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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Sneaky

Beitragvon Sneaky » 25.05.2007, 15:58

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Zuletzt geändert von Sneaky am 04.09.2008, 12:36, insgesamt 3-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 28.05.2007, 16:23

Lieber reimerle,

die Idee ist köstlich und auch gut umgesetzt.
Ich habe den Text mit Vergnügen und Freude gelesen.
Die Bilder sind sehr schön gewählt, gerade im Hinblick auf die Irreführung des Lesers. Besonders gefallen mir die "Katzenmetaphern".
Klar gab es in der Werbung den "Tiger im Tank" schon, aber mir hat sich dieses Klischee nicht aufgedrängt, weil du diese Bilder nicht nur für Spritzigkeit, (Antrieb) und Schnelligkeit , sondern für die Geräusche (entschuldige das profane Wort, denn ein Zwölfzylinder produziert selbstverständlich keine Geräusche, sondern klingt melodiös ;-) verwendet hast.
Da es nun mal unter "Liebeslyrik" steht war ich bei V 2 zunächst ein wenig irritiert, da ich diese sprachliche "Offenheit" bisher bei dir nicht gelesen habe. ;-)
Ich bin dem Text also auf den Leim gegangen. :daumen:
Dass mir dann bei V 2 ein, sich wenig später verdichtender Verdacht kam, hat sicher auch damit zu tun, dass ich einen thematisch ähnlichen Text einmal über eine MZ (Motorradklassiker) geschrieben habe.
Ein paar Kleinigkeiten:

reimerle hat geschrieben:Realität? Wohl kaum, ein Göttertraum
im roten Kleid. Um diese satten Kurven
kann ich nur wie im schhönsten Vollrausch schlurfen,
ringsum versinkt die Welt,_das merk ich kaum.


Bei schönsten ein "h" weg

_
= fehlender Zeichenabstand

Etwas störend ist in Vers 1 der unsaubere Reim von Schlurfen/ Kurven.
Einen „Ersatz“ dafür zu finden, dürfte fast unmöglich sein, und ich denke mir, dass du dir über Zweifel erhaben, diese Freiheit genommen hast, weil es so gut dem (Hinter)sinn entspricht.

In Vers 3

reimerle hat geschrieben:Wir zwei nur, ganz alleine unter Palmen
den Sonnenuntergang rechts überholen,
bis du und ich aus allen Poren qualmen,
in Eden, wo die Feuerpferde fohlen.


Zeile 1 befindet sich ein veremeidbarer Pleonasmus. (fett)
Ich hätte einen Vorschlag anzubieten:

Wir beide werden schnittig unter Palmen
den Sonnenuntergang rechts überholen,
bis dir die Pneus und mir die Poren qualmen,
im Paradies wo Feuerpferde fohlen.



Bei meinem Vorschlag würde auch die etwas unglückliche Formulierung:
bis du und ich aus allen Poren qualmen ... wegfallen
Durch Pneus käme der Hinweis zum Objekt der Begierde dann zwar etwas früher, was ich aber nicht schlimm fände.


reimerle hat geschrieben:Unter dem Glanzlack toben zwölf Zylinder,


Hier gefiele mir mein Vorschlag dem Klang nach besser

Es toben unterm Glanzlack zwölf Zylinder,

Natürlich ist es ein typisch männliches Gedicht. :rolleyes:
Ich empfinde es aber hübsch verpackt und keinesfalls frauenverachtend, weil es die Schwäche des Mannsbilds auch so herrlich einbezieht. :-)

Die Frage wäre nur, ob es nicht eher in die Rubrik "Humor usw." gehörte. Denn so richtig ernst kann ich die Liebeserklärung dann doch nicht auffassen.

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon leonie » 28.05.2007, 17:29

Lieber reimerle,

ja, das hat mir auch gefallen, vielleicht gerade, weil es ein typisch männliches und als solches auch entlarvendes Gedicht ist. :-) .

Gerda hat schon sehr viel zum Text geschrieben, mir ist noch ein überflüssiges "r" in der letzten Zeile aufgefallen: es muß "armen" Sünder heißen.

Liebe Grüße
leonie

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Beitragvon Lisa » 28.05.2007, 18:11

Lieber reimerle,

mir hat der Titel und die zu eindeutiger Art&Weise des Textes die Pointe schon vorher verraten - dann funktioniert das natürlich nicht - und ist auch nicht so witzig. Also schlecht ist es auch nicht! Aber...hm...auch nicht effektvoll genug für mich! "Ganz nett" halt. Deine Mischtexte zwischen Reim und Freiheit, in den letzten Monatsthemen fand ich da reizvoller.

Das hier könnte auch unter Humor stehen?

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 30.05.2007, 12:45

Hallo Gerda,

das letzte zuerst an deinem Komm: Falls du hier (auch) verschieben kannst, dann bitte in die Humorabteilung. Mit der Absicht ist es entstanden, ich habs hier gepostet, weil auch ein bisschen Liebe zum Heilix Blechle zum Ausdruck kommen sollte, natürlich auch mit dem Gedanken der Irreführung.

Die Schreibfehler bessere ich gleich aus, danke für den Hinweis. Kurven / Schlurfen muss mangels einer besseren Idee bleiben, auch wenns mehr Assonanz als Reim ist.

Vers drei überarbeite ich anhand deiner Anregung nochmal, wobei ich das Auto nicht nur aus den Pneus qualmen lassen will. Das dampft auch unter der Motorhaube, aus dem Auspuff etc. Von daher sind mir die Pneus zu wenig.

Die Zeile dreizehn ändere ich gleichfalls ab.

@ leonie
mag sein, dass ich eine bessere Brille brauche, aber ich seh da kein "r" nur ein kursives "m" Das müsste auch grammatikalisch passen, da der Herr "mir armem Sünder" und nicht mir armen Sünder" helfen soll.

@lisa

ich nehm dein "nett/nicht ganz schlecht" als "das Glas ist halbvoll (immerhin :) )" und werd versuchen, das nächste gehaltvoller zu machen.

Gruß

reimerle

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Beitragvon leonie » 30.05.2007, 18:01

Lieber reimerle,

oh, wie peinlich. Ich bin das wohl, die eine neue Brille braucht...

Liebe Grüße

leonie

Gast

Beitragvon Gast » 01.06.2007, 17:36

Hallo reimerle,

die kleinen Änderungen haben dem Gedicht gut getan.
Ich finde das jetzt sehr gelungen.

Liebe Grüße
Gerda


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