Sie hatten sich eingerichtet
im Haus ihrer Liebe.
Sein Baumeister hieß
Potemkin.
o. T.
Hallo Herby,
sehr schön, wie du hier das "Luftschloss", die Täuschung der beiden als Pointe hineinbringst, zumal man es doppeldeutig lesen kann. Einmal Potemkin als Kriegsschiff, was den Leser weiterdenken lässt, dass sich "Krieg" einnisten könnte in ihre Liebe, zum anderen die "Potemkschen Dörfer", sprich, jeden Augenblick kann das Haus (=Attrappe) in sich zusammenstürzen.
Gelungen!
Saludos
Mucki
sehr schön, wie du hier das "Luftschloss", die Täuschung der beiden als Pointe hineinbringst, zumal man es doppeldeutig lesen kann. Einmal Potemkin als Kriegsschiff, was den Leser weiterdenken lässt, dass sich "Krieg" einnisten könnte in ihre Liebe, zum anderen die "Potemkschen Dörfer", sprich, jeden Augenblick kann das Haus (=Attrappe) in sich zusammenstürzen.
Gelungen!
Saludos
Mucki
Lieber Herby,
das finde ich auch fein, wobei ich die Assoziation mit dem Panzer erst einmal ausgliedern würde (ich hatte sie nicht, weil ich das Wissen nicht hatte), sondern stärker auf die von Mucki angesprochenen potjomkinschen Dörfer gehen würde...die ich auch erst eben kennen gelernt habe.
Für einen Kurztext auch mit schöner, klarer, kräftiger aber nicht zu dominanter (weil eingekleideten, feinsprachlichen) Pointe.
Ich würde die Punkte weglassen ...
Etwas irritiert hat mich noch, dass erst von "ihrer Liebe" und dann von "seinem" Baumeister die Rede ist...nur einer von beiden also scheint die Fassaden verursacht zu haben und trotzdem betrifft es das ganze Haus. Das "unreflektierte" "sein" kommt vielleicht grammatisch etwas zu unvermutet. Man könnte die Information, die davon erzählt, dass nur einer von beiden den verhängnisvollen Baumeister beauftragt hat, etwas strecken (durch Verlängerung/Auserzählen) oder das "sein" zu einem "ihr" machen, was die Wahrheit des Textes zwar leicht verschieben würde, die poetische Idee bliebe aber natürlich erhalten.
Einen Titel fände ich in diesem Fall auch noch schön.
Sehr gern gelesen...
LIebe Grüße,
Lisa
das finde ich auch fein, wobei ich die Assoziation mit dem Panzer erst einmal ausgliedern würde (ich hatte sie nicht, weil ich das Wissen nicht hatte), sondern stärker auf die von Mucki angesprochenen potjomkinschen Dörfer gehen würde...die ich auch erst eben kennen gelernt habe.
Für einen Kurztext auch mit schöner, klarer, kräftiger aber nicht zu dominanter (weil eingekleideten, feinsprachlichen) Pointe.
Ich würde die Punkte weglassen ...
Etwas irritiert hat mich noch, dass erst von "ihrer Liebe" und dann von "seinem" Baumeister die Rede ist...nur einer von beiden also scheint die Fassaden verursacht zu haben und trotzdem betrifft es das ganze Haus. Das "unreflektierte" "sein" kommt vielleicht grammatisch etwas zu unvermutet. Man könnte die Information, die davon erzählt, dass nur einer von beiden den verhängnisvollen Baumeister beauftragt hat, etwas strecken (durch Verlängerung/Auserzählen) oder das "sein" zu einem "ihr" machen, was die Wahrheit des Textes zwar leicht verschieben würde, die poetische Idee bliebe aber natürlich erhalten.
Einen Titel fände ich in diesem Fall auch noch schön.
Sehr gern gelesen...
LIebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo!
Lisa, mit "sein" kann ja auch das Haus gemeint sein.
Herby, ich persönlich finde diesen kurzen Text etwas unbefriedigend, weil ich keine wirkliche "lyrische Durcharbeitung" erkennen kann. Zwei ganz normale Alltagssätze, auf vier Zeilen verteilt, eine auch nicht nagelneue Pointe. Hm... Aber dem Enthusiasmus meiner Vorkommentatorinnen nach zu urteilen bin ich einfach zu doof für diese Art Text
Ferdigruß!
Lisa, mit "sein" kann ja auch das Haus gemeint sein.
Herby, ich persönlich finde diesen kurzen Text etwas unbefriedigend, weil ich keine wirkliche "lyrische Durcharbeitung" erkennen kann. Zwei ganz normale Alltagssätze, auf vier Zeilen verteilt, eine auch nicht nagelneue Pointe. Hm... Aber dem Enthusiasmus meiner Vorkommentatorinnen nach zu urteilen bin ich einfach zu doof für diese Art Text

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Herby,
das finde ich zu wenig für ein Stück Text.
Es wäre ein hübscher, unaufdringlicher Gedanke im Rahmen eines - am liebsten gereimten - Gesamtgedichts, aber so allein ist es doch etwas mager - sowohl inhaltlich wie formal.
Soweit mein Eindruck.
Herzlich
Klara (die auch nicht an den Panzer, sondern an die Dörfer gedacht hat, man könnte das Ganze vielleicht auch auf Böhmische Dörfer münzen ,-))
das finde ich zu wenig für ein Stück Text.
Es wäre ein hübscher, unaufdringlicher Gedanke im Rahmen eines - am liebsten gereimten - Gesamtgedichts, aber so allein ist es doch etwas mager - sowohl inhaltlich wie formal.
Soweit mein Eindruck.
Herzlich
Klara (die auch nicht an den Panzer, sondern an die Dörfer gedacht hat, man könnte das Ganze vielleicht auch auf Böhmische Dörfer münzen ,-))
Lieber Herby,
mir kommt das vor wie ein Aphorismus, eine feine kleine Idee.
Das "sein" würde ich gegen ein "der" tauschen, denn mich irritiert die Kombination zwoschen dem "sie", der Protagonistin halt, und dem "sein" - auch wenn es sich auf "Haus" bezieht.
Liebe Grüße
Max
PS: Braucht Du wieder Stoff
(wenn das die netten Herrn vom BKA lesen, stehen sie morgen vor meiner Haustür ... und bekommen auch eine Mozart CD ...)
mir kommt das vor wie ein Aphorismus, eine feine kleine Idee.
Das "sein" würde ich gegen ein "der" tauschen, denn mich irritiert die Kombination zwoschen dem "sie", der Protagonistin halt, und dem "sein" - auch wenn es sich auf "Haus" bezieht.
Liebe Grüße
Max
PS: Braucht Du wieder Stoff

lieber herby, ich lese das wie scal:
lyrik erkenne ich darin nicht - würde es ganz klar in die prosaabteilung stellen.
potemkin wurde meines wissens von der britischen diplomatie angeschwärzt, während "seine dörfer" auf der krim in wirklichkeit "einandfrei" waren - aber um das historische geschehen geht's hier nicht, sondern um die legende, das geflügelte wort.
ich finde, die kleine skizze passt so - würde nichts ändern, die bezüge scheinen klar, "ihrer" als pluralform und "sein" als neutrum - so lese ich's und käme nicht auf die idee, anders zu lesen - ob wohl das thema liebe manche dazu bringt, stattdessen 'persönliches' lesen zu wollen? .-)
liebe grüße
aram
es ist ein geistreicher Einfall, eine Momentaufnahme, eine gelungene Skizze.
lyrik erkenne ich darin nicht - würde es ganz klar in die prosaabteilung stellen.
potemkin wurde meines wissens von der britischen diplomatie angeschwärzt, während "seine dörfer" auf der krim in wirklichkeit "einandfrei" waren - aber um das historische geschehen geht's hier nicht, sondern um die legende, das geflügelte wort.
ich finde, die kleine skizze passt so - würde nichts ändern, die bezüge scheinen klar, "ihrer" als pluralform und "sein" als neutrum - so lese ich's und käme nicht auf die idee, anders zu lesen - ob wohl das thema liebe manche dazu bringt, stattdessen 'persönliches' lesen zu wollen? .-)
liebe grüße
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
Werte Kommentatorinnen und -toren
Ihr habt mir mit Euren Rückmeldungen jede Menge Stoff zum Nachdenken gegeben. Mit diesem ziehe ich mich jetzt erst einmal zurück, um genau das zu tun und melde mich baldigst wieder, wenn sich (hoffentlich) morgen Geist auf mich senkt.
Liebe Grüße Euch allen und kreative, erholsame Feiertage!
Herby
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Ihr habt mir mit Euren Rückmeldungen jede Menge Stoff zum Nachdenken gegeben. Mit diesem ziehe ich mich jetzt erst einmal zurück, um genau das zu tun und melde mich baldigst wieder, wenn sich (hoffentlich) morgen Geist auf mich senkt.

Liebe Grüße Euch allen und kreative, erholsame Feiertage!
Herby
Hallo in die Runde,
Euch allen danke ich erst einmal herzlich für Eure Rückmeldungen. Obwohl ja in der Rezeption von Texten gleich welcher Gattung weder neu noch ungewöhnlich, überraschte mich die Bandbreite Eurer Reaktionen von „Gelungen“ bis „zu wenig“. Natürlich ist man einerseits geneigt, den positiven Kommentaren spontan mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den kritischen, tun sie doch der Schreiberseele gut. Andererseits kommt man mit dem eigenen Schreiben durch die kritischen bis negativen Stellungnahmen, so sie denn konstruktiv sind, eher weiter als durch Lob. Von daher waren mir besonders letztere wichtig, ich will aber im Folgenden versuchen, auf alle detaillierter einzugehen.
@Mucki
Deine Zuschrift hat mich in einem Punkt besonders überrascht, und der betrifft das Kriegsschiff „Potemkin“. Ich muss ehrlich sagen, dass ich daran, obwohl ich es dem Namen nach kenne, überhaupt nicht gedacht hatte. Ich hatte stattdessen tatsächlich die Potemkinschen Dörfer vor Augen.
@Lisa
Ich habe mich über Deine wohlwollenden Worte sehr gefreut. Was die Anregung, die Punkte zu entfernen, angeht, so kann ich damit sicher leben. Es ist seltsam, aber ich setze beim Schreiben mehr oder weniger automatisch die Satzzeichen, frag mich nicht warum, vielleicht eine Spätwirkung meiner Schulzeit. Sie völlig wegzulassen fällt mir ähnlich schwer wie eine generelle Kleinschreibung. Es würde mich nur sehr interessieren, warum Du sie weg lassen würdest.
Dann sprichst Du den fehlenden Titel an. Ich hatte ursprünglich „Fassaden“ als Überschrift vorgesehen, weil dieser Text einer von insgesamt mehreren ist, die ich unter diesem Arbeitstitel zusammengefasst habe (aus dieser Reihe gingen damals auch meine Palazzo – Texte hervor). Jedoch habe ich „Fassaden“ dann wieder gelöscht, weil ich mich damit unwohl fühlte, da es m. E. zu offensichtlich war, allerdings ist mir auch noch kein besserer Titel eingefallen. Solltest Du einen Vorschlag haben, wäre ich Dir dankbar dafür.
Was das „Sein“ betrifft, so liegt hier wohl ein Missverständnis vor, ferdi geht ja in seiner Antwort kurz darauf ein.
@ferdi, @Klara
Eure beiden Antworten möchte ich, da sie ähnlichen Tenors sind, gemeinsam beantworten. Ferdi, um es gleich vorweg zu sagen: Deine abschließende Bemerkung, du seiest vielleicht „zu doof“ für diese Art Text angesichts der beiden Vorkommentare, lasse ich nicht gelten. Du hast Deine Ansicht dargestellt, und dafür bin ich dankbar. Ich habe mich bisher selten an Kurztexten versucht, weil ich stets das Gefühl hatte, das, was ich eigentlich sagen möchte, nicht ohne Verlust an lyrischer Tiefe in wenigen Versen auszudrücken. Insofern könnt Ihr mit Eurer Kritik durchaus Recht haben.
@scalidoro, Max, aram
Da sich Eure Gedanken um gattungsspezifische Aspekte drehen, glaube ich auch Euch gemeinsam antworten zu dürfen. Eure Einwände haben meinen Blick auf einen Gesichtspunkt gelenkt, den ich beim Schreiben und Einsetzen dieses Textes überhaupt nicht in Betracht gezogen habe. Ich muss gestehen, dass er für mich von Anfang an ein Gedicht war, aber vielleicht habe ich mich u. a. zu sehr durch die Setzung, die ich ihm und den anderen Texten gab, leiten lassen.
Ich werde nach Euren Zuschriften diesen sowie die anderen Texte aus dem „Fassaden“ – Ordner überdenken und überarbeiten, was wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen wird.
Dabei werde ich mir auch überlegen, ob ich das „Sein Baumeister“, an dem sich einige von Euch stießen, ändern werde. Für den Moment möchte ich es aber gerne dabei belassen, da es grammatisch korrekt ist und mein stilistisches Empfinden nicht stört.
So, hoffentlich hab ich jetzt nichts vergessen.
Liebe Grüße an Euch alle
Herby
Euch allen danke ich erst einmal herzlich für Eure Rückmeldungen. Obwohl ja in der Rezeption von Texten gleich welcher Gattung weder neu noch ungewöhnlich, überraschte mich die Bandbreite Eurer Reaktionen von „Gelungen“ bis „zu wenig“. Natürlich ist man einerseits geneigt, den positiven Kommentaren spontan mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den kritischen, tun sie doch der Schreiberseele gut. Andererseits kommt man mit dem eigenen Schreiben durch die kritischen bis negativen Stellungnahmen, so sie denn konstruktiv sind, eher weiter als durch Lob. Von daher waren mir besonders letztere wichtig, ich will aber im Folgenden versuchen, auf alle detaillierter einzugehen.
@Mucki
Deine Zuschrift hat mich in einem Punkt besonders überrascht, und der betrifft das Kriegsschiff „Potemkin“. Ich muss ehrlich sagen, dass ich daran, obwohl ich es dem Namen nach kenne, überhaupt nicht gedacht hatte. Ich hatte stattdessen tatsächlich die Potemkinschen Dörfer vor Augen.
@Lisa
Ich habe mich über Deine wohlwollenden Worte sehr gefreut. Was die Anregung, die Punkte zu entfernen, angeht, so kann ich damit sicher leben. Es ist seltsam, aber ich setze beim Schreiben mehr oder weniger automatisch die Satzzeichen, frag mich nicht warum, vielleicht eine Spätwirkung meiner Schulzeit. Sie völlig wegzulassen fällt mir ähnlich schwer wie eine generelle Kleinschreibung. Es würde mich nur sehr interessieren, warum Du sie weg lassen würdest.
Dann sprichst Du den fehlenden Titel an. Ich hatte ursprünglich „Fassaden“ als Überschrift vorgesehen, weil dieser Text einer von insgesamt mehreren ist, die ich unter diesem Arbeitstitel zusammengefasst habe (aus dieser Reihe gingen damals auch meine Palazzo – Texte hervor). Jedoch habe ich „Fassaden“ dann wieder gelöscht, weil ich mich damit unwohl fühlte, da es m. E. zu offensichtlich war, allerdings ist mir auch noch kein besserer Titel eingefallen. Solltest Du einen Vorschlag haben, wäre ich Dir dankbar dafür.
Was das „Sein“ betrifft, so liegt hier wohl ein Missverständnis vor, ferdi geht ja in seiner Antwort kurz darauf ein.
@ferdi, @Klara
Eure beiden Antworten möchte ich, da sie ähnlichen Tenors sind, gemeinsam beantworten. Ferdi, um es gleich vorweg zu sagen: Deine abschließende Bemerkung, du seiest vielleicht „zu doof“ für diese Art Text angesichts der beiden Vorkommentare, lasse ich nicht gelten. Du hast Deine Ansicht dargestellt, und dafür bin ich dankbar. Ich habe mich bisher selten an Kurztexten versucht, weil ich stets das Gefühl hatte, das, was ich eigentlich sagen möchte, nicht ohne Verlust an lyrischer Tiefe in wenigen Versen auszudrücken. Insofern könnt Ihr mit Eurer Kritik durchaus Recht haben.
@scalidoro, Max, aram
Da sich Eure Gedanken um gattungsspezifische Aspekte drehen, glaube ich auch Euch gemeinsam antworten zu dürfen. Eure Einwände haben meinen Blick auf einen Gesichtspunkt gelenkt, den ich beim Schreiben und Einsetzen dieses Textes überhaupt nicht in Betracht gezogen habe. Ich muss gestehen, dass er für mich von Anfang an ein Gedicht war, aber vielleicht habe ich mich u. a. zu sehr durch die Setzung, die ich ihm und den anderen Texten gab, leiten lassen.
Ich werde nach Euren Zuschriften diesen sowie die anderen Texte aus dem „Fassaden“ – Ordner überdenken und überarbeiten, was wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen wird.
Dabei werde ich mir auch überlegen, ob ich das „Sein Baumeister“, an dem sich einige von Euch stießen, ändern werde. Für den Moment möchte ich es aber gerne dabei belassen, da es grammatisch korrekt ist und mein stilistisches Empfinden nicht stört.
So, hoffentlich hab ich jetzt nichts vergessen.
Liebe Grüße an Euch alle
Herby
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