3. Fassung (Vielen Dank an leonie für die technischen Fluginfos!)
Flugstunden
Nach einer Sturzgeburt im Supermarkt war Pit fürs Leben geprägt. Hätte nicht die Angestellte der Gemüseabteilung flugs eine Steige zwischen die Beine seiner Mutter geschoben, wäre er auf den Steinfliesen aufgeschlagen. So landete er in einem Bett aus Salat.
Sobald Pit laufen konnte, kletterte er auf alles hinauf und verschaffte sich einen Überblick. Zuerst vom Gitterbett, später von Stühlen, danach kamen die Tische dran. Mit ausgestreckten Armen segelte er hinab. Mit vier eroberte er den Schrank im Kinderzimmer.
„Mami“, rief er.
Sie schlug die Hand vor den Mund. Zitternd sagte sie: „Bleib oben, ich hole dich.“
„Nein!“ Er flog aus der Höhe von einem Meter achtzig in ihre Arme.
Der Vater schraubte Stuhl und Tisch am Boden des Kinderzimmers fest.
Im Alter von zehn zwängte er sich durch die Dachluke und balancierte auf dem First zum Giebel. Seine Mutter jätete Unkraut, stolperte bei „juhu, Mama!“ durch die Salatsetzlinge. Sie verharrte mit bleichem Gesicht und starrte ihren Jungen an, der sich am Wetterhahn festhielt.
„Pass auf, ich fliege jetzt!“
„Bitte nicht, Pit, ich flehe dich an!“
Doch er streckte wie gewohnt die Arme aus und stieß sich ab. Die Mutter fing ihn auf und brach sich drei Rippen.
„Er ist verrückt. Stell dir vor, wir hätten mehr als ein Stockwerk“, schluchzte sie leise, als Pit abends im Bett lag; jeder Atemzug verursachte ihr Schmerzen.
Der Vater kratzte sich im Nacken. „Ein schweres Los. Was können wir tun?“
Pit überlebte seine Kindheit. Die Pubertät schien ihn von weiteren Flugversuchen abzulenken; er benahm sich wie alle seiner Altersgruppe, fuhr Skateboard, wenn auch auf den höchsten Rampen, und machte seine ersten sexuellen Erfahrungen.
„Er hat es überwunden!“ Die Eltern schöpften Mut.
Doch bei all dem vermisste Pit das besondere Gefühl, das ihm das Fliegen verschafft hatte. Er hatte nur den Eltern zuliebe damit aufgehört.
„Ich möchte Physik studieren mit Schwerpunkt Aerodynamik“, eröffnete er ihnen nach dem Abitur, verschwieg allerdings, dass er sich selbst als Forschungsobjekt einplante. Er bewarb sich um einen Studienplatz an der Universität Innsbruck. Am Zug klopfte ihm der Vater auf den Rücken, „mach’s gut, Pit“, und die Mutter weinte.
Sofort der Immatrikulation schrieb er sich in einen Kurs für Paragliding ein.
Danach schaffte er sich von seinem Ersparten einen Gleitschirm an. An den Wochenenden kletterte Pit auf die Berge. Bald hatte er eine Steilwand gefunden, die eintausend Meter hochragte. Er biwakierte am Felsabsturz und wartete auf den morgendlichen Aufwind, der sich um sieben Uhr einstellte. Dann zog er den Schirm auf und rannte los. Mit einem Schrei warf er sich über die Wand, gewann an Höhe und sein Jubel schallte übers Tal.
„Ich fliege“, schrie er ein ums andere Mal. Nach zwei Stunden landete er in einem Kornfeld.
Am nächsten Wochenende kletterte er auf einen Zweitausender. Sein Herz klopfte wild, als er ganz weit unten das winzige Dorf ausnahm. Ein Steinadler segelte auf Augenhöhe vorbei.
„Du wirst gleich den Himmel mit mir teilen“, sagte Pit, der beginnende Morgenwind raubte ihm den Atem.
Er rannte los, die Luftkammern des Schirms füllten sich und seine Sprünge berührten kaum mehr den Boden. Kurz vor der Kante hob er ab, rauschte darüber, schwebte höher und höher.
„Frei“, flüsterte er und fühlte, wie sehr ihn die rätselhafte Sorge seiner Eltern bedrückt hatte. Er sah auf die Almen hinunter und rief: „Frei!“
Pit legte sich in die Kurve, immer steiler und wirbelte in einer Spirale hinab, tiefer und tiefer. Als er auf der Höhe von dreihundert Metern den Schirm stabilisieren wollte, schoss ein Schatten auf ihn zu und im nächsten Moment blickten ihn Raubvogelaugen an. So nah, dass er die gesprenkelte Iris sah. Erschrocken riss Pit an den Steuerleinen, verlor die Strömung und der Schirm klappte zusammen. Über ihm stieß der Adler einen Pfiff aus. Triumphierend.
Pit raste abwärts. Und auf einmal blitzen innere Bilder auf, die er nicht einordnen konnte. Grelles elektrisches Licht, Blut, das von seinem Kopf tropfte – er war ein Baby! – und hing bis zum Hals senkrecht aus einer Öffnung, die seinen Körper saugend festhielt. Rundherum standen Menschen, seine Mutter schrie und es roch nach Salat. Er stürzte auf einen Nadelwald zu.
Als er zu sich kam, spürte Pit das getrocknete Blut an seiner Schläfe. Sein rechtes Bein schien gebrochen. Auf ihm und um ihn herum lagen die Äste des Baumes, der ihm das Leben gerettet hatte. Er griff nach dem Handy in der Brusttasche und rief den Notdienst an. Viele Stunden vergingen, reichlich Zeit für ihn nachzudenken, bis er geborgen wurde.
Die Genesungszeit verbrachte Pit im Elternhaus. Er fragte die Mutter über die Umstände seiner Geburt aus.
Sie wand sich. „Wenn der Salat nicht gewesen wäre ...“
Pit lachte. „Ich bin als Flieger geboren!“
Er kratzte ein Stück Schorf von der Stirn. „Vielleicht sollte ich zur Raumfahrt gehen?“
Er zuckte zusammen, weil die Mutter einen spitzen Schrei ausstieß.
„Du willst zum Mond fliegen, oh nein!“
„Höher, Mama, viel höher.“
1. Fassung
Nach einer Sturzgeburt war Pit fürs Leben geprägt. Hätte nicht die Angestellte der Gemüseabteilung flugs eine Steige unter die Gebärende geschoben, wäre der Säugling auf den Steinfliesen aufgeschlagen. So landete er in einem Salatbett.
Sobald Pit laufen konnte, kletterte er auf alles hinauf und sah hinunter. Zuerst vom Gitterbett, später von Stühlen, danach kamen die Tische dran. Er streckte die Arme aus und segelte herab. Mit vier eroberte er den Schrank im Kinderzimmer.
„Mami“, rief er.
Sie schlug die Hand vor den Mund. Dann sagte sie: „Bleib oben, ich hole dich.“
„Nein!“ Er flog aus der Höhe von einem Meter achtzig in ihre Arme.
Der Vater schraubte Stuhl und Tisch am Boden des Kinderzimmers fest.
Im Alter von zehn zwängte er sich durch die Dachluke und balancierte auf dem First. Seine Mutter jätete Unkraut, stolperte bei seinem „juhu, Mama!“, durch die jungen Salatpflänzchen. Verharrte mit bleichem Gesicht und starrte ihren Jungen an, der sich am Wetterhahn festhielt.
„Pass auf, ich fliege jetzt!“
„Bitte nicht, Pit, ich flehe dich an!“
Doch er streckte wie gewohnt die Arme zur Seite und stieß sich vom einstöckigen Haus ab. Die Mutter fing ihn auf und brach sich drei Rippen.
„Er ist verrückt“, schluchzte sie leise, als Pit abends im Bett war; jeder Atemzug verursachte ihr Schmerzen, obwohl der Arzt sie in ein Korsett aus Bandagen geschnürt hatte.
Der Vater kratzte sich im Nacken. „Ein schweres Los. Was können wir tun?“
Pit überlebte seine Kindheit. Die Pubertät schien ihn von weiteren Flugversuchen abzulenken; er benahm sich wie alle seiner Altersgruppe, fuhr Skateboard, wenn auch auf den höchsten Rampen und machte seine ersten sexuellen Erfahrungen.
„Er hat es überwunden!“ Die Eltern schöpften Mut.
Doch bei all dem vermisste Pit das besondere Gefühl, das ihm das Fliegen verschafft hatte. Er hatte nur den Eltern zuliebe damit aufgehört.
„Ich möchte Physik studieren mit Schwerpunkt Aerodynamik“, eröffnete er ihnen nach dem Abitur, verschwieg allerdings, dass er sich selbst als Forschungsobjekt einplante. Er bewarb sich um einen Studienplatz an der Universität Innsbruck. Am Zug klopfte ihm der Vater auf den Rücken, „mach’s gut, Pit“, und die Mutter weinte.
Nach der Immatrikulation schrieb er sich in einen Kurs für Fallschirmspringen ein.
Aufgeregt schnallte er im Sportflugzeug das Päckchen um; der Lehrer kontrollierte die Gurten und dann wurde die Tür geöffnet. Pit sprang als letzter der fünf Teilnehmer hinaus. Wie ein Sack raste er erdwärts, ihm hob sich der Magen bis zur Brust. Erst als sich der Fallschirm öffnete, Pit hochriss und dann hinunter trug, stellte sich ein Glücksgefühl ein. Das Aufkommen war hart und unangenehm. Nachdem er die Einheit von zehn Stunden absolviert hatte, in denen das Sackplumpsen jedes Mal Übelkeit hervorrief, ließ er den Fortgeschrittenenkurs bleiben.
Von seinem letzten Ersparten schaffte er einen Gleitschirm an.
An den Wochenenden kletterte Pit auf die Berge. Bald hatte er seine Rampe gefunden; eine Steilwand, die zweitausend Meter hochragte. Er biwakierte am Felsabsturz und wartete auf den morgendlichen Aufwind, der sich um sieben Uhr einstellte. Mit einem Schrei warf er sich über die Wand, gewann an Höhe und sein Jubel schallte übers Tal.
„Ich fliege“, schrie er ein ums andere Mal. Das war doch ganz was anderes. Ein Fallwind brachte ihn nach zwei Stunden zur weichen Landung in einem Kornfeld.
Am nächsten Wochenende kletterte er auf den einzigen Dreieinhalbtausender in der Umgebung. Sein Herz klopfte wild, als er ganz weit unten das winzige Dorf ausnahm. Ein Steinadler segelte auf Augenhöhe vorbei.
„Du wirst gleich den Himmel mit mir teilen“, der Morgenwind raubte Pit den Atem.
Pit rannte los, die Haut des Schirms über ihm füllte sich mit Luft und seine Sprünge zum Abgrund hin berührten kaum mehr den Boden. Er rauschte über die Kante, flog höher und höher ins Blau.
„Frei“, flüsterte er ergriffen und fühlte, wie sehr ihn die rätselhafte Sorge seiner Eltern bedrückt hatte. Er sah auf die Almen hinunter und sagte lauter: „Frei!“
Pit legte sich in die Kurve, um in den Fallwind zu gelangen und wirbelte tiefer mit der Strömung. Auf der Höhe von eintausend Meter schrie er: „Freier Fall!“
Im Augenwinkel machte er einen Schatten aus, dann knatterte es links von ihm und Pit sackte ein paar Hundert Meter tiefer. Über ihm stieß der Adler einen Pfiff aus. Triumphierend.
Schnell vergrößerte sich der Riss, Pit trudelte mit wahnsinnigem Tempo hinab. Und auf einmal blitzen innere Bilder auf, die er nicht einordnen konnte. Grelles elektrisches Licht, Blut, das von seinem Kopf tropfte – er war ein Baby! – und hing bis zum Hals senkrecht aus einer Öffnung, die seinen Körper saugend festhielt. Rundherum standen Menschen, seine Mutter schrie und alles roch intensiv nach Gemüse.
Kopfüber raste er auf einen Nadelwald zu, ließ im Sturz den Schirm los und wurde von den Ästen aufgefangen.
Als er zu sich kam, spürte Pit das getrocknete Blut an seiner Schläfe. Sein rechtes Bein schien irgendwo gebrochen. Als er nach dem Handy in der Brusttasche fischte, merkte er, dass der Daumen ebenfalls gebrochen war. Pit suchte die Nummer eines Kommilitonen heraus.
Viele Stunden vergingen, reichlich Zeit für ihn nachzudenken, bis er geborgen wurde.
Die Genesungszeit verbrachte Pit im Elternhaus. Er fragte die Mutter über die Umstände seiner Geburt aus. Sie wand sich vor Peinlichkeit. Stockend berichtete sie.
„Wenn der Salat nicht gewesen wäre ...“
Pit lachte. „Ich bin als Flieger geboren!“
Er kratzte ein Stück Schorf von der Stirn. „Vielleicht sollte ich zur Raumfahrt gehen?“
Er zuckte zusammen, weil die Mutter einen spitzen Schrei ausstieß.
„Du willst zum Mond fliegen, oh nein!“
„Höher, Mama, viel höher.“
(c) Elsa Rieger
Flugstunden Teil 1
Hallo Elsa!
Eine schöne Erzählung.
Ein paar Anmerkungen noch:
Grün markiert sind für ungewohnte Ausdrücke, die aber wahrscheinlich ihre Berechtigung haben ...
Vielleicht kannst du ja mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.
Eine schöne Erzählung.
Ein paar Anmerkungen noch:
Grün markiert sind für ungewohnte Ausdrücke, die aber wahrscheinlich ihre Berechtigung haben ...
Elsa hat geschrieben:Nach einer Sturzgeburt war Pit fürs Leben geprägt. Hätte nicht die Angestellte der Gemüseabteilung flugs eine Steige unter die Gebärende geschoben, wäre der Säugling auf den Steinfliesen aufgeschlagen. So landete er in einem Salatbett.
Sobald Pit laufen konnte, kletterte er auf alles hinauf und sah hinunter. Zuerst vom Gitterbett, später von Stühlen, danach kamen die Tische dran. Er streckte die Arme aus und segelte herab. Mit vier eroberte er den Schrank im Kinderzimmer.
„Mami“, rief er.
Sie schlug die Hand vor den Mund. Dann sagte sie: „Bleib oben, ich hole dich.“
„Nein!“ Er flog aus der Höhe von einem Meter achtzig in ihre Arme.
Der Vater schraubte Stuhl und Tisch am Boden des Kinderzimmers fest.
Im Alter von zehn zwängte er sich durch die Dachluke und balancierte auf dem First. Seine Mutter jätete Unkraut, stolperte bei seinem „juhu, Mama!“, Wird das erste Wort in Anführungszeichen nicht groß geschrieben? durch die jungen Salatpflänzchen. Verharrte mit bleichem Gesicht und starrte ihren Jungen an, der sich am Wetterhahn festhielt.
„Pass auf, ich fliege jetzt!“
„Bitte nicht, Pit, ich flehe dich an!“
Doch er streckte wie gewohnt die Arme zur Seite und stieß sich vom einstöckigen Haus ab. Die Mutter fing ihn auf und brach sich drei Rippen.
„Er ist verrückt“, schluchzte sie leise, als Pit abends im Bett war; jeder Atemzug verursachte ihr Schmerzen, obwohl der Arzt sie in ein Korsett aus Bandagen geschnürt hatte.
Der Vater kratzte sich im Nacken. „Ein schweres Los. Was können wir tun?“
Pit überlebte seine Kindheit. Die Pubertät schien ihn von weiteren Flugversuchen abzulenken; er benahm sich wie alle seiner Altersgruppe, fuhr Skateboard, wenn auch auf den höchsten Rampen und machte seine ersten sexuellen Erfahrungen.
„Er hat es überwunden!“ Die Eltern schöpften Mut.
Doch bei all dem vermisste Pit das besondere Gefühl, das ihm das Fliegen verschafft hatte. Er hatte nur den Eltern zuliebe damit aufgehört.
„Ich möchte Physik studieren mit Schwerpunkt Aerodynamik“, eröffnete er ihnen nach dem Abitur, verschwieg allerdings, dass er sich selbst als Forschungsobjekt einplante. Er bewarb sich um einen Studienplatz an der Universität Innsbruck. Am Zug klopfte ihm der Vater auf den Rücken, „mach’s gut, Pit“, und die Mutter weinte.
Nach der Immatrikulation schrieb er sich in einen Kurs für Fallschirmspringen ein.
Aufgeregt schnallte er im Sportflugzeug das Päckchen um Normalerweise haben sie die Fallschirme schon huckepack, wenn sie an Bord gehen. ; der Lehrer kontrollierte die Gurten und dann wurde die Tür geöffnet. Pit sprang als letzter der fünf Teilnehmer hinaus. Wie ein Sack raste er erdwärts, ihm hob sich der Magen bis zur Brust. Erst als sich der Fallschirm öffnete, Pit hochriss und dann hinunter trug, stellte sich ein Glücksgefühl ein. Das Aufkommen war hart und unangenehm. Das Aufkommen liest sich nicht so gut: Unten kam er hart und unangenehm an, gefiele mir besser. Nachdem er die Einheit von zehn Stunden absolviert hatte, in denen das Sackplumpsen jedes Mal Übelkeit hervorrief, ließ er den Fortgeschrittenenkurs bleiben.
Von seinem letzten Ersparten schaffte er einen Gleitschirm an.
An den Wochenenden kletterte Pit auf die Berge. Bald hatte er seine Rampe gefunden; eine Steilwand, die zweitausend Meter hochragte. Er biwakierte am Felsabsturz und wartete auf den morgendlichen Aufwind, der sich um sieben Uhr einstellte. Mit einem Schrei warf er sich über die Wand, gewann an Höhe und sein Jubel schallte übers Tal.
„Ich fliege“, schrie er ein ums andere Mal. Das war doch ganz was anderes. Ein Fallwind brachte ihn nach zwei Stunden zur weichen Landung in einem Kornfeld.
Am nächsten Wochenende kletterte er auf den einzigen Dreieinhalbtausender in der Umgebung. Sein Herz klopfte wild, als er ganz weit unten das winzige Dorf ausnahm. Ein Steinadler segelte auf Augenhöhe vorbei.
„Du wirst gleich den Himmel mit mir teilen“, der Morgenwind raubte Pit den Atem.
Pit rannte los, die Haut des Schirms über ihm füllte sich mit Luft und seine Sprünge zum Abgrund hin berührten kaum mehr den Boden. Er rauschte über die Kante, flog höher und höher ins Blau.
„Frei“, flüsterte er ergriffen und fühlte, wie sehr ihn die rätselhafte Sorge seiner Eltern bedrückt hatte. Er sah auf die Almen hinunter und sagte lauter: „Frei!“
Pit legte sich in die Kurve, um in den Fallwind zu gelangen und wirbelte tiefer mit der Strömung. Auf der Höhe von eintausend Meter schrie er: „Freier Fall!“
Im Augenwinkel machte er einen Schatten aus, dann knatterte es links von ihm und Pit sackte ein paar Hundert Meter tiefer. Das verstehe ich nicht ganz: Hat der Adler den Riss verursacht? Über ihm stieß der Adler einen Pfiff aus. Triumphierend.
Schnell vergrößerte sich der Riss, Pit trudelte mit wahnsinnigem Tempo hinab. Und auf einmal blitzen innere Bilder auf, die er nicht einordnen konnte. Grelles elektrisches Kannst du weglassen, das Licht, dass hier aufflackert müsste übersinnlicher als nur elektrisch sein. Licht, Blut, das von seinem Kopf tropfte – er war ein Baby! – und hing bis zum Hals senkrecht aus einer Öffnung, die seinen Körper saugend festhielt. Rundherum standen Menschen, seine Mutter schrie und alles roch intensiv nach Gemüse.
Mit dieser Szene tue ich mich persönlich schwer, obwohl sie mir sehr gut gefällt. Dieser Film, der an einem vorbeizieht in allergößter (gibt es noch eine steigerndere Steigerung von groß?) Gefahr fürs Leben, bezieht sich auf Problemlösungen in ähnlichen Situationen. Meiner Ansicht nach müsstest du diese Szene mit einem Petzauge einführen.
Kopfüber raste er auf einen Nadelwald zu, ließ im Sturz den Schirm los und wurde von den Ästen aufgefangen.
Als er zu sich kam, spürte Pit das getrocknete Blut an seiner Schläfe. Sein rechtes Bein schien irgendwo Auch zuviel. gebrochen. Als er nach dem Handy in der Brusttasche fischte, merkte er, dass der Daumen ebenfalls gebrochen war. Pit suchte die Nummer eines Kommilitonen heraus.
Viele Stunden vergingen, reichlich Zeit für ihn nachzudenken, bis er geborgen wurde.
Die Genesungszeit verbrachte Pit im Elternhaus. Er fragte die Mutter über die Umstände seiner Geburt aus. Sie wand sich vor Peinlichkeit. Stockend berichtete sie.
„Wenn der Salat nicht gewesen wäre ...“
Pit lachte. „Ich bin als Flieger geboren!“
Er kratzte ein Stück Schorf von der Stirn. „Vielleicht sollte ich zur Raumfahrt gehen?“
Er zuckte zusammen, weil die Mutter einen spitzen Schrei ausstieß.
„Du willst zum Mond fliegen, oh nein!“
„Höher, Mama, viel höher.“
(c) Elsa Rieger
Vielleicht kannst du ja mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.
Liebe Elsie,
faszinierend, spannend und klasse geschrieben! Ein echter Rieger!
Es hat mich so gepackt, dass ich mein "Argusauge" vergessen habe. Ich werde es noch mal lesen. Wenn mir, zusätzlich zu Charlys Bemerkungen, etwas auffällt, melde ich mich noch mal.
fliegende Grüße,-)
Mucki
faszinierend, spannend und klasse geschrieben! Ein echter Rieger!

Es hat mich so gepackt, dass ich mein "Argusauge" vergessen habe. Ich werde es noch mal lesen. Wenn mir, zusätzlich zu Charlys Bemerkungen, etwas auffällt, melde ich mich noch mal.
fliegende Grüße,-)
Mucki
Lieber Charly,
Vielen Dank! Du hast meine Schlampereien aufgedeckt.
Steige: das sind diese Holzkisten für Obst und Gemüse. Gibt sie auch in Plastik. Bei uns ein gebräuchlicher Ausdruck dafür. Ich kann doch nicht alles eindeutschen *heul*
Und ja, der Adler hat einen Riss in den Schirm gemacht, Pit angegriffen sozusagen. Man kann es lesen durch das "Triumphierend."
Das "irgendwo" gebrochen nehm ich raus, stimmt.
Vielen Dank für die Mühe!
Lieben Gruß
ELsa
Vielen Dank! Du hast meine Schlampereien aufgedeckt.
Steige: das sind diese Holzkisten für Obst und Gemüse. Gibt sie auch in Plastik. Bei uns ein gebräuchlicher Ausdruck dafür. Ich kann doch nicht alles eindeutschen *heul*
Ich glaube nicht, mitten im Satz. Genau weiß ich es nicht.stolperte bei seinem „juhu, Mama!“, Charly: Wird das erste Wort in Anführungszeichen nicht groß geschrieben?
Was macht dir hier Probleme?Er biwakierte am Felsabsturz
Was ist das bitte? Diese Szene ist ein Flashback.Meiner Ansicht nach müsstest du diese Szene mit einem Petzauge einführen.
Und ja, der Adler hat einen Riss in den Schirm gemacht, Pit angegriffen sozusagen. Man kann es lesen durch das "Triumphierend."
Das "irgendwo" gebrochen nehm ich raus, stimmt.
Vielen Dank für die Mühe!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Elsa,
die Idee mit der Sturzgeburt als Geburtstrauma ist patentwürdig gg.
"Sie schlug die Hand vor den Mund. Dann sagte sie: „Bleib oben, ich hole dich.“
Den Satz finde ich unglaubwürdig. Klingt zu monoton, zu wenig nach Angst. Vor allem durch das "dann sagte sie"
Die Landung nach dem Fallschirmsprung ist mir auch unglaubwürdig. "Das Aufkommen war hart und unangenehm." Da er in den vorherigen Episoden aufgefangen wurde, könnte ich mir: Das Aufkommen war ungewohnt hart" eher vorstellen.
"Ein Fallwind brachte ihn nach zwei Stunden..." klingt so als hätte dieser Wind ihn zwei Stunden lang schweben und dann sanft landen lassen. Fallwinde sind m.W. starke talabwärts gerichtete Böen. Da wär die Post mit dem guten Pit anders abgegangen.
"seine Sprünge zum Abgrund hin" klingt mir Sprünge unglücklich. Ist schon klar was du sagen willst, aber der hebt nicht vorher ab und plumpst dann wieder auf den Berg auf um weiterzurennen, sondern er käpft gegen die Bremswirkung an, die der Schirm während des Losrennens auf die Kante entfaltet. Sprich, er rennt um sein Leben und will soviel Geschwindigkeit wie möglich an der Kante entwickelt haben.
War unterhaltsam zu LEsen
Gruß
reimerle
die Idee mit der Sturzgeburt als Geburtstrauma ist patentwürdig gg.
"Sie schlug die Hand vor den Mund. Dann sagte sie: „Bleib oben, ich hole dich.“
Den Satz finde ich unglaubwürdig. Klingt zu monoton, zu wenig nach Angst. Vor allem durch das "dann sagte sie"
Die Landung nach dem Fallschirmsprung ist mir auch unglaubwürdig. "Das Aufkommen war hart und unangenehm." Da er in den vorherigen Episoden aufgefangen wurde, könnte ich mir: Das Aufkommen war ungewohnt hart" eher vorstellen.
"Ein Fallwind brachte ihn nach zwei Stunden..." klingt so als hätte dieser Wind ihn zwei Stunden lang schweben und dann sanft landen lassen. Fallwinde sind m.W. starke talabwärts gerichtete Böen. Da wär die Post mit dem guten Pit anders abgegangen.
"seine Sprünge zum Abgrund hin" klingt mir Sprünge unglücklich. Ist schon klar was du sagen willst, aber der hebt nicht vorher ab und plumpst dann wieder auf den Berg auf um weiterzurennen, sondern er käpft gegen die Bremswirkung an, die der Schirm während des Losrennens auf die Kante entfaltet. Sprich, er rennt um sein Leben und will soviel Geschwindigkeit wie möglich an der Kante entwickelt haben.
War unterhaltsam zu LEsen
Gruß
reimerle
Hallo reimerle,

Das geht.
Lieben Gruß
ELsa
die Idee mit der Sturzgeburt als Geburtstrauma ist patentwürdig gg.

Vielleicht nur: "Bleib oben, ich hole dich." Sprechanweisung? Wobei ich es schon so plante, dass Menschen sehr "gesammelt" reagieren nach dem 1. Schock, wenn jemand anscheinend in Not ist. Also ich zumindest."Sie schlug die Hand vor den Mund. Dann sagte sie: „Bleib oben, ich hole dich.“
Den Satz finde ich unglaubwürdig. Klingt zu monoton, zu wenig nach Angst. Vor allem durch das "dann sagte sie"
"Das Aufkommen war hart und unangenehm." Da er in den vorherigen Episoden aufgefangen wurde, könnte ich mir: Das Aufkommen war ungewohnt hart" eher vorstellen.
Das geht.
Ok, da muss ich was umdrehen. Danke!"Ein Fallwind brachte ihn nach zwei Stunden..." klingt so als hätte dieser Wind ihn zwei Stunden lang schweben und dann sanft landen lassen. Fallwinde sind m.W. starke talabwärts gerichtete Böen. Da wär die Post mit dem guten Pit anders abgegangen.
Das ist sehr wichtig zu wissen, danke für die Info. Ich habe ja keinerlei Wissen über diese Sachen."seine Sprünge zum Abgrund hin" klingt mir Sprünge unglücklich. Ist schon klar was du sagen willst, aber der hebt nicht vorher ab und plumpst dann wieder auf den Berg auf um weiterzurennen, sondern er käpft gegen die Bremswirkung an, die der Schirm während des Losrennens auf die Kante entfaltet. Sprich, er rennt um sein Leben und will soviel Geschwindigkeit wie möglich an der Kante entwickelt haben.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
das ist fein und unterhaltsam geschrieben!
Ich mag auch die Geschichte so wie sie ist, aber ich war doch (mini!) enttäuscht nach dem tollen Anfang, hier:
Der erinenrt mich an Irving (garpbefruchtung) und finde ich herrlich skurril und einfach schön frisch...
Dass die Geshcichte danach den Wunsch des FLiegens und den so starken Drang danach, dass er fast sterben muss (oder es noch wird) am tatsächlichen Fliegen (Fallschirm/Berg) erzählt, finde ich schade. Es ist eien der beiden Lösungen und wahrscheinlich in Hinblick auf das große Publikum die leichtere, aber ich fänd es tiefsinngier, wenn nach dem gelungenem Einstieg der Hang zum Absturz aufgrund der zu großen Fluglust (den die eltern antürlich verhindern wollen, auch wenn es innerhalbd es Wahrheitshorizontes "falsch" ist, das Kind nicht freizulassen) anhand ganz anderer digne erzählt würde. ZUm beipsiel eine zu romantische Liebe, ein Versteigen in Höhen, die nicht tatsächlich hoch sind wie ein berg, sondern skurril bleiben...eben ein mensch, der mit zu großer Heftigkeit leben will, aber notwendig daran scheitert (und die Eltern evrwechseln das Glück, was er dabei hat, mit Tragik, weil sie sich sorgen (müssen!)).
Soll heißen: Die transportierte feinheit der Seelenlandschaft finde ich absolut leseswert und auch so wie die Geschichte jetzt erzählt wird, ist sie sehr lesesnwert, ich persönlich denke aber, durch verlagerte Flugversuche würde es noch mehr zu einer Zeichnung des Brennens, der Lust und der Todesmutigkeit (die ja nur Todesmutigkeit ist, weil das lyr. Ich das gar nicht macht, um todesmutig zu sein, sondenr nur um sich zu erfüllen, wie es besimmt ist).
Weißt du, was ich meine?
Liebe Grüße,
Lisa
das ist fein und unterhaltsam geschrieben!
Ich mag auch die Geschichte so wie sie ist, aber ich war doch (mini!) enttäuscht nach dem tollen Anfang, hier:
Nach einer Sturzgeburt war Pit fürs Leben geprägt. Hätte nicht die Angestellte der Gemüseabteilung flugs eine Steige unter die Gebärende geschoben, wäre der Säugling auf den Steinfliesen aufgeschlagen. So landete er in einem Salatbett.
Sobald Pit laufen konnte, kletterte er auf alles hinauf und sah hinunter. Zuerst vom Gitterbett, später von Stühlen, danach kamen die Tische dran. Er streckte die Arme aus und segelte herab. Mit vier eroberte er den Schrank im Kinderzimmer.
„Mami“, rief er.
Sie schlug die Hand vor den Mund. Dann sagte sie: „Bleib oben, ich hole dich.“
„Nein!“ Er flog aus der Höhe von einem Meter achtzig in ihre Arme.
Der Vater schraubte Stuhl und Tisch am Boden des Kinderzimmers fest.
Im Alter von zehn zwängte er sich durch die Dachluke und balancierte auf dem First. Seine Mutter jätete Unkraut, stolperte bei seinem „juhu, Mama!“, durch die jungen Salatpflänzchen. Verharrte mit bleichem Gesicht und starrte ihren Jungen an, der sich am Wetterhahn festhielt.
„Pass auf, ich fliege jetzt!“
„Bitte nicht, Pit, ich flehe dich an!“
Doch er streckte wie gewohnt die Arme zur Seite und stieß sich vom einstöckigen Haus ab. Die Mutter fing ihn auf und brach sich drei Rippen.
„Er ist verrückt“, schluchzte sie leise, als Pit abends im Bett war; jeder Atemzug verursachte ihr Schmerzen, obwohl der Arzt sie in ein Korsett aus Bandagen geschnürt hatte.
Der Vater kratzte sich im Nacken. „Ein schweres Los. Was können wir tun?“
Pit überlebte seine Kindheit. Die Pubertät schien ihn von weiteren Flugversuchen abzulenken; er benahm sich wie alle seiner Altersgruppe, fuhr Skateboard, wenn auch auf den höchsten Rampen und machte seine ersten sexuellen Erfahrungen.
„Er hat es überwunden!“ Die Eltern schöpften Mut.
Der erinenrt mich an Irving (garpbefruchtung) und finde ich herrlich skurril und einfach schön frisch...
Dass die Geshcichte danach den Wunsch des FLiegens und den so starken Drang danach, dass er fast sterben muss (oder es noch wird) am tatsächlichen Fliegen (Fallschirm/Berg) erzählt, finde ich schade. Es ist eien der beiden Lösungen und wahrscheinlich in Hinblick auf das große Publikum die leichtere, aber ich fänd es tiefsinngier, wenn nach dem gelungenem Einstieg der Hang zum Absturz aufgrund der zu großen Fluglust (den die eltern antürlich verhindern wollen, auch wenn es innerhalbd es Wahrheitshorizontes "falsch" ist, das Kind nicht freizulassen) anhand ganz anderer digne erzählt würde. ZUm beipsiel eine zu romantische Liebe, ein Versteigen in Höhen, die nicht tatsächlich hoch sind wie ein berg, sondern skurril bleiben...eben ein mensch, der mit zu großer Heftigkeit leben will, aber notwendig daran scheitert (und die Eltern evrwechseln das Glück, was er dabei hat, mit Tragik, weil sie sich sorgen (müssen!)).
Soll heißen: Die transportierte feinheit der Seelenlandschaft finde ich absolut leseswert und auch so wie die Geschichte jetzt erzählt wird, ist sie sehr lesesnwert, ich persönlich denke aber, durch verlagerte Flugversuche würde es noch mehr zu einer Zeichnung des Brennens, der Lust und der Todesmutigkeit (die ja nur Todesmutigkeit ist, weil das lyr. Ich das gar nicht macht, um todesmutig zu sein, sondenr nur um sich zu erfüllen, wie es besimmt ist).
Weißt du, was ich meine?
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
das finde ich ja .... also, ich vermutete solche Gedanken bei dir darüber.
Ich hatte das auch hin und her gedreht, und es gibt eine Variation dazu, die aber noch nicht flügge ist. Ich wollte gern die Geschichte mal raushauen, lesbar, leicht und locker.
Nachdem ich mich viel mit diesen Prägungen befasse, plane ich einen ziemlich langen Text mit der Geschichte, die so simpel beginnt. Denn weder Gleitschirm noch die Raumfahrt wird Pit erlösen.
Und letztendlich wird/muss Pit (so ist das Leben) daran zugrunde gehen. Das hier ist der erste Abschnitt, der aber durchaus als Kuzrgeschichte bestehen kann, wie du schreibst.
Achja, es erinnert an Garp, genau. Was man alles so gespeichert hat ...
Ich bedanke mich für deine Gedanken, die heb ich mir auf, weil ich noch ziemlich im Plot-Dunkel tappe. Aber ich weiß, ich spüre, ich arbeite, du verstehst? Ich mag Pit und werde ihm eine feine Erzählung gönnen, vielleicht sogar einen Kurzroman, es kribbelt ....
Lieben Gruß
ELsa
das finde ich ja .... also, ich vermutete solche Gedanken bei dir darüber.
Ich hatte das auch hin und her gedreht, und es gibt eine Variation dazu, die aber noch nicht flügge ist. Ich wollte gern die Geschichte mal raushauen, lesbar, leicht und locker.
Nachdem ich mich viel mit diesen Prägungen befasse, plane ich einen ziemlich langen Text mit der Geschichte, die so simpel beginnt. Denn weder Gleitschirm noch die Raumfahrt wird Pit erlösen.
Und letztendlich wird/muss Pit (so ist das Leben) daran zugrunde gehen. Das hier ist der erste Abschnitt, der aber durchaus als Kuzrgeschichte bestehen kann, wie du schreibst.
Achja, es erinnert an Garp, genau. Was man alles so gespeichert hat ...
Ich bedanke mich für deine Gedanken, die heb ich mir auf, weil ich noch ziemlich im Plot-Dunkel tappe. Aber ich weiß, ich spüre, ich arbeite, du verstehst? Ich mag Pit und werde ihm eine feine Erzählung gönnen, vielleicht sogar einen Kurzroman, es kribbelt ....
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
liebe elsa,
mich erinnert deine geschichte an eine kommilitonin, die nicht müde wurde zu betonen, dass sie ihr leben einer guten weststrumpfhose verdanke.
die ärzte hatten damals der kommillitonenmutter die gefühlte stärke der wehen nicht abgenommen und sie noch ein bisschen auf den (gekachelten) krankenhausflur geschickt. dort wäre das baby beinahe auf die fliesen gefallen; nur beinahe zum glück. die weststrumpfhose hielt das neugeborenengewicht ab...
ich finde die geschichte ebenfalls sehr schön und unterhaltsam. meiner meinung nach steuert sie über verschiedene, gut erzählte zwischenstationen (vom tisch starten - auf dem dach balancieren - skateboard - physikstudium - fallschirm - gleitschirm) auf irgendein furioses finale zu.
dieses ende hier, ist mir ehrlich gesagt zu brav:
Die Genesungszeit verbrachte Pit im Elternhaus. Er fragte die Mutter über die Umstände seiner Geburt aus. Sie wand sich vor Peinlichkeit. Stockend berichtete sie.
„Wenn der Salat nicht gewesen wäre ...“
Pit lachte. „Ich bin als Flieger geboren!“
Er kratzte ein Stück Schorf von der Stirn. „Vielleicht sollte ich zur Raumfahrt gehen?“
Er zuckte zusammen, weil die Mutter einen spitzen Schrei ausstieß.
„Du willst zum Mond fliegen, oh nein!“
„Höher, Mama, viel höher.“
ich hatte etwas verrückteres, irrsinnigeres erwartet.
verstehst du, was ich meine?
lg
peh
mich erinnert deine geschichte an eine kommilitonin, die nicht müde wurde zu betonen, dass sie ihr leben einer guten weststrumpfhose verdanke.

ich finde die geschichte ebenfalls sehr schön und unterhaltsam. meiner meinung nach steuert sie über verschiedene, gut erzählte zwischenstationen (vom tisch starten - auf dem dach balancieren - skateboard - physikstudium - fallschirm - gleitschirm) auf irgendein furioses finale zu.
dieses ende hier, ist mir ehrlich gesagt zu brav:
Die Genesungszeit verbrachte Pit im Elternhaus. Er fragte die Mutter über die Umstände seiner Geburt aus. Sie wand sich vor Peinlichkeit. Stockend berichtete sie.
„Wenn der Salat nicht gewesen wäre ...“
Pit lachte. „Ich bin als Flieger geboren!“
Er kratzte ein Stück Schorf von der Stirn. „Vielleicht sollte ich zur Raumfahrt gehen?“
Er zuckte zusammen, weil die Mutter einen spitzen Schrei ausstieß.
„Du willst zum Mond fliegen, oh nein!“
„Höher, Mama, viel höher.“
ich hatte etwas verrückteres, irrsinnigeres erwartet.
verstehst du, was ich meine?
lg
peh
Liebe Elsa,
hm?
Ich finds klasse, dass man die Tendenz zu dem anderen "Ende" dann schon an dieser Geschichte spüren kann. (pandora geht ja auch in die Richtugn scheint mir). Dann soll das wohl auch so sein.
Bitte mach das!
Liebe Grüße,
Lisa
das finde ich ja .... also, ich vermutete solche Gedanken bei dir darüber.
hm?
Ich finds klasse, dass man die Tendenz zu dem anderen "Ende" dann schon an dieser Geschichte spüren kann. (pandora geht ja auch in die Richtugn scheint mir). Dann soll das wohl auch so sein.
Bitte mach das!
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Elsa,
ich muss ein bisschen Klugscheißen zum Thema Gleitschirmfliegen (habe ich selbst mal gemacht).
Sich über einen Abgrund stürzen machen nur Lebensmüde. Man hat normalerweise einen Hang, zieht den Schirm auf (immer gegen den Wind), stabilisiert ihn über sich (er muss gerade stehen) und rennt los. Hat man eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht, hebt man ab (das sollte nicht vor der Kante passieren, denn sonst sackt man durch und wenn man Pech hat, kann dann einiges schiefgehen.)
Dann sucht man keine Fallwinde um abzusteigen. Man sinkt ja von alleine und wenn das schnell gehen soll , gibt es bestimmte Methoden, das zu beschleunigen. Die am Spektakulärsten wirkende ist die Steilspirale, in der der Pilot relativ steile Kreise fliegt, die ein schnelles Sinken begünstigen.
Zum Dritten würde ein Riss im Schirm kaum solche Auswirkungen haben. Glaubwürdiger wäre, wenn irgendwelche Leinen sich vertüdern und dadurch ein Teil des Schirmes wegklappt. Dann kann es schon ziemlich ungemütlich werden. Jeder normale Pilot hat aber dann noch einen Rettungsschirm dabei, den er auslöst. Das kann er natürlich in der Panik vergessen. Oder die Höhe ist zu gering und der hilft ihm nichts mehr.
An diesen Punkten würde ich wegen der Glaubwürdigkeit noch ein wenig arbeiten.
Ansonsten habe ich das sehr gern gelesen! Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung
Liebe Grüße
leonie
ich muss ein bisschen Klugscheißen zum Thema Gleitschirmfliegen (habe ich selbst mal gemacht).
Sich über einen Abgrund stürzen machen nur Lebensmüde. Man hat normalerweise einen Hang, zieht den Schirm auf (immer gegen den Wind), stabilisiert ihn über sich (er muss gerade stehen) und rennt los. Hat man eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht, hebt man ab (das sollte nicht vor der Kante passieren, denn sonst sackt man durch und wenn man Pech hat, kann dann einiges schiefgehen.)
Dann sucht man keine Fallwinde um abzusteigen. Man sinkt ja von alleine und wenn das schnell gehen soll , gibt es bestimmte Methoden, das zu beschleunigen. Die am Spektakulärsten wirkende ist die Steilspirale, in der der Pilot relativ steile Kreise fliegt, die ein schnelles Sinken begünstigen.
Zum Dritten würde ein Riss im Schirm kaum solche Auswirkungen haben. Glaubwürdiger wäre, wenn irgendwelche Leinen sich vertüdern und dadurch ein Teil des Schirmes wegklappt. Dann kann es schon ziemlich ungemütlich werden. Jeder normale Pilot hat aber dann noch einen Rettungsschirm dabei, den er auslöst. Das kann er natürlich in der Panik vergessen. Oder die Höhe ist zu gering und der hilft ihm nichts mehr.
An diesen Punkten würde ich wegen der Glaubwürdigkeit noch ein wenig arbeiten.
Ansonsten habe ich das sehr gern gelesen! Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung

Liebe Grüße
leonie
Liebe Elsa,
der Auftakt Deiner Geschichte ist sehr vielversprechend, das könnte etwas viel Längeres werden, ich bekomme das Gefühl: der Pit will leben.
Zunächst lässt Du ihn auch leben und entwickeln, dann aber, zu Ende hin, bringst Du ihn um. Sicher, er überlebt, aber ist nach seinem "Sturz" nicht mehr der, der er vorher war (auch, wenn er "noch viel weite" sagt, so kommt mir das als eine Geste vor, die die Rauheiten der Geschichte, die Du aufgeworfen hast und die sie spannend machen) glatt bügelt.
Vom Anfang her ist das vielleicht das Vielversprechendste, was ich hier von Dir gelesen habe. Vielleicht gelingt es Dir ja (ich glaube, dass das nicht so einfach ist) diesen Ton bis zum ende zu führen.
Liebe Grüße,
Max
PS: Für mein Gefühl muss es in Zeile 5 "hinab" heißen, sonst bleibt der Leser unten und schaut dem Pit nur zu. Außerdem weiß ich nicht, ob die so angelegte Figur wirklich Physik mit Spezialgebiet Aerodynamik studieren würde und nicht evtl. doch Luft- und Raumfahrt.
der Auftakt Deiner Geschichte ist sehr vielversprechend, das könnte etwas viel Längeres werden, ich bekomme das Gefühl: der Pit will leben.
Zunächst lässt Du ihn auch leben und entwickeln, dann aber, zu Ende hin, bringst Du ihn um. Sicher, er überlebt, aber ist nach seinem "Sturz" nicht mehr der, der er vorher war (auch, wenn er "noch viel weite" sagt, so kommt mir das als eine Geste vor, die die Rauheiten der Geschichte, die Du aufgeworfen hast und die sie spannend machen) glatt bügelt.
Vom Anfang her ist das vielleicht das Vielversprechendste, was ich hier von Dir gelesen habe. Vielleicht gelingt es Dir ja (ich glaube, dass das nicht so einfach ist) diesen Ton bis zum ende zu führen.
Liebe Grüße,
Max
PS: Für mein Gefühl muss es in Zeile 5 "hinab" heißen, sonst bleibt der Leser unten und schaut dem Pit nur zu. Außerdem weiß ich nicht, ob die so angelegte Figur wirklich Physik mit Spezialgebiet Aerodynamik studieren würde und nicht evtl. doch Luft- und Raumfahrt.
Hallo Elsa,
Im Duden steht dazu ein Beispiel:
Den Ausdruck "biwakierte" kenne ich nicht. - Aber der Duden. Hast Recht.
Das mit dem PETZAUGE meine ich ungefähr so:
"Und auf einmal blitzten innere Bilder auf, die er nicht einordnen konnte." > So beschloss er sich vom grellen Licht in den Schutz des Mutterschosses transmittieren zu lassen - "Blut, ..."
Verstehst du was ich meine?
Im Duden steht dazu ein Beispiel:
DUDEN hat geschrieben:Lass doch dieses ewige "Ich will nicht!"!
Den Ausdruck "biwakierte" kenne ich nicht. - Aber der Duden. Hast Recht.
Das mit dem PETZAUGE meine ich ungefähr so:
"Und auf einmal blitzten innere Bilder auf, die er nicht einordnen konnte." > So beschloss er sich vom grellen Licht in den Schutz des Mutterschosses transmittieren zu lassen - "Blut, ..."
Verstehst du was ich meine?
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