Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

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Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 06.05.2007, 14:02

ich werfe die Tür zu
eine für alle
eure Erwartungen
alle für eine
die es nicht gab
nun habe ich eure Räume verlassen
befreit lausche ich dem Echo
des Türenschlags

Max

Beitragvon Max » 07.05.2007, 16:28

Befreit
drehst du dich
um deine eigene Mitte
immer schneller
deinen Schatten im Blick
deiner Bewegung hinterher

So
glaubst du an den eigenen Sinn
bis diesem
(endlich)
schwindelig wird
und dir übel

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 08.05.2007, 20:57

wenn mein sinn_
loses Geplapper
Piouretten auf Spitzen_
schuhen um mich dreht
kitzelt mich sein rosa Tüll
bis ich endlich
auch mal lache
über so viel Gedankenmüll

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.05.2007, 22:58

Ja!
Endlich lachen
über den Gedankenmüll
alles für die Sondertonne
bloß nicht trennen

weg damit
Fenster aufreißen
für das Licht

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 10.05.2007, 11:18

für das licht
auf dich genommen
einen hürdenlauf
über hautgrenzen

zuviel viel zuviel
blutige häutung
und neue nacht
Zuletzt geändert von Elsa am 11.05.2007, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
Schreiben ist atmen

Nifl
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Beitragvon Nifl » 10.05.2007, 21:50

Einen Lichtpfad sensen
durch die Gänsehaut
um nicht erkannt zu werden
dann in der Nacht
Schattenseiten der Mondin beleuchten
bis sich die Zeit krümmt
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gast

Beitragvon Gast » 10.05.2007, 23:57

die entmachtete
gegen
den gang der uhr
gezäumte
zeit
rächt sich nun
durch das fehlen
derselben
die reif wäre
für die flucht
aus ihr

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.05.2007, 02:03

zeit zu springen
vor und zurück
einfach so
ja
einfach so
zeitsprung als traum
im traum
alles ist relativ
träume ich noch
oder
springe ich bereits?

Max

Beitragvon Max » 11.05.2007, 21:44

Sprung

Von oben bis unten
durchzieht das Glas
ein Sprung
Und wenn ich genauer hinsehe
wieder ein Sprung
Und in diesem Sprung
ein weiterer
Wie tief
denke ich
geht so ein Zerbrechen

Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.05.2007, 22:15

Scharf
das Scherbengericht
bereiten
dass jeder daran löffeln kann
und sich verschlucken
lauthals
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Traumreisende

Beitragvon Traumreisende » 12.05.2007, 10:17

So fad
der Geschmack
des Unverdauten

nie wieder
will ich schlucken
all das Nein
meiner Rebellion

Nifl
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Beitragvon Nifl » 12.05.2007, 14:18

Ohne Visum
wandere ich
auf deinem Nein
klettere über
alte Lippenrisse

lege mich abends
in deine weicheren Worte
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Traumreisende

Beitragvon Traumreisende » 12.05.2007, 14:29

Die ich noch zu finden suche
im harten Klang unseres Schweigens,

was einst so fraglos
krümmt sich über dem Punkt
den wir bereits für das Ende halten.

?

Gast

Beitragvon Gast » 12.05.2007, 14:43

die mir wieder
sicherheit vorgaukeln
mich wider besseres wissen
in den schlaf wiegen

träume
räumen ihnen zeit ein
- aberwitzig-
über risse hinweg wortketten
die kleben wie kletten
vernebeln
noch im erwachen

mitdirohnedich

mein Text bezieht sich noch auf Nifls Text eine Seite vorher, der mit "Worte" endete. Ich habs mal wieder verpeilt.
Zuletzt geändert von Gast am 13.05.2007, 02:03, insgesamt 1-mal geändert.


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