dann...weiß auch nicht..ok, aber irgednwie langweiliger. das fängt schon damit an, dass Alex auf eine andere Schule geshcickt wird nach dem Unfall, warum wird er das? Im Grudne wiederholt der Teil ja nur alles, ok, ich übertreibe, schließelich stirbt wirklich jemand - das ist schon etwas anderes, wirkliches. Aber die Figuren sind irgednwie viel standardmäßiger gezeichnet (den Hund finde ich gut, der passt zu dem ganzen Josefkram, aber den Alkoholiker finde ich langweilig..da muss irtgednwas besondereres und trotzdem standardmäßigeres her), selbst Alex - ja na klar, er ist ja auch Standard. Aber der erste teil schafft es irgednwie auf stärkere Weise auch stilistisch so schmackhaft zu bleiben, dass es sich auf die Verständnisebene mitbezieht und dort wirkt und den Text stark macht.
Kleine Dinge am Rande aufgefallen:
Bisschen viel so dass am Anfang?
und vorüber mdonnern in einem Wort
Nicht, daß ich edel gewesen wäre, oder auch nur gütig <--- ist gütig nicht sogar höher als edel
. Unwichtig. Ist aber nicht gütig auch edel?
"wurde aber wieder" ist genial gesetzt, wie fast alles im ersten Teil.
"Jedenfalls bin ich da, wie versprochen, worum geht's?" fragte er.
Ich denke, er kommt zufällig (fände ich auch besser @wie ein Uhrwerk). Auch wäre es soweiso besser, wenn es keien verabredung gibt, weil dann mehr im Dunkeln bleibt, was Alex denn nun vorhatte - alles ist "offener" und dadurch in diesem Fall auch wahrer (den die Tragik solcher Geschichten ist ja nicht, dass es notwendig zum Tod kommt...sondern dass, wenn es sich ergibt, auch das möglich ist, das einer den anderen totschlägt....aber ohne Plan, oder wenn mit Plan, dann aus der Not von unten unbewusst heraus...).
Insgesamt: 1. Teil: Richtig hui...2. Teil ~ stilistischer Abfall, wodurch der Leser sich vom text weniger gefangen nehmen lässt.
Schön von dir jetzt ein paar Texte zu kennen...sie sind doch ähnlich schon...aber nicht zu sehr. Oder: Sie sind sich alle sehr ähnlich, aber mein Geschmack.gif)
Liebe Grüße,
Lisa
hab jetzt die Diskussion nicht verfolgt - den ersten Teil, finde ich bis kurz vor dem Schulwechsel großartig, der Stil ist abstrus und doch voller Schnittmengen/Wiedererkennungswert für den Leser - einfach Lesegenuss, weil es so gut ist, wie da beobachtet wird, so schlimm, aber eben ins Skurrile und damit erzählbare gewendet.
Den zweiten Teil finde ich dann...weiß auch nicht..ok, aber irgednwie langweiliger. das fängt schon damit an, dass Alex auf eine andere Schule geshcickt wird nach dem Unfall, warum wird er das? Im Grudne wiederholt der Teil ja nur alles, ok, ich übertreibe, schließelich stirbt wirklich jemand - das ist schon etwas anderes, wirkliches. Aber die Figuren sind irgednwie viel standardmäßiger gezeichnet (den Hund finde ich gut, der passt zu dem ganzen Josefkram, aber den Alkoholiker finde ich langweilig..da muss irtgednwas besondereres und trotzdem standardmäßigeres her), selbst Alex - ja na klar, er ist ja auch Standard. Aber der erste teil schafft es irgednwie auf stärkere Weise auch stilistisch so schmackhaft zu bleiben, dass es sich auf die Verständnisebene mitbezieht und dort wirkt und den Text stark macht.
Kleine Dinge am Rande aufgefallen:
Bisschen viel so dass am Anfang?
und vorüber mdonnern in einem Wort
Nicht, daß ich edel gewesen wäre, oder auch nur gütig <--- ist gütig nicht sogar höher als edel
.gif)
"wurde aber wieder" ist genial gesetzt, wie fast alles im ersten Teil.
"Jedenfalls bin ich da, wie versprochen, worum geht's?" fragte er.
Ich denke, er kommt zufällig (fände ich auch besser @wie ein Uhrwerk). Auch wäre es soweiso besser, wenn es keien verabredung gibt, weil dann mehr im Dunkeln bleibt, was Alex denn nun vorhatte - alles ist "offener" und dadurch in diesem Fall auch wahrer (den die Tragik solcher Geschichten ist ja nicht, dass es notwendig zum Tod kommt...sondern dass, wenn es sich ergibt, auch das möglich ist, das einer den anderen totschlägt....aber ohne Plan, oder wenn mit Plan, dann aus der Not von unten unbewusst heraus...).
Insgesamt: 1. Teil: Richtig hui...2. Teil ~ stilistischer Abfall, wodurch der Leser sich vom text weniger gefangen nehmen lässt.
Schön von dir jetzt ein paar Texte zu kennen...sie sind doch ähnlich schon...aber nicht zu sehr. Oder: Sie sind sich alle sehr ähnlich, aber mein Geschmack
.gif)
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Max,
*puh*, harter Tobak! Mehrfachmord, so wie ich es lese, bzw. fahrlässige Tötung dreigestalt. Irgendwie ist er zuende, der Text, und andererseits nicht, ist mein Gefühl. Ich mein' das nicht technisch, sondern von seiner Wirkung auf mich als Leserin.
Irgendwann hab ich gedacht, Du könntest kürzen, irgendwo nach dem 1. oder 2. Drittel des Textes, ich entsinn' mich nicht mehr. Aber ich achte Deine Lust und Dein Durchhaltvermögen am Erzählen selbst, an den Details, das Beharrliche. Und letztlich macht das die Story auch glaubhaft, dieses lückenlose Erzählen. Fragen bleiben nicht offen. Aber ein bitterer Nachgeschmack, der bleibt.
Sind wir nicht alle Täter und sämtlich Opfer zugleich? Ich erinnere mich, auch nicht 'besser' gewesen zu sein als Jugendliche, im Schulalter. Es machte immer Spaß, aus der eigenen Verunsicherung zu hüpfen, indem man andere als Außenstehende abstempelte, da konnte man so herrlich projizieren und von sich selbst ablenken, sich stärker fühlen, als man war.
Was mich hier fasziniert, und ich wie selbst zu arbeiten versuche, ist: Du hast keine Schwarzweißmalerei darin, Du verwurschtelst Dich nicht in Moral. Das ist achtenswert. Hier finden sich drei gestrauchelte Persönlichkeiten, jeder auf seine Weise. Und davon ist unsere Welt ja auch voll. Ich halte dieses Stück für ein richtig gutes.
Grüße
Eldora
*puh*, harter Tobak! Mehrfachmord, so wie ich es lese, bzw. fahrlässige Tötung dreigestalt. Irgendwie ist er zuende, der Text, und andererseits nicht, ist mein Gefühl. Ich mein' das nicht technisch, sondern von seiner Wirkung auf mich als Leserin.
Irgendwann hab ich gedacht, Du könntest kürzen, irgendwo nach dem 1. oder 2. Drittel des Textes, ich entsinn' mich nicht mehr. Aber ich achte Deine Lust und Dein Durchhaltvermögen am Erzählen selbst, an den Details, das Beharrliche. Und letztlich macht das die Story auch glaubhaft, dieses lückenlose Erzählen. Fragen bleiben nicht offen. Aber ein bitterer Nachgeschmack, der bleibt.
Sind wir nicht alle Täter und sämtlich Opfer zugleich? Ich erinnere mich, auch nicht 'besser' gewesen zu sein als Jugendliche, im Schulalter. Es machte immer Spaß, aus der eigenen Verunsicherung zu hüpfen, indem man andere als Außenstehende abstempelte, da konnte man so herrlich projizieren und von sich selbst ablenken, sich stärker fühlen, als man war.
Was mich hier fasziniert, und ich wie selbst zu arbeiten versuche, ist: Du hast keine Schwarzweißmalerei darin, Du verwurschtelst Dich nicht in Moral. Das ist achtenswert. Hier finden sich drei gestrauchelte Persönlichkeiten, jeder auf seine Weise. Und davon ist unsere Welt ja auch voll. Ich halte dieses Stück für ein richtig gutes.
Grüße
Eldora
hallo lisa,
danke für lektüre & kritik
edel ist der umfassensere (traditionale) begriff, der güte einschließt (tapferkeit, ehrlichkeit, selbstbeherrschung, bescheidenheit, mitgefühl usw.)
alex geht auf eine andere schule weil er die josefs und sich in ihrer gesellschaft nicht mehr aushält, abewr er ist besessen von dieser demütigung- wie man im 2. teil sieht. teil 2 unterscheidet sich nun doch vom 1. ist keine bloße wiederholung. denn alex will jetzt keine anerkennung sondern seine 'demütiger' demütigen (oder mehr).
wäre er nicht so besessen würde er sehen, dass die beiden vor allem ammer, bereits unten sind. er hätte als nur 'sehen' müssen, wie es um sie steht. außerdem ist der 2. teil kälter , sachlicher sie sind eben kein kinder mehr,, das leben ist mehr oder weniger gelaufen.
ammer und alex sind stereotyp, weil deformiert, der eine zynuscger säufer, der andere chronischer patient und unfähig sich von seiner opferrolle zu lösen.
'dass' ist ein lieblingswort der josefs, aber ich kuck nochmal.
hallo eldora,
freut mich sher, dass der text gefällt. ohne moralisieren sollte der text eine entwicklung beschreiben, genau so wars gedacht.
max d.
nochmal an alle: ich danke euch für die kommentare.
die spannbreite der einschätzungen empfinde ich als bestätigung, sie entspricht meiner eigenen durchwegs nicht immer gleichen einschätzung.
max d.
danke für lektüre & kritik
edel ist der umfassensere (traditionale) begriff, der güte einschließt (tapferkeit, ehrlichkeit, selbstbeherrschung, bescheidenheit, mitgefühl usw.)
alex geht auf eine andere schule weil er die josefs und sich in ihrer gesellschaft nicht mehr aushält, abewr er ist besessen von dieser demütigung- wie man im 2. teil sieht. teil 2 unterscheidet sich nun doch vom 1. ist keine bloße wiederholung. denn alex will jetzt keine anerkennung sondern seine 'demütiger' demütigen (oder mehr).
wäre er nicht so besessen würde er sehen, dass die beiden vor allem ammer, bereits unten sind. er hätte als nur 'sehen' müssen, wie es um sie steht. außerdem ist der 2. teil kälter , sachlicher sie sind eben kein kinder mehr,, das leben ist mehr oder weniger gelaufen.
ammer und alex sind stereotyp, weil deformiert, der eine zynuscger säufer, der andere chronischer patient und unfähig sich von seiner opferrolle zu lösen.
'dass' ist ein lieblingswort der josefs, aber ich kuck nochmal.
hallo eldora,
freut mich sher, dass der text gefällt. ohne moralisieren sollte der text eine entwicklung beschreiben, genau so wars gedacht.
max d.
nochmal an alle: ich danke euch für die kommentare.
die spannbreite der einschätzungen empfinde ich als bestätigung, sie entspricht meiner eigenen durchwegs nicht immer gleichen einschätzung.
max d.
Hallo Max D.
auch wenn ich mich im Grunde meinen Vorkommentatoren anschliesse, möchte ich noch gerne etwas zu deinem Text sagen.
Den ersten Teil halte ich für hervorragend. Hervorragend geschrieben und durchdacht. Ausgrenzung aufgrund äusserlicher Merkmale und sowas trivialem wie ein Name. Zeigt wunderbar die Hirnrissigkeit von Vorurteilen jeglicher Art.
Auch ich halte den zweiten (und kurzen dritten) Teil für Schwächer. Nicht vom Verlauf der Geschichte her. Dass Alex bei seiner (vermeindlichen) Racheaktion scheitert, gefällt mir sehr gut. Mich stören die Dialoge. Da erkennt man keinen Unterschied zwischen den einzelnen Protagonisten. Gerade bei Alex erwartet man auch in seiner Ausdrucksweise eine gewisse Unterschiedlichkeit. Überhaupt ist er mir zu auskunftsfreudig (Depressionen etc.) Warum sollte er sich vor deinen beiden Josefs nochmals demütigen?
Jedenfalls verliert der Text für mich im Laufe der Konversation mehr und mehr an Kraft, wird beinnahe beliebig, und das ist schade.
Nichtsdestotrotz eine sehr anregende Lektüre!
Liebe Grüße
Sam
auch wenn ich mich im Grunde meinen Vorkommentatoren anschliesse, möchte ich noch gerne etwas zu deinem Text sagen.
Den ersten Teil halte ich für hervorragend. Hervorragend geschrieben und durchdacht. Ausgrenzung aufgrund äusserlicher Merkmale und sowas trivialem wie ein Name. Zeigt wunderbar die Hirnrissigkeit von Vorurteilen jeglicher Art.
Auch ich halte den zweiten (und kurzen dritten) Teil für Schwächer. Nicht vom Verlauf der Geschichte her. Dass Alex bei seiner (vermeindlichen) Racheaktion scheitert, gefällt mir sehr gut. Mich stören die Dialoge. Da erkennt man keinen Unterschied zwischen den einzelnen Protagonisten. Gerade bei Alex erwartet man auch in seiner Ausdrucksweise eine gewisse Unterschiedlichkeit. Überhaupt ist er mir zu auskunftsfreudig (Depressionen etc.) Warum sollte er sich vor deinen beiden Josefs nochmals demütigen?
Jedenfalls verliert der Text für mich im Laufe der Konversation mehr und mehr an Kraft, wird beinnahe beliebig, und das ist schade.
Nichtsdestotrotz eine sehr anregende Lektüre!
Liebe Grüße
Sam
hallo sam,
danke für lektüre und kritik.
dass alex so auskunftsfreudig ist, liegt natürlich an seiner besessenheit, warum sollte er sonst überhaupt noch einmal die josefs treffen wollen? wie er früher um ihre anerkennung buhlte, sie vom wert seiner person überzeugen wollte, will er sie nun von ihrer schuld, also von ihrer wertlosigkeit überzeugen.
das der text beliebig wird im laufe der konversation, das halte ich für einen eher überraschenden befund, weil er doch andrerseits als zu vorhersehbar kritisiert wurde, das genaue gegenteil von beliebigkeit, will mir scheinen. wobei mir die vorhersehbarkeit einleuchtender scheint, denn die geschichte läuft mit jedem wort auf dieses ende zu (mit ausnahme je eines zufalls in teil 1 und 2. aber vielleicht ist die geschichte ja vorhersehbar und beliebig zugleich, bzw. die kritik richtet sich eher nach ihrer eigenen logik als nach der logik der erzählung?)
wo du beliebigkeiten siehst würde mich jedenfalls sehr interessieren, die müssen weg.
dass kein unterschied festzustellen ist in den äußerungen der protagonisten, hm, kann ich so nicht sehen. (wenn alte schulkameraden sich nach so langer zeit wieder treffen werden immer auch gemeinsame alte sprachmuster hervorgekramt, um die alten zeiten wieder aufleben zu lassen )
freut mich jedenfalls, dass der erste teil gefällt. der ist in einem 'jugendspezifischen' stil beschrieben. womöglich bekäme der geschichte ein stärker alterspezifischer duktus in teil 2 besser, mal überlegen.
viele grüße
max
danke für lektüre und kritik.
dass alex so auskunftsfreudig ist, liegt natürlich an seiner besessenheit, warum sollte er sonst überhaupt noch einmal die josefs treffen wollen? wie er früher um ihre anerkennung buhlte, sie vom wert seiner person überzeugen wollte, will er sie nun von ihrer schuld, also von ihrer wertlosigkeit überzeugen.
das der text beliebig wird im laufe der konversation, das halte ich für einen eher überraschenden befund, weil er doch andrerseits als zu vorhersehbar kritisiert wurde, das genaue gegenteil von beliebigkeit, will mir scheinen. wobei mir die vorhersehbarkeit einleuchtender scheint, denn die geschichte läuft mit jedem wort auf dieses ende zu (mit ausnahme je eines zufalls in teil 1 und 2. aber vielleicht ist die geschichte ja vorhersehbar und beliebig zugleich, bzw. die kritik richtet sich eher nach ihrer eigenen logik als nach der logik der erzählung?)
wo du beliebigkeiten siehst würde mich jedenfalls sehr interessieren, die müssen weg.
dass kein unterschied festzustellen ist in den äußerungen der protagonisten, hm, kann ich so nicht sehen. (wenn alte schulkameraden sich nach so langer zeit wieder treffen werden immer auch gemeinsame alte sprachmuster hervorgekramt, um die alten zeiten wieder aufleben zu lassen )
freut mich jedenfalls, dass der erste teil gefällt. der ist in einem 'jugendspezifischen' stil beschrieben. womöglich bekäme der geschichte ein stärker alterspezifischer duktus in teil 2 besser, mal überlegen.
viele grüße
max
Hallo Max,
mit der Beliebigkeit bezog ich mich auf die Dialoge, nicht den Verlauf der Geschichte. Den finde ich nur bedingt vorhersehbar, aber sehr gut gewählt. Jeder andere Ausgang als der, dass Alex mit seinem Racheversuch scheitert, hätte mir nicht so gefallen.
Zu den Dialogen. Ich habe sie mir nochmal angeschaut und mein Eindruck bleibt. Mag sein, dass Beliebigkeit etwas zu hart formuliert ist. Mir ist da jedenfalls für die Spannung, die ja in diesem Treffen steckt (stecken müsste) zuviel Geplauder drin. Und ich bleibe auch dabei, dass ich es ein weng eigentartig finde, dass Alex so über seinen Sanatoriumsaufent und seine Depression redet. Das hört sich an, als würden sich alte Freunde treffen. Sicher wollte Alex damals die Anerkennung der Josefs haben. Aber das will er doch jetzt nicht mehr. Da müsste sich doch im Laufe der Jahre eine Menge Verbitterung aufgebaut haben. Die aber fehlt mir hier völlig. Aber es mag auch sein, dass ich da jetzt zuviel Realismus erwarte.
Liebe Grüße
Sam
mit der Beliebigkeit bezog ich mich auf die Dialoge, nicht den Verlauf der Geschichte. Den finde ich nur bedingt vorhersehbar, aber sehr gut gewählt. Jeder andere Ausgang als der, dass Alex mit seinem Racheversuch scheitert, hätte mir nicht so gefallen.
Zu den Dialogen. Ich habe sie mir nochmal angeschaut und mein Eindruck bleibt. Mag sein, dass Beliebigkeit etwas zu hart formuliert ist. Mir ist da jedenfalls für die Spannung, die ja in diesem Treffen steckt (stecken müsste) zuviel Geplauder drin. Und ich bleibe auch dabei, dass ich es ein weng eigentartig finde, dass Alex so über seinen Sanatoriumsaufent und seine Depression redet. Das hört sich an, als würden sich alte Freunde treffen. Sicher wollte Alex damals die Anerkennung der Josefs haben. Aber das will er doch jetzt nicht mehr. Da müsste sich doch im Laufe der Jahre eine Menge Verbitterung aufgebaut haben. Die aber fehlt mir hier völlig. Aber es mag auch sein, dass ich da jetzt zuviel Realismus erwarte.
Liebe Grüße
Sam
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